Mir geht es hier weniger um die Charaktere. Die sollen auch bleiben. Aber hier wird zum zweiten Mal die gleiche Geschichte wie in der Originaltrilogie erzählt. Und das sogar anscheinend völlig beabsichtigt. Snoke/Rey/Kylo ist doch nix anderes als Luke/Vader/Imperator. [...] der junge Jedi wird nach Widersprüchen vom alten gelehrt und wird dabei mit der dunklen Seite konfrontiert [...]
Wie gesagt: das ist wohl volle Absicht (merkt man ja auch an den Zitaten "Da ist noch Gutes in Dir") . Aber das hätte sicher auch anders gekonnt.
Ja, gerade das Hin- und hergerissen sein zwischen der dunklen und der hellen Seite der Macht ist eben eins der zentralen Elemente und Themen von Star Wars. Das ist auch in jedem zweiten Star Wars Videospiel so. Und dass Jedis und Sith (auch wenn freshprince gleich um die Ecke kommt und sagt, dass das keine Sith sind) immer diese Lehrmeister-Schüler Beziehung haben, ist auch so ein Element. Dass Luke Rey so ausbildet, wie er selber ausgebildet wurde, erscheint mir auch logisch und man muss wahrscheinlich in so einer Jedi-Ausbildung mal mit dem dunklen Seite konfrontiert werden. Für mich macht da erneut eher weniger Sinn, warum Luke überhaupt eine Karte mit seinem Standort irgendwo mal hinterlassen hat, damit man ihn finden kann - wenn nicht für so eine Situation?
Komischerweise haben mich die Parallelen zur alten Trilogie, in diesem Teil gar nicht so krass gestört, vielleicht weil's nicht der totale Klau wie Episode 7 war oder weil der Kampf nach der Snoke/Rey/Kylo-Szene, der stärkste Moment im Film war. Kann's die Kritik aber durchaus verstehen, aber dann muss man das eben Episode 7 noch viel mehr kritisieren.
Dazu kommt natürlich noch der Hollywoodfaktor, dass man zudem auch noch versucht, so viele ethnische Gruppen wie möglich zu bedienen (Marketing Olé) . War es im letzten Teil Flynn als Schwarzer, brauchte man jetzt noch einen starken asiatischen Charakter. Der "Machoman" ist letzten Endes der Doofe, weil die weise Kommandantin natürlich doch Recht hatte. Ich hätte auch kein Problem gehabt, wenn Poe Recht gehabt hätte. Zögernde Leader ohne Plan gibt es nämlich schon genug
Die zögernden Leader hatten ja letztendlich einen Plan. Da hat mich wiederum nur das Drehbuch gestört, es macht nämlich überhaupt keinen Sinn, Poe nicht in den Plan einzuweihen. Was dich am "Hollywoodfaktor" stört, versteh ich jetzt allerdings nicht. Da fand ich es eigentlich ganz nett, dass sie mal das Filmklischee (Unser Held setzt sich über seine Vorgesetzten hinweg, weil die ihn nicht ernst nehmen und rettet den Tag) etwas umgedreht haben.