Die Energiewende

  • Schon seit längerem beschäftige ich mich mit dem Thema der Energiewende, was es noch benötigt, was bisher getan und nicht getan wurde und wo wir derzeit stehen. Derzeit befinden wir uns ja noch weit am Anfang dieses komplexen, weil aufwändigen Transformationsprozesses. Dieses Thema ist äußerst spannend. Da ich den Klimawandel-Thread für sich schon komplex halte hier ein Eigener zu diesem spannenden Thema.

    Am Anfang stehend, bedeutet, dass wir, in Deutschland, der USA, der EU, in China, auf der ganzen Welt noch nicht wirklich vorangekommen sind. Weiterhin erzeugt die Menschheit weiterhin noch jedes Jahr mehr CO2 als im Vorjahr. Noch! Aber leider immer noch.

    Zunächst die Frage warum ausgerechnet Energiewende und was gehört alles dazu und warum bekommen wir im Zusammenhang mit Energiewende zunächst soviel über Strom zu lesen?

    Nun, die Erzeugung von Energie (Strom, Wärme, Bewegung, Erzeugung) Verstromung und deren CO2 Reduzierung ist der größte Hebel bei der Vermeidung des CO2 foot prints

    Screenshot 2023-02-19 072901.jpg

    Um die Reduzierung des CO2 foot prints voran zu bringen, kann die Verstromung verschiedenster Bereiche, etwa bei der Erzeugung von Wärme (durch Wärmepumpen) oder Transport (Straßenverkehrswesen) DEN entscheidenden Beitrag leisten. Problem ist nur: Die Erzeugung von Strom ist in D/A/CH entweder äußerst schmutzig (D) oder heute nicht ausreichend (A/CH) oder wird Stand heute bei der Energieerzeugungstransformation (D/A/CH) bei weitem nicht ausreichend sein.

    Wie kann man mehr Strom erzeugen? Wie speichern? Wie intelligent verwenden? Wie mehr Verstromen? Was kann die Verstromung nicht. Für diese Fragen soll dieser Thread Diskussionspunkte und Antworten liefern.

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    Zuerst möchte ich mit einem kleinen Tweet eines WKA-Bauers aufzeigen, was Windkraftanlagen vor 20 Jahren leisteten und was sie heute im Stande sind an Strom zu erzeugen. Repowering im Windanlagensektor:

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  • Ein leider noch seltener Moment: Wir hatten heute Mittag über 100% erneuerbare Energien an der Last. Sprich, alles was Deutschland an Strom heute Mittag brauchte, lieferte allein Biomasse, Sonne, Wind und Wasser.

    100%_200223.jpg

  • Das wird sicher eine neue amüsante Diskussion. Ich wäre gerne pünktlich zum Termin gekommen, aber leider wurde mein Auto heute Nacht nicht aufgeladen...

    Energiewende: Autoindustrie und Energieversroger streiten über Stromrationierung
    Die Netzbetreiber wollen, dass das Aufladen von Elektroautos begrenzt wird. Die Autoindustrie hält davon nichts und warnt vor Vertrauensverlust. Der Ton wird…
    m.faz.net

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Da dürfte sicherlich nichts anderes drinstehen, dass das Laden für Privatladestationen, also keine Schnelllader an Tankstellen, Autobahnen etc. zur Netzentlastung durch den Netzbetreiber temporär runterregelbar (nicht ausschaltbar) ist. Das ist bei Wärmepumpen bereits heute schon der Fall. Punkt an der Geschichte: Die Grenzwerte (auf was runtgeregelt werden soll/kann) ist höher als die handelsübliche Wallboxen mit 16A-Anschluss.

    Zitat von datajunk


    Vor dem Hintergrund, dass die Dürre in FR im Winter weiter anhält und sich die Reservoirs nicht wie gehofft gefüllt haben, können wir schon jetzt davon ausgehen, dass wir im Sommer mit allem was wir aufbieten können Strom gen Westen werden schicken müssen.

    DAS ist das kurzfristig auftretende Problem und deren Backups werden dann wohl wieder unsere Kohlekraftwerke sein. Zu dem schmilzt den Franzosen der Gletscher, also die Bank die das Wasser speichert und übers Jahr die Abflussmengeamplituden verringert, buchstäblich unter dem Arsch weg.

    Das mittelfristige Problem ist, dass die Franzosen sich komplett in die Sackgasse manövrieren mit ihrer Energiewende. Klar ist: Auch die Franzosen wollen für Spitzen- und Mittellast die EE ausbauen. Jedoch soll weiterhin >50% des Strombedarfs nuklear erzeugt werden. Die Krux daran: Sie kommen in ein Zeitdilemma.

    Per "unter Auflagen" dürfen ihre Kernkraftwerke 50 statt 40 Jahre betrieben werden. Daraus folgt, dass in den nächsten 10 Jahren 22 Reaktoren abgeschaltet werden. Jedoch brauchen die Franzosen 16Jahre um einen EPR-Reaktor zu bauen (siehe Flamanville3, siehe Olkiluoto3, siehe Hinkley-Point C). Die Finnen, also Olkiluoto, wollten ursprünglich zwei Dinger von den Franzosen gebaut haben. Nachdem sie sich diese projekt- und kostentechn. Katastrophe angeschaut haben, sind sie von dem zweiten Reaktor abgerückt.


    Also was haben die Franzosen noch für Möglichkeiten?

    Sie wollen die ausnahmegenehmigten Reaktoren nun auf weitere 10, also auf 60 Jahre, verlängern und haben bis auf Flamanville3 noch nichts angefangen mit bauen. Wie sich so eine alte Reaktorbetonhülle verhält, nun, darauf sind wir genau so gespannt wie die Franzosen selbst. Fakt ist: Das ist kein Austauschteil, wenn der Beton durch die permanente Bestrahlung über Jahrzehnte sich zusehends in seinen werkstofftechnischen Eigenschaften verändert (Risse, Korrosion im Stahl) ist so ein Reaktor dann nicht nur ein Stromerzeuger sondern eine tickende Zeitbombe. Oder ohne Redundanz abgeschalten.


    Edit: Und weil du den kommenden Sommer erwähntest, können wir uns ja mal anschauen wie es im Winter ausschaut:

    Februar:

    Stromfluss Deutschland nach Frankreich: 1570GWh

    Stromfluss Frankreich nach Deutschland: 41,5GWh

    2 Mal editiert, zuletzt von Adi (26. Februar 2023 um 19:41)

  • Bezahlschranke.. kannst du die wichtigsten Punkte ggf. kurz wiedergeben?

    Hier ein Ausschnitt. Es geht mitnichten nur um externe Schnelllader, sondern um ein allgemeines Runterfahren.

    Zitat

    Zu den Unterzeichnern des Schreibens zählen große Stromnetzbetreiber wie Eon, EWE und Mitnetz sowie Stadtwerke von Großstädten wie München, Duisburg und Magdeburg. Die Tonlage des Schreibens zeigt, dass ein seit Monaten schwelender Streit um die Zukunft der deutschen Stromnetze an Schärfe gewinnt. Auf der einen Seite steht die Energiewirtschaft, auf der anderen stehen die Auto- und Heizungsindus­trie.

    Über das Problem hat die F.A.S. im Januar berichtet: Immer mehr Hausbesitzer installieren elektrisch betriebene klimafreundliche Wärmepumpen und wollen vor der eigenen Haustür auch ihre Elektroautos aufladen. Der Strombedarf kann dadurch in Spitzenzeiten stark steigen und die lokalen Stromnetze in den Wohnvierteln, die sogenannten Verteilnetze, an ihre Belastungsgrenze bringen. Es drohten „lokale Stromausfälle“, warnte Klaus Müller, der Präsident der zuständigen Bundesnetzagentur, im Gespräch mit der F.A.S.

    Ein zeitweises „Dimmen“ der Stromversorgung?

    Die dem Wirtschaftsministerium unterstellte Behörde will deshalb eine Art Stromrationierung einführen. In Spitzenzeiten sollen die Netzbetreiber die Stromversorgung von Heim-Ladestationen für E-Autos und Wärmepumpen zeitweise zentralgesteuert drosseln. Netzagentur-Chef Müller drückt es inzwischen etwas wohlklingender aus: Er spricht von einem „Dimmen“ der Stromversorgung.

    Das ganze Projekt "Energiewende" ist sowas von chaotisch geplant. Am Ende werden sich natürlich alle wieder den schwarzen Peter zuschieben...

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  • Hier ein Ausschnitt. Es geht mitnichten nur um externe Schnelllader, sondern um ein allgemeines Runterfahren.

    Sag ich ja. Es geht ja. Es geht nicht um externe Schnelllader. Sondern um private Ladestationen

    Energiekrise: Klaus Müller will Strom für Wärmepumpen und Elektroautos bei hoher Netzauslastung drosseln
    Das deutsche Stromnetz ist vielerorts noch nicht für die Flut an Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen gerüstet. Bei Überlastung plant die Aufsichtsbehörde daher…
    www.spiegel.de
    Zitat

    Auch bei einer Stromrationierung würden private Ladestationen genügend Strom beziehen können, damit sie die Batterie eines E-Autos binnen drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufladen können. Zudem soll »für eine Vielzahl von Wärmepumpen ein nahezu störungsfreier Weiterbetrieb« möglich bleiben.

    16A*230V*3h=11kWh. Damit komme ich mit meinem sehr sparsamen Ioniq sogar auf 90km. Der Durchschnitt liegt bei 10kWh/100km im Verbrauch.

    Daher alles easy. Ist eine reine PR-Geschichte.

  • Edit: Und weil du den kommenden Sommer erwähntest, können wir uns ja mal anschauen wie es im Winter ausschaut:

    Februar:

    Stromfluss Deutschland nach Frankreich: 1570GWh

    Stromfluss Frankreich nach Deutschland: 41,5GWh

    Ich habe ihn deswegen erwähnt, weil wir im Prinzip im vergangenen Jahr die Franzosen mit Energie am Leben gehalten haben, insbesondere als die Flüße leer gelaufen sind. Das wird dieses Jahr kaum besser werden, eher im Gegenteil. Vor dem Hintergund lässt es mich auch immer fassungslos zurück, wenn Schlauberger in D die Rückkehr der Atomkraft fordern. Wie soll das funktionieren? Und da fange ich nicht mal an, über Entsorgung zu reden. "Witziger Weise" bin ich mittlerweile beruflich in die Rückholung auf der Asse involviert und kann mich nur verwundert am Kopf kratzen, wenn ich den Spinnern wie Ploß et al aus der CDU zuhöre, die eine substantielle Grundversorgung mit Kernenergie fordern. Das Bildungsniveau in D ist zuweilen gottserbärmlich....

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Sag ich ja. Es geht ja. Es geht nicht um externe Schnelllader. Sondern um private Ladestationen

    https://www.spiegel.de/wirtschaft/bun…c2-3bbd8cab2f49

    16A*230V*3h=11kWh. Damit komme ich mit meinem sehr sparsamen Ioniq sogar auf 90km. Der Durchschnitt liegt bei 10kWh/100km im Verbrauch.

    Daher alles easy. Ist eine reine PR-Geschichte.

    Das ist total schön für dich, dass du 90km weit kommst. Dann wird es in Zukunft wohl nur noch Baustellen, Projekte, Lieferungen, Produktionsstellen etc geben, die maximal 45km weit weg sind (komischerweise stehen auf Green Fields nämlich keine Ladesäulen) :jeck:

    Vielleicht einfach mal 3 Sekunden über den eigenen Tellerrand gucken?

    Nahezu störungsfrei finde ich übrigens auch schön. Also hab ich die Wahl zwischen "Laden" oder "Heizen" :jeck:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Das ist total schön für dich, dass du 90km weit kommst. Dann wird es in Zukunft wohl nur noch Baustellen, Projekte, Lieferungen, Produktionsstellen etc geben, die maximal 45km weit weg sind (komischerweise stehen auf Green Fields nämlich keine Ladesäulen) :jeck:

    Vielleicht einfach mal 3 Sekunden über den eigenen Tellerrand gucken?

    Ich glaube du hast da gerade ein Leseverständnisproblem. Es geht hier um drei Stunden (viele private Autos stehen nun auch nur nicht drei Stunden über Nacht sondern eher 12h (das macht dann 50km*4=200km)) und den Fakt, dass die allermeisten privaten Wallboxen (da ist der hinter mir gelassene Tellerrand) gar nicht mehr als 16A bekommen.

  • Ich glaube du hast da gerade ein Leseverständnisproblem. Es geht hier um drei Stunden (viele private Autos stehen nun auch nur nicht drei Stunden über Nacht sondern eher 12h (das macht dann 50km*4=200km)) und den Fakt, dass die allermeisten privaten Wallboxen (da ist der hinter mir gelassene Tellerrand) gar nicht mehr als 16A bekommen.

    Es spielt keine Rolle ob 50 oder von mir aus lachhafte 200 (wenn man Glück hat, rechtzeitig zu Hause zu sein und am nächsten Morgen nicht früh raus muss) . Wenn der Staat mit dem Ausbau nicht hinterherkommt, ist das Ding schon tot, bevor es begonnen hat. Elektro-Auto / Wärmepumpe meinetwegen, aber dann hat die Infrastruktur so zu stehen, dass über Nacht (wo die Fahrzeug nun mal zu Hause stehen) eine Maximalaufladung möglich ist. Und zwar für ALLE! Und das sowohl in privaten Garagen als auch an allen Parkplätzen. Ebenso haben auch die Wärmepumpen ALLE zu laufen. Was ist das für eine hanebüchene Akzeptanz von planerischem Versagen? Wenn Grundlage A nicht gewährleistet ist, kann ich nicht Grundlage B durchsetzen. Wir schaffen mal wieder "Fakten" und machen uns 0.0 einen Kopf über die Konsequenzen?! Das zieht sich seit Jahren durch die Politik. Und da gibt es auch nichts schönzureden.

    Was erzählt mir mein Kunde denn, wenn ich dem sage: "Ja, also Ihr Rechenzentrum ist jetzt fertig gebaut... Aber Internet bekommen Sie hier bis 2031 leider nur mit einem 56K Modem. Müssen wir leider drosseln".

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  • Wenn man früh raus muss und der Tank leer ist, muss man eben nachtanken. Und bei einem E-Auto eben nachladen. Bestenfalls lade ich am Schnelllader die Batterie auf 80% (ab 80% wird die Ladeleistung Fahrzeugseitig reduziert) und den Rest von daheim. Aber ich versteh schon. Wer kennt sie nicht, die Pendler die täglich mehr als 200km fahren und keine Zeit zum Tanken/Laden haben.

    Dieses "Alles muss für Alle immer Maximal sein" ist doch eine hanebüchene Attitüde. Da kann man ja auch nöhlen, dass wir Autobahnen mit Geschwindigkeitsreduzierung haben.

    Sorry Bucci, aber ich verstehe deinen Punkt absolut nicht. Hätten die Netze besser ausgebaut gehört? Ja sicher! Aber dieses ewige am Status-Quo-Festgehalte während wir diese einzigartige Erde nachhaltig beschädigen, macht mich verständnislos.

    Wer E-Auto fährt und zu Hause laden kann, kann dies problemlos tun. Wem das mal nicht reichen sollte, läd am Schnelllader. That's not a big deal. :madness

  • Wenn man früh raus muss und der Tank leer ist, muss man eben nachtanken. Und bei einem E-Auto eben nachladen. Bestenfalls lade ich am Schnelllader die Batterie auf 80% (ab 80% wird die Ladeleistung Fahrzeugseitig reduziert) und den Rest von daheim. Aber ich versteh schon. Wer kennt sie nicht, die Pendler die täglich mehr als 200km fahren und keine Zeit zum Tanken/Laden haben.

    Dieses "Alles muss für Alle immer Maximal sein" ist doch eine hanebüchene Attitüde. Da kann man ja auch nöhlen, dass wir Autobahnen mit Geschwindigkeitsreduzierung haben.

    Sorry Bucci, aber ich verstehe deinen Punkt absolut nicht. Hätten die Netze besser ausgebaut gehört? Ja sicher! Aber dieses ewige am Status-Quo-Festgehalte während wir diese einzigartige Erde nachhaltig beschädigen, macht mich verständnislos.

    Wer E-Auto fährt und zu Hause laden kann, kann dies problemlos tun. Wem das mal nicht reichen sollte, läd am Schnelllader. That's not a big deal. :madness

    Es ist kein "am Status festhalten". Will ich überhaupt nicht. Es ist ein "Endlich mal einen Plan haben, den zu Ende denken und danach dann stringent handeln!" So arbeitet eigentlich jedes erfolgreiche Unternehmen und speziell die Mittelständler. Dafür war Deutschland mal in der ganzen Welt "berühmt". Vor allem, weil man dann Unwägbarkeiten anhand eines realistischen Risikomanagements abfedern konnte. Inzwischen rennen unsere Bundesregierungen (egal welcher Färbung) rum und betreiben nur Ad-Hoc Politik mit völliger Planlosigkeit & Intransparenz.

    Und das wird uns eines Tages mal so RICHTIG um die Ohren fliegen.

    Wenn ich mich inzwischen bei meinen ausländischen Freunden und Geschäftspartnern umhöre, fragen die mich, ob wir noch alle Latten am Zaun haben. Deren Deutschlandbild ist inzwischen maximal verwirrt.

    Das Beispiel mit dem Rechenzentrum oben habe ich ja nicht umsonst gewählt. Zumal davon ehrlich gesagt eine unserer eigenen Schlüsselindustrien direkt abhängt. Meinst Du die E-Autos werden ein großer Renner, wenn eine verlässliche Ladeinfrastruktur (sowohl in Deutschland als auch global) nicht gewährleistet ist?

    Bevor ich ein Haus baue, brauche ich ein Fundament.

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  • Es ist kein "am Status festhalten". Will ich überhaupt nicht. Es ist ein "Endlich mal einen Plan haben, den zu Ende denken und danach dann stringent handeln!"

    Die Bundesnetzagentur legt der jeweiligen Bundesregierung einen Entwurf des Bundesbedarfsplans vor. In diesem Bedarfsplan sind alle Leitungsvorhaben, inkl. Neubauten plus deren Start- und Endpunkte enthalten. Die Bundesregierung statt auf dessen Grundlage den Gesetzgebungsprozess und bringt diesen in den Bundestag ein. Der Bundesrat kann (und tuts auch) Widerspruch gegen diesen Gesetzgebungsprozess einlegen solange bis ein Bundesbedarfsplan gesetzlich festgelegt ist.

    Zitat

    So arbeitet eigentlich jedes erfolgreiche Unternehmen und speziell die Mittelständler.

    Derartige Vergleiche zwischen Stromausbau eines Industriestaates der sich in der Transformation von fossil zu Erneuerbar, von Grund- zu Residuallast, von Verbrennung zu Verstromung zu einem "Mittelständler" sind dann vielleicht auch einfach nicht miteinander adaptier und vergleichbar.

    Zitat


    betreiben nur Ad-Hoc Politik mit völliger Planlosigkeit & Intransparenz.

    Was genau du mit Ad-Hoc Politik meinst, weiß ich jetzt nicht, ist arg schwammig formuliert. Die angesprochene Intransparenz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Bundesbedarfsplanung findest du zB hier. Die Debatten darüber in Bundestag und Bundesrat inklusive deren Abstimmungsergebnisse werden live in TV und im Internet übertragen und gespeichert. Die Ergebnisse der Abstimmungen wiederum werden bekannt gegeben. Wie die Planungen von statten gehen, kannst du unter anderem auf den Ministerienseiten oder der Bundesnetzagentur nachlesen. Ebenso berichten diese Institutionen auf den sozialen Kanälen darüber.

    Kann es sein, dass die von dir genannte Planlosigkeit und der Vorwurf der Intransparenz einfach nur deinem Desinteresse an dem Thema geschuldet ist? Wäre ja auch kein Vorwurf, sich dafür nicht zu interessieren, nur sich dann so eine Meinung zu bilden und zu veröffentlichen zeugt in meinen Augen nicht gerade von viel "Tiefe".

    Vielleicht ist deine Meinung auch mit sehr viel Tiefe versehen, nur dann verstehe ich nicht, warum die Begründung dafür nicht darlegst. Wie intransparent. :mrgreen:

  • Die Bundesnetzagentur legt der jeweiligen Bundesregierung einen Entwurf des Bundesbedarfsplans vor. In diesem Bedarfsplan sind alle Leitungsvorhaben, inkl. Neubauten plus deren Start- und Endpunkte enthalten. Die Bundesregierung statt auf dessen Grundlage den Gesetzgebungsprozess und bringt diesen in den Bundestag ein. Der Bundesrat kann (und tuts auch) Widerspruch gegen diesen Gesetzgebungsprozess einlegen solange bis ein Bundesbedarfsplan gesetzlich festgelegt ist.

    Derartige Vergleiche zwischen Stromausbau eines Industriestaates der sich in der Transformation von fossil zu Erneuerbar, von Grund- zu Residuallast, von Verbrennung zu Verstromung zu einem "Mittelständler" sind dann vielleicht auch einfach nicht miteinander adaptier und vergleichbar.

    Was genau du mit Ad-Hoc Politik meinst, weiß ich jetzt nicht, ist arg schwammig formuliert. Die angesprochene Intransparenz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Bundesbedarfsplanung findest du zB hier. Die Debatten darüber in Bundestag und Bundesrat inklusive deren Abstimmungsergebnisse werden live in TV und im Internet übertragen und gespeichert. Die Ergebnisse der Abstimmungen wiederum werden bekannt gegeben. Wie die Planungen von statten gehen, kannst du unter anderem auf den Ministerienseiten oder der Bundesnetzagentur nachlesen. Ebenso berichten diese Institutionen auf den sozialen Kanälen darüber.

    Kann es sein, dass die von dir genannte Planlosigkeit und der Vorwurf der Intransparenz einfach nur deinem Desinteresse an dem Thema geschuldet ist? Wäre ja auch kein Vorwurf, sich dafür nicht zu interessieren, nur sich dann so eine Meinung zu bilden und zu veröffentlichen zeugt in meinen Augen nicht gerade von viel "Tiefe".

    Vielleicht ist deine Meinung auch mit sehr viel Tiefe versehen, nur dann verstehe ich nicht, warum die Begründung dafür nicht darlegst. Wie intransparent. :mrgreen:

    Ich kann an dem Thema gar kein Desinteresse haben, weil ich mitunter die jahrelangen Diskussionen und Querelen um den EE Netzausbau aus erster (Umsetzungs-) Quelle mitbekommen habe und unter anderem die Prozesse zum Rückbau deutscher Kernkraftwerke mitgestaltet habe (wobei die Betreiberunternehmen da tatsächlich recht progressiv waren) :wink2:

    Und gerade das macht mich zu einem der größten Skeptiker, dass das auch nur annähernd funktionieren wird, wenn man weiß, wie die von dir so schön theoretisch beschriebenen Vorgänge in der Praxis dann von den verschiedenen Interessengemeinschaften "verwichst" werden, weil einem der eigene kleine Mikrokosmos wichtiger ist als das große Ganze.

    Es gibt einfach keinen Masterplan. Und das ist das größte Infrastrukturprojekt, was dieses Land je stemmen musste. Dagegen sind solche Sachen wie Flüchtlingskrise 2015 und BER gelinde gesagt Pillepalle.

    Aber wir lügen uns halt gerne einen in die Tasche, dass wir die geilsten sind.

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  • Neues vom Kinderbuchautor :

    "Dazu wird es nicht kommen": FDP will Habecks Heizungspläne stoppen - n-tv.de

    Die Grünen muss man sich leisten können. Ich kann es leider nicht, obwohl ich in der chemischen Industrie arbeite. Der Wissing scheint der Einäugige, unter den blinden zu sein. Die Lang will es natürlich mit Schulden finanzieren. Nur wer soll das Alles verbauen ? Es gibt ja kaum noch Handwerker. Bzw., wer hat 30000€ für eine Wärmepumpe über ? Ich leider nicht. Und woher soll der ganze Strom kommen ?

    Hoffentlich gibt es bald Neuwahlen !

  • Wir haben ein Klimaschutzgesetz und die Bevölkerung möchte, dass wir die Pariser Klimaschutzziele erreichen. Ergo muss man in allen, nicht beim Strom, Sektoren schauen wie wir klimaneutral werden können. In den Sektoren Verkehr und Gebäude erreichen wir die Ziele gegenwärtig nicht.

    Und da ist nun mal die Frage, wie wir mit Öl und Gasheizungen umgehen können ganz entscheidend. Diese in alle Neubauten möglichst zu verbieten halte ich für richtig.

    Es ist ja auch eine Art des Verbraucherschutzes, wenn man Menschen nimmt, was keine Zukunft hat.

    Es ist halt stehts die gleiche Krux. Alle Parteien schreiben sich Klimaschutz auf die Fahnen, aber wehe es muss konkret werden. Hier liegt nun erstmal nur ein Referentenentwurf vor. Und um den muss nun erstmal diskutiert werden. Und natürlich muss man derartige Investitionen für die Bürger leistbar machen, sollte sie zu teuer sein.

  • Wir haben ein Klimaschutzgesetz und die Bevölkerung möchte, dass wir die Pariser Klimaschutzziele erreichen. Ergo muss man in allen, nicht beim Strom, Sektoren schauen wie wir klimaneutral werden können. In den Sektoren Verkehr und Gebäude erreichen wir die Ziele gegenwärtig nicht.

    Und da ist nun mal die Frage, wie wir mit Öl und Gasheizungen umgehen können ganz entscheidend. Diese in alle Neubauten möglichst zu verbieten halte ich für richtig.

    Es ist ja auch eine Art des Verbraucherschutzes, wenn man Menschen nimmt, was keine Zukunft hat.

    Es ist halt stehts die gleiche Krux. Alle Parteien schreiben sich Klimaschutz auf die Fahnen, aber wehe es muss konkret werden. Hier liegt nun erstmal nur ein Referentenentwurf vor. Und um den muss nun erstmal diskutiert werden. Und natürlich muss man derartige Investitionen für die Bürger leistbar machen, sollte sie zu teuer sein.

    Den Satz halte ich für schwierig. Ich denke der heisst eher: die Bevölkerung würde sich freuen, wenn die Ziele erreicht werden, ist aber nicht bereit, dafür signifikante Mehrkosten und deutliche finanzielle Mehrbelastungen oder einen deutlichen Absturz des persönlichen Wohlstands dafür in Kauf zu nehmen.

    Hier wird schnell mal in die vielleicht jetzt schon auf Kante genähte Lebensrealität im Hier und Jetzt von Leuten eingegriffen. "Man muss das für Leute leistbar machen" ist hier der entscheidende Satz. In welchem Maße soll das denn geschehen? Subvention? Die hier mal locker flockig auf dem Papier formulierten Forderungen greifen hier in brutalster Weise in einen eh schon umkämpften Immobilienmarkt ein. Über Neubauten brauchen wir nicht reden da sind wir einer Meinung. Aber was glaubst du, was das für den normalen (Alt-) Mieter bedeutet? Ich hatte hier schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das nicht mit "Ölkessel raus, Luftwärmepumpe rein" erledigt ist. Das mag ja in der ein oder anderen Doppelhaushälfte zu einem akzeptablen Ergebnis führen, aber die Komplexität im Altbaubestand der Innenstädte ist da ein bisschen höher.

    Mir soll’s recht sein. So muss ich mir zumindest bis zur Rente keine Sorgen mehr um meinen Jon Markt machen

    Für mich sind solche Sätze trotzdem ein brutaler Ritt auf der Rasierklinge. Ich warte da nur auf die deutsche Version von Trump...

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    Einmal editiert, zuletzt von Buccaneer (2. März 2023 um 07:50)

  • Den Satz halte ich für schwierig. Ich denke der heisst eher: die Bevölkerung würde sich freuen, wenn die Ziele erreicht werden, ist aber nicht bereit, dafür signifikante Mehrkosten und deutliche finanzielle Mehrbelastungen oder einen deutlichen Absturz des persönlichen Wohlstands dafür in Kauf zu nehmen.

    Wasch mich, aber mach mich nicht nass. :hinterha:

    Zitat

    Hier wird schnell mal in die vielleicht jetzt schon auf Kante genähte Lebensrealität im Hier und Jetzt von Leuten eingegriffen. "Man muss das für Leute leistbar machen" ist hier der entscheidende Satz. In welchem Maße soll das denn geschehen? Subvention?

    Ja, Subventionen auch. Warum denn nicht? Ging bei der Tankzulage. Geht bei Gas in dem seit gestern der Staat in den Markt interveniert, um die von dir genannten "signifikante Mehrkosten und deutliche finanzielle Mehrbelastungen oder einen deutlichen Absturz des persönlichen Wohlstands" abzufedern. Nur diese dann nachhaltig, da sie nur die Investitionen betreffen und zudem klimaneutral sind.

    Es ist bereits auch so in der Koalition (also mit der FDP) beschlossen worden, dass es mit der Einführung der Tankzulage ein Gesetz auf den Weg gebracht werden soll, dass ab 2024 bei Neubauten der Energieanteil bei 65% liegen soll. Was faktisch das Aus für Öl- und Gas bedeute. Doch gegen diese Art der Umsetzung sträubt sich die FDP (siehe Artikel um den es ja hier bei der Diskussion geht).

    Sie will es allein über den Markt, genauer den Zertifikatehandel regeln. Und was auf dem Markt passiert konnten wir doch alle in den letzten Monaten sehen. Das bedeute weiter steigende Preise bei der Energie, welche wiederum zu starken "signifikante Mehrkosten und deutliche finanzielle Mehrbelastungen oder einen deutlichen Absturz des persönlichen Wohlstands" genau führen würde, insb bei Menschen die in Gas- oder Ölbeheizten Wohnhäusern zur Miete leben. Diese Kosten müssten doch dann unnachhaltig auf ewig ohne absehbares Ende vom Staat gedeckt werden, während bei der WP "nur" die Investition eben jener subventioniert werden würde.

    Zitat

    Die hier mal locker flockig auf dem Papier formulierten Forderungen greifen hier in brutalster Weise in einen eh schon umkämpften Immobilienmarkt ein. Über Neubauten brauchen wir nicht reden da sind wir einer Meinung.

    Gut, denn darum geht nämlich auch. Auch dagegen richtet sich der Widerstand.

    Zitat

    Aber was glaubst du, was das für den normalen (Alt-) Mieter bedeutet? Ich hatte hier schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das nicht mit "Ölkessel raus, Luftwärmepumpe rein" erledigt ist. Das mag ja in der ein oder anderen Doppelhaushälfte zu einem akzeptablen Ergebnis führen, aber die Komplexität im Altbaubestand der Innenstädte ist da ein bisschen komplexer

    Auf den Lösungsweg den die FDP vorschlägt bin ich oben bereits eingegangen. Ebenso darauf wie die Alternative und die Folgen der FDP zu dieser ausschaut.
    Fakt ist doch: Ja es gibt bereits eine Belastung für uns Bürgerinnen und Bürger. Die Frage ist doch nun, wie wir aus dem Hamsterrad der Kosten PLUS dem Druck dem Klimawandel entgegen treten zu müssen wieder heraus, aus einer vergleichweisen bequemen und billigen Situation in der wir bis vor kurzem noch sicheres Gas aus Russland bekamen.

    Ja, das kann doch nur mit einem nassen Lappen gelingen, wenn man jetzt waschen muss.

    Zum Vorschlag aus dem Wirtschaftsministerium:

    Was wir hier vorliegen haben ist ein erster Referentenentwurf aus dem WIRTSCHAFTSministerium. Das ist erstmal nichts weiter als eine Aufgabe an alle Kabinettsmitglieder die auf den Weg zu einem Gesetz gebracht werden muss. Damit ein Gesetz entsteht, muss dieser Entwurf nun erstmal ins Kabinett. Dort ist ja auch das BAUministerium vertreten, die bei diesem (und jedem anderen Gesetz auch) die Umsetzbarkeit prüfen, ihre Expertise einbringen lässt (die das Wirtschaftsministerium ja gar nicht haben kann) und ihrerseits Anpassungen vornimmt und damit ihre eingenen resortinternen Ziele und Aufgaben wahrnimmt. Das gibt nun Kabinettsintern eine Menge Austausch an Informationen, Diskussionen und Änderungen an diesem ersten Referentenentwurf (mehr isses ja erstmal nicht). Und erst wenn aus diesem Entwurf ein Gesetzesvorschlag entstanden ist, kann es erst in den Bundestag gebracht werden, wo auch nochmal darüber verhandelt wird und Änderungen vorgenommen werden dürften (aufgeweicht).

    Du siehst der Referentenentwurf ist somit nichts anderes als zum Vergleich eine erste Angebotsabgabe einer Gewerkschaft an die Arbeitgeberseite. Und die Arbeitgeberseite kann hier nun anfangen sich damit zu befassen.

    Und einig sind sich ja alle Parteien: Es muss sich mit dem Energiesektor weiter befasst werden und es ist doch klar, das Reibwärme in unserer demokratischen Parteienlandschaft entsteht, wenn irgendwas konkret wird.

    Zitat

    Mir soll’s recht sein. So muss ich mir zumindest bis zur Rente keine Sorgen mehr um meinen Jon Markt machen

    Du hast wirklich gerade Jobsorgen auf dem Markt? Jobsorgen die es nicht mehr gäbe, wenn es die Energietransformation im Gebäudesektor kämen? Sorry, aber das glaube ich dir ehrlich gesagt nicht. ;)

  • Wasch mich, aber mach mich nicht nass. :hinterha:

    Auf den Rest gehe ich später ein, aber nur dazu.

    Stelle ich die Frage: "Sind Sie für mehr Klimaschutz und die Einhaltung des Pariser Abkommens?" wirst Du ohne Probleme bei Telefon- oder Straßenumfragen eine hohe Mehrheit in der Gesellschaft finden, die ohne zu zögern mit "Ja, das ist bestimmt eine gute Sache" antworten.

    Und jetzt stell die Frage mal: "Sind Sie für den Klimaschutz, wenn das bedeutet, dass Ihre Miete sich aufgrund von notwendigen energetischen Sanierungen um 15-20 Prozent steigt, sich der Preis Ihres Fleischs verdreifacht, Sie sich bald ein neues Auto kaufen müssen und nicht sicher sein können, eine funktionierende Ladeinfrastruktur zu haben und sich maximal einen Flug im Jahr leisten können, ohne sicher sein zu können, dass die deutschen Maßnahmen auch im Ausland repliziert werden. "

    Bist Du sicher, dass Du da immer noch eine Mehrheit bekommst?

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich möchte auch nicht auf alles eingehen. Irgendwie muss man jeweils den Mittelweg finden. Letztendlich ist die ganze Klimapolitik zu spät gestartet und ja, es muss viel passieren aber wie soll man alles bezahlen, wenn alles so schnell gehen soll...

    Bist Du sicher, dass Du da immer noch eine Mehrheit bekommst?

    Daran wird sicherlich vieles scheitern. Bei der nächsten Wahl wird es sicherlich wieder eine gehörige Neuverteilung geben...

    ---------------------

    Mal ein paar Fakten zu unserer Lage derzeit:

    Haus - Baujahr 2000

    - Gasverbrauch 7500kWh pro Jahr

    - Strom 3200kWh (Home Office - 2 Erwachsene - 1 Kind) pro Jahr

    Ich denke wir fahren hier ganz gut.

    Unsere geplanten Investitionen:

    - Gastherme mussten wir 2022 notgedrungen tauschen - Lieferzeit Wärmepumpe 6-8 Monate Kostenpunkt sollte 33.000€ sein

    - PV-Anlage 9,5kW - Kostenpunkt 34.000 - 37.000€ (Angebote von drei Anbietern) - Alle 90% Vorkasse - Lieferzeit mindestens 6 Monate

    - E-Auto (Wir haben zwei Autos - Eins wollten wir abschaffen aber nicht bei einem E-Auto, da zu teuer) Renault Zoe ab 36.000€ aufwärts, je nach Ausstattung (Über einen Kombi brauchen wir gar nicht nachdenken)

    - Wir haben bereits teilweise Fenster ausgetauscht - Jetzt sollen noch weitere getauscht werden - Kostenpunkt ca. 6.000€

    Ich bekomme dabei schon Stress. Wie ergeht es denn erst anderen, deren Verbrauchswerte wesentlich höher sind, da das Haus um einiges älter ist?

    #HereWeGo!

  • Den Satz halte ich für schwierig. Ich denke der heisst eher: die Bevölkerung würde sich freuen, wenn die Ziele erreicht werden, ist aber nicht bereit, dafür signifikante Mehrkosten und deutliche finanzielle Mehrbelastungen oder einen deutlichen Absturz des persönlichen Wohlstands dafür in Kauf zu nehmen.

    Und da ist der Denkfehler: Die Klimaziele nicht zu erreichen wird noch teurer. Die Frage ist also nicht, ob es zu Mehrkosten und Wohlstandsverlust kommt, sondern nur, wann und wie hoch.

  • Und da ist der Denkfehler: Die Klimaziele nicht zu erreichen wird noch teurer. Die Frage ist also nicht, ob es zu Mehrkosten und Wohlstandsverlust kommt, sondern nur, wann und wie hoch.

    Aber das Ganze der Breite der Bevölkerung zu vermitteln ist fast nicht möglich. Siehe die aktuelle Diskussion um die Gasheizung. Dazu haben wir mehrheitlich eine ältere Gesellschaft die nicht mal wenn sie wollte unbedingt was zur Energie wende beitragen kann.

  • Und da ist der Denkfehler: Die Klimaziele nicht zu erreichen wird noch teurer. Die Frage ist also nicht, ob es zu Mehrkosten und Wohlstandsverlust kommt, sondern nur, wann und wie hoch.

    Das wird in der Summe absolut richtig sein, aber die Leute denken in erster Linie im "hier und jetzt" und in direkten Kosten. Hawk hat hier ja ein absolutes Beispiel aufgezeigt. Zudem hat auch Ausbeener recht, dass in eienr alternden Gesellschaft auch viele nicht mehr den ROI sehen und dann eher rechnen, wie lange sie noch leben und dann die Kohle eher noch für einen schönen Lebensabend verpulvern.

    Und das, was ich als fiktive Frage gestellt habe, bräuchte nur eine Arschlochpartei aufgreifen und ich gebe dir Brief und Siegel, dass man damit sprunghaft bei einer Menge Leute punkten kann (wir sollten hierbei vor allem die immer größer werdende Anzahl an Nichtwählern im Auge halten!)

    Am Ende einer Demokratie stehen immer noch Menschen und ich gebe dir Brief und Siegel, dass abseits des Ahrtals nur noch eine vage Erinnerung bei einem Großteil der bundesdeutschen Bevölkerung hinlänglich der Flutkatastrophe vorherrscht. Das wird dann irgendwann ein Schlagwort wie "Elbehochwasser" oder "Kyrill"

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Das wird in der Summe absolut richtig sein, aber die Leute denken in erster Linie im "hier und jetzt" und in direkten Kosten. Hawk hat hier ja ein absolutes Beispiel aufgezeigt. Zudem hat auch Ausbeener recht, dass in eienr alternden Gesellschaft auch viele nicht mehr den ROI sehen und dann eher rechnen, wie lange sie noch leben und dann die Kohle eher noch für einen schönen Lebensabend verpulvern.

    Das Verfassungsgericht hat bereits entschieden, dass die Kosten nicht allein den kommenden Generationen aufgebürdet werden dürfen. Diese Frage ist also bereits entschieden.

  • Das Verfassungsgericht hat bereits entschieden, dass die Kosten nicht allein den kommenden Generationen aufgebürdet werden dürfen. Diese Frage ist also bereits entschieden.

    Und wie wird dies dann umgesetzt werden?

    #HereWeGo!

  • Da bin ich ja mal gespannt. Um alle "gleichermaßen" bei Kosten beteiligen zu können, müsste es ja wieder auf eine Extra-Steuer bzw. die Anpassung einer Steuer hinauslaufen.

    Hört sich so einfach an, ist es aber nicht.

    #HereWeGo!

  • Auf den Rest gehe ich später ein, aber nur dazu.

    Stelle ich die Frage: "Sind Sie für mehr Klimaschutz und die Einhaltung des Pariser Abkommens?" wirst Du ohne Probleme bei Telefon- oder Straßenumfragen eine hohe Mehrheit in der Gesellschaft finden, die ohne zu zögern mit "Ja, das ist bestimmt eine gute Sache" antworten.

    Und jetzt stell die Frage mal: "Sind Sie für den Klimaschutz, wenn das bedeutet, dass Ihre Miete sich aufgrund von notwendigen energetischen Sanierungen um 15-20 Prozent steigt, sich der Preis Ihres Fleischs verdreifacht, Sie sich bald ein neues Auto kaufen müssen und nicht sicher sein können, eine funktionierende Ladeinfrastruktur zu haben und sich maximal einen Flug im Jahr leisten können, ohne sicher sein zu können, dass die deutschen Maßnahmen auch im Ausland repliziert werden. "

    Bist Du sicher, dass Du da immer noch eine Mehrheit bekommst?

    Wir bleiben also besser bei "wasch mich, aber mach mich nicht nass."?

  • Da bin ich ja mal gespannt. Um alle "gleichermaßen" bei Kosten beteiligen zu können, müsste es ja wieder auf eine Extra-Steuer bzw. die Anpassung einer Steuer hinauslaufen.

    Hört sich so einfach an, ist es aber nicht.

    Das einfachste wäre einfach eine Art Soli, wie er Jahrzehnte lang bestand.

    Alternative wäre einfach mal das Steuergeld sinnvoll einzusetzen anstatt neue Extra Steuern zu verlangen, die dann nicht zweckgebunden eingesetzt werden und im Grunde nur andere Löcher stopft. Wenn man sich mal überlegt was die letzten Jahre an Geld sinnlos verblasen wurde, davon hätte man ein paar Förderungen fürs energetische Sanieren aufsetzen können.