Vier Profis der Oakland Raiders positiv auf THG getestet!

  • Was haltet Ihr davon...?? Ich finde vier Spiele Sperre eher etwas lächerlich muss ich sagen.... aber ich finde Doping allgemein ziemlich zum K.....! Will mal eure Meinungen dazu hören!

    Sport1.de

  • Wenn man zweifelsfrei nachweisen kann, dass sie das Zeug bewusst genommen haben (nicht aus Versehen die falschen Kopfschmerztabletten oder so), dann halte ich eine einjährige Sperre für angemessen. Vier Spiele sind in der Tat ein Witz!

  • DAs ist in der Tat ein Grund, die Jungs komplett für ein Jahr zu sperren. ICh kann mir schon denken, wer dieses Mittelchen in den Lockerroom gebracht hat: Romo ist ja bekannt für seine Hausapotheke ;)

    Allerdings wird das nur die Spitze des Eisbergs sein. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass nur die Raiders solch ein Zeug nehmen.

    Back in Black

  • Die USA sind ja nicht grade bekannt für Ihre strengen Doping-Kontrollen..... ich denke auch das da noch viele andere dran beteiligt sind... es waren sich halt alle sicher das THG nicht nachzuweisen ist.

    Ich wäre auf jeden Fall dafür die betroffenen Spieler (egal von welchem Team) für mindestens ein Jahr zu sperren und man sollte das Gehalt für diese Zeit einbehalten und für wohltätige Zwecke spenden. Nur wenn es denen ans Geld geht kann man solchen Geschichten in Zukunft vielleicht beikommen.

  • Finde es auch gut, dass die NFL nicht plötzlich die alten Proben verschwinden liess.

    MLB hat das gemacht, und sich so um einen Riesen-Skandal gedrückt.

    Back in Black

  • Mir ist das sowas von egal, ob ein Raider oder sonstwer dopt. Wer meint der müßte, der soll. Machen doch sowieso fast alle Spitzensportler, der eine mehr, der andere weniger. Am sinnvollsten wäre eine Freigabe.

  • Mich würde mal interessieren, ob die Spieler sowas aus eigenem Antrieb machen oder ob da mitunter Anregungen von Vereinsseite kommen. Sollte Letzteres der Fall sein, müsste man IMO den Verein härter bestrafen als die Spieler, vielleicht mit Punktabzug oder Verlust von Draft-Picks. Wenn dagegen die Vereine nichts davon wussten, sollten sie gegenüber dem Spieler Anspruch auf Entschädigung haben, wenn er gesperrt wird.

  • Zitat von Disastermaster

    Mir ist das sowas von egal, ob ein Raider oder sonstwer dopt. Wer meint der müßte, der soll. Machen doch sowieso fast alle Spitzensportler, der eine mehr, der andere weniger. Am sinnvollsten wäre eine Freigabe.

    Das Problem, wenn man es freigibt, ist, dass man damit die Spieler, die nicht dopen, unter Druck setzt, denn diese hätten es schwer, sich gegen die getunte Konkurrenz durchzusetzen. Grundsätzlich bin ich auch dafür, jeden mit seinem Körper machen zu lassen, was er will, aber das hört an der Stelle auf, wo man sich dadurch einen Vorteil gegenüber "sauberen" Sportlern verschafft.

  • Zitat von Silversurger

    Mich würde mal interessieren, ob die Spieler sowas aus eigenem Antrieb machen oder ob da mitunter Anregungen von Vereinsseite kommen. Sollte Letzteres der Fall sein, müsste man IMO den Verein härter bestrafen als die Spieler, vielleicht mit Punktabzug oder Verlust von Draft-Picks. Wenn dagegen die Vereine nichts davon wussten, sollten sie gegenüber dem Spieler Anspruch auf Entschädigung haben, wenn er gesperrt wird.

    Der Verein weiss nichts davon, ist doch klar ;) Der Spieler weiss übrigens auch von nichts. :rolleyes:

    ... and a happy Festivus for the rest of us !
    .
    .

  • Bei solchen Gelegenheiten werden natürlich immer die Rufe nach harten Strafen laut, aber soetwas kann nicht von Seite eines Verbandes kommen, da eine lange Strafe einem Berufsverbot gleichkäme und man dann nur einen Zivilprozess von einer Aufhebung der Strafe entfernt wäre. Solche Strafen müssten dann auch im Verhältnis zu ganz normalen Berufen stehen und dort kennt man lange Sperren kaum.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • @Derek

    Ich bin kein Jurist, aber es gab doch schon oft lange Strafen in den verschiedensten Sportarten und ich wüsste nicht, dass das mal erfolgreich angefochten worden wäre. Oder?

  • Zitat von Silversurger

    @Derek

    Ich bin kein Jurist, aber es gab doch schon oft lange Strafen in den verschiedensten Sportarten und ich wüsste nicht, dass das mal erfolgreich angefochten worden wäre. Oder?

    HAt nicht einmal die IAAF einem 400 Meter Läufer eine stattliche Summe bezahlt, damit er auf eine Klage gegen seine Doping Sperre verzichtet hat, oder täuscht mich da mein Erinnerungsvermögen? :paelzer:

  • Zitat von Disastermaster

    Mir ist das sowas von egal, ob ein Raider oder sonstwer dopt. Wer meint der müßte, der soll. Machen doch sowieso fast alle Spitzensportler, der eine mehr, der andere weniger. Am sinnvollsten wäre eine Freigabe.

    Dieser Meinung bin ich im Prinzip auch. Das Problem ist hier, dass das dem Sport ganz schnell Schaden wird. Die Sportler werden sich mit dem Doping gegenseitig hochpushen und irgendwann dann reihenweiss tot umkippen, das gibt dann einen Megaskandal. Ausserdem hast du das - auch schon erwähnte - Problem, dass du damit saubere SPortler (so es die denn noch gibt :rolleyes: ) indirekt zwingst, auch was zu nehmen, um das Level halten zu können.

    Alles in allem ist es denke ich eine sehr schwierige Gradwanderung, was man erlauben/verbieten soll und wo man bei einem erwachsenen Menschen an die Eigenverantwortung plädieren kann. Und als Nicht-Mediziner/Biologe kann ich da sowieso nicht mitreden, das ist ne andere Geschichte.

    Zum Thema zurück denke ich auch, dass man die Spieler selbstverständlich sperren muss. 4 Spiele klingt erstmal ziemlich weich, aber hier ist das letzte Wort wohl auch noch nicht gesprochen, wenn ich das richtig mitbekommen hab. Wahrscheinlich werden alle noch wegen einem Verfahrensfehler oder sowas freigesprochen (war eine Passage in dem Artikel von wegen Schweigepflicht, die gebrochen wurde, wenn ich das richtig verstanden hab).

    Überrascht bin ich von der Geschichte nicht wirklich. Wenn man sieht, wie da manche SPieler rumlaufen und auch spielen, das kann nicht natürlich sein.

  • Im Leichtathletik-Bereich sind da einige schon erfolgreich vor Gericht gezogen. Das Problem ist, dass viele Sportler kein Interesse daran haben, das bestehende System zu verändern und die Klagen unterlassen, solange sie die einigermaßen akzeptieren. Das es aber auch ganz schnell ganz anders gehen kann, hat man ja am Bosman-Urteil gesehen, und der College-Spieler, der gegen die NFL klagt, weil die nur Juniors und Seniors zur Draft zulässt, wird wohl auch Recht bekommen, meinen die Experten.

    Das ist das Dilemma in der z.B. die NFL steht, weil sie Strafen in Absprache mit der Spielergewerkschaft verhängen muss. Da geht nichts gegen die Spieler, und warum sollten die ein Interesse an möglichst harten Sttrafen haben? Vielleicht schluckt man selbst mal was (aus Versehen).

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Also die Steelers waren da auch mal eine Zeitlang bekannt dafür Drogenproblemkinder in ihren Reihen zu haben (Carlton Haselrig, Tim Worley, Eric Green?, Tom Ricketts etc.), deswegen können Steelerfans schon mal gar nicht mit dem Finger auf andere zeigen und "ihhh, wie böse" sagen.

    In diesem Fall THG-Sünder als Dopingsünder anzusehen und für längere Zeit zu sperren (oder sogar überhaupt zu sperren) halte ich rechtlich für problematisch, weil THG nicht auf der Dopingliste war, da es vorher keiner kannte. Und ich weiss nicht wie die Formulierungen bei den Dopingmitteln sind. Dass die Sportler wussten, was sie taten, steht für mich natürlich ausser Frage. Das wäre ja wirklich zu blauäugig zu glauben, dass die Sportler nicht wussten, dass sie sich auf chemischem Wege einen Vorteil verschaffen. Deswegen sollte man bei denen, die man jetzt erwischt hat eine Strafe im Rahmen der "drug abuse Politik" der NFL, sprich 4 Spielen, geben und mehr aber auch nicht.

    Zur totalen Freigabe von Dopingmitteln möchte ich auch noch was sagen. Ich erinnere an Lyle Alzado und wenn ich mir dessen Schicksal vor AUgen führe, würde ich sagen, muss man die Sportler auch vor sich selbst schützen und Doping weiterhin verbieten. Denn er hat das später ja auch so gesagt als er unheilbar erkrankt war, dass er im Nachhinein keine Dopingmittel mehr nehmen würde, wenn er sich der Folgen besser bewusst gewesen wäre. Im Augenblick, in dem man zu Dopingmitteln greift, sieht man nur den Erfolg, den man sich damit holt. Die Auswirkungen verdrängt man. Und dies sollte man bei der Befürwortung einer totalen Freigabe auch mit einbeziehen.

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps

  • Zitat von Disastermaster

    @Konti

    Nach dieser Argumentation müßte man auch Alkohol und Zigaretten verbieten.

    ...und freie Wahlen!

    Aber im Prinzip hat Disa Recht. Ob Freigabe der Doping-Mittel oder nicht: Jemand der dopen will, lässt sich eh nicht von Gesetzen aufhalten.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat von Disastermaster

    @Konti

    Nach dieser Argumentation müßte man auch Alkohol und Zigaretten verbieten.


    Hmm keine schlechte Idee :paelzer:

    "I'm not singing anything"; Jack Lambert, training camp 1974

    Tradition ist etwas Wichtiges, aber es ist nicht der Hauptzweck des Lebens, Helmut Schmidt

    I'm old, but not obsolete, Paps

  • Also warum wundert es mich nicht das Mr. Romanowski da wieder mal mit von der Partie ist?!
    Aber wahrscheinlich ist für den ne Apotheke besser als für einen 5-jährigen Disneyland :jeck:

    Ich find, man sollte die Spieler sehr wohl bestrafen und das Zeug keinesfalls legalisieren, aber ganz aufzuhalten ist diese Bewegung natürlich nicht und es gibt ja auch schon genug legals Doping.

    Ich bin auch der Meinung, dass 4 Spiele eine Gerechte Sperre ist, denn immerhin is das 1/4 der Saison!

  • Soweit ich es mitgekriegt habe, handelt es sich bei allen Proben um Tests aus dem letzten Jahr. Und da das Zeug noch vor einem Jahr nicht aufzuspüren war, stand es wohl auch nicht auf der Dopingliste. Wenn die Proben also tatsächlich bereits älter sind, wird die NFL keine Sperren verhängen, da jede Sperre angefochten wird und die Spieler in diesem Fall Recht bekommen würden. Diesen Ärger wird sich die NFL nicht antun. Besonders dann nicht, wenn die NFL merkt, dass man die Hälfte aller Spieler wegen THG sperren müsste.

    Eine Sperre kann die NFL außerdem erst beim zweiten Vergehen eines Spielers aussprechen, d.h. gesperrt werden nur Wiederholungstäter. Ich halte diese Regelung für nicht besonders sinnvoll, da sie zur Einnahme von irgendwelchen Mittelchen einladet.

  • Zitat von CWood24

    Allerdings wird das nur die Spitze des Eisbergs sein. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass nur die Raiders solch ein Zeug nehmen.


    Wieso? Spielt Romo auch noch für andere Teams? :hinterha:;)

  • Dass Romo einer von den betroffenen Spielern ist, erklaert wahrscheinlich die Vorfaelle aus dem Training Camp im Sommer. Hat jemand von euch das Buch des ehemaligen Teamarztes der Raiders gelesen? Dort beschreibt er ziemlich genau, was Lyle Azado (auch ein ehemaliger Bronco btw, also es beschraenkt sich garantiert nicht auf die Raiders) fuer Stimmungsschwankungen an den Tag gelegt hat...

    Ich weiss nicht, ob ihr das mitgekriegt habt, aber hier waren gerade die MLB Steroid Tests in den Medien, die Sperren die fuer naechstes Jahr angekuendigt wurden, waren noch laecherlicher...

  • Im besagten Fall wäre ein Sperre recht fragwürdig, da dieses Mittel nicht zu den verbotenen Stimulanzen zählte. Dennoch bin ich für eine harte Dopingpolitik und im Fall des Vergehens resoluten Bestrafung.
    Vor ca. einem Jahr hatte ich mit dem Chief zum Thema eine längere Grundsatzdiskussion. Der Zufall will es, dass ich mein Geschreibsel von damals heute gelesen habe und gar nicht wusste, dass dieser Text auf meiner Festplatte verewigt ist.

    Hier eine ausführliche Antwort auf den Chief, der zuvor anmahnte, man müsse den Leuten ihre Freiheit lassen, ihnen quasi keine Vorschriften erteilen, wie sie mit ihrem eigenen Körper umzugehen haben:

    Chief

    Es ist schon ein hartes Los in der brütenden Hitze zu teilweise nervigen Kunden zu fahren. Wenigstens wurden mir des öfteren flüssige Substanzen zugeführt, alle dankenswerter Weise ohne Koffein. Nicht das Du derartige Beweismittel gegen mich aufführst. ;)

    Falls irgendwer diese Diskussion mitverfolgt: Leute nehmt Vernunft an. Der Chief diskutiert immer nüchtern und rational, aber eben auch praxisentfernt. Das ist das Los der Justiz- u. Rechtsgelehrten. Ihre Worte und Beweisführungen klingen logisch und endgültig, sind aber doch auch nur auf Sand gebaut. Beispiel "Freiheit".
    Was ist denn Freiheit wirklich? Ist das nicht auch ein hohles wohlklingendes Wort, welches nur für Minderheiten wirklich zählt? Wie frei bin ich? Ich könnte die ganze Welt bereisen, jeder kann das, wenn die Mittel zur Verfügung stehen. Was ist das für eine Freiheit, wenn ich doch nicht machen kann, wozu ich Lust habe, weil mir Mittel dazu fehlen. Was ist das für eine Freiheit, wenn ich letztlich doch nicht sagen kann was ich will, ohne bei einer unpopulären Äußerung gebrandmarkt zu werden? Was ist das für eine Freiheit, wenn Gutsituierte die leistungsfördernden Wirkstoffe nehmen können, die sie haben wollen und der arme Schlucker guckt in die Röhre? Freiheit, Gleichheit , Brüderlichkeit - edle Worte, aber in der heutigen ausgereizten Gesellschaft längst nicht mehr praktikabel. Jeder rettet seinen eigenen Hintern, aber gut, ich schweife ab. Die Justiz kann mir dabei am allerwenigsten Lösungen aufzeigen, sie ist nur ein reagierendes, langsam mahlendes Organ.

    Um was ging es gleich? Ach ja, Doping. :)
    Verehrter Chief, Du hast viele bedenkenswerte Punkte aufgeführt und ich habe des öfteren beim Lesen zustimmend genickt, aber überzeugt, Doping zu legalisieren, bin ich noch genauso wenig wie zuvor.
    Ein Dir wichtiges Argument ist die Entscheidungsfreiheit eines jeden Bürgers. Wie weit darf diese gehen? Möchtest Du die Grenzen vorgeben und wenn ja mit welchem Recht? Wer autorisiert wen dazu?
    Als "freier" Bürger mit der mir eigenen Entscheidungsfreiheit muss es mir doch gestattet sein, Waffen und scharfe Munition zu besorgen, soviel ich davon haben will. Wer würde mir denn böswillig Missbrauch unterstellen wollen, ich habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen, fühle mich aber mit Waffen einfach wohl. Wen geht es zudem etwas an, was ich damit vorhaben könnte?
    Nun die Parallele zum Doping. Ich kann damit zwar keinem unmittelbar in Gefahr bringen, aber die Anleitung zum Selbstmord ist eigentlich gratis dabei. Jeder kann sich nach Herzenslust Kälberblut spritzen, die buntesten Pillen einwerfen und mit Dopingmitteln die Hausapotheke füllen. Fürs eigene Wohlbefinden ist das doch toll, oder? Was freuen wir uns alle, wenn in kurzer Zeit die Weltrekorde im Leichathletikbereich purzeln, 100 Meter unter 8 Sekunden gelaufen werden, der Hochsprungrekord auf 3 Meter steigt und Bubka seinen Stab aus der Ecke holt, weil er im Training 8,30 Meter geschafft hat. Mit den Brüsten und den Östrogen-Werten, die Bubka inzwischen hat, darf er sogar bei den Frauen antreten. Das gibt Einschaltquoten, jeder würde den Helden nacheifern wollen und das Schönheitsideal darf neu bestimmt werden.
    Ein klein wenig habe ich vielleicht übertrieben, aber die Freiheit der Gedanken ist nun mal unbarmherzig. Ich zeichne eine Zukunftsperspektive, wer will schon behaupten, dass es anders käme und mit welchen Begründungen. Etwa Vernunft?
    Ha, Vernunft, wann war der Mensch jemals vernünftig? Daran appellieren können nur Leute, die mit dem Klammersack gepudert sind. Ich zähle Dich da eigentlich nicht dazu, nicht das wir uns falsch verstehen. ;) Vernunft ist nur, Grenzen zu setzen. Alles was Einfluss auf die Öffentlichkeit hat muss reglementiert werden, sonst hätten wir Chaos und wie ich schon erwähnte Anarchie.
    Doping hat Einfluss auf die Öffentlichkeit, würde denen die es ablehnen und im Spitzensport erfolgreich sein wollen nur Nachteile bringen. Wer will einem Spitzensportler, einem Menschen der die Begabung zu sportlichen Höchstleistungen quasi in die Wiege gelegt bekam, eigentlich vorschreiben, was er mit seinem Körper anstellen soll? Dopinglegalisierung ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Doktrin für alle die, die es ablehnen, weil sie mit ihren Leistungen so nicht mehr mithalten würden. Das ist nicht nur eine Vermutung, das ist Wissen, weil 1 und 1 schon immer 2 war.
    Um einen Punkt von Dir anzusprechen, der genetisch bedingte Vorteil. Warum sollte es anderen gestattet sein, diesen Vorteil mit irgendwelchen Präparaten auszugleichen? Warum wollen einige Gott spielen, wenn die Natur ihnen nicht die Fähigkeiten des anderen vorgibt? Ich wäre auch gern ein kleiner Bobbele geworden. Nicht wegen der Besenkammer, da halte ich dem Boris zugute das dass Licht aus war, aber sportlich wäre ich auch gern so erfolgreich gewesen. Stattdessen bin ich ein mickriger unterklassiger Rundball-Stolperer und freue mich wenn mir der Ball beim Stoppen mal nicht 5 Meter vom Fuß springt. Mit etwas Hilfe aus einem guten Labor und den nötigen Beziehungen würde ich wenigstens 3. Liga spielen, ganz sicher. Ich kenne Jungs, die sich hochgedopt haben, sogar beim Fußball. Die sind mit knapp über 30 zwar fast schon Frührentner, aber sie hatten ihre Bestätigung. Übrigens, Dariusz Wosz hat in seiner Jugendzeit eine gute Behandlung genossen. Ich bin bestens informiert worden. :) Bin ich schon wieder zu weit gerudert? :rolleyes:

    Das von Dir gebrachte Beispiel mit den radfahrenden Asthmatikern ist ein gern genommenes Argument der Doping-Befürworter. Leider ist es in der Tat so, ich möchte da nichts beschönigen. Die Frage ist nur, wieso sind sie alle Asthmatiker? Die Diagnose zweifle ich nicht an, aber im Vergleich zur Bevölkerung stehen die Prozentzahlen in keinem Verhältnis zueinander. Kann es sein, dass in den jeweiligen Fällen schon Folgen des Dopings ihre Auswirkungen zeigen?
    Ich würde den Radfahrern für die schweren Bergetappen schon Doping zugestehen, und zwar einen Motor ans Rad. Die Springreiter bekommen doch auch ein Pferd, weil es sonst unfair wäre. :hinterha:

    Zitat

    Warum ist ausgerechnet Kreatin kein Dopingmittel, andere körpereigene Substanzen aber schon?

    Soll ich das ernsthaft beantworten? Ich habe keine Lust die Suchmaschinen zu aktivieren und schlaue Erklärungen abzugeben. Es wird schon einen medizinischen Grund dafür geben, aber mit Fachausdrücken aus diesem Bereich müssen wir uns ja nicht wirklich bewerfen, oder? Ich sage es noch einmal, diese sogenannte Dopingliste ist keine Erfindung von Menschen die nichts besseres zu tun hatten und bei der GEZ entlassen wurden. Jede Substanz, jeder Wirkstoff, jedes Mittelchen hat einen langen Weg durch die Labors hinter sich, um letztlich auf der Liste geführt zu werden oder auch nicht. Welche Begründung schließlich das für und wider ergab, muss ein Mediziner aufbröseln, dass ist nicht meine, nicht unsere Aufgabe.
    Ich habe einen Link zur offiziellen Dopingliste parat und da sind auch kurze Erklärungen beigefügt:

    Zitat

    Der Übergang zum Doping ist fließend, die Abgrenzung erfolgt durch Festlegung von Grenzwerten, die man genauso gut auch anders (oder gar nicht) festlegen könnte - das meine ich mit "willkürlich".

    Die Festlegung von Grenzwerten ist eben notwendig und medizinisch begründet. Im Rechtwesen gibt es auch Grenzwerte, wie Strafmündigkeit, Strafmass oder Schwere der Delikte. Die stelle ich auch nicht ständig in Frage, obwohl diverse Urteile durchaus dazu berechtigen würden.

    Zitat

    Doping-Gegner sind gewiss keine bösen Menschen ... das würde ich nie behaupten. Es sind nur leider Menschen, die anderen das vorschreiben wollen, was sie selbst für vernünftig halten

    Der Befürworter schreibt mir aber vor, was er für vernünftig hält, oder nicht? Ich halte Doping-Legalisierung für hochgradig unvernünftig, weil sie öffentlichkeitswirksam wird und sich denen aufdrängt, die damit nichts zu tun haben wollen. Was Klaus Kläuschen für sich privat macht, wie er mit seinem Körper umgeht, ist mir zwar egal, aber irgendwie sehe ich doch auch eine Fürsorgepflicht, dem Helfensbedürftigen und Hochglanz-Magazin-Käufer gegenüber. Wer sich nicht helfen lassen will, hat selbst Schuld, aber sobald diese Person im sportlichen Wettkampf einen Vorteil schinden will, sehe ich Betrugsversuch dem "sauberen" Sportler gegenüber und arglistige Täuschung dem Zuschauer gegenüber, der nicht gefragt wurde, ob er manipulierte Sportler sehen möchte.
    Überhaupt, wieviel Prozent der Sportler sind für die Freigabe aller Substanzen? 10 Prozent, oder vielleicht 11? Warum sollte eine Minderheit, und man beweise mir das Gegenteil, dass es sich nicht um eine Minderheit handelt, darüber verfügen, was die Masse letztlich betrifft?

    Zitat

    Die Definition "Sport ist Körperertüchtigung ..." ist sehr problematisch. Ist Schach dann Sport, oder Motorsport, oder Schießsport?

    Schach ist geistiger Sport und wie Du schon richtig sagtest, man kann auch dabei mit Stimulanzen sich selbst einen Vorteil verschaffen. Wenn diese Stimulanzen als "Hirn-Doping" oder zur Steigerung der Aufmerksamkeit in nicht vertretbaren Dosen eingesetzt werden, dann ist auch hier von Dopingverstoß die Rede. Und das lehne ich bekannter Maßen ab.
    Beim Schießsport ist schon ein gewisser Bewegungsablauf notwendig, die Körperspannung muss stimmen und ein gezieltes Training ist erforderlich. Im Bereich Leistungssport kann wohl kaum ein Hobbyschütze triumphieren. Da würde ich jede Wette halten.
    Motorsport setzt schon Fitness und Training voraus. Man stelle sich Dieter Pfaff motorisiert auf der Buckelpiste vor. Armes Zweirad. :rolleyes:;) Für mich haben diese Beispiele schon mit Körperertüchtigung zu tun, warum auch nicht? Im Schießsport gab es übrigens auch schon Dopingfälle, ich kann mich leise entsinnen.

    Zitat

    Fair sich selbst gegenüber? Was ist das? Das halte ich für eine Leerformel. Mit mir selbst kann ich anstellen, was ich will (Freiheit!). Erst die Interaktion mit anderen erfordert Fairness.

    Sehr gut, genau das ist es! Die Wechselbeziehung mit anderen erfordert Fairness. Haben wir im Spitzensport denn keine Interaktion? Jeder ist sich eben nicht selbst der nächste und kann machen was er will, weil er damit nicht die erforderliche Fairness aufbringen kann. Über nichts anderes reden wir doch: über Athleten, über sportliche Wettkämpfe und nicht den Eigenbrödler im stillen Kämmerlein, der freilich die Freiheit hat, mit sich selbst anzustellen was er will. Völlig d´accord! :)

    Zitat

    Auch hinsichtlich der Bodybuilderinnen stimme ich Dir zu. Nur: solange das meine Meinung ist, ist das okay. Die Frage ist aber: Ist es meine Sache, dieser Person vorzuschreiben, wie sie aussehen soll?

    Ich bin ja schon froh, dass Du auch so etwas wie ein Schönheitsideal in Dir trägst. Dagegen kann man sich rational nicht wehren, die Gesellschaft bringt es so mit sich.
    Das Aussehen kann man niemanden vorschreiben, auch nicht wie es dazu gekommen ist. Aber es bleibt mein gutes Recht, diese Personen mit all meinen Möglichkeiten zu kritisieren und die liegen nun einmal bei Hohn und Spott. Wer betrügt und Dopen ist in meinen Augen Betrug, der muss auch mit solchen Leuten wie mir klar kommen. Denn hätte er/sie/"es" es nicht getan, dann würde mir der Ansatz zum Lästern fehlen bzw. es würde sich niemand an Missbildungen stoßen.

    Zitat

    Dann müsste so manche chinesische Schwimmerin als Schwimmer starten - sonst betrügt sie wirklich, weil sie in der falschen Gruppe antritt.

    Ist das nicht eine kranke Vorstellung? Ich glaube nicht, dass Du, dass irgendjemand so etwas gut finden kann. Bei aller Freiheit, wenn wir soweit sind, dann können wir uns von ethischen Grundsätzen verabschieden. *würg*

    Ist Dopen das wert?


    Ich glaube mit dem Thema Ethik ging es dann weiter ... :)

  • Da hilft nur eine lebenslange Sperre. Gerade Romanowski, der Apotheker..... :nono: Ich weiss, Randy hat auch schon mal einen oder mehre Joints "durchgezogen". Aber ich unterscheide hier zwischen Mitteln, die die Leistung steigern, und "Genussmitteln" seien Sie legal oder auch illigal. Ein wirklich guter Footballer ala Rice, Moss oder auch ein Seau haben doch so ein "Kinderkram" nicht nötig. Da es in der NFL aber nur um die Kohle geht, schließlich lebt die Liga von den Superstars, wird sich an den "Praktiken" nichts ändern. So Naiv bin ich auch nicht!

  • Zitat von xxl-kalle

    Ein wirklich guter Footballer ala Rice, Moss oder auch ein Seau haben doch so ein "Kinderkram" nicht nötig.

    Das stimmt wohl, aber es besagt nicht, dass sie nicht vielleicht doch Romo´s Pillendreher näher kennen. ;)

  • Zitat von xxl-kalle

    Ich weiss, Randy hat auch schon mal einen oder mehre Joints "durchgezogen". Aber ich unterscheide hier zwischen Mitteln, die die Leistung steigern, und "Genussmitteln" seien Sie legal oder auch illigal.

    Und wo ziehst du dann da die Grenze? Es gibt auch Genussmittel, die die Leistung steigern (Koffein zB). Und gerade für Romo ist vermutlich jede Pille ein Genussmittel :hinterha: , ich denke, dass ist eine ziemlich weiche Definition.

  • Zitat von SamK54

    Dass Romo einer von den betroffenen Spielern ist, erklaert wahrscheinlich die Vorfaelle aus dem Training Camp im Sommer. Hat jemand von euch das Buch des ehemaligen Teamarztes der Raiders gelesen? Dort beschreibt er ziemlich genau, was Lyle Azado (auch ein ehemaliger Bronco btw, also es beschraenkt sich garantiert nicht auf die Raiders) fuer Stimmungsschwankungen an den Tag gelegt hat...

    Das hab ich mir auch schon so zusammengereimt. Als Kurzinfo zu dem Thema kann ich das gut gemachte Memorial to Lyle Alzado empfehlen. Vor allem seine abschliessenden Worte bringen es wohl auf den Punkt :ja:

  • Zitat von Donatello

    (das längste reine Textposting, das ich in diesem Forum je gelesen habe)

    Ich stimme dir in deiner Argumentation bezüglich Freiheit im Allgemeinen und Doping im Speziellen voll und ganz zu. Einzig die Aussage, dass eine Sperre im gegenwärtigen Fall fragwürdig sei, überzeugt mich nicht. Denn auch wenn das Mittel nicht auf der Liste stand, weil es noch nicht bekannt war, so gibt es doch in den entsprechenden Regeln bestimmt (wenn es jemand genau weiß, bitte melden!) eine Definition von Doping, unter die man auch jene Mittel fassen kann, die noch nicht auf der Liste stehen (können).
    Was ich bei deinem Statement nicht verstehe, Dona, woher kommen die Zitate von Chief? Sind sie aus der alten Diskussion, die du erwähnst, oder hat der Chief hier gestern einen Beitrag veröffentlicht und anschließend wieder gelöscht? Ich würde seine Argumente nämlich gern mal im Ganzen lesen.