3.Liga 2012/13

Es werden zwar noch 3 Spiele in diesem Kalenderjahr absolviert, die Hinrunde jedoch ist vorbei, Zeit für eine kleine, resümierende Zwischenbilanz … chronologisch umgekehrt anhand des Tabellenstandes:

(Darmstadt)

20. (Tabellenplatz) – 16:28 Tore – 15 Punkte

Der Wurm stinkt im Sturm, nur 16 eigene erzielte Treffer bedeuten ligaweiten Minusrekord (zusammen mit ein paar anderen Teams), zu durchschlagsschwach präsentiert sich die Offensive, dazu kommt eine katastrophale Auswärtsbilanz (noch kein Sieg auf fremdem Platz) … schon steht Trainer Jürgen Seeberger in der Kritik nachdem er ja erst vor kurzem Kosta Runjaic ablöste … Hoffnung macht daß es nur 2 Punkte bis zum rettenden Ufer sind, aber bis zum Jahresende sollte doch schon ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar sein.

(Aachen)

19. – 18:29 – 16

Nachdem der Insolvenzantrag eingereicht ist bleibt nur noch abzuwarten ob das Verfahren innerhalb oder erst nach der Saison eröffnet wird, das Ergebnis wird nicht unerhebliche Auswirkungen auf den gesamten Tabellenstand der Liga haben … bezüglich des Vereins werden wohl etliche Spieler im Wintertransferfenster Reißaus nehmen, nicht daß sie bisher besonders dem Heimpublikum irgendwas Besonderes geboten hätten (ein einziger Dreier in 10 Partien auf dem Tivoli).

(BVB II)

18. – 16:33 – 17

Nach Anfangsschwierigkeiten haben sich die kleinen Borussen gefangen und mittlerweile an die Liga gewöhnt (waren Aufsteiger), zwar stellt man mit den schwächsten Sturm der Liga und auch die Abwehr ist mitunter nicht sattelfest (zweitmeisten Tore gefangen), aber der letzte Tabellenplatz den man eine Zeit lang besetzte wurde verlassen und Anschluß an die Nichtabstiegsplätze hergestellt, positiv kommt aus ihrer Sicht hinzu daß man durch den Zwangsabstieg von Aachen nur noch 2 Teams hinter sich lassen muß.

(Stuttg. Kickers)

17. – 19:23 – 17

Beim Aufsteiger zeigt die Gesamttendenz nach unten, die starke Abwehrleistung (23 Gegentore in 19 Spielen) wird durch die schwache Offensive (19 Treffer) konterkariert, dazu tut man sich daheim eminent schwer (erst 2 Siege in zehn Partien) … der Trainerwechsel (Buchwald für Schuster) soll hier neue Impulse setzen, das Restprogramm diesen Jahres hat es allerdings in sich (Rostock-H, Wehen-A, Heidenheim-H).

(Erfurt)

16. – 21:34 – 18

Die Thüringer befinden sich in für sie unbekanntem Terrain, immer in der Nähe der Abstiegsplätze. Nach dem gewaltigen Umbruch hat man vor allem defensiv so seine Probleme (schlechteste Abwehr der Liga), zusammen mit Verletzungssorgen und diversen Undiszipliniertheiten auf dem Platz (5 Platzverweise) steht man nun da wo man steht.

Ein Cheftrainer wurde bereits gewechselt (Alois Schwartz für Stefan Emmerling) und im Winter soll eventuell noch personell nachgelegt werden, dennoch tut man gut daran allein den Klassenerhalt als Restziel auszugeben.

(Halle)

15. - 16:28 – 18

Nach einem fast optimalen Start (Platz 5 nach dem sechsten Spieltag) ging es für den Aufsteiger stetig und konstant Richtung Tabellenkeller, aus den letzten zehn Spielen holte man nur einen Sieg bei 7 Niederlagen. Der schwache Sturm mit nur 16 Treffern (Ligaminuswert) und die schwache Heimbilanz mit bisher nur zwei Dreiern sind Ausdruck der Schwächephase die angesichts der nächsten drei Kontrahenten (Offenbach, Karlsruhe, Erfurt) auch noch länger andauern könnte.

(Wehen Wiesbaden)

14. – 24:27 – 21

Die aus meiner Sicht bisher größte Enttäuschung der Saison.

Ein edel besetzter Kader der absolut unfähig scheint das Potenzial auch spielerisch auf dem Platz umzusetzen. Was man gut kann ist Unentschieden spielen (12x! in 19 Spielen), auch Ausdruck einer Inkonsequenz Vorsprünge ins Ziel zu bringen (bereits 4x verspielte man eine 2-Tore Führung!).

Da ist es nur konsequent daß der Aufstiegszug schon lange abgefahren ist, das graue Mittelfeld lockt und wartet.

(Babelsberg)

13. - 16:25 – 22

Nach einem sehr holprigen Saisonauftakt kamen die Filmstädter zuletzt immer besser in Fahrt (3 Siege/2 Remis in den letzten 6 Spielen). Das Kreuz drückt in der Sturmabteilung, mickrige 16 Törchen sind bei weitem verbesserungswürdig, dazu kommt die dürftige Auswärtsbilanz (erst ein Sieg und 5 Punkte insgesamt auf des Gegners Platz).

Es wird wohl bis zum Schluß ein Kampf gegen den Abstieg, die Vorzeichen für ein erfolgreiches Gelingen aber sehen wesentlich besser aus als noch zur ersten Saisonphase.

(Saarbrücken)

12. – 28:32 - 24

Eine Berg-und Talfahrt der Saarländer bis hierhin.

Siege und Niederlagen wechseln sich lustig ab (allein in den letzten 10 Spielen gabs 8 Siege/8 Niederlagen/2 Remis), gepflegtes Mittelmaß also.

Was neben den morschen Holztribünen im Ludwigspark die aussehen als würden sie jeden Moment zusammenklappen auffällt ist die scheinbare Abhängigkeit von Torjäger Marcel Ziemer, diese Ausrechenbarkeit ist es auch die Höherem als einem Platz im Mittelfeld im Wege steht.

(Chemnitz)

11. – 27:25 – 25

Die Sachsen haben sich im Drittligamittelfeld etabliert, offensiv können sie es mit jedem aufnehmen, nur hinten drückt ab und zu der Schuh und verhindert das Ranrobben an die obere Tabellenregion.

Sowohl mit dem Aufstieg als auch mit dem Abstieg hat man wohl nichts zu tun, gelegentlich aber wird das Team wohl den Spielverderber mimen, da wie gesagt die Offensive an einem guten Tag jede Lampe ausknipsen kann.

(Offenbach)

10. - 29:23 – 26

Nach einem Katastrophenstart fing sich die Kickertruppe vom Bieberer Berg im weiteren Saisonverlauf und hat mittlerweile die Aufstiegsplätze zumindest in Sichtweite, auch wenn 10 Zähler Rückstand schon noch ne Menge Holz ist.

Bis zur Winterpause steht man noch Halle, dem VFB II und Osnabrück gegenüber, wird diese Serie überwiegend positiv gestaltet, dann kann man nach der Spielpause nochmal versuchen oben anzugreifen, wichtig wird sein daß der Fokus bis dahin beibehalten wird und nicht schon alle in Gedanken beim hochwertigen Jahresabschluß, dem DFB-Pokal Achtelfinale daheim gegen Düsseldorf sind.

(VFB II)

9. – 26:22 – 28

Der VfB festigte und unterstrich bisher seinen Ruf als beste Zweitvertretung des Landes. Technisch hochklassig, schnelligkeitsbetonend und taktisch überdurchschnittlich gut geschult behaupten sich die jungen Wilden im Stahlbad Dritte Liga.

Jugendlicher Übermut und zum Teil mangelnde Cleverneß stehen ihnen zwar vereinzelt noch im Weg, aber angesichts der Konkurrenz kann man bei einem einstelligen Tabellenplatz mit sogar noch leichter Blickrichtung nach oben schon behaupten daß hier aus den gegebenen Möglichkeiten das Optimum herausgeholt wird, denn eine zweite Mannschaft soll (und darf auch) nicht aufsteigen, sondern die Talenteausbildung forcieren und den Nachwuchs soweit wie möglich an die erste Mannschaft heranführen.

(Rostock)

8. – 22:24 – 29

Der Absteiger von der Ostsee ist seit dem Trainerwechsel (Marc Fascher für Wolfgang Wolf) im Aufwind, fraglich jedoch ob man aufgrund des eingehandelten Rückstands zu Saisonbeginn doch noch mal oben angreifen kann.

22 Tore in 19 Begegnungen sind auch ein bißchen wenig um höhere Ansprüche artikulieren zu können, hier gilt es anzusetzen, nur wenn die nächsten drei Partien (Stuttg. Kickers/Haching/Babelsberg) positiv gestaltet werden können gibt es noch Hoffnung im neuen Jahr in den Aufstiegskampf miteingreifen zu können.

Wer sich wieder mal wiederholt daneben benimmt ist ein Teil der Anhängerschaft, ein Dauerproblem bei dem die stetig wiederkehrenden Geldbußen und der gewaltige Imageschaden noch die kleinsten Ärgernisse sind.

(Burghausen)

7. - 26:26 – 29

Der „Wacker“ hat sich im Bereich der einstelligen Tabellenplätze eingenistet und versucht sogar, wenn eines der Teams auf den Aufstiegsrängen schwächelt, nochmal anzugreifen.

Faustpfand hierfür ist die Heimstärke (20 Punkte), verbesserungswürdig dagegen die Auftritte auswärts (9), wobei besonders die Heimbilanz ins Auge sticht da sie vom unterirdischen Zuschauerzuspruch (selten mal mehr als 2.500 Hanseln im Rund) wohl kaum motiviert sein dürfte.

Der Aufstieg ist kein Thema, der Abstieg aber noch viel weniger, wird der jetzt besetzte Tabellenbereich weiter behauptet ist das als Erfolg zu werten, ajF bleibt Wacker ein unbequem zu bespielender Gegner.

(Heidenheim)

6. – 32:26 – 31

Der (Geheim)Favorit enttäuscht etwas, so richtige Konstanz in die Leistungen will sich nicht einstellen, daher beträgt der Rückstand auf den Relegationsrang derzeit 5 Punkte, nicht viel, aber auch nicht unbedingt soviel was einen beruhigt schlafen ließe.

Die Offensive flutscht (32 Buden, zweitbester Ligawert), hinten jedoch fängt man sich zuviele Eier ein (26, schlechtester Wert der ersten zehn Teams). Das kommende Spiel beim KSC ist eminent wichtig um zu sehen wo die Reise bis zum Jahresende hingeht.

Heidenheim hat noch Aufstiegschancen, nur müssen Ausrutscher der Mannschaften vor ihnen auch ausgenutzt werden, die Spiele dafür werden weniger und weniger.

(Karlsruhe)

5. – 29:11 – 34

Die Badener sind derzeit das „heißeste“ Team der Liga, aus den letzten 10 Begegnungen holte man acht Siege, dabei konnte man die letzten 7! Spiele in Folge gewinnen. Nach Anpassungsschwierigkeiten zu Saisonbeginn spielt der Zweitligaabsteiger nun wie aus einem Guß und hat sich damit im Aufstiegsrennen eindrucksvoll zurückgemeldet.

Stütze dabei ist die bärenstarke Verteidigung, in 19 Spielen ließ man nur 11 Treffer zu (Ligaspitze) und legte so den Grundstein für die erfolgreiche Aufholjagd.

Die nächsten drei Partien geht es gegen Heidenheim (H), Halle (A) und Stuttgart II (H), der positive Lauf hat also gute Chancen weiterzugehn und zum Jahresabschluß wartet dann auch noch das halbe Derby und Heimspiel im DFB-Pokal Achtelfinale gegen den SC Freiburg.

(Unterhaching)

4. – 33:24 – 35

Das Überraschungsteam schlechthin bis hierher.

Mit neuem Trainer und Billigkader galt Haching vor der Saison für viele (auch für mich) als potentieller Absteiger, hah, weit gefehlt.

Die jungen Burschen eroberten mit rasantem und erfrischendem Offensivfußball die feindlichen Festungen, mit Powerfußball, taktischer Ordnung und überragender Kondition rennen sie die Gegner erst torreif und erledigen dann den Rest (33 Buden, Ligaspitze).

Bisher sind die Erwartungen schon meilenweit übererfüllt worden, leider hat der sportliche Erfolg weder den Zuschauerzuspruch essentiell erhöht noch fand sich ein Hauptsponsor, sodaß trotz der überragenden Bilanz auf sportlicher Seite laut Vereinsführung wohl Notverkäufe!!! von Leistungsträgern bzw. begehrten Talenten im Winter anstehen … paradox und ein klein wenig auch pervers, aber im Schatten von Bayern und 60 wohl der Lauf der Dinge.

(Bielefeld)

3. – 28:17 - 36

Die Almbubis kamen zuletzt immer besser in Fahrt und nehmen derzeit den dritten Rang ein der zur Teilnahme an den Relegationsspielen berechtigt. Von den letzten neun Partien verlor man nur eine einzige, dazu lieferte die Mannschaft Bayer Leverkusen im DFB-Pokal einen großartigen Fight der erst in der Verlängerung zugunsten des Bundesligisten entschieden wurde.

Vor allem daheim kommt man sehr gut zur Geltung (21 Zähler, bestes Heimteam), zudem hat man vorn mit Fabian Klos einen echten Knipser zur Verfügung, die Faktoren Heimstärke und Offensivkraft sind es auch die wohl vermuten lassen daß die Arminia bis zum Schluß um den Aufstieg/die Relegation mitmischt.

(Münster)

2. – 31:15 – 36

Der Geheimfavorit wurde seiner Rolle bis jetzt mehr als gerecht, auch wenn der jüngste Trend ein klein wenig seitwärts zeigt (2 Siege aus den letzten sieben Spielen). Dennoch steht man auf Platz 2 mit vier Punkten Abstand zum Spitzenreiter, eine Position also die alle Möglichkeiten offen läßt.

Das Team ist relativ ausgeglichen, sowohl der Sturm als auch die Abwehr bewegen sich im Ligavergleich im oberen Drittel, zudem hat man noch kein Heimspiel verloren und mit Matthew Taylor einen zuverlässigen Goalgetter der aber wegen einer dümmlichen Tätlichkeit die nächsten 3 Spiele nicht zur Verfügung steht.

Unterschätzen tut Münster nun niemand mehr, wird der Ausfall von Taylor kompensiert und gelingen in den restlichen drei Spielen (Burghausen, Chemnitz, Darmstadt) zumindest 2 Siege, dann überwintern die Preußen nicht nur auf einem direkten Aufstiegsplatz, sondern spielen auch bis zum Saisonende weiter um die Aufstiegsränge mit.

(Osnabrück)

1. - 27:12 - 40

12 Siege in 19 Partien, bestes Auswärtsteam der Liga, die letzten zehn Spiele nicht verloren (darunter sieben Dreier), Herbstmeister und die restlichen drei Gegner bis zur Winterpause (BVB II, Saarbrücken, Offenbach) durchaus machbar … sportlich gibt’s an der Bremer Brücke nichts zu mäkeln.

Finanziell jedoch sieht die Sache nicht ganz so rosig aus, eine Million Schulden wurden aus der letzten Saison mit hinübergeschleppt, der gesamte Schuldenstand beträgt knapp Acht Millionen Euro, ein finanzielles Damoklesschwert was schon dauerhaft wie Blei über dem gesamten Verein hängt.

Ein Aufstieg ist also schon fast überlebensnotwendig, allein das differenzierte Fernsehgeld führt die eklatanten Unterschiede zwischen Liga 2 und 3 bedrückend vor Augen (4.3 Millionen pro Jahr in 2, 800.000 in 3).

Läßt sich das Team von diesen äußeren Unruheherden nicht beeinflussen, dann steigt es auf, die Spitze ist zwar noch relativ eng zusammen, Osnabrück aber hat die Qualität und nun auch die Konstanz um bis zum Ende der Spielzeit im Kampf um Platz 1-3 eine absolut gewichtige Rolle zu spielen.

Kleiner Nachtrag noch:

Daß auch ein Drittligaspiel ein Quell erquicklicher Freude für die ganze Familie sein kann zeigen diese Bilder … nein, das ist kein Krieg oder eine NPD-Demo (obwohl man das bei gewissen Rostocker Fans nie so genau weiß), sondern eine "Unstimmigkeit" zwischen Polizei und dem schwarzen Block von der Küste:

Polizei hilft beim Ausziehn

zarte Annäherungsversuche

ein Polizeiaufgebot wie beim römischen Derby, nur war Lazio hier Hansa und AS war Erfurt ... die grünne Minna führte sogenannte Vorkontrollen ein, die Jungs von der Ostsee waren damit nicht einverstanden und überranten entweder die Kontrollpunkte (Aussage Polizeibehörde) oder wurden zwischen den Kontrollstellen eingepfercht und zusätzlich von dem Kontrollorgan provoziert (Aussage Hansa) ... also das übliche "he said, she said" ... am besten wir verdoppeln das Aufgebot beim Rückspiel.

schon peinlich was sich da in dieser Saison in Sachen Lizenzerteilung so abspielt (Aachen, Rostock, Offenbach, Burghausen, Erfurt, Osnabrück) ... da besteht in Sachen Lizenzierungsverfahren einiges an Nachholbedarf ...

und Ende Juli soll bereits wieder die neue Saison beginnen, ob bis dahin die offenen Fälle (Duisburg/Offenbach) bereits geklärt sind? fraglich ..

das einzig Gute ist daß ich mit meinem hier ansässigen Rückblick auf die Spielzeit 2012/13 noch ein wenig warten kann (bzw. muß ;))