Hue Jackson soll nach Meinung einiger möglichst wenig mit dem offensiven Playcalling zu tun haben. Warum? Ich kann noch nachvollziehen, dass man ihn für keinen guten Headcoach hält. Aber er ist doch gerade aufgrund seiner Leistungen als OC/Playcaller Headcoach geworden. Da sollten m. E. eher seine Stärken liegen. Vielleicht sollte man ihn eher in seiner Funktion als Headcoach von einem Teil der Verpflichtungen entlasten, damit er sich vermehrt bezüglich der Offense einbringen kann.
Al Saunders hat hier offenbar einen sehr schlechten Ruf. Warum? Ich habe ihn aus Chiefs-Zeiten - wo er 10 seiner 35 Jahre als NFL-Coach verbracht hat - nicht negativ in Erinnerung.
Dieses Jahr ist das Talent auf der QB-Position sicherlich größer als in der letzten Draft. Dennoch wundert mich etwas, dass die Browns schon wieder einen QB draften sollen. Die hohen Draftpicks legen das natürlich nahe. Aber letztes Jahr wurde DeShone Kizer in der zweiten Runde verpflichtet. Im Grunde war klar, dass der mindestens 1-2 Jahre braucht, dass man also frühestens 2018/19 mit guten Leistungen von ihm rechnen kann. Hinzu kommt, dass man 2016 mit Cody Kessler einen weiteren QB in der dritten Runde gedraftet hatte. Mit Kevin Hogan hat man einen weiteren jungen QB im Kader. Mir ist klar, dass keiner von denen bislang viel gerissen hat, aber das war bislang auch nicht zu erwarten.
Aus meiner Sicht wäre es das beste Szenario für die Browns, wenn sie sich einen erfahrenen Veteranen wie Kerry Collins oder Alex Smith holen und dahinter in Ruhe ein Talent (ob nun Kizer, Kessler, Hogan oder einen neuen Hoffnungsträger) aufbauen könnten. Man darf nie vergessen, dass Talente eben nie mehr sind als das - Talente. Ob aus ihnen etwas wird, weiß man meist erst nach ein paar Jahren. Auch Rosen & Co. werden im ersten Jahr vermutlich keine Bäume ausreißen. Allerdings ist unklar, ob Smith überhaupt verfügbar sein wird. Außerdem wird man wohl beiden eine "Leidensprämie" zahlen müssen, wenn sie sich die Browns antun sollen. Dann fehlt wieder Geld für andere Spieler.Dorsey hat in Kansas City sowohl in der Draft als auch in der FA gut agiert. Natürlich gibt es auch Fehlschläge, das ist nicht zu vermeiden. Aber ich vermute, dass er in den nächsten 2-3 Jahren mit Hilfe der zahlreichen (hohen) Draftpicks und mit dem vorhandenen Cap Space einen guten Kader zusammenstellen wird.
Ich kann die Argumentation zwar nachvollziehen - finde sie aber dennoch falsch.
In der NFL brauchst du neben einem guten HC (okay, fieses Thema bei den Browns) vor allem eines für den Erfolg: einen Franchise QB. Keiner der drei genannten Youngster hat bislang erkennen lassen, dass er in der NFL mehr als ein solider Back-Up werden könnte. Insofern wären die Browns IMHO mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie sich nicht Sam Darnold greifen würden. Ja, der braucht sicher ein, zwei Jahre - bringt aber alles mit, um ein Top-End-Franchise-QB zu werden. Oder hat man aus den Wentz- und Watson-Debakeln noch nicht genug gelernt?