Europawahl 2019 (mit Wahl-O-Mat)

  • Als (Noch-)Einwohner Sachsens überlege ich schon länger intensiv, in welchem anderen Bundesland ich meinen Asylantrag stellen werde.

    Mich interessiert mal die "Insider" Sicht. Das kann doch nicht spurlos an einem vorüber gehen. Hat das irgendeinen Einfluss auf das alltägliche Leben? Wenn man sich auf deren Seiten tummelt, regierr ja quasi nur ein Wort: "Wahlbetrug"...
    Man scheint da ja der festen Meinung zu sein, dass die AfD inWirklichkeit 50 Prozent + X der Stimmen haben müsste :eek:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Mich interessiert mal die "Insider" Sicht. Das kann doch nicht spurlos an einem vorüber gehen. Hat das irgendeinen Einfluss auf das alltägliche Leben? Wenn man sich auf deren Seiten tummelt, regierr ja quasi nur ein Wort: "Wahlbetrug"...Man scheint da ja der festen Meinung zu sein, dass die AfD inWirklichkeit 50 Prozent + X der Stimmen haben müsste :eek:

    Hab gestern einen sehr bewegenden Social Media Post gelesen. Dort hat ein Mann aus Sachsen geschrieben, dass ihn seine Frau darum bittet, öffentlich nichts mehr gegen die AFD zu sagen, weil es für sie und ihre Kinder gefährlich zu sein scheint. Die Rückmeldungen auf diesen Post schockieren mich - da bestätigen das mehrere Leute aus Ost-Deutschland. Einige schreiben von Anfeindungen und Angriffen.


    Spätestens in 20 Jahren haben wir wieder ein 39 in der Jahreszahl. Und das beängstigt mich schon heute. Lasst es nicht so weit kommen.

    Kann man so stehen lassen.

    „A man has two things. His words and his nuts. And you don‘t want to lose either of them.“ - Robert Quinn

  • Heute morgen in der ARD. Die SPD hat keine Ahnung wie sie aus ihrem Stimmungstief raus kommen soll. Und es gibt nicht mal Experten im Umfeld, die da Genaueres wüssten. Arme Partei...
    Vielleicht sollte man mal in Richtung Grün schauen. Klimapolitik könnte vielleicht ein Thema sein :hinterha:

  • Heute morgen in der ARD. Die SPD hat keine Ahnung wie sie aus ihrem Stimmungstief raus kommen soll. Und es gibt nicht mal Experten im Umfeld, die da Genaueres wüssten. Arme Partei...
    Vielleicht sollte man mal in Richtung Grün schauen. Klimapolitik könnte vielleicht ein Thema sein :hinterha:

    Laschet war auch ganz überrascht, dass Umweltpolitik scheinbar einen hohen Stellenwert hatte. Er konnte sich auch nicht erklären, woran das lag ?(

    „A man has two things. His words and his nuts. And you don‘t want to lose either of them.“ - Robert Quinn

  • Nur fürs Protokoll, habe auch die Partei gewählt, das wäre dann schon die 4. unterschiedliche Partei in meinem Leben, bin dann wohl ein Wechselwähler.

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Laschet war auch ganz überrascht, dass Umweltpolitik scheinbar einen hohen Stellenwert hatte. Er konnte sich auch nicht erklären, woran das lag ?(

    Schön war gestern schon der Begriff "sogenannte Volkspartei". Und laut Analyse sind die Werte nur noch wegen der über 60 Jährigen "so hoch". Scheinbar kann man sich langsam aber sicher von den beiden ehemals großen Parteien verabschieden. Die CDU ohne Merkel wird meiner Meinung nach den gleichen Weg gehen

  • Schön war gestern schon der Begriff "sogenannte Volkspartei". Und laut Analyse sind die Werte nur noch wegen der über 60 Jährigen "so hoch". Scheinbar kann man sich langsam aber sicher von den beiden ehemals großen Parteien verabschieden. Die CDU ohne Merkel wird meiner Meinung nach den gleichen Weg gehen

    So wie es aussieht haben die ehemals großen Parteien ihren Zenit schon lange überschritten und finden keinen Weg die Wählererosion aufzuhalten. Wenn die Grünen in den kommenden Jahren keine allzu großen Böcke schießen, dürften die nächsten zwei oder drei Jahrzehnte wohl ihnen gehören.

  • So wie es aussieht haben die ehemals großen Parteien ihren Zenit schon lange überschritten und finden keinen Weg die Wählererosion aufzuhalten. Wenn die Grünen in den kommenden Jahren keine allzu großen Böcke schießen, dürften die nächsten zwei oder drei Jahrzehnte wohl ihnen gehören.

    Das Problem ist ja immer noch, das man Klimaziele oder Maßnahmen klassisch ausbremst und sich dann wundert, das man nicht gewählt wird. Ich gebe dir an sich Recht, aber der momentane Aufwärtstrend der Grünen liegt auch sehr an ihrer fehlenden Substanz, man hört nix mehr von höheren Benzinpreisen oder sonstigen Einschnitten und an der Figur Habeck

  • Laschet war auch ganz überrascht, dass Umweltpolitik scheinbar einen hohen Stellenwert hatte. Er konnte sich auch nicht erklären, woran das lag ?(

    Ich fand die Ausführung von den Herrn Laschet und Gabriel gestern Abend übrigens interessant, dass der Wähler leider nicht intelligent genug ist, um zu verstehen, welche großartige und allumfassende Arbeit die CDU und SPD leisten. Man darf natürlich auch keine Lösungsansätze erwarten. Das war schon sehr naiv von uns, sowas zu erwarten...

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Heute morgen in der ARD. Die SPD hat keine Ahnung wie sie aus ihrem Stimmungstief raus kommen soll. Und es gibt nicht mal Experten im Umfeld, die da Genaueres wüssten. Arme Partei...
    Vielleicht sollte man mal in Richtung Grün schauen. Klimapolitik könnte vielleicht ein Thema sein :hinterha:

    Das Problem ist doch: Jetzt den Grünen hinterherzulaufen wird denselben Effekt haben wie bei Union und AfD: Man stärkt letztlich nur die Partei, der auf dem Themengebiet die höchste Problemlösungskompetenz zugeschrieben wird. Wenn jetzt alle Parteien über Klimaschutz reden, wird das trotzdem vor allem die Grünen stärken. Die Linke ist in so einigen Punkten noch konsequenter als die Grünen, wenn es um dieses Thema geht, aber gemeinhin interessiert das niemanden. Klima=grün ist eben die gängige Zuordnung. Wenn die SPD wieder auf die Beine kommen will, muss sie in ihren Kernthemen wieder stärker werden. Andere Themen aufzugreifen kann immer nur Ergänzung sein.

  • Mal einige meiner Lieblingsergebnisse aus Ostdeutschland:

    Europawahl in Neuenkirchen (Vorpommern): AfD 27,6%, NPD 13,8%
    Garz (Vorpommern): AfD 46,7%

    Gemeinderatswahl Reinhardtsdorf-Schöna (Sächsische Schweiz): NPD 19,6 %
    Erfurt-Herrenberg, Wahl zum Ortsteilbürgermeister: 40,7 % für den III. Weg
    Stadtratswahl in Eisenach: AfD 11,7 %, NPD 10,1%

  • Wenn jetzt alle Parteien über Klimaschutz reden,

    Genau da liegt der Hund begraben. Reden wird nix helfen. Sondern machen. Und das wird Einschnitte geben müssen. Mal sehen wer sich an die Sache rantraut wie die SPD damals mit der Agenda

  • Heute morgen in der ARD. Die SPD hat keine Ahnung wie sie aus ihrem Stimmungstief raus kommen soll. Und es gibt nicht mal Experten im Umfeld, die da Genaueres wüssten. Arme Partei...
    Vielleicht sollte man mal in Richtung Grün schauen. Klimapolitik könnte vielleicht ein Thema sein :hinterha:

    Ne Identität könnte nicht schaden, wofür steht die SPD? Soziale Gerechtigkeit, Partei Mittel- und Kleinverdiener? Das war mal. Die SPD hat ihre Identität abgestoßen und sich zu einem Parteihybriden entwickelt, der viel abdecken will, aber nirgendwo mehr Fuß fasst. Bisschen unternehmerfreundlich, bisschen konservativ, bisschen sozial, bisschen Umwelt,... Aber keine Kompetenz, nicht bei dem man sagt "Damit kennen die sich aus!" Spätestens seit der Wahlniedsrlage macht die SPD gefühlt nichts mehr, ist der reine Abnicker einer Union und reagiert auf Gesetze, die schon krass gegen das eigene Parteiprogramm gehen, mit "Mussten wir so machen" oder "was anderes lässt die Union nicht zu". Zahnlos wie die 100-jährige Oma Paschulke schaut man zu. Besonders enttäuschend eben, weil die SPD ja bei der BTW eigentlich nicht in die Regierung wollte, jetzt wirkt es polemisch gesagt wie die Arbeitsverweigerung eines bockigen Kindes. Dazu schaut man halt auch nur zu wie die Union immer weiter nach rechts driftet. CSUler die mit den Rechtsaußen Europas kuscheln, CDUler die immer mehr Verständnis für die AfD aufbringen und in Sachsen schon Vorbereitungen zu treffen scheinen.

    Als (Noch-)Einwohner Sachsens überlege ich schon länger intensiv, in welchem anderen Bundesland ich meinen Asylantrag stellen werde.


    Also zwei mir bekannte Sachsen haben bereits ihren Umzug angekündigt, wenn AfD und CDU eine gemeinsame Koalition eingehen, egal unter wessen Führung.
    Manche Ost-Ergebnisse Schmerzen schon sehr, auch in Thüringen, wo eine Bürgermeisterkandidatin vom 3. Weg in einem Teil Erfurt auf 40% kommt. Der Konkurrenz hatte zwar 60, aber dennoch ist das einfach absurd. Wir reden hier ja von einer Partei die sich die Grenzen von 1938 (und die Gesellschaft von damals) herbei sehnt und dann 40%...

  • Besonders enttäuschend eben, weil die SPD ja bei der BTW eigentlich nicht in die Regierung wollte, jetzt wirkt es polemisch gesagt wie die Arbeitsverweigerung eines bockigen Kindes

    Das war einfach mal wieder ein Kardinalfehler der SPD. Wenn ich vorher sage, ich mache das nicht, dann mache ich es nicht. Punkt. Stichwort Glaubwürdigkeit. Und die Lähmung die die Merkel CDU seit langem befallen hat, greift eben auch auf die SPD über. Man muss einfach was machen und dazu ist weder die SPD noch die CDU bereit. Also am Besten weg mit beiden und mal schauen was andere so machen. Siehe Grüne

  • Manche Ost-Ergebnisse Schmerzen schon sehr, auch in Thüringen, wo eine Bürgermeisterkandidatin vom 3. Weg in einem Teil Erfurt auf 40% kommt. Der Konkurrenz hatte zwar 60, aber dennoch ist das einfach absurd. Wir reden hier ja von einer Partei die sich die Grenzen von 1938 (und die Gesellschaft von damals) herbei sehnt und dann 40%...

    das ist wahrscheinlich nur ein perfider Trick, um endlich in Mitte der Republik anzugelangen. Irgendwo ist die Frustration im Osten ja fast sogar erklärbar. Nein, eigentlich nicht, aber man rennt erst jahrzehntelang überproportional den linken Extremen hinterher, ohne dass sich was ändert in der Regierung und dir jetzt rennt man halt den Rechten hinterher und auch da wird sich nichts in der Regierung ändern.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • das ist wahrscheinlich nur ein perfider Trick, um endlich in Mitte der Republik anzugelangen. Irgendwo ist die Frustration im Osten ja fast sogar erklärbar. Nein, eigentlich nicht, aber man rennt erst jahrzehntelang überproportional den linken Extremen hinterher, ohne dass sich was ändert in der Regierung und dir jetzt rennt man halt den Rechten hinterher und auch da wird sich nichts in der Regierung ändern.

    "Jetzt"? Und ich dachte im Osten wählt man schon seit den 90ern gerne NPD und Co.

  • Ich gebe dir an sich Recht, aber der momentane Aufwärtstrend der Grünen liegt auch sehr an ihrer fehlenden Substanz, man hört nix mehr von höheren Benzinpreisen oder sonstigen Einschnitten und an der Figur Habeck


    Eine Benzinpreisdiskussion wäre ja genau einer dieser Punkte mit denen man sich um Wählerstimmen bringen würde. Hier hat man offensichtlich gelernt, dass man derartige Themen erst dann zum Thema macht, wenn man in der "Schaltzentrale der Macht" angekommen ist.

    Ich weiß nicht ob es bei der CDU und SPD an den Themen liegt. Denke eher das es viel mit verstaubten Image zu tun hat und daran das sich beim Volk eine gewisse "Volksparteimüdigkeit" eingestellt hat. Zudem könnte man die Entwicklung dahingehend deuten, dass es dem Land insgesamt gut geht. Vermutlich würden mehr Wähler aus das "Bewährte" setzen, wenn das Land derzeit arge wirtschaftliche Probleme hätte.

  • Das war einfach mal wieder ein Kardinalfehler der SPD. Wenn ich vorher sage, ich mache das nicht, dann mache ich es nicht

    Und da sind wir wieder beim Totengräber der SPD: Franz Walter Steinmeier. Die ganzen 15 Jahre, die es nun schon mit der SPD bergab geht, hat der an verantwortlicher Stelle seine Finger im Spiel. Und selbst in dem Moment, an dem er sich als Bundespräsident aus der Parteipolitik eigentlich heraus halten sollte, legt er der eigenen Partei noch ein faules Ei ins Nest, indem er sie zu einer erneuten Groko anstiftet. Ich glaube ja, dass der SPD nur noch ein ganz radikaler Schnitt wieder auf die Beine helfen kann.

    Keep Pounding

  • Eine Benzinpreisdiskussion wäre ja genau einer dieser Punkte mit denen man sich um Wählerstimmen bringen würde. Hier hat man offensichtlich gelernt, dass man derartige Themen erst dann zum Thema macht, wenn man in der "Schaltzentrale der Macht" angekommen ist.

    Ich weiß nicht ob es bei der CDU und SPD an den Themen liegt. Denke eher das es viel mit verstaubten Image zu tun hat und daran das sich beim Volk eine gewisse "Volksparteimüdigkeit" eingestellt hat. Zudem könnte man die Entwicklung dahingehend deuten, dass es dem Land insgesamt gut geht. Vermutlich würden mehr Wähler aus das "Bewährte" setzen, wenn das Land derzeit arge wirtschaftliche Probleme hätte.

    wenn man konsequent versucht, es allen recht zu machen, macht man es am Ende halt gar keinem mehr recht.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Mal einige meiner Lieblingsergebnisse aus Ostdeutschland:

    Europawahl in Neuenkirchen (Vorpommern): AfD 27,6%, NPD 13,8%
    Garz (Vorpommern): AfD 46,7%

    Gemeinderatswahl Reinhardtsdorf-Schöna (Sächsische Schweiz): NPD 19,6 %
    Erfurt-Herrenberg, Wahl zum Ortsteilbürgermeister: 40,7 % für den III. Weg
    Stadtratswahl in Eisenach: AfD 11,7 %, NPD 10,1%

    Ich fall vom Glauben ab :dogeyes:

    „A man has two things. His words and his nuts. And you don‘t want to lose either of them.“ - Robert Quinn

  • Die Zustände im Osten und vor allem in Sachsen werden auch immer beängstigender.
    Dass Sachsen weitaus weiter rechts steht als der Rest der Republik ist ja kein neues Phänomen und hier handelt es sich auch in erster Linie nicht um einen Protest gegen irgendwas, sondern rechtsextreme Einstellungen sind bei einem großen Teil der Bevölkerung dort tief verwurzelt. Die NPD war mit ihrer offen nationalsozialistischen Politik aber dann doch einigen zu krass (und hatte trotzdem mal 9,2% in Sachsen). Die NPD hatte aber realpolitisch keinen allzu großen Einfluss. Die AfD ist nun landesweit klar stärkste Partei und stellt möglicherweise bald Bürgermeister in größeren Städten. Womöglich wird sogar eine Regierungsbildung gegen die AfD nach der nächsten Landtagswahl gar nicht mehr möglich sein.

    Ich habe Freunde, die in Sachsen leben oder gelebt haben, die mir dringend davon abgeraten haben mit meiner nicht deutsch aussehenden Frau zum Wandern in die Sächsische Schweiz zu gehen. Eine Freundin hatte in Sachsen einen dunkelhäutigen Partner und wurde daraufhin häufig massiv rassistisch in der Öffentlichkeit beleidigt ("Rassenschande" etc.). Ich frage mich wirklich, was im Leben dieser Menschen schief gelaufen ist.

  • Mal einige meiner Lieblingsergebnisse aus Ostdeutschland:

    Europawahl in Neuenkirchen (Vorpommern): AfD 27,6%, NPD 13,8%
    Garz (Vorpommern): AfD 46,7%

    Gemeinderatswahl Reinhardtsdorf-Schöna (Sächsische Schweiz): NPD 19,6 %
    Erfurt-Herrenberg, Wahl zum Ortsteilbürgermeister: 40,7 % für den III. Weg
    Stadtratswahl in Eisenach: AfD 11,7 %, NPD 10,1%

    Meinst du das Ernst, oder hast du nur den Satiresmilie vergessen. :paelzer:

  • Ich habe Freunde, die in Sachsen leben oder gelebt haben, die mir dringend davon abgeraten haben mit meiner nicht deutsch aussehenden Frau zum Wandern in die Sächsische Schweiz zu gehen. Eine Freundin hatte in Sachsen einen dunkelhäutigen Partner und wurde daraufhin häufig massiv rassistisch in der Öffentlichkeit beleidigt ("Rassenschande" etc.). Ich frage mich wirklich, was im Leben dieser Menschen schief gelaufen ist.


    Als ob es das nicht auch in westdeutschen Gegenden geben würde ...


    Zitat

    Als (Noch-)Einwohner Sachsens überlege ich schon länger intensiv, in welchem anderen Bundesland ich meinen Asylantrag stellen werde.


    Und den populistischen/extremen Horden damit freiwillig und kampflos das Feld überlassen ?

    Nein ... eine Kapitulation ist keine ernsthafte Alternative.


    Trotz des unbestreitbaren Faktes, dass die AfD im Osten eine Hochburg ist und mittlerweile ihr Fundament dort zementiert hat halte ich nichts per se vom damit verbundenen (und wiederholten) Ossi-Bashing.

    Dies hat nämlich wohl den umgekehrten Effekt ... dass es diese scheinbar nur noch stärker macht.

    Zumal man ja sonst, diesen allerdings extremen Sonderfall mal exkludiert, dem Bundestrend gefolgt ist ... herbe Verluste für SPD, teilweise extreme Zugewinne für die Grünen.


  • Als ob es das nicht auch in westdeutschen Gegenden geben würde ...

    Klar gibt es auch in Westdeutschland Rassisten, aber eben nicht in dieser Anhäufung und auch seltener unwidersprochen in der Öffentlichkeit. Rechtspopulistische bis rechtsextreme Ansichten sind in einigen Gegenden Ostdeutschlands mehrheitsfähig, sodass man wohl auch eher dazu neigt, diese Ansichten öffentlich zu zeigen. Im Westen sind diese Einstellungen durchaus auch vorhanden, aber scheinen mir doch seltener zum Ausdruck gebracht zu werden. Die Mitte-Studie der FES zeigt zwar signifikante Unterschiede zwischen Ost und West bei der Zustimmung zu rechtspopulistischen Thesen, aber nicht in der Größenordnung wie die Wahlergebnisse vermuten lassen.

    Man sollte sich sicher gesamtgesellschaftlich die Frage stellen, wie es zu solchen Einstellungen in der Bevölkerung kommt.

  • Klar gibt es auch in Westdeutschland Rassisten, aber eben nicht in dieser Anhäufung und auch seltener unwidersprochen in der Öffentlichkeit. Rechtspopulistische bis rechtsextreme Ansichten sind in einigen Gegenden Ostdeutschlands mehrheitsfähig, sodass man wohl auch eher dazu neigt, diese Ansichten öffentlich zu zeigen. Im Westen sind diese Einstellungen durchaus auch vorhanden, aber scheinen mir doch seltener zum Ausdruck gebracht zu werden. Die Mitte-Studie der FES zeigt zwar signifikante Unterschiede zwischen Ost und West bei der Zustimmung zu rechtspopulistischen Thesen, aber nicht in der Größenordnung wie die Wahlergebnisse vermuten lassen.

    Man sollte sich sicher gesamtgesellschaftlich die Frage stellen, wie es zu solchen Einstellungen in der Bevölkerung kommt.

    Stichprobenmenge im Osten ist aber sehr limitiert. Wenn man jetzt noch davon ausgeht, dass sich viele vielleicht nicht äußern wollen....

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Mich interessiert mal die "Insider" Sicht. Das kann doch nicht spurlos an einem vorüber gehen. Hat das irgendeinen Einfluss auf das alltägliche Leben? Wenn man sich auf deren Seiten tummelt, regierr ja quasi nur ein Wort: "Wahlbetrug"...Man scheint da ja der festen Meinung zu sein, dass die AfD inWirklichkeit 50 Prozent + X der Stimmen haben müsste :eek:

    Sachsen ist nicht gleich Sachsen. Dresden, Leipzig und mit Abstrichen auch Chemnitz ticken abgesehen von einigen Stadtteilen anders als der ländliche Raum.

    Hier mal als Beispiel das Leipziger Ergebnis von gestern:

    1. Grüne 20,2%
    2. CDU 16,1%
    3. AfD 15,5%
    4. Linke 15,0%
    5. SPD 10,7%
    6. FDP 4,2%

    In Dresden und Chemnitz liegt zwar die AfD mit ca. 20% vorn, aber gerade in Dresden gibt es auch eine starke Gegenkultur.

    Beruflich bewege ich mich zum Teil im "anderen" Sachsen.In vielen Dörfern und Kleinstädten herrscht seit den 90er Jahren, als der damalige Ministerpräsident Biedenkopf allen Ernstes der Meinung war, dass die Sachsen "immun" gegen Rechtsradikalismus seien, ein rechtslastiger Zeitgeist, was sich durch die Abwanderung v. a. von besser ausgebildeten jungen Leuten in die Großstädte und nach Westdeutschland noch verstärkt hat. In Diskussionen treten diese Leute oft sehr aggressiv und festgefahren in ihren Ansichten auf, weshalb viele, die anders denken, da wohl eher schweigen und den Leuten aus dem Weg gehen. Da fehlt es hier oft auch an einer demokratischen Gesprächskultur des offenen Widerspruchs. So entsteht wahrscheinlich auch der Eindruck, dass die AfD-Anhänger bei 50+X Prozent liegen würden.

    Persönlich kenne ich einige Leute, die mir bis vor 3 oder 4 Jahren neutral bis sympathisch waren, und nicht durch extreme Auffassungen aufgefallen sind, inzwischen aber voll und ganz auf den AfD-Zug aufgesprungen sind.

    Es ist dabei keineswegs so, dass die alle wirtschaftlich schlecht dastehen würden. Manche haben den Übergang von ost- zu gesamtdeutsch beruflich sehr gut hinbekommen und wohnen seit Jahren in einer eigenen Immobilie ohne materielle Zukunftssorgen.

    Geistig sind diese Leute aber offenbar nie in Gesamtdeutschland angekommen. Die "Ossi-Identität" ist sehr stark ausgeprägt, was sich auch über einen gewissen Minderwertigkeitskomplex, zumindest aber einem Gefühl des Andersseins äußert.

    Manche sind sehr verschwörungstheoretisch angehaucht, andere sind eher noch rational, was aber nicht weniger extrem bedeuten muss.

    Als ob es das nicht auch in westdeutschen Gegenden geben würde ...


    Nein, das Problem ist auf die Fläche betrachtet in Ostdeutschland deutlich größer.

    Das ist eben die Frage - bleiben oder weggehen? Normal bin ich auch für Bleiben. Im September stehen allerdings Landtagswahlen an, welche die AfD aller Voraussicht nach gewinnen wird. CDU-Ministerpräsident Kretschmar behauptet zwar, weder mit der AfD, noch mit der Linkspartei koalieren zu wollen, allerdings ist ein Wahlergebnis, das eine Regierungsbeteiligung von CDU + AfD oder Linkspartei rechnerisch erforderlich macht, ziemlich wahrscheinlich.

    In der traditionell sehr konservativen bis stellenweise fast schon deutschnationalen Landes-CDU gibt es Stimmen, eine Koalition mit der AfD doch nicht ausschließen zu wollen. Ich halte ein Zusammengehen mit der AfD nach der Wahl jedenfalls für deutlich wahrscheinlicher, als eine Koalition mit der Linkspartei.

    Mit Kindern im schulpflichtigen Alter kann das bedeuten, dass man es mit einem AfD-Kultusminister zu tun bekommt, der dann u. a. auch für die Lehrpläne in Fächern wie Geschichte oder Gemeinschaftskunde zuständig ist. Gehen oder bleiben?


    Kritik an hohen zweistelligen Wahlergebnissen in den ostdeutschen Bundesländern, allen voran in Sachsen, ist kein "Ossibashing". Ich finde die Kritik wichtig und ehrlich gesagt, denke ich, dass hier nur noch der Einfluss von außen dafür sorgt, dass Sachsen nicht vollständig kippt.

    Das wirkliche, pauschale "Ossibashing", dass auch gibt, kann man abhängig von der Situation entweder geflissentlich ignorieren oder Kontra geben.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexSmith (27. Mai 2019 um 13:06)

  • Heute morgen in der ARD. Die SPD hat keine Ahnung wie sie aus ihrem Stimmungstief raus kommen soll. Und es gibt nicht mal Experten im Umfeld, die da Genaueres wüssten. Arme Partei...
    Vielleicht sollte man mal in Richtung Grün schauen. Klimapolitik könnte vielleicht ein Thema sein :hinterha:

    Ganz ehrlich, das glaube ich nicht (auf den letzten Satz bezogen). Dieses Thema haben glaubwürdig (und nicht nur wegen dem Namen) die Grünen als Monopol.

    Die SPD der letzten Jahre waren doch nur als Bückpartner der Union zu sehen. Ich wüsste auch nicht, wie (und ob!) sich die SPD erholt. Ein kompletter Austausch der alten Führungsetage, ein Neuaufbau mit Jungpersonal was deutlicher nach links geht (Hallo Hr. Kühnert) könnte (!) helfen.

    Bin gespannt, ob dieser extreme Aufschwung der Grünen hält. Dann haben wir in den kommenden 10 Jahren deutlich mehr Grüne Bürgermeister, Ministerpräsidenten und vllt. noch mehr ...