Sonntagsfrage Januar 2012


  • naja, und die wirtschaftskompetenz haben die piraten ja in interviews schon hinreichend dargestellt. welcher spitzenkandidat war das, der die deutsche staatsverschuldung nicht wusste?


    Das war schon lustig (auch wenn es glaube Berlins Verschuldung war), aber ich würde wetten, dass sehr viele Abgeordnete das nicht wissen (Parteiübergreifend). Btw. gab es so eine Umfrage vor kurzem mal im Bundestag zum Thema EU-Verschuldung und da wurden Zahlen genannt, wo einem wieder Angst und Bange wurde, welche Leute gerade die EU retten wollen.
    Übrigens muss auch nicht jeder in einer Partei übergreifend über alles bescheid wissen, deswegen gibt es ja Ressorts. Ich weiß nicht ob du dir die ganzen Sachen durchlesen würdest, die du als Abgeordneter bekommst. Ich glaube dafür hätte der Tag ein paar Stunden zu wenig.

  • Das war schon lustig (auch wenn es glaube Berlins Verschuldung war), aber ich würde wetten, dass sehr viele Abgeordnete das nicht wissen (Parteiübergreifend). Btw. gab es so eine Umfrage vor kurzem mal im Bundestag zum Thema EU-Verschuldung und da wurden Zahlen genannt, wo einem wieder Angst und Bange wurde, welche Leute gerade die EU retten wollen.
    Übrigens muss auch nicht jeder in einer Partei übergreifend über alles bescheid wissen, deswegen gibt es ja Ressorts. Ich weiß nicht ob du dir die ganzen Sachen durchlesen würdest, die du als Abgeordneter bekommst. Ich glaube dafür hätte der Tag ein paar Stunden zu wenig.


    natürlich, aber in dem fall des piraten - findet außer mir noch jemand diesen parteinamen blödsinnig - war es halt besonders auffällig.

  • die piraten sind eine modeerscheinung, die sich in ihrem eigenen bais-demokratischen grundverständnis zerfleischen und untergehen wird. das ist jetzt keine attacke gegen surger, sondern meine private meinung zu dieser "partei"

    Die Meinung darfst du haben - wäre ja noch schöner, wenn ich mich deswegen attackiert fühlte. ;)

    Mir geht es bei den Piraten gar nicht in erster Linie um die Inhalte - mit denen gehe ich zwar größtenteils konform, aber sie bieten nicht wahnsinnig viel Neues gegenüber den Programmen anderer Parteien. Was mich fasziniert ist, wie dort Politik gemacht wird, wie man sich einbringen kann, wie Inhalte abgestimmt und Kandidaten ausgewählt werden usw. Vielleicht behältst du Recht und die Partei geht an ihren basisdemokratischen Ansprüchen zugrunde. Die Aussicht, mit neuen Mitteln und Ideen eine demokratischere Alternative zum bestehenden System zu schaffen, ist für mich den Versuch in jedem Fall wert.

  • Einen gewissen Mainstream kann man unserem Forum inzwischen auch nicht mehr absprechen. Es gab mal Zeiten, da war die FDP hier die mit stärkste Partei und jetzt ist sie auch bei uns da, wo sie quasi in jeder anderen Umfrage auch ist. Deren Stimmen haben sich schön (viele wohl tatsächlich zu den Piraten) hier verteilt.

    Denn die restlichen Parteien schneiden hier ungefähr so ab wie "früher".

  • Deren Stimmen haben sich schön (viele wohl tatsächlich zu den Piraten) hier verteilt.


    Das möcht ich bezweifeln, aber natürlich nicht generell ausschließen, denn sonst würde man seine persönliche Ideologie um 180 Grad gedreht haben. Ich glaube eher, dass sie wieder ins CDU Lager zurückgewandert oder, wie in meinem Fall, momentan zu den Unentschlossenen zählen.

  • Das möcht ich bezweifeln, aber natürlich nicht generell ausschließen, denn sonst würde man seine persönliche Ideologie um 180 Grad gedreht haben.

    Stimmt, warum sollten FDPler plötzlich liberal werden?:hinterha:

    Spaß beiseite, ich kann mir schon vorstellen, dass es Piratenwähler gibt, die bisher die FDP wegen ihres zumindest vorgeblichen Anspruchs, liberale Werte und Bürgerrechte zu vertreten, und wegen der Handvoll prominenter Politiker, die tatsächlich in diese Richtung tendieren (Leutheuser-Schnarrenberger z. B.) als das geringste Übel ansahen. Aber ich stimme dir soweit zu, dass das eher nicht die große Masse der Piratenwähler sein dürfte.

    Hier ein Artikel von Forsa-Chef Manfred Güllner. Demnach kommen die Wähler der Piraten aus allen politischen Lagern, auch und besonders aus dem der bisherigen Nichtwähler.

  • Stimmt, warum sollten FDPler plötzlich liberal werden?:hinterha:

    Spaß beiseite, ich kann mir schon vorstellen, dass es Piratenwähler gibt, die bisher die FDP wegen ihres zumindest vorgeblichen Anspruchs, liberale Werte und Bürgerrechte zu vertreten, und wegen der Handvoll prominenter Politiker, die tatsächlich in diese Richtung tendieren (Leutheuser-Schnarrenberger z. B.) als das geringste Übel ansahen.


    Liberal? Die Piraten?

    Es ist ein Unterschied ob man für ein freies, wirtschaftliches Handeln stehen WILL, oder ob man Liberalismus damit verbindet beispielsweise Urheberrechte auszuhebeln ;)

    Hier ein Artikel von Forsa-Chef Manfred Güllner. Demnach kommen die Wähler der Piraten aus allen politischen Lagern, auch und besonders aus dem der bisherigen Nichtwähler.

    Nicht überraschend. Beonders die Jugend, welche im Internet vernetzt ist und gerne auch mal den ein oder anderen Song runsterlädt, ist doch mit diesen Parolen von Digitalisierung, Privatsphäre und Urheberrecht leicht zu bekommen. Speziell wenn bei der Jugend eine Politikverdrossenheit herscht wie bei uns kriegt man die Leute an die Wahlurne oder zumindest bei Umfragen dazu die Piraten als Alternative anzusehen.

    Vielleicht sind die Piraten eine Modeerscheinung, man weiß es nicht, aber als wirklich handlungsfähige Alternative kann ich sie nicht ansehen.

    Einen interessanten Trend sieht man bei den Grünen. Nach der Bundestagswahl und durch die schlechte Öffentlichkeitsarbeit der Regierung begünstigt, neue Wähler generiert, welche aber auch recht schnell wieder ins schwarze Lager abwanderten und einen Abwärtstrend einleuteten. Mit Fukushima dann nochmal explosionsartig auf ein Allzeithoch mit Wählerstimmen aus fast allen Lagern, nur um diese im Verlauf des 2. Halbjahres wieder an schwarz/rot und die Piraten zu verlieren, welche nun die Wähler generiert, für die die Grünen offensichtlich das geringste Übel war. Es ist noch lange hin, aber sollte nicht im Verlauf des Jahres 2013 noch ein AKW hochgehen, werden die Grünen sich wieder auf 10-12% einpendeln und mit der Regierung nichts zu tun haben. :bier:

  • Liberal? Die Piraten?

    Es ist ein Unterschied ob man für ein freies, wirtschaftliches Handeln stehen WILL, oder ob man Liberalismus damit verbindet beispielsweise Urheberrechte auszuhebeln ;)


    Herrlich. Zur Zeit hab ich an der FDP wohl echt mehr Spaß als du. ;) Jetzt mal ernsthaft gefragt: Bist du noch Mitglied?

  • Herrlich. Zur Zeit hab ich an der FDP wohl echt mehr Spaß als du. ;) Jetzt mal ernsthaft gefragt: Bist du noch Mitglied?

    Nein, habe im Dezember die Partei verlassen. Aber die peinlichen Zustände auf Bundesebene sind nur ein Teil der Geschichte, da ich aufgrund privater Umstrukturierungen auch nicht mehr lange in meinem Stadtverband bzw. Kreisverband mitarbeiten kann. So habe ich vorerst die Reißleine gezogen, was aber nicht heißt, dass ich nicht zurückkehren würde.

    Der FDP auf Bundesebene fehlt im Moment so ziemlich alles und man steht zu Recht bei 3%. Bei Rössler ist der "Fremdscham"-Faktor extrem hoch und ich wusste von Anfang an nicht, was man sich bei ihm gedacht hat. Ähnlich gehts mir beim Rest. Besonders die fehlende Durchsetzungsfähigkeit in der Koalition und die kindischen Keilereien mit den Christ-Bazis kreide ich der Führung an. Die einzige Hoffnung in diesem Laden ist Brüderle, und das soll schon was heißen.

    Sollte man auf Bundesebene zurück zu seinen eigenen Wurzeln finden (und sei es durch eine 4 jährige Abwesenheit und dem Rollen von Köpfen) ist diese Partei überlebensfähig, sonst kann man irgendwann den Stecker ziehen. Das wäre aber dann durchaus tragisch, denn dadurch stände die CDU ziemlich alleine gegen einen Haufen von Unwählbaren (Piraten, Links), Unzurechenbaren (Grüne) und...der SPD ;)

    Momentan sehe ich für mich persönlich auf Bundesebene keine ernsthafte Alternative.

    Einmal editiert, zuletzt von Robbes (25. Januar 2012 um 15:55)

  • ....was aber nicht heißt, dass ich nicht zurückkehren würde.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Heijeijei... Es war nämlich wirklich nur ein kleiner Spaß, der ganz hervorragend zu Deinem Zitat passt. Entspann Dich also vielleicht, ich bin es nämlich auch. :bier:

    Oh, ja wie....? Ich habe keine Ahnung, was Du meinst.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Heijeijei... Es war nämlich wirklich nur ein kleiner Spaß, der ganz hervorragend zu Deinem Zitat passt. Entspann Dich also vielleicht, ich bin es nämlich auch. :bier:

    Also das ich nicht wirklich entspannt bin, wenn du meine Kommentare auf diese Weise zitierst sollte dir doch wohl klar sein. Aber lassen wir das, denn ich hab auf sowas keine Lust mehr.

  • Also das ich nicht wirklich entspannt bin, wenn du meine Kommentare auf diese Weise zitierst sollte dir doch wohl klar sein.

    Im Ernst? Nein.

    Zitat

    Aber lassen wir das, denn ich hab auf sowas keine Lust mehr.

    Das scheint wirklich besser zu sein. Es war - wie bereits gesagt -schlicht ein kleiner Spaß. :smile2:

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  • Es ist ein Unterschied ob man für ein freies, wirtschaftliches Handeln stehen WILL, oder ob man Liberalismus damit verbindet beispielsweise Urheberrechte auszuhebeln ;)


    Ist das nicht eher libertär als liberal? :paelzer:

    mMn macht Liberalismus mehr aus als nur "Freie Wirtschaft" und "Steuern runter", weshalb ich die FDP auch nicht mehr als liberale Partei sehe.

  • Ist das nicht eher libertär als liberal? :paelzer:

    libertär ist für mich noch eine Stufe drüber, aber das ist sowieso alles Ansichtssache. Grundsätzlich sollen aber die Freiheit und Rechte anderer Individuen nicht beschränkt oder verletzt werden und damit fallen die Piraten mit ihren Forderungen da raus.


  • Der FDP auf Bundesebene fehlt im Moment so ziemlich alles und man steht zu Recht bei 3%.

    FAST DREI PROZENT. Oder abgekürzt: FDP:mrgreen:

    Einmal editiert, zuletzt von Adi (25. Januar 2012 um 19:06)

  • Liberal? Die Piraten?

    Es ist ein Unterschied ob man für ein freies, wirtschaftliches Handeln stehen WILL, oder ob man Liberalismus damit verbindet beispielsweise Urheberrechte auszuhebeln ;)


    Ich frage mich ja auch ständig, ob der Ansatz der Piraten (Stichwort: Schwarmintelligenz) in der heutigen Politik, insbesondere als Partei mit Regierungsverantwortung funktionieren kann. Aber bei der Behauptung, man wolle Urheberrechte aushebeln - viele reden gar von "abschaffen" - muss man sie wirklich mal verteidigen.

    1. Gibt es nämlich noch keine abschließende Meinung der Partei zu dem Thema. Wenn mich nicht alles täuscht wurde auf dem Parteitag ein Arbeitspapier zum Urheberrecht verabschiedet und derzeit arbeitet man im Wiki der Partei weiter daran.

    2. Gehts in dem Papier um eine Reform des Urheberrechts. Da wird ja von Seiten des Stammtischs immer gerne gesagt, dass da nur durchgesetzt werden soll, dass die Kiddies sich weiterhin pron und mp3s saugen können. Fragt man eine Menge Kreative, die vom derzeitigen Abgabemodell überhaupt nciht oder nur sehr gering profitieren, dann wollen auch die neue Modelle der Vergütung ihrer Werke. Krasser wirds dann bei den Geräteherstellern, die finden das Modell der Geräteabgabe bspw. vollkommen hirnrissig und fordern eine Reform.
    Sogar die alten Trutzburgen des Urheberrechts, die Verleger und Verlage, wollen Änderungen am momentanen System (allerdings aus gänzlich anderen Gründen und in gänzlich andere Richtungen).
    Wie auch immer man also zu Modellen wie der Geräteabgabe, des DRM, der Kulturflatrate oder Sonstigen stehen mag, so ist eigentlich jedem, der sich eingehender mit der Materie beschäftigt klar, dass eine Reform zwangsläufig kommen muss und wird (s. 3. Korb Urheberrecht).
    Und in dieser Hinsicht sind die Piraten am weitesten, wenn es darum geht das vollkommen intransparente und undurchsichtige aktuelle System auf breiter Basis zu diskutieren. Wenn man dann als einzige Partei mal mit progressiven Forderungen rausgeht (ok, die Grünen und die Ebert-Stiftung hatten und haben da auch Ideen), wird man vom alteingesessenen Klüngel natürlich sofort torpediert und abgestempelt. Stammtisch eben.

    "White House on three!"

  • Grundsätzlich sollen aber die Freiheit und Rechte anderer Individuen nicht beschränkt oder verletzt werden und damit fallen die Piraten mit ihren Forderungen da raus.

    Kannst du das bitte so konkretisieren, dass man darauf eingehen kann?

  • Kannst du das bitte so konkretisieren, dass man darauf eingehen kann?

    Ich zitiere mal aus dem "piratenwiki"

    Zitat

    Systeme, welche auf einer technischen Ebene die Vervielfältigung von Werken be- oder verhindern ("Kopierschutz", "DRM", usw.), verknappen künstlich deren Verfügbarkeit, um aus einem freien Gut ein wirtschaftliches zu machen. Die Schaffung von künstlichem Mangel aus rein wirtschaftlichen Interessen erscheint uns unmoralisch, daher lehnen wir diese Verfahren ab.

    Damit werden die Rechte von Leuten beschränkt, welche ihre Werke kommerziell vertreiben wollen. Es handelt sich in der Regel nicht um ein freies Gut und mit der Parole "Ich hab es gekauft, also ist es meins und ich kann damit machen was ich will" liegt man nunmal schlichtweg falsch. Jeder muss das Recht haben, seine Werke vor Vervielfältigung schützen zu können. Oder meinst du die Lebensmittelindustire wäre begeistert, wenn man deren Erzeugnisse klonen könnte?

    Zitat

    Da sich die Kopierbarkeit von digital vorliegenden Werken technisch nicht sinnvoll einschränken lässt und die flächendeckende Durchsetzbarkeit von Verboten im privaten Lebensbereich als gescheitert betrachtet werden muss, sollten die Chancen der allgemeinen Verfügbarkeit von Werken erkannt und genutzt werden. Wir sind der Überzeugung, dass die nichtkommerzielle Vervielfältigung und Nutzung von Werken als natürlich betrachtet werden sollte und die Interessen der meisten Urheber entgegen anders lautender Behauptungen von bestimmten Interessengruppen nicht negativ tangiert.

    Nach dem Motto "Wir glauben, dass ihr es eh nicht schützen könnt, also gleich ganz weg damit" :cards Und nur weil sie der Überzeugung sind, heist es nicht, dass es so ist.

    Auch beim Patentrecht ist so die ein oder andere Perle vorhanden, aber um darauf einzuigehen, fehlt mir gerade schlicht die Lust ;) Die Interpretation dieser Programme hat sicherlich auch immer etwas mit der Auffassung zu tun und jeder liest es unterschiedlich. Für mich sind aber alleine diese Passagen (und es gibt noch mehr davon ;)) ein eindeutiges Zeichen dafür, dass diese Partei nicht als liberal bezeichnet werden kann, sondern dann noch eher in dem Sozialismus zuzuordnen sind...

    Stammtisch eben.

    Da ist es wieder, DAS Totschlagargument

    Einmal editiert, zuletzt von Robbes (26. Januar 2012 um 00:25)

  • Und nur weil sie der Überzeugung sind, heist es nicht, dass es so ist.

    Mit Verlaub, aber weil Du anderer Überzeugung bist, ist es auch anders? Ich bin kein genereller Freund der Piraten aber zwei Dinge sollten mittlerweile Common Sense sein:

    a) Jeder bislang entwickelte Schutzmechanismus wurde innerhalb kürzester Zeit umgangen, wenn er nicht schon zu exakt dem Zeitpunkt obsolet war, zu dem er auf dem Markt umgesetzt wurde. (Check)

    b) Das Wehklagen beispielsweise der Musikindustrie, vor allem wegen der rückläufigen Umsätze, vermischt viele unterschiedliche Faktoren, nennt aber mit der vermeintlichen Piraterie nur einen Grund, während positive Effekte dieser Entwicklung völlig unter den Tisch gekehrt werden. Mittlerweile gibt es z.B. Studien darüber, dass vor allem diejenigen, die vermehrt illegal runterladen, auch zu denen gehören, die dann mal in einen Laden marschieren und eine Original-CD kaufen, schlicht weil sie sie im Original haben wollen. (Check)

    Vor dem Hintergrund kann ich nicht erkennen, was exakt an dem von Dir kritisierten Absatz inhaltlich falsch sein sollte? Und zusätzlich würde ein solches Vorgehen den Molochs à la GEMA den Hahn zudrehen, von denen der "kleine" Künstler ja nur am Rande profitiert, während die Riesen der Branche überproportional profitieren. .

    Zitat

    Für mich sind aber alleine diese Passagen (und es gibt noch mehr davon ;)) ein eindeutiges Zeichen dafür, dass diese Partei nicht als liberal bezeichnet werden kann, sondern dann noch eher in dem Sozialismus zuzuordnen sind...

    Ich empfehle dringend eine Begriffsüberprüfung hinsichtlich "Liberalismus" und "Sozialismus".

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long


  • b) Das Wehklagen beispielsweise der Musikindustrie, vor allem wegen der rückläufigen Umsätze, vermischt viele unterschiedliche Faktoren, nennt aber mit der vermeintlichen Piraterie nur einen Grund, während positive Effekte dieser Entwicklung völlig unter den Tisch gekehrt werden. Mittlerweile gibt es z.B. Studien darüber, dass vor allem diejenigen, die vermehrt illegal runterladen, auch zu denen gehören, die dann mal in einen Laden marschieren und eine Original-CD kaufen, schlicht weil sie sie im Original haben wollen. (Check)

    Das ist ein sehr guter Punkt, den ich auch am eigenen Leibe kenne (wobei sich die illegale Downloaderei wirklich signifikant auf nahezu 0 reduziert hat)

    Was ich nicht verstehen kann ist bei vielen Leuten diese völlig alberne
    "Sammelwut", alles auf ihre Platten zu ziehen, nur um auch die 2 TB voll zu haben und um immer die aktuelle Top 100 der Charts zu haben, von denen man 85 Songs eh in die Tonne treten kann und die anderen 15 auch schon ne Woche vorher da waren.

    Da hole ich mir im Netz lieber eine "Kaufanregung" und hol mir dann die CD, weil ich sie einfach "haben" will. Letztes uns Bestes Beispiel: "Kraftklub - Mit K". Für mich jetzt schon das Album des Jahres.

    Fakt ist trotzdem: will ich ein Album haben, würde ich es sofort irgendwo finden und über Proxy und DDL wahrscheinlich auch nahezu völlig anonym irgendwo herbekommen

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Oder meinst du die Lebensmittelindustire wäre begeistert, wenn man deren Erzeugnisse klonen könnte?


    Wenn ich mir nen Apfel bei Edeka kaufe, kann ich die Kerne einpflanzen und bekomme einen neuen Apfelbaum. Völlig legal. Das ist also kein gutes Beispiel. ;)

  • Robbes, bitte sei mir nicht böse, wenn ich aus deinen Ausführungen nur einen einzigen Satz herauspicke. Ich tue das erstens, weil Data bereits in meinen Augen sehr sinnvoll geantwortet hat und ich auf Wiederholungen verzichten möchte, und zweitens, weil der folgende Satz perfekt auf den Punkt bringt, warum deine FDP-Denke und meine Piraten-Denke nicht zusammenkommen, obwohl jede davon für sich reklamiert, "liberal" zu sein:

    Oder meinst du die Lebensmittelindustire wäre begeistert, wenn man deren Erzeugnisse klonen könnte?


    Es ist mir schlichtweg egal, ob die Lebensmittelindustrie begeistert wäre. Ich möchte keine Politik für die Lebensmittelindustrie, genauso wenig wie ich eine Politik für die Platten- und sonstige Rechteverwerterindustrie möchte. Ich möchte Politik für den Menschen. Liberalismus bedeutet für mich, größtmögliche Freiheit des Individuums anzustreben. Zu diesem Zweck ist das Individuum vor einem Zuviel an staatlicher Gewalt ebenso zu schützen wie vor einem Zuviel an ökonomischer Gewalt in den Händen Weniger. Die FDP hat sich insbesondere von Letzterem längst verabschiedet und damit auch vom Liberalismus an sich.

  • Zu diesem Zweck ist das Individuum vor einem Zuviel an staatlicher Gewalt ebenso zu schützen wie vor einem Zuviel an ökonomischer Gewalt in den Händen Weniger.

    haben wir in deutschland ein zuviel an staatlicher gewalt? :paelzer: