Ich finde, das Thema verdient einen eigenen Thread.
Lieber nicht, das würde nur zu italienischen Verhältnissen führen. Koallitionen mit 4-5 Parteien sind nicht lange regierungsfähig, von daher passt das schon mit den 5%.
Man muss sich dazu mal die Zahlen vor Augen führen: Wir reden dieses Mal von 6,9 Millionen Menschen oder knapp 16% der Wähler, deren demokratisch abgegebene Stimme keine Berücksichtigung im Parlament findet. Das finde ich entschieden zu viel. Bei aller Freude, dass FDP und AfD die Hürde nicht übersprungen haben, bin ich doch ein Gegner der Sperrklausel und ich hoffe, dass nach dieser Wahl ein neuer Anlauf vor dem BVerfG unternommen wird, ihr ein Ende zu setzen. Lieber "italienische Verhältnisse" als eine "absolute Mehrheit" mit 42%.
Vielleicht käme man bei einem Parlament mit vielen Parteien auch endlich mal ein bisschen weg vom Koalitions- und Lagerdenken und hin zu mehr Sachorientierung. In Reinform wird es das nicht geben, aber ich stelle es mir so vor, dass eine Regierungskoalition sich nur auf die Kanzlerwahl, das Kabinett und einen kleinen gemeinsamen Nenner einigt und alle anderen Themen frei im Parlament abgestimmt werden, ohne dass uneinheitliche Abstimmungen von Regierungsparteien als Koalitionsbruch gesehen werden.