Ohne lange Einleitung setzt sich dieser Take an den der Vorwoche fort - heute mit dem versprochenen Blick auf die Rookies. Aber bevor wir zu den echten Neulingen kommen, wird es Zeit eine dicke Krähe aikman-style zu schlucken:
MIP - Most Improved Player: Matt Cassel
Irgendwann, wenn seine lange Football-Karriere mal zu Ende sein wird und Matt im Kreise seiner Kinder und Kindeskinder Geschichten aus seinem Leben zum Besten gibt, dann wird Cassel den Namen 'Bernard Pollard' mit glänzenden Augen und einem Dank in der Stimme erwähnen. Faktisch wäre Cassels Karriere wohl zu Ende gewesen, bevor sie richtig begann, hätte es nicht diesen denkwürdigen Moment am 8 September 2008 gegeben. Zuvor war Cassel schon so gut wie ausgemustert, in den Pre-Season Games machten Matt Gutierrez und sogar Rookie Kevin O'Connell die bessere Figur und von vielen Experten galt Cassel gar 'On-the-bubble' sprich so gut wie raus. Und nun ist er nicht nur der am meisten verbesserte Spieler der Liga, sondern am Ende der Saison auch noch ein gemachter Mann. Denn sein Vertrag läuft aus und wieviele Franchises da draußen suchen nicht händeringend nach einem QB der 400 Yds erwerfen und gleichzeitig noch 60 Yds im selben Spiel erlaufen kann? Eins ist wohl so sicher wie das Amen in der Kirche: Cassel Marktwert hat sich bereits jetzt verzehnfacht. Isn't it ironic? Hatten Patriots-Fans nach der Brady-Verletzung noch mit Culpepper geliebäugelt, könnte Cassel evtl nächste Saison eben jenem Daunte den Starterposten in Detroit rauben... Oder doch bei Bradys Lieblingsteam an der Westküste endlich in die Fußstapfen eines Youngs oder Montanas steigen?
Offensive Rookie of the Year: Matt Ryan
Und noch ein Matt - Als die Falcons dieses Jahr an dritter Stelle den Boston College QB drafteten, da schwang die Hoffnung mit, dass sich Matty Ice langfristig zu einem Franchise-QB aufschwingen würde und das unangenehme Kapitel 'Mike Vick' ein für allemal aus den Köpfen Atlantas verdrängen könne. Aber kaum einer konnte damit rechnen, dass Ryan bereits zur Hälfte seiner Rookie-Saison sämtliche Erwartungen übertreffen würde. Ryan führt ein Falcons-Team an, welches mit 6-3 jetzt schon das doppelte an Siegen der Vorsaison auf dem Konto und die Playoffs durchaus ernsthafterweise im Visier hat. Spätestens seit dem Spiel gegen Chicago, als Ryan in kürzester Zeit ein sensationelles Comeback der Falcons einleitete und seine durchaus vorhandene Arm-Stärke mit einem Out quer über das ganze Feld demonstrierte, sind sämtliche Kritiker verstummt. Über seine Fähigkeiten ein Spiel zu lesen, seine Nervenstärke - kurz seine Intengibles gab es ohnehin nie irgendwelche ernsthaften Zweifel.
Runner-up: Chris Johnson (Titans), Eddie Royal (Denver)
Defensive Rookie of the Year: Jerod Mayo
Wenn man sich die Draftlisten vor dem eigentlichen Ereignis der sogenannten Experten durchlas, so fand man selten bis gar nie den Namen Mayo in der Nähe der Top Ten. So war der Pick der Patriots an zehnter Stelle (nach dem man sich per Downtrade noch einen zusätzlichen Pick der Jaguars sicherte) eine Überraschung oder in expertenkreisen ein 'Reach'. Bereits nach 10 Spielen ist Mayo mittlerweile vom Reach zum Steal aufgestiegen, seine Leistung auf dem Feld wie seine Lernbereitschaft ist außergewöhnlich und er ist auf dem besten Weg in naher Zukunft Teddy Bruschi als langjähriger Kopf der D abzulösen. Mayo bringt alles mit und reiht sich nahtlos in die Top-LB Picks der letzten Jahre ein: Ryan, Willis oder Beason und jetzt eben Mayo.
Runner-up: Chris Horton (Redskins)
Und damit auf zum elften Spieltag der NFL-Saison 2008 - vorbei sind die Bye-Weeks, ab jetzt geht es in die entscheidende Phase. Lasset die Spreu vom Weizen trennen: