• Absolut, das kann defintiv passieren. Aber es kam sehr häufig die Bemerkung, wie jung zverev noch ist, wenn es um nicht so gute Auftritte in den grandslams ging. Wie oben beschrieben, mir geht es nicht um die Niederlage, auch nicht darum, ihm die Weltklasse absprechen zu wollen. Ich denke, das ist deutlich herauszulesen.
    Die anderen Weltklassespieler nehmen aber wenn es darauf ankommt, ihr Schicksal in die eigene Hand. Zverev macht das nicht und lässt sich auch von einem 19 jährigen sein Spiel aufdrücken. Da kann man aber auch zig andere Beispiele nennen, heute wurde es nur nochmal wieder sehr deutlich. Wenn ich tatsächlich erkältet bin, wäre es ja noch angebrachter die Ballwechsel kurz zu halten und nicht weit hinter der Grundlinie lediglich Bälle zu erlaufen und zurückzubringen. Das sprechen auch Becker und Stach in nahezu jedem zverev Spiel mind 1x an. Mit seinem Talent und seiner Klasse gewinnt er so gegen 90% seiner Gegner aber wenn andere Topspieler gutes Niveau erreichen machen sie gegen ihn in den entscheidenden Momenten nicht den Fehler sondern den Winner. Wenn man über so lange Zeit in den Top 10 spielt, hätte er eigentlich zwangsläufig auch mal grandslam Finals erreichen müssen. Das ist ihm bei den US Open erstmals gelungen als er dann im Finale aber mental komplett eingebrochen ist. Ich glaube, dass er mit seiner Spielweise in einem Spiel über Best of 5 so gg Nadal und Djokovic kaum eine Chance haben wird. Er muss einfach lernen in entscheidenden Situationen selbst den Punkt machen zu wollen. Bei 1:0 ist das häufig auch zu sehen, steht es aber 4:5 und Einstand, kann man Geld darauf wetten, dass er auf den Fehler des Gegners wartet, unabhängig von dessen Namen.

    Ich finde, dass du da Zverev zu kritisch, teilweise unfair beurteilst (nicht böse gemeint).
    90% des Talents als Ursache des Erfolgs zu schließen finde ich, wird der harten Arbeit abseits und auf dem Trainingsplatz nicht gerecht. "Sieg? Ja ja, alles Talent." "Niederlage? Er spielt zu passiv, verlssst sich nur auf sein Talent."
    Das ist viel zu kurz argumentiert.

    Ebenso des mentalen Einbruch welche ich als negative Konnonation verstehe, ging mit einer völligen körperlichen Erschöpfung nach einem langen mit Weltklasse-Spielern besetzen Turnier einher. Es gingen beide Spieler mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch. Auch Thiem! Und ein verlorenes GS-Final nach einem 5-Satzmatch welches auch noch im Tie-Break entschieden werden musste, sollte doch zu erkennen geben, dass dies mindestens ein knappe Partie war, die ihn durchaus zu einen ebenbürtigen Gegenspieler qualifiziert.
    Und Zverev hat mit seiner Spielweise auch schon einen Djokovic in seiner Hochphase sowie Nadal besiegen können. Da war er viel jünger und unerfahrener als die beiden und beide sind ebenso talentiert wie Zverev, so dass man die Talentkarte nur schwerlich ziehen kann?

    Bei den US Open habe ich auch eher das Gegenteil wahrgenommen, nämlich, dass wenn es eng wurde und Partien schon Sätze zurücklag, sich ins Spiel kämpfte und dem Spiel und Gegner sein Spiel aufdrückte.

    Ich glaube, dass man unglaublich hohe Ansprüche an Zverev stellt, weil es mal einen jungen Federer/Nadal/Sampras gab die sehr jung schon GS gewannen. Man vergisst dabei nur, dass diese Vergleiche (auch wenn du sie hier nicht explizit stellst) unglaublich überzogen sind, denn auf jeden dieser drei Beispiele kommen tausende Spieler die es schaffen an die Top 10 anklopfen und sich wenig später jahrelang in den Niederungen des ATP Rankings wiederfinden und es nur wenige Spieler wie A. Zverev gibt die es mit einer solchen jahrelanger Konstanz sich in den Top 10 halten. Zusammengefasst ist dies nicht die Norm und noch weniger ist sie es, wenn man versucht diese mit Spielern vergleicht die man 14-maliger French-Open Sieger oder 17maliger GS-Sieger bezeichnen kann.

  • Haben ja noch 2 Eisen im Feuer.

    Das haben die Argentinier aber auch. Die werden alle 4 nur noch durchmarschieren in der kommenden Woche. Sehe die Finals Altmaier-Schwartzman und Podoroska-Siegemund schon kommen.
    Im Endeffekt ist es wenn man bedenkt, dass Delpo Rolex mal erzählt hatte Tennis wäre Lebensstil in Argentinien
    https://www.facebook.com/ATPTour/videos…56669398898701/
    und vor allem wenn man schaut, dass sie Guillermo Vilas, Sabatini, Del Potro und Nalbandian hatten schon eine etwas magere Bilanz, dass Argentinien historisch 7 Grand Slam Siege hat geschlechterübergreifend und Rafa Nadal persönlich 12 Roland Garros Siege im Vergleich dazu.
    Aber naja, Deutschlands 37 Grand Slam Titel sind ja auch hauptsächlich bei den Frauen platziert und die Männertitel reichen auch nicht an Rafas Bilanz in Paris heran.

  • Ich finde, dass du da Zverev zu kritisch, teilweise unfair beurteilst (nicht böse gemeint).90% des Talents als Ursache des Erfolgs zu schließen finde ich, wird der harten Arbeit abseits und auf dem Trainingsplatz nicht gerecht. "Sieg? Ja ja, alles Talent." "Niederlage? Er spielt zu passiv, verlssst sich nur auf sein Talent."
    Das ist viel zu kurz argumentiert.

    Ebenso des mentalen Einbruch welche ich als negative Konnonation verstehe, ging mit einer völligen körperlichen Erschöpfung nach einem langen mit Weltklasse-Spielern besetzen Turnier einher. Es gingen beide Spieler mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch. Auch Thiem! Und ein verlorenes GS-Final nach einem 5-Satzmatch welches auch noch im Tie-Break entschieden werden musste, sollte doch zu erkennen geben, dass dies mindestens ein knappe Partie war, die ihn durchaus zu einen ebenbürtigen Gegenspieler qualifiziert.
    Und Zverev hat mit seiner Spielweise auch schon einen Djokovic in seiner Hochphase sowie Nadal besiegen können. Da war er viel jünger und unerfahrener als die beiden und beide sind ebenso talentiert wie Zverev, so dass man die Talentkarte nur schwerlich ziehen kann?

    Bei den US Open habe ich auch eher das Gegenteil wahrgenommen, nämlich, dass wenn es eng wurde und Partien schon Sätze zurücklag, sich ins Spiel kämpfte und dem Spiel und Gegner sein Spiel aufdrückte.

    Ich glaube, dass man unglaublich hohe Ansprüche an Zverev stellt, weil es mal einen jungen Federer/Nadal/Sampras gab die sehr jung schon GS gewannen. Man vergisst dabei nur, dass diese Vergleiche (auch wenn du sie hier nicht explizit stellst) unglaublich überzogen sind, denn auf jeden dieser drei Beispiele kommen tausende Spieler die es schaffen an die Top 10 anklopfen und sich wenig später jahrelang in den Niederungen des ATP Rankings wiederfinden und es nur wenige Spieler wie A. Zverev gibt die es mit einer solchen jahrelanger Konstanz sich in den Top 10 halten. Zusammengefasst ist dies nicht die Norm und noch weniger ist sie es, wenn man versucht diese mit Spielern vergleicht die man 14-maliger French-Open Sieger oder 17maliger GS-Sieger bezeichnen kann.

    Zu kritisch mag vielleicht sein aber unfair bewerte ich ihn sicherlich nicht. Zumal ich ja auch geschrieben habe, dass es neben dem Talent auch nicht sn fehlendem Willen liegt und da ist harte Arbeit mit eingeschlossen. Das erkenne ich alles an, ich habe auch nie geschrieben, dass er zu Unrecht zu den Weltklassespielern zählt oder ihn mit djoker oder Nadal verglichen. Ich habe lediglich geschrieben, dass seine Spielweise so gg einen Nadal oder djoker in Normalform nicht reichen wird. Wenn ich es richtig im Kopf habe konnte er nur außerhalb von GS gegen sie gewinnen. Es ist ja auch nochmal was anderes, ob ich 3 Sätze gegen sie gewinnen muss, ebenso ist der Druck höher bei GS.

    Wenn ich es vereinfacht ausdrücke, gehen wir konform, dass zverev ein Weltklassespieler mit enormen Talent aber auch super Arbeitseinstellung ist.

    Das einzige, was ich behaupte und davon bin ich auch weiterhin überzeugt ist dass seine Spielweise, ganz besonders in engen Situationen bei GS sehr weit weg von Weltklasse ist. Vielleicht liegt das sogar daran, dass er ZU ehrgeizig ist. Als er die US Open gewinnen konnte war er irgendwann nicht mehr in der Lage den Schläger ruhig in der Hand zu halten. Klar, werden alle Spieler nervös sein, wenn sie kurz davor stehen, erstmals ein GS zu gewinnen und dennoch ist es zahlreichen Spielern gelungen, ohne am Ende keinen Aufschlag mehr ins Feld spielen zu können. Das hat dann auch nichts mehr mit körperlichen Problemen zu tun, das ist der Kopf. Und auch bei den US Open hat er bereits in den Runden davor in den entscheidenden Phasen sehr passiv gespielt. Das du in Erinnerung hast, dass er das ein oder andere Spiel gedreht hat und seinem Gegner sein Spiel aufgedrängt hat, kann sogar teilweise sein und meine These teilweise sogar stützen. Wenn er mal 0:2 Sätze hinten liegt ist es für ihn mental vielleicht sogar einfacher. Weil er quasi nichts mehr zu verlieren hat und plötzlich aggressiver spielt. In engen und entscheidenden Situationen macht er das aber nicht mehr. Schau dir heute einfach nochmal die Ballwechsel an. Wenn mich nicht alles täuscht lag er in Satz 2 zB 3:5 hinten, hatte aber Einstand und wenn ich nicht irre auch Breakchancen bei Aufschlag Sinner. In keiner einzigen Situation hat er die Initiative übernommen, obwohl das mehrmals möglich war. Und das ist in nahezu jedem Spiel Zverev's so. Zumindest bei GS. Da kann er auch gg die Nr. 147 spielen. Achte einfach mal darauf.

    Ich weiß nicht, ob das so derbe und unangebrachte Kritik ist, wenn ich sage, welch Weltklassespieler Zverev ist aber er in entscheidenden Situationen bei GS mental zu schwach ist. Wenn andere Weltklassespieler, zb auch ein Boris Becker, mit dem ich groß geworden bin, dann das Spiel entscheidet und zwar häufig für sich, weil er mental ein Monster ist, spielt Zverev für seine Fähigkeiten dann unglaublich passiv. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich dieses Problem mit dem Gewinn eines GS Turniers erledigt. Vielleicht macht er sich da einen zu großen Druck, der dann abfallen würde, ich weiß es nicht. Aber es ist natürlich auch nicht so leicht, mit dieser Spielweise oder dem Druck, den er sich macht so ein GS zu gewinnen. Näher als bei den US Open mit 2:0 Sätzen und Break vorne muss er erstmal wieder einem GS Sieg kommen.

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  • Hmm, kann nicht abstreiten, dass da etwas wahres dran ist, was du schreibst. Aber wie ich schon sagte, der dauerhafte Erfolg gibt ihm Recht und ich bin sehr froh ihn in der Tenniswelt zu haben, wenngleich es vielleicht niemals zum GS oder zum WEltranglistenplatz 1 reichen könnte.
    Ich verfolge ihn seit er irgendwo auf Platz 54 war und sein Weg ging stetig nach oben und bis auf 4 Plätze nie nach unten. Dies hebt ihn für mich von den -bleiben wir bei den aktiven Spielern seiner Generation- Corics, Tiafoes, Hyeon Chungs ab, wenngleich Chung und Coric Zverev bei einem GS schon besiegen konnten.

    Vielleicht war der Zeitpunkt gestern etwas unglücklich. Mit Erkältungssymptomen und schlechtem Schlaf wäre es ein Wunder, dass man bei einem Grand Slam-Turnier in irgendeiner Art etwas reißt ( und muss in diesem Moment an Nowitzkis Fever Game denken).

    Einmal editiert, zuletzt von Adi (5. Oktober 2020 um 12:17)

  • Hmm, kann nicht abstreiten, dass da etwas wahres dran ist, was du schreibst. Aber wie ich schon sagte, der dauerhafte Erfolg gibt ihm Recht und ich bin sehr froh ihn in der Tenniswelt zu haben, wenngleich es vielleicht niemals zum GS oder zum WEltranglistenplatz 1 reichen könnte.

    Ich freue mich ebenfalls sehr darüber, dass wir endlich wieder einen Weltklassespieler haben. Man darf nicht denken, dass ich Spieler, die ich kritisch sehe, nicht mag. Das Gegenteil ist der Fall. Wäre mir Zverev und seine Leistungen egal, dann hätte ich gar nicht die Energie und Muße hier groß über ihn zu schreiben oder gar mir stundenlang seine Matches anzuschauen. Ich verfolge ihn bereits, da war er noch jenseits der 100 in der weltrangliste und manchmal denke ich, war er da auch unbekümmerter. Aber ich warte seit Boris darauf, dass wir mal wieder einen Spieler haben mit dem man mitfiebern und der vielleicht mal Grandslams gewinnen kann. Stich war nie einer, mit dem ich mitgefiebert habe, erst recht nicht nach Wimbledon 91 :jeck: . Dann schon eher später Kiefer und vor allen Dingen Haas aber sie haben es trotz des großen Talents dann doch nie zu einem GS Titel geschafft und ich glaube auch nicht in ein Finale, wenn ich es richtig im Kopf habe.

    Ob Zverev mal die Nr. 1 wird, finde ich gar nicht so wichtig. Vor allen Dingen für mich als Fan nicht. Da freue ich mich kurz drüber und dann ist er es eben. Das sieht zverev vielleicht etwas anders. :jeck:

    Aber ein GS Sieg ist eben das, worauf man als Fan wartet und mitzittert. Und das ist auch ganz bestimmt sein oberstes Ziel. Wenn er das nicht erreichen sollte, trotz seiner bereits jetzt jahrelangen Kontinuität in den Top 10 zu spielen, wäre das schon sehr enttäuschend. Eigentlich gehen ja auch nahezu alle davon aus, dass ihm das gelingen wird, wenn er gesund bleibt aber ich bin mir da wegen der o.g. Dinge nicht so ganz sicher. Drücke ihm aber fest die Daumen. Jetzt schaue ich heute erstmal was Altmaier macht. Das war auch bisher sehr beeindruckend, was er in Paris abliefert. So etwas der Gegensatz zu Sascha. Er ist sicherlich von der Klasse nicht mit Sascha zu vergleichen. Gerade die Vorhand ist noch kein winner Schlag aber wie der mental auftritt und eben ohne "Angst vor dem großen Sieg" mal eben Struff und Berrettini auf Asche schlägt hat mich schon sehr beeindruckt. Wobei das heute gg Busta vermutlich noch eine zu Nr groß sein wird aber man weiß ja nie... Lese gerade, dass es Siegemund ins 1/4 Finale geschafft hat. Klasse!

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    Einmal editiert, zuletzt von garrison20 (5. Oktober 2020 um 12:58)

  • Das ja nicht das erste Mal das er negativ auffällt in diese Richtung. Erst die Party in Monaco und dann die Teilnahme an der Adria Tour.

  • Also so wie der erste Ballwechsel des 3. Satzes lief, kann es eigentlich nur schnell in Busta's Richtung gehen...

    Und so, ist es auch 0:40

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  • Thiem vs Schwartzman kann man sich wirklich gut anschauen.

    Ein absolut faszinierendes Tennisspiel. Was da beide raus holen und was da für Ballwechsel dabei sind ist schon beeindruckend.

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    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Nadal lacht grad irgendwo über die 5+ Stunden Partie.
    Aber der hätte heute auch Thiem abgefertigt, der ist nicht annähernd auf 100% heute.

    GO Irish!

    Einmal editiert, zuletzt von Rupi#57 (6. Oktober 2020 um 20:33)

  • Großen Respekt für Schwartzmann am Ende hat fast alles von der Line gekratzt. Nicht das niveauhöste Spiel aber toll umkämpft.

    Bin ich jezt froh dass Thiem die US-Open gewonnen, sonst wäre dass noch tragischer heute.

    GO Irish!

  • Thiem war ja schon gegen Gaston quasi stehend k.o., heut war das schon ab dem 2. Satz nochmal offensichtlicher. Dass er sich trotzdem über 5 Sätze gequält hat, bei diesem Wind - Hut ab.

    Schwartzman war der fittere Spieler und ist deswegen verdient weiter.

  • um 0.45 bei 10° und Wind Tennis zu spielen ist bestimmt nicht sehr angenehm.

    Dafür ist das wirklich tolles Sport und der Sinner verlangt Nadal alles ab.

    Auch wenn es nach Sätzen 0-2 steht, Respekt an den Jungen.