Scientology & Widerstand ? Passt das zusammen ?

  • Zitat von datajunk

    Na, vielleicht weil er ihn sich für die Rolle des etwas spießbürgerlichen und sexuell verklemmt Arztes aus der Traumnovelle sehr gut vorstellen konnte?

    Natürlich. Nur ist das allein kein Grund, ihn zu verpflichten. Ohne Können hätte er ihn nicht geholt, schließlich wusste er, dass eine schlechte schauspielerische Leistung auch auf ihn zurückgefallen wäre.

    In dem Zitat sehe ich auch keine Kritik an Cruise's Können. Kubrick ist während der Dreharbeiten halt mal wieder ausgetickt und hatte Paranoia. Während EWS hat er auch 3 Wochen gebraucht, um eine völlig sinnlose Szene mit seinem Kumpel Sydney Pollack zu drehen, weil er die auch für zu schlecht befand. Stanley eben ;)

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Derek Brown

    Natürlich. Nur ist das allein kein Grund, ihn zu verpflichten. Ohne Können hätte er ihn nicht geholt, schließlich wusste er, dass eine schlechte schauspielerische Leistung auch auf ihn zurückgefallen wäre.


    und wenn er ihn nur geholt hat, weil damit gesichert war, dass tausende frauen sich den film anschauen? :hinterha:

  • Hätte das zu Stanley Kubrick gepasst?

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Wendigo

    Aber seien wir doch mal ehrlich: Wer zieht diese Parallele denn? Bestenfalls Leute, die Scientology ohnehin schon angehören und Opfer einer Propagandamaschinerie sind, gegen die sich Cruise wie ein Kindergeburtstag annimmt. Der Vorwurf, man ließe Cruise damit für Scientology werben, halte ich offen gestanden für arg konstruiert, auch und gerade in Deutschland.

    Klar, ich will die Wirkung nicht dramatisieren. Stauffenberg wird posthum sicherlich nicht der Cruise-Preis verliehen ;) Wenn du dir aber die Unterschriftsliste unter dieser beschuerten Anzeige anschaust, aus der dieses Juden/Scientologen-Zitat stammt, sind das eben nicht die notorischen Cruises und Travoltas dieser Welt, sondern eben auch Leute, die man da nicht vermutet hätte. Da scheint die Propaganda schon zu wirken.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Mr Darcy

    Mir gefiel der Film eigentlich recht gut. :madness


    Genau das wollt ich auch sagen ;)

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Zitat von Wendigo

    Inwiefern ist das denn ein Makel, wenn's um schauspielerische Leistungen geht? Connerys Talent beschränkt sich darauf, den weisen alten Mentor zu geben - das tat er in "The Untouchables" und "Highlander" zwar ziemlich gut, aber als schauspielerische Referenz rangiert er unter ferner Liefen. Sogar der olle Cruise ist da vielseitiger.

    Sorry, da muß ich als Connery-fan doch mein Veto einlegen. Vorab gesagt, ich finde den Vergleich immens schwierig, allein schon wegen des Altersvorsprungs von Connery.

    Bis auf seine Darstellung mit Dustin Hoffmann in diesem Film über Authisten - man mir fällt der Titel grad nicht ein - konnte ich Cruise noch nicht wirklich wandelbar wahrnehmen. Gib mir mal nen Tipp, wo er mal "anders" ist. Selbst in dem wirlich gut gelungenen "Last Samurai", wo auch Cruise mich beeindruckt, bleibt sein Spiel gelegentlich an der Oberfläche.

    Connery hat neben seinen "Mentorenrollen" auch noch andere Filme gedreht, die z.T. nur keiner kennt. Davon sind manche m.M. wirklich schlecht z.B. Zardoz, andere sind grandios "Der Mann der König sein wollte" - ich hoffe die dt. ÜBersetzung ist korrekt mit Michael Caine.

    Im übrigen gehört Connery auch m.E. nicht in einen Thread über Scientology - und es jetzt komme mir keiner mit der Kausalkette - Stauffenberg, Widerstand, Patriotismus, Schottland/England, Connery als Schotte!

    P.S.
    Ansonsten schätze ich deine Beiträge sehr - immer interessant zu lesen.

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Zitat von Derek Brown

    Natürlich. Nur ist das allein kein Grund, ihn zu verpflichten. Ohne Können hätte er ihn nicht geholt, schließlich wusste er, dass eine schlechte schauspielerische Leistung auch auf ihn zurückgefallen wäre.

    Ganz ehrlich: Meiner Meinung nach war der Hauptgrund für Cruise' Verpflichtung der Umstand, dass er zu diesem Zeitpunkt noch mit Nicole Kidman verheiratet war, die ihn in diesem Film übrigens locker an die Wand spielt (wie zumindest ich finde). Kubrick ist ja nun nicht gerade unbekannt dafür, dass er subtile Fußangeln für sein Publikum auslegt. Und dies hier ist mE eine eben solche, weil es dem Zuschauer natürlich im Laufe des Films immer schwerer fällt zu unterscheiden, was an den Reaktionen Realität und was filmische Fiktion ist. Das typische Beklemmungsgefühl von Kubricks Filmen wirkt so doch viel subtiler und nachhaltiger. Natürlich ist Cruise als Mime auch nicht so schlecht, dass er seinen Regisseur oder hier Kubrick blamiert; es wäre auch quatsch von mir das zu behaupten. Er passt aber halt wunderbar in die Rolle (sexuell verklemmt, spießig, dazu eine Ehefrau bei der man nie weiß ob sie Eisblock oder Hochofen ist, zufällig auch noch eine exzellente Schauspielerin), dass sein begrenztes mimisches Portfolio weniger ins Gewicht fällt. Und Kubrick brauchte für diese Rolle und diese Fußangel im Prinzip auch ein VIP-Päärchen, damit eben dieser Mechanismus funktioniert.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Da fällt mir ein Wendigo....wollten wir nicht mal ne Sekt gründen? Nen dufte Namen hatten wir doch auch schon, oder? Den Gulasch, den die Scientologen auf ihren Seiten fabrizieren bekommen wir locker hin, oder?

    Zum Thema: alle haben Recht: Cruise ist ne Wurst, Magnolia bester Film (dort allerdings weit entfernt bester Schauspieler des Films zu sein...Cruises Karriere ist wie die eines mittelmäßigen RBs, der mit P.Manning, Top-HC und einer Top-OL mitspielen darf...kann mich an keinem Film erinnern, den ER getragen hat)

    So....case closed....was ist nu mit der Sekte, ich brauche Geld

  • Zitat von Jo Brauner

    Nen dufte Namen hatten wir doch auch schon, oder?

    Ich fänd "Schmockology" ganz passend! :tongue2: :smile2:

    Zitat

    ....was ist nu mit der Sekte, ich brauche Geld

    Du als bärtiger Chef-Agitator mit Vanille-farbenem Kaftan, ordentlich Miezen um dich rum und einer lockeren Einstellung zur sexuellen Selbstverwirklichung des Individuums: Das wird bestimmt spannend! :mrgreen:

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • nur um das hier verbreitete Weltbild in Sachen Connery etwas zurechtzurücken ...

    "Sein Leben in meiner Gewalt" - bitte anschauen und dann die Behauptung zurücknehmen Connery könne keinen Film allein tragen ...

  • Zitat von Wendigo

    Inwiefern ist das denn ein Makel, wenn's um schauspielerische Leistungen geht? Connerys Talent beschränkt sich darauf, den weisen alten Mentor zu geben - das tat er in "The Untouchables" und "Highlander" zwar ziemlich gut, aber als schauspielerische Referenz rangiert er unter ferner Liefen. Sogar der olle Cruise ist da vielseitiger.

    Ich nannte 2 Schauspieler, die für mich zu den bedeutensten überhaupt zählten, weil ja Cruise als absolute Niete dargestellt wurde. Ein Vergleich oder Bezug einzelner Rollen sollte daraus nicht abzuleiten sein.

    Welche Filme hast du denn von Connery gesehen? Ich empfehle dir nicht nur "Der Mann der König sein wollte", sondern auch "Die Brücke von Arnheim" (kleinere, aber markante Rolle) oder "Der große Eisenbahnraub" wo er jeweils mitnichten den weißen Mentor gibt und mir nach langer Zeit noch immer im Gedächtnis ist. Connery ist eine Klasse für sich (70er bis Anfang 80er Jahre vor allem sehr prägend), da lass ich auch nichts rankommen, selbst wenn er in seinen letzten Filmjahren stets gleiche Figuren darstellte (diese aber brillant). Das ist ähnlich wie bei Hopkins oder DeNiro, Filme mit ihnen sind einfach schon wegen deren Präsenz ansehenswert. Dagegen ist Cruise auswechselbar, da stimme ich zu. Dennoch ist er kein mieser Darsteller mit 1,5 Gesichtsausdrücken wie etwa Seagal, van Damme oder Ben Affleck.
    Um mir ein Urteil über Schauspieler und ihre Fähigkeiten machen zu können, sehe ich mehrere Filme. Connery ist ja sowieso durch seine Bond-Rollen geprägt, weshalb es schwer fällt ihn neutral zu bewerten. Aber er hat es gepackt, andere wie Peter Falk oder Ed O'Neill bleiben zeit ihres Lebens die eine Figur mit der sie bekannt wurden.
    Für Cruise ist die Rolle als Stauffenberg eine große darstellerische Herausforderung. Zwar hätte ich auch lieber Kretschmann in dieser Rolle gesehen, aber bei dem hätte ich gewusst dass er es kann ("Der Pianist" - auch ne Empfehlung wert).

  • Zitat von Serienjunkie


    "Sein Leben in meiner Gewalt" - bitte anschauen und dann die Behauptung zurücknehmen Connery könne keinen Film allein tragen ...

    Habe ich nur darüber gelesen, danke für die Erinnerung. :smile2:

  • Zitat von Wendigo

    Wie gesagt: Ich sehe Connery recht gerne, aber sonderlich bedeutend finde ich ihn nicht. Da gäb's locker dreißig, vierzig andere, die ich weitaus beeindruckender finde.

    Nein, "weitaus" lass ich nicht gelten, das ist mindestens eine Spur zu heftig abgeurteilt. Nur weil Connery keinen Boxer oder Mafiaboss gespielt hat ist er nicht gleich im dritten Glied der männlichen Hollywood-Größen. Du wirfst Connery Eindimensionalität vor, aber ein De Niro z.B. hat auch stets den Mafia-Stempel auf der Stirn, was sich sogar bis in seine eher durchschnittlichen Ausflüge ins Komödienfach gezogen hat. Ist ein Schauspieler deshalb schlechter, weil er nicht wie Dustin Hoffman oder Robin Williams das Komplettprogramm an unterschiedlichen Rollen angeboten bekam? Connery hat gemacht was er konnte und bekam auch die entsprechenden Rollen. Vielleicht wäre ein Vergleich zu Michael Douglas passender gewesen, denn da weiß ich z.B., dass der Regisseur von "Im Sumpf des Verbrechens" sich zwischen beiden für Connery entschieden hat. Ich will da aber keine großen Unterschiede herbeireden, alle Genannten zählen für mich zur Riege der großen Darsteller.

    Zitat

    Connery hat Präsenz, zweifellos, aber nicht einen einzigen Film, in dem er einen im wahrsten Sinne des Wortes vom Hocker haut, siehe De Niro in "Taxi Driver" oder Pacino im "Paten".

    Das mag sein, bei mir ist es umgekehrt. "Der Name der Rose" ohne Connery ist für mich gar nicht denkbar. Aber was solls, Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Nicht umsonst bist du ja auf die blassen, wenig markanten Dolphins gekommen. :tongue

    Zitat

    Müsste ich eine Top 100 aufmachen, wäre da auch nur ein Connery-Film bei: "The Untouchables", für den er völlig zurecht seinen Oscar bekommen hat. Als weiser alter Mentor ;)

    Zum Glück wäre deine Top 100 im Gegensatz zu meiner nicht repräsentativ. :mrgreen:

  • heute, 22.50 Uhr im MDR:

    "Es geschah am 20.Juli"

    Politdrama und minutiöse Chronik über das "Wolfsschanzen"-Attentat auf Hitler mit Bernhard Wicky in der Hauptrolle.

  • Zitat von Donatello

    Nur weil Connery keinen Boxer oder Mafiaboss gespielt hat ist er nicht gleich im dritten Glied der männlichen Hollywood-Größen.


    Hat er mal gespielt, in der britischen Version von "Requiem for a Heavyweight" für die BBC. Ist aber auch schon lange her. ;) Übrigens eine Rolle die auch Jack Palance und Anthony Quinn mal gespielt haben.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Zitat von #67

    Hat er mal gespielt, in der britischen Version von "Requiem for a Heavyweight" für die BBC. Ist aber auch schon lange her. ;) Übrigens eine Rolle die auch Jack Palance und Anthony Quinn mal gespielt haben.

    Kann ich mir sogar vorstellen, er hat ja mal Bodybuilding betrieben - in ganz frühen Jahren.

    Habe gerade "The Fountain" angesehen. Naja, das ist nicht ganz meine Ader. Sicherlich ein künstlerisch wertvoller Beitrag, wunderschöne Bilder (sogenannter Eye-Candy) und dem Gefühl nahe kommend ordentlich gekifft zu haben, aber die Geschichte selbst mit ihren Handlungen in 3 verschiedenen Zeitepochen gleichzeitig, trifft nicht meinen Geschmack.
    Dagegen hatte mir "Grüne Tomaten" schon wesentlich besser gefallen, ein wirklich lohnenswertes Filmjuwel, welches bis zum Schluss faszinierend und fesselnd zugleich ist. Da gibts gleich noch einmal das Cover. :smile2:

  • Zitat von Donatello

    ...und dem Gefühl nahe kommend ordentlich gekifft zu haben

    Woher willste'n das wissen? :mrgreen:

    Aber da nun auch dieser Thread hoffnungslos Off-Topic ist ( :rock: ), biete ich noch folgende grandiose Filme fürs Volk:

    ...und speziell für Dona:

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat von datajunk

    Woher willste'n das wissen? :mrgreen:

    Ich wusste, dass du daraufhin neugierig wirst. :mrgreen:

    "Grasgeflüster" war kürzlich die TV-Movie-Beigabe, der liegt schon in Reichweite. Klingt nach nem schönen Naturfilm ... :smile2:

  • Zitat von Donatello

    Klingt nach nem schönen Naturfilm ... :smile2:

    Ach was, da geht`s um das Paarungsverhalten von Grashüpfern. Das ist ein Natur-Porno für die ganz abseitig Veranlagten unter uns :D

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Derek Brown

    Ach was, da geht`s um das Paarungsverhalten von Grashüpfern. Das ist ein Natur-Porno für die ganz abseitig Veranlagten unter uns :D

    In Wahrheit ist es sogar noch perverser: Es sind Grashüpfer am Rande ihrer Halbwertszeit die sich da paarend auf dem Bildschrim tummeln. Also quasi ein Senioren-Natur-Porno. :rock:

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat von datajunk

    In Wahrheit ist es sogar noch perverser: Es sind Grashüpfer am Rande ihrer Halbwertszeit die sich da paarend auf dem Bildschrim tummeln. Also quasi ein Senioren-Natur-Porno. :rock:


    Hauptsache es knallt :jeck: