Meine Meldung des Tages 2017

  • Das stimmt nur sehr bedingt bis gar nicht. Die Pflichtleistungen bzw. die versprochenen Zusatzleistungen muss die Krankenkasse bezahlen. Es gibt kein festes Budget. Die Krankenkasse macht eben "weniger Plus" oder "mehr Minus", wenn sie mehr bezahlt.

    Und wenn Die Krankenkasse dauerhaft mehr Minus macht passiert was ? genau Beiträge rauf. Wer zahlt das dann. Richtig. Alle Versicherten .


    Auch das erscheint mir ungenau. Die Aufgabe der Medizin besteht darin, Leid zu lindern. Ob das durch eine Operation, ein "echtes" Medikament, ein Placebo, ein altes Hausmittel oder persönlichen Zuspruch gelingt, ist im Grunde gleichgültig. Den "Placebo-Effekt" gibt es wirklich. Es ist ein tatsächlich auftretender, positiver medizinischer Effekt. Es ist also sinnvoll, Placebos als Maßnahme der Heilbehandlung zu finanzieren, zumal sie meist billig sind. Vielleicht hast auch Du schon mit Erfolg Placebos bekommen. Das Wesentliche daran ist ja gerade, dass der Betroffene selbst es nicht wissen darf.

    Die von Dir angesprochenen Studien dienen gerade dazu herauszufinden, ob ein Medikament über den Placebo-Effekt hinaus noch einen Zusatznutzen hat.

    Nebenbei bemerkt: Wenn man sich einmal näher damit beschäftigt, mit welchen "wissenschaftlichen" Methoden und insbesondere statistischen Ungereimtheiten der angebliche Nutzen von Medikamenten "schulmedizinisch nachgewiesen" wird, sträuben sich einem die Haare. Wahrscheinlich hat eine Vielzahl "anerkannter" Medikamente keinen Nutzen, der über den Placebo-Effekt hinausginge.

    Nun das sind aber zwei verschiedene paar Schuhe. Natürlich kann man auch gerade die Studien zu "normalen" Medikamenten kritisieren und sagen das bei vielen Medikamenten ein Effekt über den PB Effekt nicht wirklich nachweisbar ist.Bin ich gerne dabei.
    Nur ändert das ja nichts dran, dass es keinen Gund gibt noch mehr Präparate zuzulassen, die über diePlacebo hinaus keine Effekte haben.

    #FIREJOSEPH

  • in zeiten wo die Krankenkassen etliche Milliarden an Rückstellungen bilden, finde ich eine Diskussion a la "Wenn Homöopathie als Leistung erstattet wird, dann fehlt es irgendwo anders" schon sehr interessant. Das darf eigentlich schon gar nicht sein. Und da muss der Gesetzgeber, aber auch die Kassen und Patientenvertreter flexibler reagieren und sicherlich muss der Gesetzgeber hier was an der Verhätnismäßigkeit tun. denn es kann (meiner meinung nach) nicht sein, dass Sehhilfen fast komplett selbst gezahlt werden müssen und auch zahnersatz nur teilweise erstattet wird. Das "Missverhältniss" sollte eher gerade gerückt werden. Denn es ist ja offensichtlich dass Brillen und Zahnprothesen das Leben erleichtern bzw. unabdingbar sind. Der Anteil an den Kosten für Homöopathie bewegt sich im Promillebereich bei der TK.

  • Und wenn Die Krankenkasse dauerhaft mehr Minus macht passiert was ? genau Beiträge rauf. Wer zahlt das dann. Richtig. Alle Versicherten .

    Völlig klar. Das Ausgangsargument war aber, dass Leistung A zu Lasten von Leistung B ginge.


    Nun das sind aber zwei verschiedene paar Schuhe. Natürlich kann man auch gerade die Studien zu "normalen" Medikamenten kritisieren und sagen das bei vielen Medikamenten ein Effekt über den PB Effekt nicht wirklich nachweisbar ist.Bin ich gerne dabei.Nur ändert das ja nichts dran, dass es keinen Gund gibt noch mehr Präparate zuzulassen, die über diePlacebo hinaus keine Effekte haben.

    Ich glaube kaum, dass das ein Zulassungsproblem ist - jedenfalls, solange sie nicht schädlich sind.


    in zeiten wo die Krankenkassen etliche Milliarden an Rückstellungen bilden, finde ich eine Diskussion a la "Wenn Homöopathie als Leistung erstattet wird, dann fehlt es irgendwo anders" schon sehr interessant. Das darf eigentlich schon gar nicht sein. Und da muss der Gesetzgeber, aber auch die Kassen und Patientenvertreter flexibler reagieren und sicherlich muss der Gesetzgeber hier was an der Verhätnismäßigkeit tun. denn es kann (meiner meinung nach) nicht sein, dass Sehhilfen fast komplett selbst gezahlt werden müssen und auch zahnersatz nur teilweise erstattet wird. Das "Missverhältniss" sollte eher gerade gerückt werden. Denn es ist ja offensichtlich dass Brillen und Zahnprothesen das Leben erleichtern bzw. unabdingbar sind. Der Anteil an den Kosten für Homöopathie bewegt sich im Promillebereich bei der TK.

    Der Zusammenhang zwischen Rückstellungen ...

    https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckstellung

    und Deiner sonstigen Aussage erschließt sich mir nicht. Warum die Erstattungen für Brillen und Zahnersatz stark reduziert wurden, hast Du Dir mit Deinem letzten Satz schon selbst beantwortet. Da wird eben aus finanziellen Gründen nur ein absolutes Minimum bezahlt - der Rest ist Privatvergnügen. Gerade bei Brillen ist das m. E. auch harmlos.

    Noch vor ein paar Jahren waren die Krankenkassen deutlich im Minus, Leistungen wurden gekürzt und Beiträge angehoben. Wenn sich die Überschüsse als dauerhaft erweisen sollten, was angesichts einer alternden Bevölkerung nicht eben wahrscheinlich ist, würde man wohl eher die Beiträge senken als die Leistungen für Brillen/Zahnersatz wieder erweitern.

  • Ich bin nicht ganz sicher, glaube aber, dass zumindest manche privaten Krankenversicherer ab einer Erfolgschance von 15-20 % zumindest ein paar - standardmäßig wohl drei - Versuche bezahlen.

    Die TK beteiligt sich zumindest mit 50%, soweit mein letzter Sachstand (der allerdings ca. 9 Jahre alt ist...)...aber natürlich nur bei Eheleuten :hinterha:

    Wir sind dem ganzen damals gerade noch so von der Schippe gesprungen - es war so gut wie alles in die Wege geleitet, der Notartermin (weil unverheiratet) war auch schon vereinbart - und dann hatte die Natur doch noch ein Einsehen :)

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

    Einmal editiert, zuletzt von Johnny No89 (16. März 2017 um 14:39)

  • Völlig klar. Das Ausgangsargument war aber, dass Leistung A zu Lasten von Leistung B ginge.

    Ich glaube kaum, dass das ein Zulassungsproblem ist - jedenfalls, solange sie nicht schädlich sind.

    Der Zusammenhang zwischen Rückstellungen ...
    https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckstellung

    und Deiner sonstigen Aussage erschließt sich mir nicht. Warum die Erstattungen für Brillen und Zahnersatz stark reduziert wurden, hast Du Dir mit Deinem letzten Satz schon selbst beantwortet. Da wird eben aus finanziellen Gründen nur ein absolutes Minimum bezahlt - der Rest ist Privatvergnügen. Gerade bei Brillen ist das m. E. auch harmlos.

    Noch vor ein paar Jahren waren die Krankenkassen deutlich im Minus, Leistungen wurden gekürzt und Beiträge angehoben. Wenn sich die Überschüsse als dauerhaft erweisen sollten, was angesichts einer alternden Bevölkerung nicht eben wahrscheinlich ist, würde man wohl eher die Beiträge senken als die Leistungen für Brillen/Zahnersatz wieder erweitern.

    falsche Begrifflichkeit.. ich meinte nicht Rückstellungen sondern die Reserven.. Entschuldige bitte. Die Reserven liegen bei 15 Milliarden und die Überschüsse im 1. HJ 2016 waren bei 600 Mio Euro Quelle
    Es geht mir auch eher um darum, dass für Medikamente und/oder Behandlungen der Homöopathie, die Erstattung höher ausfällt als bei besagten Hilfsmitteln wie Brillen oder Zahnersatz. Wie gesagt, ich hab mich wahrscheinlich nicht genau ausgedrückt, sorry.

    Es mag ja durchaus sein, dass die KK vor ein paar Jahren noch im Minus waren. Aber Stand jetzt, ist mehr als genug da, um die Mitglieder etwas zu entlasten. Die TK hatte ja mal eine Dividende für 2 Jahre ausgegeben, als Anteil am Unternehmenserfolg. Das ist doch mal ein nettes Zeichen gewesen. Gerade, weil man mittleweile sehr viel anteilig oder komplett selbst tragen muss wenn es um Medikamente und/oder Hilfsmittel geht. Natürlich soll man nicht gleich alles wieder auf den Kopf hauen und man muss sehen, dass bei der alternden Bevölkerung auch für die Zukunft vorgesorgt wird. Aber dennoch, darf bei den Generationen, die das jetzt schultern sollen, nicht der Eindruck entstehen, dass man nur noch geschröpft wird. Das war eher mein Ansatz.

  • Die TK beteiligt sich zumindest mit 50%, soweit mein letzter Sachstand (der allerdings ca. 9 Jahre alt ist...)...aber natürlich nur bei Eheleuten :hinterha:
    Wir sind dem ganzen damals gerade noch so von der Schippe gesprungen - es war so gut wie alles in die Wege geleitet, der Notartermin (weil unverheiratet) war auch schon vereinbart - und dann hatte die Natur doch noch ein Einsehen :)

    Stimmt, nicht verheiratet zu sein ist noch einmal ein Sonderproblem - da gibt es nichts von Krankenkasse/Beihilfe, bei der PKV kommt's drauf an. (Warum es auf die Ehe ankommt, obwohl doch Unverheiratete die gleichen Beiträge zahlen, erschließt sich mir persönlich bislang nicht, aber ich muss ja auch nicht alles verstehen ...). Ich glaube, es gibt auch eine Altersgrenze, zumindest für die Frau. Dafür zahlen manche Krankenkassen auch freiwillig mehr als 50 % oder über die Altersgrenze hinaus. In manchen Bundesländern - vor allem im Osten und in Niedersachsen - gibt es noch kleinere staatliche Zuschüsse, sogar für Unverheiratete.

    Aber schön, dass die Natur bei Euch doch noch ein Einsehen hatte. Das ist sicher für alle Beteiligten die beste Lösung!

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (16. März 2017 um 17:29)

  • Aber schön, dass die Natur bei Euch doch noch ein Einsehen hatte. Das ist sicher für alle Beteiligten die beste Lösung!

    Allerdings, wir sind gottseidank nach wie vor nicht verheiratet :jeck:

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Völlig klar. Das Ausgangsargument war aber, dass Leistung A zu Lasten von Leistung B ginge.

    Na ja was heißt Ausgangsargument. Natürlich ist es nicht so das die TK sagt, hier Dir zahlen wir die Deine Globuli und dafür sparen wir bei der Hüft-Op.
    Aber letztlich hat jede Kasse ein Budget. Und wenn von diesem Budget irgendetwas für Globuli ausgegeben wird, dann fehlt das Geld schlicht an anderen Stelle.

    Mir geht es bei dem ganzen um folgendes.
    Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass versucht wird neben der Schulmedizin "Outside the box" zu denken.
    Nur muss es dann, damit KK das ganze bezahlen, letztlich belastbare Beweise gegeben, dass Pille Xy hilft...und die gibt es bei Globuli halt in keinsterweise.

    Im Grunde geht es eher um die Frage, ob und ggf. unter welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang individuelle Wünsche durch die Allgemeinheit finanziert werden sollen.

    Das stimmt sicher, aber theoretisch gilt das ja für sehr viel weitere Dinge die die KK betreffen.
    Wenn ich Snowboard fahre , dann ist das mein individueller Wunsch( der auch nicht ganz billig ist). Wenn ich mir dabei das Bein breche, darf die Allgemeinheit für OP Kosten etc. im wesentlichen aufkommen. Auch wenn mir das im kommenden Jahr nochmal passiert.
    Man kann diese von Dir angesprochene Diskussion also bereits viel grundsätzlicher führen.

    Aber ob man "Fruchtbarkeitsdefizite" als "Krankheit" ansieht und ob und ggf. unter welchen Voraussetzungen/Erfolgschancen man "Heilungsversuche" unternimmt, ist letztlich Definitionsfrage.

    Na ja das ist eigentlich keine Definitionsfrage. Natürlich ist ein Fruchtbarkeit Defizit eine "Krankheit". Es gibt einfach Paare bei denen ist es fast nicht möglich auf natürlichem Weg Schwanger zu werden.
    Da diese Krankheit aber keine körperlichen Schäden hervorruft (psychisch sehr wohl, dass sollte man auch bedenken) kann man natürlich diskutieren, ob der individuelle Wunsch eines Paares, von der Allgemeinheit finanziert werden sollte.
    Nur bevor ich in eine solche Debatte einsteige, soll die Kasse dann doch bitte erstmal aufhören, solchen Mist zu finanzieren. Und das spielt es für mich auch keine Rolle, ob der Anteil des ganzen groß oder gering ist.

    Ich glaube, es gibt auch eine Altersgrenze, zumindest für die Frau

    Bei den meisten Kassen liegt die Altersgrenzen der Frau bei 40 und die des Mannes bei 50.


    H

    #FIREJOSEPH

  • Welchen Unterschied würde es denn machen, wenn ihr es wäret? :paelzer:

    Für künstliche Befruchtungen hätte es damals einen gemacht - und so blöd es klingt, wir hatten deshalb damals mit dem Gedanken gespielt. Vor allen Dingen, wenn man vielleicht mehr als einen Versuch braucht...

    Heute macht es gar keinen - bisher zumindest ;)

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Na ja das ist eigentlich keine Definitionsfrage. Natürlich ist ein Fruchtbarkeit Defizit eine "Krankheit". Es gibt einfach Paare bei denen ist es fast nicht möglich auf natürlichem Weg Schwanger zu werden.Da diese Krankheit aber keine körperlichen Schäden hervorruft (psychisch sehr wohl, dass sollte man auch bedenken) kann man natürlich diskutieren, ob der individuelle Wunsch eines Paares, von der Allgemeinheit finanziert werden sollte.

    Krankheiten sind im Grunde immer Definitionsfragen, weil man einen Normzustand definiert und eine hiervon (manchmal sogar nur: vermeintlich) nachteilige Abweichung als Krankheit definiert. Natürlich gibt es eindeutige Fälle, aber die Medizin läßt sich immer neue Krankheiten einfallen, schon weil viele Menschen daran verdienen (z. B. Ärzte, Pharmaindustrie). Man gibt Übergewicht einen lateinischen Namen ("Adipositas"), definiert ein Normgewicht - und schon hat man eine neue Krankheit. Was früher "Verkalkung" war, sind heute diverse Formen der Demenz.

    Ob man hinreichend fruchtbar ist, ist zunächst einmal eine persönliche Eigenschaft, die sich typischerweise im Laufe des Lebens verändert - so wie die Fähigkeit zu rennen, zu springen, zu lesen, zu denken, Purzelbäume zu schlagen o. ä. Mangelnde Fruchtbarkeit ist natürlich für den Betroffenen ein Problem, aber nicht jedes Problem muss man als Krankheit definieren - man kann.

    Ich meine nur, dass es im Grunde unehrlich ist, wenn man die Diskussion auf der "Krankheitsebene" führt, jedenfalls solange hierauf keine psychische Erkrankung (z. B. Depression) beruht. Man sollte m. E. lieber offen darüber diskutieren, was es kostet und ob und ggf. in welchem Umfang man Kinderwunschbehandlungen durch die Gemeinschaft finanzieren lassen will. Es stellt sich beispielsweise - wenn man dem grundsätzlich positiv gegenüber steht - auch die Frage, ob auch nach dem elften Kind die Gemeinschaft auch noch die nächste Behandlung finanzieren soll. Das hat alles wenig mit Medizin und viel mit einer politischen Entscheidung zu tun.

    Problematisch daran ist lediglich, dass die meisten Unbeteiligten das Leid der Betroffenen nicht erkennen. Aus Sicht eines Betroffenen ist - wie so oft - manches nicht verständlich. Beispielsweise ist es aus Sicht eines Betroffenen - von religiös motivierten Begründungen einmal abgesehen - auch völlig absurd, dass in Deutschland die Eizellspende nicht zulässig ist.

  • rankheiten sind im Grunde immer Definitionsfragen, weil man einen Normzustand definiert und eine hiervon (manchmal sogar nur: vermeintlich) nachteilige Abweichung als Krankheit definiert.

    Klar , wenn Du es so Grundsätzlich definierst dann passt es schon.

    Natürlich gibt es eindeutige Fälle, aber die Medizin läßt sich immer neue Krankheiten einfallen, schon weil viele Menschen daran verdienen (z. B. Ärzte, Pharmaindustrie). Man gibt Übergewicht einen lateinischen Namen ("Adipositas"), definiert ein Normgewicht - und schon hat man eine neue Krankheit. Was früher "Verkalkung" war, sind heute diverse Formen der Demenz.

    Das ist mir an der Stelle jetzt ein bisschen zu viel " die Pharamindustrie will uns alle umbringen." Es ist nie verkehrt, sich kritisch mit etwas auseinanderzusetzten. Man kann bei Übergewicht gerne darüber streiten, ab wann ein gesundheitsgefährdener Zustand erreicht ist, aber so zu tun als sei hier mal einfach eine neue Krankheit erfunden worden...


    Ob man hinreichend fruchtbar ist, ist zunächst einmal eine persönliche Eigenschaft, die sich typischerweise im Laufe des Lebens verändert - so wie die Fähigkeit zu rennen, zu springen, zu lesen, zu denken, Purzelbäume zu schlagen o. ä. Mangelnde Fruchtbarkeit ist natürlich für den Betroffenen ein Problem, aber nicht jedes Problem muss man als Krankheit definieren - man kann.

    Na ja. Wenn man - um auf deine Definitionthese noch mal aufzugreifen- den Status Fruchtbarkeit - der bei der Mehrzahl der Männer gegebenen ist- als Normalzustand definiert, dann ist eine Abweichung dessen (nicht fruchtbar) erstmal rein körperlich gesehen eine Krankheit.
    Da - wie ich ja oben schon schrieb - mangelnde Fruchtbarkeit ja rein körperlich keine Schäden bei verursacht - anders als wenn Typ 1 Diabetes festgestellt würde BSP- dann kann man halt in der Tat darüber diskutieren, in wie weit man diese Krankheit bzw. Abweichung von der Norm von der Gemeinschaft finanzieren lassen möchte.

    Für künstliche Befruchtungen hätte es damals einen gemacht - und so blöd es klingt, wir hatten deshalb damals mit dem Gedanken gespielt. Vor allen Dingen, wenn man vielleicht mehr als einen Versuch braucht...

    Ich persönlich finde da ehrlich gesagt nichts blöd dran.
    Wenn man ein paar tausend Euro sparen kann, weil man sich für (ca. 200 €?) verheiraten kann.
    Die Reglung als solche ist idiotisch. Ja, ich weiß im Grundgesetz steht, dass die Ehe als solches besonders schützenswert ist, aber letztlich sagt doch die Ehe (die auch schnell wieder geschieden werden kann) nichts darüber aus, ob das Paar nach der Geburt des Kindes ewig zusammenbleibt (was vermutlich die Idee hinter dieser Reglung ist...)

    #FIREJOSEPH

  • Das ist mir an der Stelle jetzt ein bisschen zu viel " die Pharamindustrie will uns alle umbringen." Es ist nie verkehrt, sich kritisch mit etwas auseinanderzusetzten. Man kann bei Übergewicht gerne darüber streiten, ab wann ein gesundheitsgefährdener Zustand erreicht ist, aber so zu tun als sei hier mal einfach eine neue Krankheit erfunden worden...

    Na ja. Wenn man - um auf deine Definitionthese noch mal aufzugreifen- den Status Fruchtbarkeit - der bei der Mehrzahl der Männer gegebenen ist- als Normalzustand definiert, dann ist eine Abweichung dessen (nicht fruchtbar) erstmal rein körperlich gesehen eine Krankheit.

    Nein, die Pharmaindustrie will uns nicht alle umbringen. Ich bin ja relativ wirtschaftsfreundlich eingestellt. Aber man muss schon sehen, dass es ein Riesengeschäft mit Fehlanreizen ist. Ökonomisch betrachtet hat der Arzt kein Interesse daran, dass der Patient gesund ist, die Pharmaindustrie erst recht nicht. Der Nutzen vieler Medikamente ist zweifelhaft. Es gibt ausreichende Erhebungen, dass die Zahl der diagnostizierten Krankheiten mit der Zahl der Ärzte steigt, und dass eine höhere Ärztedichte nicht mit einer höheren "Volksgesundheit" korreliert. Das muss einem schon zu denken geben.

    Ja, wenn man irgendwas als Normalzustand und eine Abweichung hiervon als Krankheit definiert, dann ist fehlende Fruchtbarkeit eines 20-jährigen Mannes eine Krankheit. Aber es ist im Grunde willkürlich, was man als Normalzustand und welche Abweichung hiervon man als Krankheit definiert.

    Vermutlich hat jeder von uns irgendwelche Eigenschaften, die von der "Normalität" abweichen. (Das ist statistisch jedenfalls höchst wahrscheinlich.) Ist dann jeder von uns "krank"?

    Man könnte auch eine große Nase, kleine Füße, bestimmte Schädelformen, viele oder wenige Haare oder eine andere Hautfarbe als "Krankheit" definieren. Sind "Geheimratsecken" eine Krankheit - oder deren Fehlen? Man könnte auch auf eine von zahllosen Fähigkeiten abstellen, die jeder von uns mitbringt. Ist man krank, wenn man nicht so schnell läuft oder nicht so hoch springt wie die anderen?

    Selbst wenn man eine Eigenschaft/Fähigkeit ausgewählt hat, die man für relevant hält, setzt man mehr oder weniger willkürzlich einen Grenzwert fest. Ab irgendeinem Punkt wird aus "normaler Dummheit" eben die "Intelligenzminderung" im Sinne einer Krankheit. Zum Teil ist schon der Maßstab an sich willkürzlich gewählt, beispielsweise der "BMI" für die Bemessung von "Adipositas".

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (17. März 2017 um 09:02)

  • Ist man krank, wenn man nicht so schnell läuft oder nicht so hoch springt wie die anderen?

    Nein, aber man ist krank oder behindert (oder wie auch immer man das derzeit korrekt ausdrückt), wenn einem die betreffende Eigenschaft die Teilhabe an einem – natürlich auch wieder von irgendwem irgendwie festzulegenden – gesellschaftlichen Mindeststandard verwehrt oder extrem erschwert. Du hast völlig Recht, dass die Grenzen hier zwangsläufig schwammig und zu einem guten Teil willkürlich sind. Aber ob die Fähigkeit, Kinder zu zeugen und auszutragen, in einem Staat, der sich den Schutz der Familie zum grundgesetzlichen Auftrag gemacht hat, dazu gehört, steht für mich völlig außer Frage.

  • Für künstliche Befruchtungen hätte es damals einen gemacht - und so blöd es klingt, wir hatten deshalb damals mit dem Gedanken gespielt. Vor allen Dingen, wenn man vielleicht mehr als einen Versuch braucht...
    Heute macht es gar keinen - bisher zumindest ;)

    Da bin ich ja total oldschool. Als das (geplante) Baby dann auch schon im ersten Versuch "geklappt" hat, war Heiraten für mich eine absolute Selbstverständlichkeit.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Da bin ich ja total oldschool. Als das (geplante) Baby dann auch schon im ersten Versuch "geklappt" hat, war Heiraten für mich eine absolute Selbstverständlichkeit.

    Ich vermute Johnny denkt da einfach schon einen Schritt weiter.

    Im Strafrecht heißt lebenslänglich = 15 Jahre.
    Bei der Ehe ist es im Durchschnitt derzeit recht ähnlich. ^^

    schaun mer mal

  • Da bin ich ja total oldschool. Als das (geplante) Baby dann auch schon im ersten Versuch "geklappt" hat, war Heiraten für mich eine absolute Selbstverständlichkeit.

    Richtig oldschool wäre aber wenn ihr schon vor der Empfängnis geheiratet hättet ;)

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Bin halt ein gebranntes Kind. Eltern geschieden, mein Vater inzwischen zweimal, meine Lebensgefährtin ist auch geschieden...


    Ich will einfach kein Versprechen für mein ganzes Leben abgegeben, bei dem ich selbst bei größter Zuversicht nicht sicher sein könnte, es auch halten zu können - aus welchen Gründen auch immer.

    Hinzu kommt zumindest derzeit auch der komplett fehlende finanzielle Anreiz - auch wenn das natürlich nicht der Grund sein sollte, zu heiraten. Aber es kann einer mehr sein, es nicht zu tun ;)


    Vielleicht sehe ich das ganze ja in ein paar Jahren auch anders, möchte ich nicht ausschließen. Aber bisher habe ich überhaupt keinen Drang danach - und meine Partnerin auch nicht (sagt sie zumindest :tongue2: ).


    Richtig oldschool wäre aber wenn ihr schon vor der Empfängnis geheiratet hättet ;)
    Gruß isten

    Oldschool mit Rückenwind sozusagen :D

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Ich vermute Johnny denkt da einfach schon einen Schritt weiter.
    Im Strafrecht heißt lebenslänglich = 15 Jahre.
    Bei der Ehe ist es im Durchschnitt derzeit recht ähnlich. ^^

    Den Schnitt hab ich mit meiner ersten Ehe mächtig in den Keller gezogen :3ddevil:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich vermute Johnny denkt da einfach schon einen Schritt weiter.
    Im Strafrecht heißt lebenslänglich = 15 Jahre.
    Bei der Ehe ist es im Durchschnitt derzeit recht ähnlich. ^^

    *Klugscheißermodus* Im Strafrecht heißt lebenslänglich lebenslänglich mit der Chance auf Strafrestaussetzung zur Bewährung frühestens nach 15 Jahren. Der Durchschnitt in der Praxis dürfte bei 18-20 Jahren liegen. "Rekordhalter" ist ein Straftäter, der seit 1963 in Haft ist. *Klugscheißermodus aus*

    Die durchschnittliche Ehe hält in Deutschland etwa 14 -15 Jahre (mit steigender Tendenz, was allerdings vermutlich auf die steigende Lebenserwartung zurückzuführen sein dürfte). Etwa 1/3 aller Ehen werden geschieden. Allerdings lassen sich nicht 1/3 aller Menschen scheiden, die überhaupt die Ehe eingehen, sondern die Statistik wird dadurch verzerrt, dass es etliche "Mehrfachtäter" gibt. Das "Scheidungsrisiko" ist statistisch zwischen dem dritten und achten Ehejahr (einschließlich) am größten.

  • Bin halt ein gebranntes Kind. Eltern geschieden, mein Vater inzwischen zweimal, meine Lebensgefährtin ist auch geschieden...


    Ich will einfach kein Versprechen für mein ganzes Leben abgegeben, bei dem ich selbst bei größter Zuversicht nicht sicher sein könnte, es auch halten zu können - aus welchen Gründen auch immer.

    Hinzu kommt zumindest derzeit auch der komplett fehlende finanzielle Anreiz - auch wenn das natürlich nicht der Grund sein sollte, zu heiraten. Aber es kann einer mehr sein, es nicht zu tun ;)

    Vielleicht sehe ich das ganze ja in ein paar Jahren auch anders, möchte ich nicht ausschließen. Aber bisher habe ich überhaupt keinen Drang danach - und meine Partnerin auch nicht (sagt sie zumindest :tongue2: ).

    Meine erste Hochzeit war damals aus rein romantischen Gründen (aber ohne Kirche!). Aufgrund der leider beschissenen Erfahrung zum Wert des dazugehörenden Papieres und der Scheidung (die ja nochmal Geld kostet) hab ich beschlossen das sicher nicht mehr zu machen. Naja, dann sehr glücklich mit der neuen Liebe und als die Schwangerschaft kam der leicht emotionale, vor allem aber rationale Entscheid dann doch nochmal zu heiraten. Macht doch einiges an Administration einfacher (liegt vielleicht auch daran dass wir in CH leben). Finanziell aber leider nicht, eher im Gegenteil. Trotzdem irgendwie ein tolles Gefühl muss ich sagen.

  • In D? In CH liegt die Scheidungsrate bei knapp 50% (was bedeutet ich bin aktuell Durchschnitt :/ ).

    Meine Angaben bezogen sich dreister Weise nur auf Deutschland - ich bitte um Nachsicht. Es gibt wohl sogar Anhaltspunkte für eine leicht rückläufige Scheidungsrate.

    Es beantragen übrigens signifikant mehr Frauen als Männer die Scheidung. Ob das daran liegt, dass Männer die größeren A... sind oder ob sie leidensfähiger sind, weiß ich allerdings nicht.

  • Gerade erst gesehen: "Superharp" James Cotton, der für mich beste Bluesharper aller Zeiten, ist gestern mit 81 an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. :marge RIP, unsere 45-Minuten-Session in den 90ern werde ich nie vergessen.

  • *Klugscheißermodus* *Klugscheißermodus aus*

    Ja ich ahnte schon, dass da noch was kommen wird. :mrgreen:

    Fand das Gleichnis aber dennoch zu schön um es bei der für mich passenden Gelegenheit nicht zu bringen. :)

    schaun mer mal

  • wenn noch jemand einen weiteren Beweis dafür braucht, dass SPON seit 2-3 Jahren mit seiner Berichterstattung auf dem Niveau von Focus oder Bild angekommen ist: bitteschön :top:

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • http://www.mdr.de/nachrichten/po…gpaeck-100.html

    da ich mehrmals im Jahr von einem dieser Flughäfen in die USA fliege ist das für mich persönlich ein harter Schlag :(

    Das ist aber auch nur wieder von jetzt bis gleich gedacht, oder? Man stelle sich mal so einen potentiellen Attentäter vor..."wie, von meinem Heimatflughafen darf ich mein zur Bombe umgebautes Notebook nicht im Handgepäck mitführen? Na dann lass ich es lieber..."