Dass man über einzelne Problem diskutieren kann und muss, steht völlig ausser Frage. Mir scheints aber so zu sein, dass da die Kritik oft unehrlich ist und ganz andere Motive als die verfolgt, die sie vorgibt. Ich nehme mal das angesprochene Beispiel Aids/Kondome/Afrika.
Wenn es den Kritikern hier wirklich darum ginge, den Leuten vor Ort zu helfen, würde die Vernunft doch gebieten, am größten Problem anzusetzen, das die Leute dort haben, oder? Das größte Gesundheitsproblem ist in Afrika nicht AIDS, sondern Durchfallerkrankungen aller Art. Warum kümmert man sich nicht darum? Nun, weil das Hauptziel eben nicht die Hilfe für die Menschen ist, sondern das die Kirche zu kritisieren. AIDS ist da nur das Mittel dazu. Man verfolgt andere poltische Ziele hier.
Bei der Kritik ist auch interessant, wie sich die Betroffenen in der Argumentation verändern. Wenn die katholische Kirche sagt, dass keine Kondome benutzt werden dürfen, sind die Afrikaner streng gläubig und halten sich daran. Gleichzeitig wird aber darauf hingewiesen, dass durch wechselnde Partner der Virus verbreitet wird. Das könnte aber gar nicht sein, wenn die Leute so streng gläubig wären, denn das verbietet die Kirche auch und hat damit begrenzten Einfluss. Über diesen offensichtlichen Widerspruch wird aber großzügig hinweggesehen, wenn es nur der Kritik dient.