Wer wird der (oder die) nächste POTUS?

  • Sehr interessanter Kommentar - und leider fürchte ich, er ist ziemlich nah an der Wahrheit...

    http://www.n-tv.de/politik/politi…le18830781.html

    der putin macht das schon clever, nicht erst seit gestern. da kriegt man schon den eindruck, er ist der einzige globale player derzeit, der einen klaren plan mit blick auf das big picture verfolgt, während sich die USA und europa in internen grabenkämpfen verstricken. man könnte meinen, wir sind alle in einer partie civilization und putin ist der player character...

  • der putin macht das schon clever, nicht erst seit gestern. da kriegt man schon den eindruck, er ist der einzige globale player derzeit, der einen klaren plan mit blick auf das big picture verfolgt, während sich die USA und europa in internen grabenkämpfen verstricken. man könnte meinen, wir sind alle in einer partie civilization und putin ist der player character...

    Sehr schön ausgedrückt :top:

    Aber es ist ja wirklich so. Europa zerlegt sich selbst über Fragen wie Flüchtlings- und Eurokrise sowie über nationale Interessen. Die USA sind innenpolitisch tief zerrissen und bekommen demnächst eine/einen Präsidentin/Präsidenten, die/der bestenfalls als das kleinere Übel gilt und daher wahrscheinlich nie wirklich als starker Leader auftreten kann; weder innen- noch außenpolitisch. Meines Erachtens kann das darauf hinaus laufen, dass sich künftig die geopolitischen (Macht-) Verhältnisse ganz gewaltig verschieben werden. Muss man davor Angst haben? Nun.... so lange Putin keine territorialen Gelüste hegt, also sich womöglich z. B. die Rest-Ukraine oder gar ehemalige Staaten des Warschauer Paktes (sprich heutige NATO-Mitglieder) einverleiben will, eher nicht. Wobei ich Syrien als einen möglichen Zündfunken für einen "großen" Konflikt sehe. Und wie die USA mit o. g. Macht- und Einflussverschiebung umgehen, ist auch noch die Frage :madness

  • Das sehe ich nicht so. Natürlich kann man sich auf Twitter seine Welt sehr selektiv darstellen. Aber das war vor 20 Jahren auch so. Oder glaubst Du die Leute die ein FAZ Abo hatten, haben sich nebenbei noch die TAZ geholt um eine andere Sicht der Dinge zu haben.

    Eher nicht.

    Bei mir ist es tatsächlich so, dass ich beides lese, aber klar, ein Massenphänomen war das noch nie. Deswegen meinte ich ja, dass
    es menschlich ist, sich Leute mit Meinungen zu suchen, die der eigenen ähneln. Schon in der Schule fragen die Pop-Fans kaum
    bei Schülern, die Klavierunterricht haben, nach, was Chopin so zu bieten hat. ;)

    Aber das wird nun noch mal gesteigert, weil durch das Internet die Wahrnehmung trotz der Masse an Meinungen noch selektiver wird,
    weil die Software einen dazu verführt. Ich habe vor ein paar Monaten mal diesen Artikel dazu gepostet, der darauf hinweist, dass
    Leute, die wir eher zufällig treffen (Kollegen, Nachbarn, etc.) zunehmend an Bedeutung verlieren und man sich dafür auf wildfremde
    Typen im Internet verlässt. Da schaukelt man sich dann hoch und nimmt gar nicht mehr wahr, dass es andere Sichtweisen geben könnte.
    Das gab es so vielleicht im bayrischen CSU-Bierzelt oder im SPD-Kaninchenzüchterverein, aber auch da war man hinterher wieder mit
    anderen Meinungen konfrontiert. Auf FB, Twitter, etc. wird das dann ausgefiltert.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • na, wer hat im Geschichtsunterricht gut aufgepasst?

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Das Schlimmste was Trump passieren konnte: eine Debatte bei der versucht wurde es so sachlich wie möglich zu halten. Da hat er heute 30min überlebt und sich dann um Kopf und Kragen geredet.

    Müsste der Sargnagel gewesen sein, wenn ihm nicht noch ein außerordentliches Ereignis zur Hilfe kommt.

    In einer "normalen" Welt müsste man vielleicht noch Diskusionen darüber führen, was das für eine unglaublich demokratiezersetzende Strategie ist, die Wahl so anzuzweifeln. Ein dummer, eitler, alter Kerl, der nicht verlieren kann und dieses Ausmaß einfach nicht erkennt, oder es wissentlich in Kauf nimmt; es ist so unendlich würdelos.

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  • Da fällt mir ein Spruch aus meiner Kindheit ein
    "Streite dich nie mit einem Idioten! Er zieht dich auf sein Niveau und schlägt dich dann mit Erfahrung!"

    Ich weiss gar nicht was ihr alle habt, er will doch die Wahl anerkennen! Wenn er gewinnt :D .
    Ein Alptraum dieser Trump. Zum Glück sägt er an dem Ast auf dem er sitzt. So ein Mensch darf auf keinen Fall in die nukleare Befehlskette eingebunden werden! Auch würde ich mich nicht wohl fühlen wenn der an den Steuergesetzen rum fummelt!
    Ein Clown und echt erstaunlich wie weit er kommen konnte und auf diesem Weg noch die Politkarrieren von Bush, Rubio und Cruz auf unbestimmte Zeit vernichtet. Mich würde nicht wundern wenn Clinton gewinnt und gleichzeitig den Kongress und Senat gewinnt!* Da macht Trump ganze Arbeit :thumbsup: .

    *Bin mir nicht sicher ob beides gewählt wird, oder nur eines davon. Oder ist es dasselbe? Stehe gerade auf dem Schlauch.

  • Kurios ist, dass wahrscheinlich Michelle Obama die größten Sympathiewerte aufweist. Vielleicht hätte sie kandidieren sollen?! Sie hat jedenfalls wesentlich mehr Charisma als Hillary Clinton.

  • Die Republikaner gewinnen für Clinton die Wahl, da können sich die Demokraten gar nicht gegen wehren ;)

    Mit jedem, halbwegs, sympathischen Kandidaten hätte man die Wahl gewinnen können weil Clinton alles andere als beliebt ist, aber man schafft es wirklich den einzigen Menschen zu finden der noch schlechtere Werte erreicht als H. C.. :eek::D

    Das ist eine Leistung die man wohl auch in hunderten von Jahren nicht unterbieten werden kann :jeck:

    Urlaub 2024:
    07.04. - 19.04.2024: NYC mit 2-4 Spielen der Islanders
    In Planung:
    Juni: 1 Woche Helsinki zur Sonnenwende
    September: Kreuzfahrt Norwegen
    Mal schauen was Wirklichkeit wird!

  • Die Republikaner gewinnen für Clinton die Wahl, da können sich die Demokraten gar nicht gegen wehren

    Mit jedem, halbwegs, sympathischen Kandidaten hätte man die Wahl gewinnen können weil Clinton alles andere als beliebt ist, aber man schafft es wirklich den einzigen Menschen zu finden der noch schlechtere Werte erreicht als H. C..

    Das ist eine Leistung die man wohl auch in hunderten von Jahren nicht unterbieten werden kann

    Kann man nicht besser ausdrücken. Selten wäre es für die GOP leichter gewesen, den bzw. in diesem Fall die Kandidatin der Democrats zu schlagen - wenn man denn eine brauchbare Alternative gehabt hätte. Aus parteipolitischer Sicht hätte es die mit Rubio, Bush und Cruz schon gegeben (Letzteren hätte ich allerdings ebenfalls schlimm gefunden). Aber ähnlich wie hierzulande lässt sich offenbar in den USA mit aggressivem (Rechts)populismus jede Menge unzufriedenes, besorgtes und wutbürgerisches Stimmvolk einfangen....

  • Ich wäre mir nicht so sicher, ob ein anderer Kandidat wirklich gegen Hillary Clinton gewinnen würde. Sie war schon ewig die klare Favoritin. Natürlich verdirbt es sich Trump mit manchen Leuten, aber die "Anti-Establishment-Bewegung" kann kein anderer so gut aktivieren. Wir dürfen nicht vergessen: Dass Leute, die Trump ohnehin nicht mögen, sich nun noch mehr über ihn aufregen, bewirkt keine Veränderung.

  • Die Republikaner gewinnen für Clinton die Wahl, da können sich die Demokraten gar nicht gegen wehren ;)

    Mit jedem, halbwegs, sympathischen Kandidaten hätte man die Wahl gewinnen können weil Clinton alles andere als beliebt ist, aber man schafft es wirklich den einzigen Menschen zu finden der noch schlechtere Werte erreicht als H. C.. :eek::D

    So ganz stimmt das nicht. Die Demokraten gehen momentan mit einem strukturellen Vorteil in jede Präsidentenwahl. Das Duell gesichtsloser Kandidat für D, gegen gesichtsloser Kandidat für R, den gewinnen momentan immer die Demokraten. Was man Trump zugutehalten muss: er hat viele entfremdete Nichtwähler angesprochen. Dieses Pfrund hätten die Konkurrenten in seiner Partei nicht gehabt, weil es einfach völlig auswärtige Themen waren, die die angesprochen haben. Ein Cruz z.B. wäre schon viel chancenloser gestartet und hätte es garnicht erst so versauen müssen wie Trump. Bei einem glattgebülgeten Republikaner würde ich mich auf die Diskusion einlassen, aber es wäre auch ein ganz anderer Wahlkampf geworden und derjenige hätte sich von seinen Positionen aus dem Vorwahlkampf herüberhangeln müssen zu general election. Das wäre in einem themenbezogenen Wahlkampf auch nicht leicht gewesen. Die Meinungen zur Einwanderung und zu Abtreibung, die Republikaner im Vorwahlkampf haben müssen, sind eine Katastrophe wenns darum geht den benötigten Anteil an Latinos und Frauen zu überzeugen.

    Andersrum halt ichs für viel eindeutiger: wäre bei den Demokraten ein Joe Biden aufgestellt worden, der hätte mit jedem Republikaner der zur Vorwahl angestanden hat, den Boden aufgewischt.

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  • So ganz stimmt das nicht. Die Demokraten gehen momentan mit einem strukturellen Vorteil in jede Präsidentenwahl. Das Duell gesichtsloser Kandidat für D, gegen gesichtsloser Kandidat für R, den gewinnen momentan immer die Demokraten. Was man Trump zugutehalten muss: er hat viele entfremdete Nichtwähler angesprochen. Dieses Pfrund hätten die Konkurrenten in seiner Partei nicht gehabt, weil es einfach völlig auswärtige Themen waren, die die angesprochen haben. Ein Cruz z.B. wäre schon viel chancenloser gestartet und hätte es garnicht erst so versauen müssen wie Trump. Bei einem glattgebülgeten Republikaner würde ich mich auf die Diskusion einlassen, aber es wäre auch ein ganz anderer Wahlkampf geworden und derjenige hätte sich von seinen Positionen aus dem Vorwahlkampf herüberhangeln müssen zu general election. Das wäre in einem themenbezogenen Wahlkampf auch nicht leicht gewesen. Die Meinungen zur Einwanderung und zu Abtreibung, die Republikaner im Vorwahlkampf haben müssen, sind eine Katastrophe wenns darum geht den benötigten Anteil an Latinos und Frauen zu überzeugen.
    Andersrum halt ichs für viel eindeutiger: wäre bei den Demokraten ein Joe Biden aufgestellt worden, der hätte mit jedem Republikaner der zur Vorwahl angestanden hat, den Boden aufgewischt.

    Ich habe schon extra darauf hingewiesen das die GOP einen halbwegs sympatischen Kanditaten benötigt hätten, dazu zähle ich einen Cruz z.B. nicht ;)

    Man hat bei der GOP viel zu lange erklärt einen Trump nicht unterstützen zu wollen und danach sind die Damen und Herren reihenweise umgefallen und sind zu Supportern eines Menschen geworden den sie bis dahin komplett abgelehnt hatten und es, zum Teil, immer noch tun.

    Das Trump den Karren jetzt mit Höchstgeschwindigkeit an die Wand donnert ist der berühmte letzte Nagel für den Sarg :)

    Das große Problem der GOP ist aber ein anderes.
    Man ist einfach nicht in der Lage darauf zu reagieren das sich die Zeiten geändert haben.
    Mit einer Politik die in der Vergangenheit hängen geblieben ist kann man in den USA keine Wahlen mehr gewinnen denn das Klientel der Republikaner ist in der Minderheit und wird immer kleiner.
    So lange man nicht in der Lage ist eine Politik zu machen die Frauen, Einwanderer, Farbige und Homosexuelle anspricht wird man von Wahl zu Wahl weniger Chancen haben........aber das ist auch gut so ;)

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  • So ganz stimmt das nicht. Die Demokraten gehen momentan mit einem strukturellen Vorteil in jede Präsidentenwahl. Das Duell gesichtsloser Kandidat für D, gegen gesichtsloser Kandidat für R, den gewinnen momentan immer die Demokraten. Was man Trump zugutehalten muss: er hat viele entfremdete Nichtwähler angesprochen. Dieses Pfrund hätten die Konkurrenten in seiner Partei nicht gehabt, weil es einfach völlig auswärtige Themen waren, die die angesprochen haben. Ein Cruz z.B. wäre schon viel chancenloser gestartet und hätte es garnicht erst so versauen müssen wie Trump. Bei einem glattgebülgeten Republikaner würde ich mich auf die Diskusion einlassen, aber es wäre auch ein ganz anderer Wahlkampf geworden und derjenige hätte sich von seinen Positionen aus dem Vorwahlkampf herüberhangeln müssen zu general election. Das wäre in einem themenbezogenen Wahlkampf auch nicht leicht gewesen. Die Meinungen zur Einwanderung und zu Abtreibung, die Republikaner im Vorwahlkampf haben müssen, sind eine Katastrophe wenns darum geht den benötigten Anteil an Latinos und Frauen zu überzeugen.
    Andersrum halt ichs für viel eindeutiger: wäre bei den Demokraten ein Joe Biden aufgestellt worden, der hätte mit jedem Republikaner der zur Vorwahl angestanden hat, den Boden aufgewischt.

    das ist aber nur ein sehr knapper struktureller vorteil, der bei weitem nicht so schwer wiegt die eignung bzw. die wählbarkeit oder beliebtheit der jeweiligen kandidaten. ein gesichtsloser republikaner (sprich, rubio) würde clinton trotzdem schlagen.

    Ich habe schon extra darauf hingewiesen das die GOP einen halbwegs sympatischen Kanditaten benötigt hätten, dazu zähle ich einen Cruz z.B. nicht ;)
    Man hat bei der GOP viel zu lange erklärt einen Trump nicht unterstützen zu wollen und danach sind die Damen und Herren reihenweise umgefallen und sind zu Supportern eines Menschen geworden den sie bis dahin komplett abgelehnt hatten und es, zum Teil, immer noch tun.

    Das Trump den Karren jetzt mit Höchstgeschwindigkeit an die Wand donnert ist der berühmte letzte Nagel für den Sarg :)

    Das große Problem der GOP ist aber ein anderes.
    Man ist einfach nicht in der Lage darauf zu reagieren das sich die Zeiten geändert haben.
    Mit einer Politik die in der Vergangenheit hängen geblieben ist kann man in den USA keine Wahlen mehr gewinnen denn das Klientel der Republikaner ist in der Minderheit und wird immer kleiner.
    So lange man nicht in der Lage ist eine Politik zu machen die Frauen, Einwanderer, Farbige und Homosexuelle anspricht wird man von Wahl zu Wahl weniger Chancen haben........aber das ist auch gut so ;)

    ja, demographisch hat die GOP ein großes problem und irgendwann müssen sie auch mal programmatisch darauf reagieren, wenn sie nicht mehr und mehr an einfluss verlieren wollen. aber viel spaß, diese änderungen gegen die ganzen radikalen untergruppen durchzusetzen.

  • das ist aber nur ein sehr knapper struktureller vorteil, der bei weitem nicht so schwer wiegt die eignung bzw. die wählbarkeit oder beliebtheit der jeweiligen kandidaten. ein gesichtsloser republikaner (sprich, rubio) würde clinton trotzdem schlagen.

    ja, demographisch hat die GOP ein großes problem und irgendwann müssen sie auch mal programmatisch darauf reagieren, wenn sie nicht mehr und mehr an einfluss verlieren wollen. aber viel spaß, diese änderungen gegen die ganzen radikalen untergruppen durchzusetzen.

    Das wird ne lustige Tee Party :jeck:

    Urlaub 2024:
    07.04. - 19.04.2024: NYC mit 2-4 Spielen der Islanders
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    Mal schauen was Wirklichkeit wird!

  • Ich wäre mir nicht so sicher, ob ein anderer Kandidat wirklich gegen Hillary Clinton gewinnen würde. Sie war schon ewig die klare Favoritin.

    Aber warum war sie das denn? Sicher nicht ihrer eigenen Beliebtheit wegen, sondern doch eher mangels geeigneter Gegner....

  • Kurios ist, dass wahrscheinlich Michelle Obama die größten Sympathiewerte aufweist. Vielleicht hätte sie kandidieren sollen?! Sie hat jedenfalls wesentlich mehr Charisma als Hillary Clinton.

    Sie hatte zweifelsfrei auch die besseren Auftritte, sowohl hinsichtlich der Eloquenz als auch der Souveränität.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • das ist aber nur ein sehr knapper struktureller vorteil, der bei weitem nicht so schwer wiegt die eignung bzw. die wählbarkeit oder beliebtheit der jeweiligen kandidaten. ein gesichtsloser republikaner (sprich, rubio) würde clinton trotzdem schlagen.

    ja, demographisch hat die GOP ein großes problem und irgendwann müssen sie auch mal programmatisch darauf reagieren, wenn sie nicht mehr und mehr an einfluss verlieren wollen. aber viel spaß, diese änderungen gegen die ganzen radikalen untergruppen durchzusetzen.

    Es ist aber gar nicht so einfach, programmatisch darauf zu reagieren, ohne die eigene Identität aufzugeben. Die Erfahrung lehrt, dass der Bürger im Zweifel das Original wählt, nicht die Kopie. Die Republikaner müssen sich als (aus ihrer Sicht) einerseits modernisieren, dürfen sich aber andererseits nicht den Demokraten angleichen - und ganz nebenbei ihre eigene Wählerbasis nicht völlig verschrecken. Dieses Problem haben - in mehr oder weniger großem Umfang - alle konservativen Parteien, z. B. auch CDU/CSU hierzulande, denn Modernisierung steht ihrer Natur nach in einem Spannungsverhältnis zu Konservatismus.

  • Interessanterweise hat aber hierzulande die SPD mit dieser Angleich der Programme noch mehr zu kämpfen als die Union - wobei das wahrscheinlich auch zu einem guten Teil am Vorhandensein einer weiteren linken Alternative liegt (während die rechte "Alternative" *husthust* bezeichnenderweise allen übrigen Parteien Stimmen mehr oder weniger gleichermaßen wegnimmt).

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • während die rechte "Alternative" *husthust* bezeichnenderweise allen übrigen Parteien Stimmen mehr oder weniger gleichermaßen wegnimmt

    Naja, "gleichermaßen" ist dann doch etwas übertrieben. Der Strom aus den Lagern der CDU und der Nichtwähler ist schon stärker als der zweifellos vorhandene von den anderen Parteien.

  • deshalb "mehr oder weniger" ;) Klar sind es bei den Parteien links der Mitte weniger, aber es ist dennoch eine stattliche Anzahl. Vor Rattenfängern ist wohl niemand gefeit...

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Aber warum war sie das denn? Sicher nicht ihrer eigenen Beliebtheit wegen, sondern doch eher mangels geeigneter Gegner....

    Ganz genau. In gewisser Weise ist dieses Duell doch eine Pervertierung des US-Wahlsystems. Man hat eine Kandidatin, die unfassbar unbeliebt ist und das Charisma eines Toastbrots ausstrahlt. Dazu die Tatsache, dass es Kandidaten der Präsidenten-Partei meist schwer haben, sehr oft kam danach ja der Politiker einer anderen Partei an die Macht (Bush Sr. war in den letzten 60 Jahren der einzige, der seine Partei an der Macht hielt, wenn man Extremsituationen wie Kennedy und Nixon außen vor lässst). Die Vorzeichen für die Republikaner standen eigentlich gut. Aber im Zuge der eigenen Zerissenheit, gerade zwischen den "moderaten" und der Tea Party, hat sich da einer an die Spitze gesetzt, der Hillary in Sympathie nochmal weit unterbietet (wobei es in der GOP noch wesentlich unerträglichere Leute gibt)

    Es wird interessant zu beobachten sein, wie sich die Partei nach der (sehr wahrscheinlichen) Niederlage verhält. Bekommt man da eine Einigung hin oder driften die Lager noch weiter auseinander? Wird ein Flügel innerparteilich mehr Macht an sich reißen, z.B. die ultrareligiösen oder die ultranationalistischen?

  • das Charisma eines Toastbrots ausstrahlt.

    was bei der Wahl eines Präsidenten überhaupt keine Rolle spielen sollte, es aber dennoch tut. Unsere Mutti war ja auch nie ein Bündel an Ausstrahlung und hats dann zwischenzeitlich auf Beliebtheitswerte gebracht, von denen Präsident Joe Cool Obama nur träumen kann (bevors dann für Angi merklich abwärts ging).

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  • Natürlich sollte sowas objektiv gar keine Rolle spielen. In den USA trifft es ja sogar durchaus ein bisschen zu (vor allem waren so grüne mit Zahlen bedruckte Zettelchen ausschlaggebend :D), Bernie Sanders war Clinton rein was Ausstrahlung, Charisma,... angeht, ja km überlegen.

  • Das mit dem "es sollte keine Rolle spielen", wäre nur dann richtig, wenn wir es bei den Wählern mit Robotern zu tun hätten, nicht
    aber mit Menschen. Die wollen eben nicht nur intellektuell, sondern auch emotional mitgenommen werden. Dazu braucht es Charisma.
    Natürlich ist da die Grenze zur Demagogie schnell in Sichtweite, aber daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern.

    Was da ein wenig helfen kann, ist Bildung. Wenn in einer Umfrage unter republikanischen Wählern 30% dafür sind, Agrabah,
    die Stadt aus Disneys Aladdin zu bombardieren, zeigt das, wo man in puncto rationaler Wähler noch einiges holen kann.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.