Aktuelle Bundespolitik

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  • Auf dem Bundesparteitag der CDU haben sich die Delegierten für eine schrittweise Rückkehr zur Wehrpflicht ausgesprochen. Im Entwurf des Grundsatzprogramms der Partei wurde am Dienstag nach längerer Debatte vermerkt, dass als Übergangslösung eine sogenannte Kontingentwehrpflicht eingeführt werden soll, bei der je nach Bedarf ein Teil der Gemusterten eingezogen wird. Das übergeordnete Ziel der CDU bleibt ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, das bei der Bundeswehr oder in sozialen Einrichtungen abgeleistet werden kann.

    CDU: "Die Bundeswehr ist marode, unterversorgt und hat zu wenige Soldaten!"

    Jeder normal denkende Mensch: "Dann investiert in die Bundeswehr und macht aus ihr einen für junge Menschen attraktiven Arbeitgeber, dem sie sich top motiviert anschließen, weil sie dort Karriere mit guter Bezahlung machen können."

    CDU: "Nee, wir zwingen die jungen Menschen einfach, wenn sie 3 Schritte geradeaus laufen können und wir sie brauchen!"


    Gleiches gilt für das Gesellschaftsjahr, wo strukturelle Probleme aufgrund von Überlastung, zu wenig Arbeitskräften und zu schlechter Bezahlung einfach durch Zwangsarbeit bei jungen Menschen geflickt werden sollen, die dann als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Dazu kann man sich dann noch über die faule und demotivierte Jugend aufregen, die solche Aufgaben dann mit wenig Begeisterung angehen werden. Eine Win-Win Situation für den Koservativen CDU-Boomer...

  • CDU: "Die Bundeswehr ist marode, unterversorgt und hat zu wenige Soldaten!"

    Jeder normal denkende Mensch: "Dann investiert in die Bundeswehr und macht aus ihr einen für junge Menschen attraktiven Arbeitgeber, dem sie sich top motiviert anschließen, weil sie dort Karriere mit guter Bezahlung machen können."

    CDU: "Nee, wir zwingen die jungen Menschen einfach, wenn sie 3 Schritte geradeaus laufen können und wir sie brauchen!"


    Gleiches gilt für das Gesellschaftsjahr, wo strukturelle Probleme aufgrund von Überlastung, zu wenig Arbeitskräften und zu schlechter Bezahlung einfach durch Zwangsarbeit bei jungen Menschen geflickt werden sollen, die dann als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Dazu kann man sich dann noch über die faule und demotivierte Jugend aufregen, die solche Aufgaben dann mit wenig Begeisterung angehen werden. Eine Win-Win Situation für den Koservativen CDU-Boomer...

    Klientelpolitik. Dazu noch absolut unrealistische Forderungen, aber das würde ja erst zum Problem werden, wenn die Wahl bereits gelaufen ist. Und dann ist es auch völlig egal, was man während des Wahlkampfes versprochen hat. Und zurückrudern hat im, Herr Spahn im speziellen, während seiner Zeit als Gesundheitsminister bestens gelernt.

  • Gleiches gilt für das Gesellschaftsjahr, wo strukturelle Probleme aufgrund von Überlastung, zu wenig Arbeitskräften und zu schlechter Bezahlung einfach durch Zwangsarbeit bei jungen Menschen geflickt werden sollen, die dann als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Dazu kann man sich dann noch über die faule und demotivierte Jugend aufregen, die solche Aufgaben dann mit wenig Begeisterung angehen werden. Eine Win-Win Situation für den Koservativen CDU-Boomer...

    Ich hasse es, dass ich hier jetzt wieder eine CDU Position "verteidigen" muss, aber die Sichtweise auf das Gesellschaftsjahr ist halt arg eindimensional.

    Man muss das Gesellschaftsjahr nicht befürworten aber das mit diesem Argument und dem Bezug CDU Boomer wegzubügeln ist nicht mein Verständnis von demokratischem Diskurs. Man kann dem Gesellschaftsjahr auch etwas abgewinnen ohne ein CDU Boomer zu sein, als der ich mich nun wirklich nicht sehe.

  • Ich hasse es, dass ich hier jetzt wieder eine CDU Position "verteidigen" muss, aber die Sichtweise auf das Gesellschaftsjahr ist halt arg eindimensional.

    Man muss das Gesellschaftsjahr nicht befürworten aber das mit diesem Argument und dem Bezug CDU Boomer wegzubügeln ist nicht mein Verständnis von demokratischem Diskurs. Man kann dem Gesellschaftsjahr auch etwas abgewinnen ohne ein CDU Boomer zu sein, als der ich mich nun wirklich nicht sehe.

    Kannst du, nur in dem Kontext mit der CDU passt es. Gerne darfst du auch die Vorteile nennen, die du in diesem Gesellschaftsjahr siehst, mit Ausnahme, dass es selbst geschaffene, strukturelle Probleme kaschieren soll.

  • . Gerne darfst du auch die Vorteile nennen, die du in diesem Gesellschaftsjahr siehst, mit Ausnahme, dass es selbst geschaffene, strukturelle Probleme kaschieren soll.

    Kann ich Dir ganz einfach und wertfrei nennen. Ob es ein Jahr sein muss? Vielleicht nicht. Es schadet aber sicher niemandem, einige Zeit im sozialen Bereich zu verbringen, um ein Gefühl auch für Menschen und ihre Umstände zu bekommen, die nicht in der eigenen Blase und die nicht so privilegiert sind, wie man es vielleicht selbst ist. Auch wenn ich nach dem Abi beim Bund war, wir hatten von der Schule aus ein Praktikum im sozialen Bereich gemacht, das definitiv bei den meisten einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Kannst du, nur in dem Kontext mit der CDU passt es. Gerne darfst du auch die Vorteile nennen, die du in diesem Gesellschaftsjahr siehst, mit Ausnahme, dass es selbst geschaffene, strukturelle Probleme kaschieren soll.

    Ich hab jetzt nicht wirklich viel Zeit aber schonmal spontan in der gebotenen Kürze.

    1. Berufliche Orientierung in einem Bereich welches der Gesellschaft hilft.

    2. Sinnvolle Betätigung in einer Zeit, die sonst evtl. ungenutzt bleibt.

    3. "Arbeiten lernen" - Ich setze das bewusst in Anführungszeichen, da ich gerade nicht weiß wie ich es besser formulieren soll. Als Lehrer kenne ich es nur zu gut, dass viele KollegInnen keinen Plan vom beruflichen Leben außerhalb der Schule haben. Das gilt natürlich nicht nur für Lehrer.

    4. Abbau sozialer Mauern - Aus dem Gesellschaftsjahr könnte sich niemand rausmogeln. Im Gesellschaftsjahr sind alle gleich - Vom Millionärssohn bis zur Maurertochter.

    5. Höhere Anerkennung gesellschaftlich gering geschätzter Berufe.

    Vielleicht fällt mir noch mehr ein aber das ist jetzt mal ein Anfang.

    Mir ist bewusst, dass das von dir genutzte Argument auch mit hereinspielt. Es ist aber eben bei weitem nicht das einzige Argument, welches dafür spricht.

  • Ich hab jetzt nicht wirklich viel Zeit aber schonmal spontan in der gebotenen Kürze.

    1. Berufliche Orientierung in einem Bereich welches der Gesellschaft hilft.

    Zwangsarbeit in einem Bereich, der von der Gesellschaft nicht ausreichend wertgeschätzt wird und deswegen personell unterentwickelt ist. Zur beruflichen Orientierung kann man bspw. Praktika nutzen. Dafür muss man nicht alle in irgendwelche Maßnahmen stecken um dann zu hoffen, dass die Orientierungslosen hängen bleiben.

    2. Sinnvolle Betätigung in einer Zeit, die sonst evtl. ungenutzt bleibt.

    Eventuell, aber das ist nur hypothetisch und jeder sollte über sein Leben und seine Zeit selbst entscheiden dürfen, wenn Maßnahmen (wie bspw. der Schulbesuch) nicht absolut notwendig sind. Viele wissen ganz genau, was sie in dem Jahr machen wollen.

    3. "Arbeiten lernen" - Ich setze das bewusst in Anführungszeichen, da ich gerade nicht weiß wie ich es besser formulieren soll. Als Lehrer kenne ich es nur zu gut, dass viele KollegInnen keinen Plan vom beruflichen Leben außerhalb der Schule haben. Das gilt natürlich nicht nur für Lehrer.

    Auch in Anführungszeichen machst du es nicht richtig. Auch mir hat meine Ausbildung vor dem Studium sicher sehr geholfen, allerdings ist „die sollen mal arbeiten lernen“ eben kein rationales Argument um Menschen einzuschränken.

    4. Abbau sozialer Mauern - Aus dem Gesellschaftsjahr könnte sich niemand rausmogeln. Im Gesellschaftsjahr sind alle gleich - Vom Millionärssohn bis zur Maurertochter.

    :jeck: Niemals…mit dem richtigen Elternhaus wird es immer Möglichkeiten geben, aber das bleibt eben ein Privileg der Reichen, ähnlich wie bei bspw. der Steueroptimierung durch teure Steuerberater. Auch beim Wehrdienst gab es immer Möglichkeiten diesen zu umschiffen.

    5. Höhere Anerkennung gesellschaftlich gering geschätzter Berufe.

    Eben nicht, da es ja suggeriert, dass solche Jobs auch mit schlecht ausgebildeten Zwangsaushilfen zu wuppen sind.

  • Zwangsarbeit in einem Bereich, der von der Gesellschaft nicht ausreichend wertgeschätzt wird und deswegen personell unterentwickelt ist. Zur beruflichen Orientierung kann man bspw. Praktika nutzen. Dafür muss man nicht alle in irgendwelche Maßnahmen stecken um dann zu hoffen, dass die Orientierungslosen hängen bleiben.

    Wir reden hier immer noch von der Arbeit am und mit Menschen. Wer das nicht möchte, aus welchen Gründen auch immer, der soll bitte nicht dazu gezwungen werden. Es gibt genügend unmotivierte "Fachkräfte" im sozialen Bereich, die halt im sozialen Arbeiten, weil sie ihr Geld damit verdienen. Da braucht es nicht noch ungelerntes Personal, das unmotiviert ist...

  • Ach wenn ich nur wüsste wer, also welche Regierung, damals die Wehrpflicht und auch den Zivildienst abschaffte. Aber wahrscheinlich war das in einer Zeit, als man die Altersstruktur die wir heute haben, damals einfach noch nicht kannte. :/


    Anyway. Ich halte ein Gesellschaftsjahr für einen wichtigen und notwendigen Beitrag für den Staat und die in Deutschland lebende Bevölkerung. Viele junge Menschen sind damals in ihrem verpflichtenden Jahr hängen geblieben - an der Waffe und an der Bettpfanne. Und insb bei letzterem gab es einen enormen Aderlass eines systemrelevanten Bereichs, der durch eine Wiedereinführung einer verpflichtenden Maßnahme nachhaltig geschlossen werden könnte.

  • Anyway. Ich halte ein Gesellschaftsjahr für einen wichtigen und notwendigen Beitrag für den Staat und die in Deutschland lebende Bevölkerung.

    Dann aber auch ausschließlich in komplett staatlichen Einrichtungen und nicht bei privaten Trägern oder Kapitalgesellschaften.

  • Dann aber auch ausschließlich in komplett staatlichen Einrichtungen und nicht bei privaten Trägern oder Kapitalgesellschaften.

    Jo, Privatarmee à la Gruppe Wagner wär Scheiße. :hinterha:

  • Dann aber auch ausschließlich in komplett staatlichen Einrichtungen und nicht bei privaten Trägern oder Kapitalgesellschaften.

    Also ausschließlich Bundeswehr oder als Verweigerer Einwohnermeldeamt? Oder müssen wir zu dem Zweck schnell noch die Rettungs- und Pflegedienste und Ähnliches allesamt verstaatlichen? :paelzer:

  • Also ausschließlich Bundeswehr oder als Verweigerer Einwohnermeldeamt? Oder müssen wir zu dem Zweck schnell noch die Rettungs- und Pflegedienste und Ähnliches allesamt verstaatlichen? :paelzer:

    Du hast das Problem schon ganz richtig erkannt und ich würde lieber alle Kitas und Pflegeeinrichtungen komplett verstaatlicht sehen, als junge Menschen als billige Arbeitskräfte gewinnorientierten Kapitalgesellschaften vor die Füße zu werfen…aber faktisch will ich beides nicht.

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    kommt hin...

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Viele junge Menschen sind damals in ihrem verpflichtenden Jahr hängen geblieben - an der Waffe und an der Bettpfanne.

    Das Wort Männer passt besser.

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Zwangsarbeit in einem Bereich, der von der Gesellschaft nicht ausreichend wertgeschätzt wird und deswegen personell unterentwickelt ist. Zur beruflichen Orientierung kann man bspw. Praktika nutzen. Dafür muss man nicht alle in irgendwelche Maßnahmen stecken um dann zu hoffen, dass die Orientierungslosen hängen bleiben.

    Tja. Gesellschaftliches Leben besteht nunmal in Teilen aus "Zwang". Du bringst ja bspw. selbst Schule an. Auch hier handelt es sich um eine verpflichtende Aufgabe, die man bei uns machen muss. Und bevor das Argument der absoluten Notwendigkeit kommt. Einiges ist eben nicht absolut notwendig. Warum machen wir es trotzdem? Um den jungen Leuten Perspektiven zu eröffnen. Es geht dabei auch nicht nur um Orientierungslose. Das können genau so Leute sein, die für sich vielleicht denken, dass sie einen klaren Plan haben, aber evtl. noch garnicht in andere Bereiche reingeschaut haben, die für sie auch interessant sein können. Es geht darum, dass dies Zwecke sind die für den Staat von besonderem Interesse sind.

    Zitat von Robbes

    Eventuell, aber das ist nur hypothetisch und jeder sollte über sein Leben und seine Zeit selbst entscheiden dürfen, wenn Maßnahmen (wie bspw. der Schulbesuch) nicht absolut notwendig sind. Viele wissen ganz genau, was sie in dem Jahr machen wollen.

    Offen gestanden machen wir da vllt einfach unterschiedliche Beobachtungen oder definieren das Wort "viele" einfach anders. Wenn ich mir diejenigen anschaue, die meine Schule so verlassen, kann ich nicht erkennen, dass viele einen konkreten Plan haben. Das ist übrigens auch der Grund warum wir an meiner Schule ein zweites Kurzpraktikum in der Oberstufe eingeführt haben. Kurzpraktikum deshalb weil es in der Oberstufe schlicht keine Zeit für eine ausschweifende Berufsorientierung gibt. Deutschland hat übrigens eine Studienabbrecherquote von über 30%. Das erklärt sich sicher nicht nur mit fehlendem Interesse bzw. einer "falschen" Entscheidung aber natürlich spielt auch das mit rein.

    Zitat von Robbes

    Auch in Anführungszeichen machst du es nicht richtig. Auch mir hat meine Ausbildung vor dem Studium sicher sehr geholfen, allerdings ist „die sollen mal arbeiten lernen“ eben kein rationales Argument um Menschen einzuschränken.

    Deshalb ja die Anführungszeichen. Ich würde es im Nachhinein eher als "es gibt Bereiche in die alle mal reinschnuppern sollten" formulieren. Und damit meine ich Bereiche in denen man konkrete Dienste für die Gesellschaft erbringt, da sie wahrscheinlich auch alle in irgendeiner Form selbst in Anspruch nehmen. Und weil es hier gerade gut hinpasst, gehe ich noch kurz auf diesen Absatz des anderen Users ein:

    Zitat von Guybrush

    Wir reden hier immer noch von der Arbeit am und mit Menschen. Wer das nicht möchte, aus welchen Gründen auch immer, der soll bitte nicht dazu gezwungen werden. Es gibt genügend unmotivierte "Fachkräfte" im sozialen Bereich, die halt im sozialen Arbeiten, weil sie ihr Geld damit verdienen. Da braucht es nicht noch ungelerntes Personal, das unmotiviert ist...

    Ein Dienst an der Gesellschaft muss für mich nicht zwingend "an und mit Menschen" sein. Es gibt viele denkbare Optionen, die man in das Gesellschaftsjahr einbeziehen könnte. Grünflächenpflege, Müllabfuhr, THW, Tafel, ...

    Zitat von Robbes

    :jeck: Niemals…mit dem richtigen Elternhaus wird es immer Möglichkeiten geben, aber das bleibt eben ein Privileg der Reichen, ähnlich wie bei bspw. der Steueroptimierung durch teure Steuerberater. Auch beim Wehrdienst gab es immer Möglichkeiten diesen zu umschiffen.

    Weil der Wehrdienst sinnvollerweise bei körperlicher Gesundheit erledigt wird. Definiert man das ganze eben als Gesellschaftsdienst, gibt es -bis auf anerkannte Behinderungen- keine Ausnahmen. Ich wurde auch ausgemustert und hab ich immer gefragt warum ich mit Asthma nicht trotzdem Zivildienst hätte leisten können.

    Zitat von Robbes

    Eben nicht, da es ja suggeriert, dass solche Jobs auch mit schlecht ausgebildeten Zwangsaushilfen zu wuppen sind.

    Ich wüsste nicht warum man davon ausgehen sollte, dass eine Person im Gesellschaftsjahr das volle Aufgabenspektrum einer ausgebildeten Fachkraft übernehmen sollte. Meine Frau durfte im FSJ im Krankenhaus auch keine Spritzen setzen oder Medizin austeilen. Das muss man jetzt nicht unnötig kompliziert machen. Es geht doch um sinnvolle Entlastung auf der einen und Reinschnuppern in ein Berufsfeld auf der anderen Seite.

    Abgesehen davon hilft es selbst für den Fall, dass sich jemand am Ende dennoch für einen anderen Berufsweg entscheidet, dass diese Personen gesehen haben wie schwer der Beruf eben doch ist. Das hilft sicher bei der Anerkennung des gesellschaftlichen Wertes.

  • Tja. Gesellschaftliches Leben besteht nunmal in Teilen aus "Zwang". Du bringst ja bspw. selbst Schule an. Auch hier handelt es sich um eine verpflichtende Aufgabe, die man bei uns machen muss. Und bevor das Argument der absoluten Notwendigkeit kommt. Einiges ist eben nicht absolut notwendig. Warum machen wir es trotzdem? Um den jungen Leuten Perspektiven zu eröffnen. Es geht dabei auch nicht nur um Orientierungslose. Das können genau so Leute sein, die für sich vielleicht denken, dass sie einen klaren Plan haben, aber evtl. noch garnicht in andere Bereiche reingeschaut haben, die für sie auch interessant sein können. Es geht darum, dass dies Zwecke sind die für den Staat von besonderem Interesse sind.

    Nein, es wird gemacht, weil der Staat glaubt, dass individuelle Bildung im Rahmen unseres schulischen Ausbildungssystems notwendig ist.

    Was hier aber gemacht werden würde, ist eine staatliche Maßnahme um Menschen in einen Berufsbereich reinzuzwingen, den dieser als vermeintlich "wichtig" für die Gesellschaft erachtet. Diese Maßnahme ist falsch, denn wenn der Staat diese Bereiche als wichtig erachtet, dann hat er diese attraktiv zu gestalten, damit sich mehr Leute dazu entschließen in diesen Berufszweig einzusteigen.

    Offen gestanden machen wir da vllt einfach unterschiedliche Beobachtungen oder definieren das Wort "viele" einfach anders. Wenn ich mir diejenigen anschaue, die meine Schule so verlassen, kann ich nicht erkennen, dass viele einen konkreten Plan haben. Das ist übrigens auch der Grund warum wir an meiner Schule ein zweites Kurzpraktikum in der Oberstufe eingeführt haben. Kurzpraktikum deshalb weil es in der Oberstufe schlicht keine Zeit für eine ausschweifende Berufsorientierung gibt. Deutschland hat übrigens eine Studienabbrecherquote von über 30%. Das erklärt sich sicher nicht nur mit fehlendem Interesse bzw. einer "falschen" Entscheidung aber natürlich spielt auch das mit rein.

    Mag sein, dass viele keinen konkreten Plan haben, aber was gibt dem Staat das Recht diese dann ausschließlich in einen bestimmten Berufsbereich zu zwingen? Auch da müssen dann andere Maßnahmen ergriffen werden um den Schulabgängern einen weitreichenden Überblick über die beruflichen Möglichkeiten zu geben.

    Deshalb ja die Anführungszeichen. Ich würde es im Nachhinein eher als "es gibt Bereiche in die alle mal reinschnuppern sollten" formulieren. Und damit meine ich Bereiche in denen man konkrete Dienste für die Gesellschaft erbringt, da sie wahrscheinlich auch alle in irgendeiner Form selbst in Anspruch nehmen.

    Kann man theoretisch dann ja machen, aber dann (wie oben schon geschrieben) nicht zum Vorteil der Privatwirtschaft.

    Weil der Wehrdienst sinnvollerweise bei körperlicher Gesundheit erledigt wird. Definiert man das ganze eben als Gesellschaftsdienst, gibt es -bis auf anerkannte Behinderungen- keine Ausnahmen. Ich wurde auch ausgemustert und hab ich immer gefragt warum ich mit Asthma nicht trotzdem Zivildienst hätte leisten können.

    Auch da wird es Ausnahmen geben und die Kinder einflussreicher Eltern mit guten Connections werden da ganz kreative Schreiben aufgesetzt bekommen, warum es eben genau jetzt nicht möglich ist.

    Ich wüsste nicht warum man davon ausgehen sollte, dass eine Person im Gesellschaftsjahr das volle Aufgabenspektrum einer ausgebildeten Fachkraft übernehmen sollte. Meine Frau durfte im FSJ im Krankenhaus auch keine Spritzen setzen oder Medizin austeilen. Das muss man jetzt nicht unnötig kompliziert machen. Es geht doch um sinnvolle Entlastung auf der einen und Reinschnuppern in ein Berufsfeld auf der anderen Seite..

    Deswegen sage ich ja, dass es das suggeriert. Es wird der Eindruck erweckt, dass man die Facharbeiter nur mit ein paar nicht ausgebildeten Hilfskräften verstärken muss um das Pflegesystem zu stabilisieren. Bspw. die Pflege darf aber so nicht entlastet werden! Es braucht Fachkräfte, die eine qualitativ hochwertige Dienstleistung erbringen.

    Abgesehen davon hilft es selbst für den Fall, dass sich jemand am Ende dennoch für einen anderen Berufsweg entscheidet, dass diese Personen gesehen haben wie schwer der Beruf eben doch ist. Das hilft sicher bei der Anerkennung des gesellschaftlichen Wertes.

    Naja, wir hatten bis vor ein paar Jahren das System, dass Männer in der Regel Zivildienst oder den Grundwehrdienst absolviert haben. Gab es zu der Zeit mehr Respekt für die sozialen Berufe oder die Bundeswehr? Es fällt mir schwer das zu glauben...

    Nochmal, es absolut klar, dass in den Bereichen Pflege, Kitas, Bundeswehr (um nur ein paar zu nennen) ein enormer Bedarf besteht, der entweder nie ernsthaft adressiert (bspw. Pflege) oder kaputtgespart (Bundeswehr) wurde. Es kann aber nicht die Aufgabe junger Menschen sein, als Lohnsklaven diese politischen Fehler unter dem Deckmantel des "Dienstes für die Gesellschaft" zu kaschieren. Das ist reinste Klientelpolitik für die Unternehmen, die diese Einrichtungen betreiben und davon letztendlich profitieren.

    Hier hat der Staat zu agieren und Anreize zu schaffen, dass sich mehr junge Menschen für diese Berufszweige entscheiden. Da gibt es so viele Möglichkeiten der Investitionen über Ausbildungszuschüsse, günstige Weiterqualifikationsmöglichkeiten, Jobgarantien, attraktiver Löhne, frühzeitige Verrentung usw.. Diese Möglichkeiten dann aber nicht nur für junge Schulabgänger, sondern für alle, die sich möglicherweise dann umschulen lassen wollen oder aus dem Ausland kommen. Da sehe ich ein weitaus größeres Potential langfristig etwas für diese Bereiche zu tun, als die mit billigen Lohnsklaven temporär aufzufüllen.

  • Ach und außerdem finde ich es interessant, dass die CDU lieber junge Schulabgänger verpflichten will und nicht ihre Lieblingsprügelknaben, die ganzen faulen (Lang)Arbeitslosen? Vielleicht weil man die nicht einfach mit nem Hungerlohn abspeisen kann? :hinterha:

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    Fantastische Rede. "Vereinen, nicht Spalten!", hat mal jemand gesagt.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Nein, es wird gemacht, weil der Staat glaubt, dass individuelle Bildung im Rahmen unseres schulischen Ausbildungssystems notwendig ist.

    Und die individuelle Bildung ist dann ein reiner Selbstzweck, den der Staat den Menschen aus Altruismus schenkt?

    Nö, der Staat gibt den Menschen Zeit für den Aufbau von Bildung weil er davon ausgeht das (aus)gebildete Menschen mehr zu einer funktionierenden Gesellschaft beitragen als Menschen die keine Ausbildung genossen haben.

    Und das wäre genau der gleiche Ansatz beim Gesellschaftsjahr. Der Ansatz ist, dass die Gesellschaft bzw. der Staat als Ganzes davon profitiert. Die Gründe dafür sind wie bereits beschrieben vielfältig.

    Zitat von Robbes

    Mag sein, dass viele keinen konkreten Plan haben, aber was gibt dem Staat das Recht diese dann ausschließlich in einen bestimmten Berufsbereich zu zwingen?

    Na was gibt dem Staat das Recht in andere Lebensbereiche reinzuregieren? Das Zusammenleben von Menschen in einem Staat bringt Probleme hervor, die eben dieser versucht zu lösen. Eine Gesellschaft funktioniert nur dann wenn alle etwas beitragen, was sie im Gesellschaftsjahr tun würden.

    Zitat von Robbes

    Kann man theoretisch dann ja machen, aber dann (wie oben schon geschrieben) nicht zum Vorteil der Privatwirtschaft.

    Ich denke, dass ich Beispiele benannt habe, welche nicht der Privatwirtschaft zuzurechnen sind. THW war eins davon. Andere wären z.B. auch die Straßenmeistereien und letztlich gibt es auch an Schulen Aufgaben, die von Gesellschaftsjahrern erledigt werden könnten.

    Ansonsten kann man sicherlich kritisieren, dass Dinge, die das Gemeinwohl betreffen, in die Privatwirtschaft ausgelagert werden wie z.B. die Entsorgung oder Krankenhäuser. Das hat aber nichts mit dem Für oder Wider eines Gesellschaftsjahres zu tun.

    Zitat von Robbes

    Auch da wird es Ausnahmen geben und die Kinder einflussreicher Eltern mit guten Connections werden da ganz kreative Schreiben aufgesetzt bekommen, warum es eben genau jetzt nicht möglich ist.

    Eine solche Herangehensweise wäre allerdings die Bankrotterklärung eines jeden Staates.

    Du wirst bei jeder staatlichen Regelung Menschen finden, die versuchen diese zu umgehen oder Schlupflöcher zu finden. Du hast das Beispiel Steuerbetrug ja selbst angebracht: Ich gehe mal stark davon aus, dass du nicht dafür bist, dass der Staat auf die Erhebung von Steuern verzichten sollte, weil es ja sowieso zu Steuerbetrug kommt.

    Womit du Recht hast: Es wird auch beim Gesellschaftsjahr zu Betrug und Schlupflöchern kommen weil natürlich nicht das perfekte System vom Himmel fällt. Betrug gehört in dem Fall bestraft und Schlupflöcher gestopft. Ein völlig normaler Vorgang bei jeder staatlicher Maßnahme.

    Zitat von Robbes

    Naja, wir hatten bis vor ein paar Jahren das System, dass Männer in der Regel Zivildienst oder den Grundwehrdienst absolviert haben. Gab es zu der Zeit mehr Respekt für die sozialen Berufe oder die Bundeswehr? Es fällt mir schwer das zu glauben...

    Da wir über sehr verschiedene Bereiche sprechen und eine Größe wie Respekt noch dazu von vielen anderen Aspekten beeinflusst wird, wird es wohl schwer hier Studien zu finden.

    Zumindest nehme ich aber eine Berichterstattung war, dass Angriffe und Respektlosigkeiten gegen Institutionen wie Rettungsdienste oder Feuerwehren durchaus zunehmen. Auch die Bundeswehr hatte schonmal einen deutlich besseren Ruf als aktuell.

    Zitat von Robbes

    Deswegen sage ich ja, dass es das suggeriert. Es wird der Eindruck erweckt, dass man die Facharbeiter nur mit ein paar nicht ausgebildeten Hilfskräften verstärken muss um das Pflegesystem zu stabilisieren. Bspw. die Pflege darf aber so nicht entlastet werden! Es braucht Fachkräfte, die eine qualitativ hochwertige Dienstleistung erbringen.

    Das allein wird sicher nicht reichen. Aber wenn ich mir Beiträge von Gewerkschaften oder Verbänden ansehe, ist sehr oft die Rede von Respekt und Entlastung.

    Ein Teil der Entlastung kann selbstverständlich durch zunächst ungelernte Hilfskräfte erledigt werden. Natürlich reicht das allein im Bereich der Pflege nicht aus aber wenn z.B. das Essen nicht durch das qualifizierte Fachpersonal ausgeteilt werden muss, ist das natürlich eine Entlastung.

  • Und die individuelle Bildung ist dann ein reiner Selbstzweck, den der Staat den Menschen aus Altruismus schenkt?

    Nö, der Staat gibt den Menschen Zeit für den Aufbau von Bildung weil er davon ausgeht das (aus)gebildete Menschen mehr zu einer funktionierenden Gesellschaft beitragen als Menschen die keine Ausbildung genossen haben.

    Und das wäre genau der gleiche Ansatz beim Gesellschaftsjahr. Der Ansatz ist, dass die Gesellschaft bzw. der Staat als Ganzes davon profitiert. Die Gründe dafür sind wie bereits beschrieben vielfältig.

    Na was gibt dem Staat das Recht in andere Lebensbereiche reinzuregieren? Das Zusammenleben von Menschen in einem Staat bringt Probleme hervor, die eben dieser versucht zu lösen. Eine Gesellschaft funktioniert nur dann wenn alle etwas beitragen, was sie im Gesellschaftsjahr tun würden.

    Grundsätzlich sollte erstmal festgehalten werden, dass der Staat die schulische Bildung zur Verfügung stellt, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Du wirst ja nicht gezwungen die Schule erfolgreich abzuschließen. Wenn du es aber schaffst und darüberhinaus noch einen höheren Bildungsabschluss erwerben oder gar ein Studium machen willst, dann stehen dir die Türen kostenlos offen, ohne dass der Staat im Falle eines fehlenden Abschlusses dafür eine Entschädigung für seinen Aufwand verlangt. Der Weg danach steht dem Individuum dann frei, ohne dass der Staat dich zu einer konkreten Richtung, die er als "sinnvoll" erachtet verpflichtet.

    Was der Staat damit bezweckt ist aber nicht primär eine funktionierende Gesellschaft, denn sowas wird nur selten in den Bildungseinrichtungen gelehrt. Es gibt genug funktionierende Gesellschaftsformen in der Welt, die in sich auch ohne einen hohen Bildungsstandard weitaus besser funktionieren, als unsere. Der Staat spekuliert, dass gut ausgebildete Menschen für die Gesellschaft Mehrwerte schaffen, durch die der Staat sich dann das Invest in das Individuum auf verschiedenste Art wieder "zurückholen" kann. Wir leben schließlich im Kapitalismus. Klappt das aber nicht, hat das Individuum dadurch keine direkten Konsequenzen durch den Staat zu spüren.

    Beim Gesellschaftsjahr steht dem Individuum dieser Weg eben nicht frei, sondern 1. erwartet der Staat eine Gegenleistung in Form von Arbeit zu einem nicht marktgerechten Lohn und 2. profitiert eben nicht die gesamte Gesellschaft davon. Die Ansätze sind also komplett verschieden und man sollte das Wort "Gesellschaft" in Gesellschaftsjahr nicht zu ernst nehmen. Es ist ein populistischer Kampfbegriff, denn man dient nicht der "Gesellschaft", sondern oft "Gesellschaften", die für ihre Sache aus verschiedensten Gründen nicht attraktiv genug für potentielle Arbeitnehmer oder Unterstützer sind.

    Ich denke, dass ich Beispiele benannt habe, welche nicht der Privatwirtschaft zuzurechnen sind. THW war eins davon. Andere wären z.B. auch die Straßenmeistereien und letztlich gibt es auch an Schulen Aufgaben, die von Gesellschaftsjahrern erledigt werden könnten.

    Ansonsten kann man sicherlich kritisieren, dass Dinge, die das Gemeinwohl betreffen, in die Privatwirtschaft ausgelagert werden wie z.B. die Entsorgung oder Krankenhäuser. Das hat aber nichts mit dem Für oder Wider eines Gesellschaftsjahres zu tun.

    Doch, denn genau das sind schwere staatliche Verfehlungen, deren Konsequenzen nun offensichtlich sind, aber nicht grundsätzlich angegangen werden (was aber Geld kosten würde), sondern die billig für Staat und und Institution kaschiert werden. Es ist schlicht die einfachste und feigste Lösung auf dem Rücken derer, die sich (noch) nicht wehren können.

    Eine solche Herangehensweise wäre allerdings die Bankrotterklärung eines jeden Staates.

    Du wirst bei jeder staatlichen Regelung Menschen finden, die versuchen diese zu umgehen oder Schlupflöcher zu finden. Du hast das Beispiel Steuerbetrug ja selbst angebracht: Ich gehe mal stark davon aus, dass du nicht dafür bist, dass der Staat auf die Erhebung von Steuern verzichten sollte, weil es ja sowieso zu Steuerbetrug kommt.

    Womit du Recht hast: Es wird auch beim Gesellschaftsjahr zu Betrug und Schlupflöchern kommen weil natürlich nicht das perfekte System vom Himmel fällt. Betrug gehört in dem Fall bestraft und Schlupflöcher gestopft. Ein völlig normaler Vorgang bei jeder staatlicher Maßnahme.

    Völlig korrekt, aber ich habe nie behauptet, dass vermeintlicher Betrug ein Grund wäre es nicht zu machen, sondern du hast behauptet, dass sich Zitat "niemand rausmogeln könnte", egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht. In der Theorie stimmt das natürlich, aber in der Praxis wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht passieren und das hast du ja gerade selbst beschreiben :bier:

    Da wir über sehr verschiedene Bereiche sprechen und eine Größe wie Respekt noch dazu von vielen anderen Aspekten beeinflusst wird, wird es wohl schwer hier Studien zu finden.

    Zumindest nehme ich aber eine Berichterstattung war, dass Angriffe und Respektlosigkeiten gegen Institutionen wie Rettungsdienste oder Feuerwehren durchaus zunehmen. Auch die Bundeswehr hatte schonmal einen deutlich besseren Ruf als aktuell.

    Das ist aber eher eine Folge der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung und mal ehrlich, jeder weiß, dass die Bundeswehr eine peinlich totgesparte Witztruppe ohne funktionierende Waffen und Fahrzeuge ist. Das da der Ruf etwas leidet, dürfte klar sein und ich bezweifel, dass die neuen Wehrpflichtigen größeren Respekt vor der Bundeswehr bekommen, wenn die erstmal von innen sehen, wie schlimm es wirklich um sie steht. Was helfen würde? Genau, nachhaltige Investitionen, die über dieses alberne Sondervermögen hinausgehen und das nicht nur in Waffen, sondern primär in die Menschen bei der Bundeswehr durch gute Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, überhaupt eine größere und kürzere Möglichkeit überhaupt Berufssoldat zu werden und das bei einer guten Bezahlung.

    Das allein wird sicher nicht reichen. Aber wenn ich mir Beiträge von Gewerkschaften oder Verbänden ansehe, ist sehr oft die Rede von Respekt und Entlastung.

    Ein Teil der Entlastung kann selbstverständlich durch zunächst ungelernte Hilfskräfte erledigt werden. Natürlich reicht das allein im Bereich der Pflege nicht aus aber wenn z.B. das Essen nicht durch das qualifizierte Fachpersonal ausgeteilt werden muss, ist das natürlich eine Entlastung.

    Es mag ja sein, dass Entlastung benötigt wird, aber diese kann und darf nicht durch zwangsrekrutierte Schulabgänger geschaffen werden, sondern die Einrichtungen müssen entweder ihre Prozesse optimieren oder zusätzliches Personal einstellen. Das müssen nicht zwangsweise Fachkräfte sein, sondern auch Hilfskräfte für die Essensausgabe. Aber warum findet man keine? Genau, weil man von den paar Kröten schlicht nicht leben kann, as Pflege nun mal nur ein profitables Geschäftsmodell ist, wenn man ausschließlich die exklusive, alte Gesellschaft betreut, die es sich leisten kann oder diejenigen, die darin arbeiten gnadenlos ausgebeutet werden!