• Zitat von Silversurger

    Und? :paelzer:


    Wenigstens hätte man die Frage erwarten können, ob es denn Christentum-Unterricht an muslimischen Schulen gibt :mrgreen:

  • Zitat von olibo66

    Wenigstens hätte man die Frage erwarten können, ob es denn Christentum-Unterricht an muslimischen Schulen gibt :mrgreen:

    Der grundlegende Unsinn besteht doch darin, dass es bei uns überhaupt konfessionell einseitigen Religionsunterricht an staatlichen Schulen gibt. Wenn die Vertreter anderer Religionen auf Gleichbehandlung mit Katholiken und Lutheranern drängen, wer will es ihnen verdenken?

  • Zitat von Silversurger

    Der grundlegende Unsinn besteht doch darin, dass es bei uns überhaupt konfessionell einseitigen Religionsunterricht an staatlichen Schulen gibt. Wenn die Vertreter anderer Religionen auf Gleichbehandlung mit Katholiken und Lutheranern drängen, wer will es ihnen verdenken?

    Hallo
    Warum? Wenn es Teil der deutschen Kultur ist katholisch oder evangelisch zu sein, ist es doch wohl selbstverständlich das dies auch an Schulen gelehrt wird. Wenn sich irgendwann mal mehr als 50 % als Atheisten outen kann man das ja ändern. In der Zone musste ich Staatsbürgerkundeuntericht ertragen, war auch nichts anderes. :hinterha:
    Gruß MJ

  • Zitat von Silversurger

    Der grundlegende Unsinn besteht doch darin, dass es bei uns überhaupt konfessionell einseitigen Religionsunterricht an staatlichen Schulen gibt. Wenn die Vertreter anderer Religionen auf Gleichbehandlung mit Katholiken und Lutheranern drängen, wer will es ihnen verdenken?


    Hey - damit vertrittst Du die Meinung des viel geschmähten FJ Wagner :hinterha::mrgreen: Im Ernst, Du hast natürlich Recht. Wenn schon Religionsunterricht, dann würde ein gemeinsamer schon Sinn machen. Ich befürchte allerdings, dass es genügend engstirnige Eltern (beider Glaubensrichtungen) gibt, denen das alles andere als recht wäre :madness

    @MJ
    Dafür gibt es Konfirmandenunterricht etc. Religionsunterricht in der Schule sollte mbMn durchaus nicht nur die eigene Konfession umfassen, sondern auch, so weit möglich, die Schüler über andere Konfessionen aufklären. Könnte zum besseren gegenseitigen Verständnis beitragen.

  • Zitat von JensMJ

    Wenn es Teil der deutschen Kultur ist katholisch oder evangelisch zu sein, ist es doch wohl selbstverständlich das dies auch an Schulen gelehrt wird.

    In einem Land, in dem Staat und Kirche angeblich unabhängig voneinander sind, sollte genau das Gegenteil selbstverständlich sein.

    Zitat von olibo66

    Wenn schon Religionsunterricht, dann würde ein gemeinsamer schon Sinn machen. Ich befürchte allerdings, dass es genügend engstirnige Eltern (beider Glaubensrichtungen) gibt, denen das alles andere als recht wäre :madness

    Sicher gäbe es die, aber du sagst es ja selbst - sie hätten genug Möglichkeiten, konfessionell einseitigen Unterricht außerhalb der Schule zu besuchen. Von mir aus auch in der Schule, aber zumindest nicht benotet und nicht innerhalb der normalen Stundenpläne.

  • Zitat von Silversurger

    Und? :paelzer:

    Und? Ich finde diese Diskussion unsinnig. So wie du denke auch ich, dass

    Zitat von Silversurger


    Der grundlegende Unsinn besteht doch darin, dass es bei uns überhaupt konfessionell einseitigen Religionsunterricht an staatlichen Schulen gibt. Wenn die Vertreter anderer Religionen auf Gleichbehandlung mit Katholiken und Lutheranern drängen, wer will es ihnen verdenken?


    Meiner Ansicht nach gehört Religion nicht in die Schulen und schon gar nicht vom Staat finanziert. Wird hier nicht die Trennung zwischen Staat und Kirche propagiert? :paelzer:

    Was kommt als nächstes? Marxismus als Unterrichtsfach? Immerhin ist auch das (wie die Religionen) eine Weltanschauung.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Ich denke, dass die Erteilung von Religionsunterricht durch gut ausgebildete, 'gemäßígte' Lehrer der Sache besser steht als dass dieser 'Unterricht' durch extreme / fundamentalistische Leute gegeben wird.

  • Zitat von Gitsche

    Ich denke, dass die Erteilung von Religionsunterricht durch gut ausgebildete, 'gemäßígte' Lehrer der Sache besser steht als dass dieser 'Unterricht' durch extreme / fundamentalistische Leute gegeben wird.


    Vor allem, wenn er dann auch noch auf deutsch stattfindet!

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zitat von Gitsche

    Ich denke, dass die Erteilung von Religionsunterricht durch gut ausgebildete, 'gemäßígte' Lehrer der Sache besser steht als dass dieser 'Unterricht' durch extreme / fundamentalistische Leute gegeben wird.

    Glaubst du wirklich, dass Leute, die ihre Kinder zu Extremisten und Fundamentalisten - gleich welcher Religion und Weltanschauung - schicken, sich durch das Angebot eines gemäßigten Unterrichts davon abhalten lassen?

  • Zitat von Silversurger

    In einem Land, in dem Staat und Kirche angeblich unabhängig voneinander sind, sollte genau das Gegenteil selbstverständlich sein.
    Sicher gäbe es die, aber du sagst es ja selbst - sie hätten genug Möglichkeiten, konfessionell einseitigen Unterricht außerhalb der Schule zu besuchen. Von mir aus auch in der Schule, aber zumindest nicht benotet und nicht innerhalb der normalen Stundenpläne.

    Warum? Religionsunterricht für die einen (egal ob Christ oder Muslim) und Ethikunterricht (oder wie man das sonst nennen mag) für die anderen..

    [CENTER]"There's a Manning in the Super Bowl and his name is not Peyton...!"[/CENTER]

  • Also ich hatte im katholischen Religionsunterricht auch Grundlagenunterricht über Judentum und Muslime. Nur so am Rande.

  • Zitat von Shockey

    Also ich hatte im katholischen Religionsunterricht auch Grundlagenunterricht über Judentum und Muslime. Nur so am Rande.

    Hatte ich im evangelischen auch und soweit ich mich erinnere war das auch weitgehend wertungsfrei.. :xywave:

    [CENTER]"There's a Manning in the Super Bowl and his name is not Peyton...!"[/CENTER]

  • Zitat von daveGiants

    Hatte ich im evangelischen auch und soweit ich mich erinnere war das auch weitgehend wertungsfrei.. :xywave:

    Vielleicht wertungsfrei im Sinne von "wir sagen nicht, dass die schlecht wären", aber sicher zwangsläufig wertend im Sinne von "wir sind wir und sie sind die anderen" - sonst wäre es ja kein evangelischer Religionsunterricht.

    Ich finde, Religions- oder Ethikunterricht sollte für alle gemeinsam stattfinden und der Lehrer sollte vor den Schülern genauso neutral bleiben wie man es von einem Geschichts- oder Sozialkundelehrer auch erwartet. Das heißt, dass er grundsätzliche, einem gesellschaftlichen Konsens entsprechende Werte vertritt, aber eben nicht einseitig eine bestimmte Religion. So wie ein Sozialkundelehrer zwar die freiheitlich-demokratische Grundordnung, aber nicht die Wahl einer bestimmte Partei propagieren darf.

    Fändest du es denn gut, wenn es CDU-Unterricht für CDU-Kinder, SPD-Unterricht für SPD-Kinder und ungebundende Sozialkunde nur auf besonderen Wunsch für Politikverdrossene und Wechselwähler gäbe? :paelzer:

  • Zitat von Shockey

    Also ich hatte im katholischen Religionsunterricht auch Grundlagenunterricht über Judentum und Muslime. Nur so am Rande.


    ich auch .... und nach der grundschule ( waren bei mir immerhin vier schulen ) sogar mehr über judentum , islam und buddhismus gelernt als über das christentum .... der rest war ethik oder reizthemen ( todesstrafe , tierversuche , homosexualität etc. ) und in der aktuellen schule gekoppelt mit religiöse essgewohnheiten ( nicht lachen , war wirklich interessant mal etwas über matze und koscher schächterei zu erfahren )

    also wer der ansicht ist , religionsunterricht sei christliche gehirnwirsche der irrt gewaltig , zumindest seit anfang der neunziger. ( absichtlich polarisiert )

    islam unterricht für alle ? gerne , aber wenn in den allgemeinen schulen , wofür gibt es dann koranschulen und moscheen ? :paelzer:

    Ich als Verein musste reagieren!

  • Zitat von trosty

    Hab euch mal ne eigene DIskussion draus gemacht - bitte "politisch korrekt" bleiben ;) .

    Sind wir doch immer. ;)

    Zitat von Deuce

    also wer der ansicht ist , religionsunterricht sei christliche gehirnwirsche der irrt gewaltig , zumindest seit anfang der neunziger. ( absichtlich polarisiert )

    Wer hier gewaltig irrt, lasse ich mal dahingestellt, denn deine Erfahrung ist genauso ein subjektiver Einzelfall wie meine eigene. Auch ich habe den christlichen Religionsunterricht besucht, von Mitte der 80er bis ins zweite Drittel der 90er. Mein persönlicher Eindruck ist, dass es stark von der jeweiligen Lehrperson abhängt. Ich hatte in meiner Schullaufbahn mehrere Lehrer/innen, bei denen nichts zählte außer ihrer eigenen Version des Katholizismus. Wer anderer Meinung war, konnte die so gut begründen wie er wollte, er hatte keine Chance auf eine gute Note. Ein anderer Lehrer war sehr weltoffen, hat den Religionsunterricht eher ethisch und philosophisch ausgelegt und nicht nach Gesinnung beurteilt. Er war der Grund, warum ich den Religionsunterricht bis zum Ende durchgezogen habe.

    Zitat

    islam unterricht für alle ? gerne , aber wenn in den allgemeinen schulen , wofür gibt es dann koranschulen und moscheen ? :paelzer:

    Die Frage ist genauso sinnvoll oder -los wie: Wenn es christlichen Unterricht an allgemeinen Schulen gibt, wofür gibt es dann Kirchen?

  • Zitat von Silversurger

    Sind wir doch immer. ;)
    Wer hier gewaltig irrt, lasse ich mal dahingestellt, denn deine Erfahrung ist genauso ein subjektiver Einzelfall wie meine eigene. Auch ich habe den christlichen Religionsunterricht besucht, von Mitte der 80er bis ins zweite Drittel der 90er.

    naja aber ich spreche von vier verschiedenen schulen aus mindestens drei sparten , vielleicht ist der stoff in aachen aber offener :) ( was ich nicht glaube ) oder es liegt an der vorgabe der einzelnen länder ( hessen-nrw unterschiede ? )

    Zitat von Silversurger


    Mein persönlicher Eindruck ist, dass es stark von der jeweiligen Lehrperson abhängt. Ich hatte in meiner Schullaufbahn mehrere Lehrer/innen, bei denen nichts zählte außer ihrer eigenen Version des Katholizismus.

    dann hatte ich wohl "glück" immer recht offene und "neutrale" lehrpersonen zu haben .... komischerweise waren reli-lehrer auch sehr oft meine favoriten :)

    Zitat von Silversurger


    Wer anderer Meinung war, konnte die so gut begründen wie er wollte, er hatte keine Chance auf eine gute Note. Ein anderer Lehrer war sehr weltoffen, hat den Religionsunterricht eher ethisch und philosophisch ausgelegt und nicht nach Gesinnung beurteilt. Er war der Grund, warum ich den Religionsunterricht bis zum Ende durchgezogen habe.

    na dann hast du mindestens zwei erfahrungen gemacht , man sollte davon ausgehen das erstere(r) eher die ausnahme ist als zweiterer

    Zitat von Silversurger


    Die Frage ist genauso sinnvoll oder -los wie: Wenn es christlichen Unterricht an allgemeinen Schulen gibt, wofür gibt es dann Kirchen?

    naja surgi , trotz deiner relativ "neutralen" anschauung sind wir immer noch in einem christlichen land ( klingt irgendwie blöd )

    und kirchen unterrichten nicht wirklich sondern halten stets ihre gelübte und messen ab.... moscheen ( ich spreche von denen die ich gesehen habe ) bieten sehr oft neben den plätzen zum beten auch kleine bibliotheken und unterrichtsräume an .... ( vielleicht sind sie in den betroffenen ländern anders und hier nur pragmatisch )

    ausserdem finde ich persönlich ( wieder nur wegen meiner eigenen erfahrung ) das du schon zwei schritte zu weit denkst .... denn "christlichen untterricht" habe ich nie erlebt , religiösen aber schon. die waage kippt also hier noch nicht.

    Ich als Verein musste reagieren!

  • Zitat von Deuce

    na dann hast du mindestens zwei erfahrungen gemacht , man sollte davon ausgehen das erstere(r) eher die ausnahme ist als zweiterer

    Wie gesagt, wir können wohl beide nur von unseren subjektiven Erfahrungen berichten. Ich hatte in 13 Jahren Schule 7 (oder waren es 8?) Religionslehrer/innen. Unter diesen überwogen klar diejenigen mit der missionarischen Einstellung.

    Zitat

    naja surgi , trotz deiner relativ "neutralen" anschauung sind wir immer noch in einem christlichen land ( klingt irgendwie blöd )

    Tja, warum klingt es wohl "irgendwie blöd"? Weil es irgendwie nicht ganz richtig ist. Die Christen stellen zwar nach wie vor die größte Religionsgemeinschaft in unserem Land dar, aber eine Mehrheit sind sie nicht. Ich behaupte, dass es in der Summe weitaus mehr Atheisten, Agnostiker, Muslime, Anhänger anderer Religionen oder Sekten sowie Leute mit eher diffusem Glauben an "irgendein höheres Wesen" gibt als praktizierende Christen. Ich will Letzteren ihren Glauben nicht ausreden - ich fordere lediglich, dass dieser nicht gegenüber dem der anderen bevorzugt wird durch z. B. staatlichen Religionsunterricht oder staatliche Steuereintreibung.

  • Ich muss Deuce Recht geben so ware es bei mir auch in der Schule, hatte von der 1. bis zur 8. (sprich sowohl Grundschule als auch die ersten 4 des Gymnasiums) kath. Religion. In der Grundschule war es viel mehr aus dem Blickwinkel: Bei uns bei den Katholiken ist alles am besten und dann noch so kirchenlieder gesungen etc. Ab dem Gymnasium hat sich das aber dan komplett geändert, man lernte natürlich etwas übers alte und neue Testament aber wenn ich einen gesamteindruck bekommen sollte war es dann doch auch ein sehr großer teil auch andere Religionen sich anzuschauen, von Islam über Judentum bis hin zu den ganzen Ostasiatischen glaubensrichtungen und deren Ursprüngen, sogar Sekten und ähnliches wurde behandelt. OK am Ende hatte ich Probleme mit der Benotungsobjektivität der Lehrkraft und entschied mich Ethik zu besuchen da ich sowieso nicht viel für Religionen übrig hab (was ich in Kroatien vor der Verwandtschaft aber nicht sagen sollte, so wie die Leute dort gläubig sind :mrgreen: ). Zurück zum Thema, ich finde es gut dass es soetwas gibt, klar Schüler die dann von den Eltern trotzdem zu fanatischem einheimschen Religionsunterricht geschickt werden, denen kann man nicht helfen, aber man kann viele die sogesehen noch "unentschlossen" sind dazu bewegen dass sie nicht in diesen Radikalen Bereich eintreten sondern auch dauerhaft neutral bleiben und sie damit davon versuchen fern zu halten.

  • Zitat von Silversurger


    Tja, warum klingt es wohl "irgendwie blöd"? Weil es irgendwie nicht ganz richtig ist. Die Christen stellen zwar nach wie vor die größte Religionsgemeinschaft in unserem Land dar, aber eine Mehrheit sind sie nicht. Ich behaupte, dass es in der Summe weitaus mehr Atheisten, Agnostiker, Muslime, Anhänger anderer Religionen oder Sekten sowie Leute mit eher diffusem Glauben an "irgendein höheres Wesen" gibt als praktizierende Christen. Ich will Letzteren ihren Glauben nicht ausreden - ich fordere lediglich, dass dieser nicht gegenüber dem der anderen bevorzugt wird durch z. B. staatlichen Religionsunterricht oder staatliche Steuereintreibung.

    Mit den Steuern gebe ich Dir Recht, zumal die Finazierung auch anders funktioniert wie andere Länder zeigen.

    Aber wieso können nicht die einen zum Ethikunterricht und die anderem zum Religionsunterricht gehen? Für Gläubige ist nun mal die Religion eine geeignetere Instanz für die Werteerziehung als der Staat. Im Übrigen besteht bei einem Ethikunterricht ebenso die Gefahr der Missionierung, nämlich der atheistischen Missionierung.

    [CENTER]"There's a Manning in the Super Bowl and his name is not Peyton...!"[/CENTER]

  • Zitat von daveGiants

    ...Aber wieso können nicht die einen zum Ethikunterricht und die anderem zum Religionsunterricht gehen?...


    Können und sollen sie doch ruhig. Nur nicht unter dem dach der Schule, da diese nun mal staatlich finanziert ist (zumindest im Allgemeinen). Da in Doitschland aber Staat und Kirche getrennt sind (sein soll(t)en). ist ein solcher Unterricht an den Schulen eben ein Widerspruch. Ich glaube nicht, dass Silversurger (so selten ich mit ihm auch einer Meinung bin) generell etwas gegen einen solchen Unterricht hat. Dann aber bitte (jetzt wieder meine eigene Meinung) sonntags in der Kirche (oder äquivalent eben andere Orte/Tage)

    Zitat von daveGiants

    ...Im Übrigen besteht bei einem Ethikunterricht ebenso die Gefahr der Missionierung, nämlich der atheistischen Missionierung


    Eben! Und genau mit diesem Satz stimmst du eigentlich meinem obigen Geschriebenen zu. Denn es trifft natürlich auch die "Nicht"-Religion.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Zitat von Silversurger

    Glaubst du wirklich, dass Leute, die ihre Kinder zu Extremisten und Fundamentalisten - gleich welcher Religion und Weltanschauung - schicken, sich durch das Angebot eines gemäßigten Unterrichts davon abhalten lassen?

    Ich glaube, dass die Mehrzahl der Leute, die wollen, dass ihre Kinder 'Islam' beigebracht bekommen, durchaus nicht auf Extremisten stehen. Bin ich jetzt naiv? :madness Oder einfach nur Rentner? ;)

  • Zitat von daveGiants

    Im Übrigen besteht bei einem Ethikunterricht ebenso die Gefahr der Missionierung, nämlich der atheistischen Missionierung.

    Aber nur, wenn Ethikunterricht eine Veranstaltung für Atheisten und sonstige vermeintliche Randgruppen ist, während die Angehörigen der großen christlichen Konfessionen in ihren eigenen Unterricht gehen. Solange man an der Trennung festhält, wird diese Gefahr immer und auf allen Seiten bestehen.

    Im Übrigen schließe ich mich JustMe an - wir scheinen tatsächlich ein Thema gefunden zu haben, bei dem wir einer Meinung sind.

    Zitat von Gitsche

    Ich glaube, dass die Mehrzahl der Leute, die wollen, dass ihre Kinder 'Islam' beigebracht bekommen, durchaus nicht auf Extremisten stehen. Bin ich jetzt naiv? :madness Oder einfach nur Rentner? ;)

    Nein, ich teile deine Einschätzung. Was ich nicht teile, ist die Auffassung, dass man gemäßigte Islamlehrer nur in der Schule findet und dass alle außerschulischen Institutionen von Extremisten beherrscht werden. Ich gehe davon aus, dass die meisten, die ihre Kinder entweder von Gemäßigten oder von Extremisten unterrichten lassen, dies bewusst tun. Und wer sein Kind bewusst bei Extremisten in die Lehre schickt, der wird dies auch und erst recht tun, wenn es in der Schule von Gemäßigten unterrichtet wird.

  • Zitat von Silversurger


    Im Übrigen schließe ich mich JustMe an - wir scheinen tatsächlich ein Thema gefunden zu haben, bei dem wir einer Meinung sind.

    Packt mich noch gleich mit dazu, ihr beide habt meine Meinung bereits in euren Postings sehr gut dargelegt. :smile2:

  • Geht diese Grundsatzdiskussion nicht gerade an der Schäuble-Sache vorbei?

    Was die Religionslehrer angeht, so kann ich mich eigentlich nicht beklagen. Meine Lehrer waren eigentlich alle sehr locker und haben keinem versucht, etwas einzureden. Vielleicht ist das ja so eine katholische Eigenart. :madness
    Mit den Religionslehrern habe ich mich persönlich immer sehr gut verstanden und auch die Themen waren eigentlich nur selten eng mit dem christlichen Glauben verknüpft, vor allem in der Oberstufe ging es bei uns mehr um philosophische Dinge. So wurden bspw. auch Religionskritiker wie Nietzsche oder Camus behandelt.
    Religionsunterricht, wie ich ihn kennengelernt habe, hat sich mehr mit der Vermittlung von Werten und Moral usw. befasst und weniger mit der Bibel. Und ich denke, wenn man das auch in einem muslimischen Religionsunterricht etablieren könnte, wäre sicherlich allen geholfen. Wenn es den Eltern/dem Schüler nicht passt, kann man ja immer noch zu Ethik wechseln.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Zitat von Just|Me

    Können und sollen sie doch ruhig. Nur nicht unter dem dach der Schule, da diese nun mal staatlich finanziert ist (zumindest im Allgemeinen). Da in Doitschland aber Staat und Kirche getrennt sind (sein soll(t)en). ist ein solcher Unterricht an den Schulen eben ein Widerspruch. Ich glaube nicht, dass Silversurger (so selten ich mit ihm auch einer Meinung bin) generell etwas gegen einen solchen Unterricht hat. Dann aber bitte (jetzt wieder meine eigene Meinung) sonntags in der Kirche (oder äquivalent eben andere Orte/Tage)

    Der Staat hat imho ein Interesse an einer Werteerziehung (aber kein Wertemonopol), es erscheint mir also legitim, dass er einen Ethikunterricht oder ein konfessionelles Pendant finanziert.


    Zitat von Silversurger

    Aber nur, wenn Ethikunterricht eine Veranstaltung für Atheisten und sonstige vermeintliche Randgruppen ist, während die Angehörigen der großen christlichen Konfessionen in ihren eigenen Unterricht gehen. Solange man an der Trennung festhält, wird diese Gefahr immer und auf allen Seiten bestehen.

    Das sehe ich anders. In einem gemeinsamen Ethikunterricht besteht die Gefahr, dass je nach dem Lehrenden eine Richtung vorgegeben wird oder dass sich Schüler schon aufgrund ihrer Minderheitenrolle unwohl fühlen.

    [CENTER]"There's a Manning in the Super Bowl and his name is not Peyton...!"[/CENTER]

  • Zitat von daveGiants

    Der Staat hat imho ein Interesse an einer Werteerziehung (aber kein Wertemonopol), es erscheint mir also legitim, dass er einen Ethikunterricht oder ein konfessionelles Pendant finanziert...


    Noch einmal, auch wenn du es nicht gern hören magst. Im GG wird eindeutig eine Trennung von Kirche und Staat festgelegt. Wenn der Staat aber das Unterrichten einer bestimmten Religion finanziert, verstößt er m.E. gegen diesen Grundsatz.

    Eine Werteerziehung ist außerdem nicht zwingend mit einer Religion verknüpft und kann recht neutral gelehrt werden. Dazu benötigt man keine Weltanschauung als Grundlage. Wichtig (und da stimme ich dir zu) ist sie allemal und sollte im Lehrplan auch nicht fehlen.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Zitat von Just|Me


    Eine Werteerziehung ist außerdem nicht zwingend mit einer Religion verknüpft und kann recht neutral gelehrt werden. Dazu benötigt man keine Weltanschauung als Grundlage. Wichtig (und da stimme ich dir zu) ist sie allemal und sollte im Lehrplan auch nicht fehlen.

    Vollkommen richtig. Das Argument das eine Wereerziehung durch den Religionsunterricht erfolgen soll und alle Werte allgemein sich aus dem jeweiligen Glauben ableiten ist schon ziemlich dreist.

  • Zitat von Just|Me

    Noch einmal, auch wenn du es nicht gern hören magst. Im GG wird eindeutig eine Trennung von Kirche und Staat festgelegt. Wenn der Staat aber das Unterrichten einer bestimmten Religion finanziert, verstößt er m.E. gegen diesen Grundsatz.

    Das mag deine Meinung sein, das BVerfG hat offensichtlich bislang eine andere..

    Zitat von Just|Me


    Eine Werteerziehung ist außerdem nicht zwingend mit einer Religion verknüpft und kann recht neutral gelehrt werden. Dazu benötigt man keine Weltanschauung als Grundlage. Wichtig (und da stimme ich dir zu) ist sie allemal und sollte im Lehrplan auch nicht fehlen.

    Zitat von Disastermaster

    Vollkommen richtig. Das Argument das eine Wereerziehung durch den Religionsunterricht erfolgen soll und alle Werte allgemein sich aus dem jeweiligen Glauben ableiten ist schon ziemlich dreist.

    Ich habe gar nicht gesagt, dass die Werteerziehung durch die Religion erfolgen muss sondern kann. Deshalb ein Nebeneinander zwischen Ethik-und Religionsunterricht.
    Eine Werteerziehung wird allerdings nie ganz neutral sein, deshalb befürworte ich auch die Wahl. Was ist daran dreist? :paelzer:

    [CENTER]"There's a Manning in the Super Bowl and his name is not Peyton...!"[/CENTER]