Eure Meinung zu der Unabhängigkeit Schottlands?

  • Das Referendum zur Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands ist ja in ein paar Tagen, und ich wollte einfach mal wissen, was ihr dazu denkt. Seid ihr pro oder contra und warum? Wie denkt ihr wird abgestimmt?

  • Ist mir Wurscht. Ich finde lustig würde sich Schottland abspalten, auf der anderen Seite bin ich ein Gewohnheitsmensch von daher kann es gerne Großbritannien bleiben.


    Aber mir kommt in den letzten Tagen immer wieder das Filmzitat aus Trainspotting in den Sinn

    Wir haben uns von Wixxern kolanisieren lassen :madness

    http://www.cswap.com/1996/Trainspotting/cap/de/25fps/a/00_31

    #FIREJOSEPH

    Einmal editiert, zuletzt von Mile High 81 (11. September 2014 um 20:14)

  • Ich bin klar dafür, einfach gesprochen ist unabhängig besser als abhängig. Man wird sich halt neu positionieren müssen. Ob es tatsächlich dazu kommt, keine Ahnung.

  • Ich finde diese ganze nationalistische Kleinstaaterei furchtbar (gibt ja dieselben Überlegungen in Norditalien, bei den Basken, in Katalonien USW.). Auf lange Sicht würde es allen zu gute kommen mehr zusammen zu kommen als neue Grenzen aufzubauen.
    Ich kann es einzig aus dem Grund nachvollziehen das mit den Engländern immer das Risiko besteht sich in Europa komplett zu isolieren und selbst nichts dagegen tun zu können.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Ich finde diese ganze nationalistische Kleinstaaterei furchtbar (gibt ja dieselben Überlegungen in Norditalien, bei den Basken, in Katalonien USW.). Auf lange Sicht würde es allen zu gute kommen mehr zusammen zu kommen als neue Grenzen aufzubauen.
    Ich kann es einzig aus dem Grund nachvollziehen das mit den Engländern immer das Risiko besteht sich in Europa komplett zu isolieren und selbst nichts dagegen tun zu können.

    Aber ist es nicht so, dass kleinere Gebiete vielleicht besser zu regieren sind?

    In Zeiten der Globalisierung ist es vielleicht das Ziel einiger, immer größere Gebiete zu schaffen. Es gibt ja sogar einige die die Vereinigten Staaten von Europa fordern. Und durch die Globalisierung macht es ja eigentlich auch immer weniger Unterschied ob man in unterschiedlichen Ländern lebt. Also ich bin der Meinung, dass es "de facto" nicht allzu große (negative) Konsequenzen mit sich zieht. Wenn die Menschen sich in ihrer Identität als "Schotten" statt als "Briten" oder als "Katalanen" statt als "Spanier" fühlen, spricht mMn nichts dagegen einen eigenen Staat zu haben, solange dies auf demokratischer Grundlage passiert.

  • Ich finde diese ganze nationalistische Kleinstaaterei furchtbar (gibt ja dieselben Überlegungen in Norditalien, bei den Basken, in Katalonien USW.). Auf lange Sicht würde es allen zu gute kommen mehr zusammen zu kommen als neue Grenzen aufzubauen.


    Das eine müsste das andere ja nicht zwangsläufig ausschließen.

  • Zitat von [TheDude];1353121

    Aber ist es nicht so, dass kleinere Gebiete vielleicht besser zu regieren sind?

    In Zeiten der Globalisierung ist es vielleicht das Ziel einiger, immer größere Gebiete zu schaffen. Es gibt ja sogar einige die die Vereinigten Staaten von Europa fordern. Und durch die Globalisierung macht es ja eigentlich auch immer weniger Unterschied ob man in unterschiedlichen Ländern lebt. Also ich bin der Meinung, dass es "de facto" nicht allzu große (negative) Konsequenzen mit sich zieht. Wenn die Menschen sich in ihrer Identität als "Schotten" statt als "Briten" oder als "Katalanen" statt als "Spanier" fühlen, spricht mMn nichts dagegen einen eigenen Staat zu haben, solange dies auf demokratischer Grundlage passiert.

    Das Problem für mich ist das wir das doch in Europa einfach alles schon hatten und gesehen haben wozu es führt. Europäische Staaten haben Jahrhunderte miteinander Kriege geführt weil der ausgeprägte Nationalismus nicht zu bremsen war. Seit es eine Einigungsbewegung in Europa gibt hat uns das den Frieden gesichert. Völker sind sich näher gekommen, Staaten helfen sich untereinander und man versucht gemeinsame Zukunftsperspektiven zu erarbeiten. All das steht aber mit den separatistische Strömungen auf dem Spiel, denn die Gründe für den Separatismus liegen ja auf der Hand. Zum einen sind es verwurzelte Feindschaften die einige nationale Gruppen leider nicht ablegen können und zum anderen sind es Missgunst und der Glaube zu viel abzugeben bzw. selbst nicht genug abzubekommen, also sollen neue Grenzen gezogen werden (meist geht der Vorstoß ja von den eher reichen Regionen aus) um besser da zu stehen als im Rahmen des vorherigen Gebildes und der Rest wird im Stich gelassen.
    Ein schönes Beispiel ist da das Baltikum. Schaut man z.B. heute auf Estland stellt man fest das es denen recht gut geht, fragt man aber die umliegenden zurückgelassenen Staaten sieht es doch schnell ganz anders aus und hier hätte eine Einheit geholfen.

    Ein weiteres Problem sehe ich darin das, je mehr Staaten es gibt, desto mehr nationale Befindlichkeiten existieren die berücksichtigt werden wollen. Es wird also noch mehr Einwände bei EU Beschlüssen geben (falls separierte Länder überhaupt EU Mitglieder wären), mehr Forderungen die das eigene nationale Wohl in den Vordergrund stellen etc.. Es bringt uns einfach nicht voran sondern wird die Idee von Europa wieder zurückwerfen. Ich persönliche finde die Idee der vereinigten Staaten von Europa auch gar nicht schlecht, nur leider unrealistisch, denn wenn man sich ansieht wie sich China, Indien, Brasilien und demnächst auch Afrika entwickeln wäre es für alle das Beste wenn nicht Deutschland andere Staaten wie Spanien, England und Frankreich auskonkurriert, sondern wenn man zusammen auftreten würde.

    Der letzte für mich wichtige Punkt ist die eigene Kurzsichtigkeit. Die Schotten schaffen eine neue Grenze und haben somit das Problem das ein arbeiten im anderen Land neu geregelt werden muss, das Firmen sich besser werden überlegen müssen wo sie ihren Standort haben möchten und sie schränken ihre Reise- und Handles- sowie Konsummöglichkeiten ein. Das macht leider alles so gar keinen Sinn zumal es nur aus einem falschen Stolz heraus kommt. Man könnte genausogut Schotte im UK sein und mehr Autonomie innerhalb dieses Gebildes fordern. Damit wären alle besser bedient.

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  • Man könnte genausogut Schotte im UK sein und mehr Autonomie innerhalb dieses Gebildes fordern. Damit wären alle besser bedient.


    Genau das wollten sie ja ursprünglich auch.

    "Devo Max" wurde jedoch damals von einem siegessicheren Cameron (bzw. von seinen Beratern) als dritte Wahlmöglichkeit ausgeschlossen. Montag wurde dann natürlich eben diese Variante für den Fall eines "Neins" in Aussicht gestellt. :hinterha:

  • Genau das wollten sie ja ursprünglich auch.

    "Devo Max" wurde jedoch damals von einem siegessicheren Cameron (bzw. von seinen Beratern) als dritte Wahlmöglichkeit ausgeschlossen. Montag wurde dann natürlich eben diese Variante für den Fall eines "Neins" in Aussicht gestellt. :hinterha:


    Ich hatte es bereits in einem anderen Thread geschrieben - Es ist paradox, dass Camaron von der EU mehr Eigenständig verlangt und mit Austritt droht, wenn die EU nicht im Sinne von GB reformiert wird. Gleichzeitig die Eigenständigkeit Schottlands innerhalb GBs bislang zumindest ablehnt.

    Generell ist meine Meinung dazu, dass es die Schotten selbst wissen müssen welchen Weg sie gehen.

  • Es ist paradox, dass Camaron von der EU mehr Eigenständig verlangt und mit Austritt droht, wenn die EU nicht im Sinne von GB reformiert wird. Gleichzeitig die Eigenständigkeit Schottlands innerhalb GBs bislang zumindest ablehnt.


    So paradox finde ich das gar nicht, es ist eben einfach das was von nationalen zu erwarten ist. Man ist da nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und will sich von den Schwächeren abgrenzen, das macht England auf der EU Ebene indem es die schwächelnden Staaten nicht unterstützen und nur Politik zu seinem Vorteil machen möchte und genauso wollen es die Schotten, nur nicht mit Blick auf die EU sondern auf das UK. Man muss bei sowas eben nur aufpassen, denn der nächste Schritt wäre zu sagen das die schottischen Lowlands die Inseln leid sind, das Edinburgh ein Stadtstaat werden möchte oder das nur das Edinburghische Stadtzentrum wirklich die Guten sind weil am Stadtrand ja nur die zurückgelassene und überflüssige Gesellschaft lebt.
    Will sagen, Abgrenzung ist immer möglich und leider gibt es eine Tendenz das viele da sind die nach unten treten und mit den vermeintlich Schwächeren nichts zu tun haben wollen.

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  • So paradox finde ich das gar nicht, es ist eben einfach das was von nationalen zu erwarten ist. Man ist da nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und will sich von den Schwächeren abgrenzen, das macht England auf der EU Ebene indem es die schwächelnden Staaten nicht unterstützen und nur Politik zu seinem Vorteil machen möchte und genauso wollen es die Schotten, nur nicht mit Blick auf die EU sondern auf das UK. Man muss bei sowas eben nur aufpassen, denn der nächste Schritt wäre zu sagen das die schottischen Lowlands die Inseln leid sind, das Edinburgh ein Stadtstaat werden möchte oder das nur das Edinburghische Stadtzentrum wirklich die Guten sind weil am Stadtrand ja nur die zurückgelassene und überflüssige Gesellschaft lebt.
    Will sagen, Abgrenzung ist immer möglich und leider gibt es eine Tendenz das viele da sind die nach unten treten und mit den vermeintlich Schwächeren nichts zu tun haben wollen.


    Wenn ich dich richtig verstehe, dann möchten sich die Schotten von GB abspalten, da sie GB als schwächelten Staat ansehen? :paelzer:

    Bei allem was ich von den Abspaltungsbefürwortern gelesen habe geht es hauptsächlich um Nationalstolz und um eigenbestimmte Politik.

  • Prinzipiell habe ich die Erwartung und Hoffnung, dass der Nationalstaat herkömmlicher Prägung mittelfristig weiter an Bedeutung verliert. In diesem konkreten Fall bin ich jedoch eindeutig für die schottische Unabhängigkeit – erstens, weil ich denke, dass es zwischen Schottland und EU keiner zusätzlichen Zwischenebene in Form von UK bedarf, zweitens und vor allem, weil ich auf keinen Fall eine Erbmonarchie unterstützen wollte. Wobei die Schotten ja offenbar selbst als unabhängiges Land die Queen behalten würden – in der Hinsicht kann ich sie absolut nicht verstehen, genauso wenig wie Kanada, Australien usw.

  • zweitens und vor allem, weil ich auf keinen Fall eine Erbmonarchie unterstützen wollte. Wobei die Schotten ja offenbar selbst als unabhängiges Land die Queen behalten würden – in der Hinsicht kann ich sie absolut nicht verstehen, genauso wenig wie Kanada, Australien usw.

    Naja die Aufgaben der Monarchen beschränken sich doch heutzutage auf rein repräsentative Aufgaben, oder nicht?

  • Wobei die Schotten ja offenbar selbst als unabhängiges Land die Queen behalten würden – in der Hinsicht kann ich sie absolut nicht verstehen, genauso wenig wie Kanada, Australien usw.


    Papst oder Queen, für einen von beiden müssen sie sich entscheiden und die Queen kommt halt öfters zu Besuch. :mrgreen:

  • Zitat von [TheDude];1353287

    Naja die Aufgaben der Monarchen beschränken sich doch heutzutage auf rein repräsentative Aufgaben, oder nicht?

    Klar, aber aufgrund von Geburt das lebenslange Recht zu haben, einen oder mehrere Staaten zu repräsentieren und sich dafür entsprechend entlohnen zu lassen, finde ich schon entschieden zu viel.

  • Wenn ich dich richtig verstehe, dann möchten sich die Schotten von GB abspalten, da sie GB als schwächelten Staat ansehen? :paelzer:

    Bei allem was ich von den Abspaltungsbefürwortern gelesen habe geht es hauptsächlich um Nationalstolz und um eigenbestimmte Politik.

    Na ja ich denke das zu einem nicht unwichtigen Teil da auch reinspielt das ein Großteil der Öl- und Gasvorkommen von GB auf schottischem Territorium liegen und man momentan einen nicht unerheblichen Teil des Gewinns an London abführen muss.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Das Land ist gespalten. 52% No Votes hiess es gestern abend.

    Ich bin froh wenn die Diskussion vorbei ist. Ich darf uebrigens auch waehlen, da ich hier lebe und Steuern zahle.

    Was mich nevert ist das viele Yes waehlen, weil es rpinzipiell gegen England geht und weil man so es den Englaendern heim zahlen will, was den Schotten angetan worden ist, besonders unter Thatcher.

    Anders gesagt geht es uns im Koenigreich nicht schlecht.

    'be careful what you wish for...' ist einer der Sprueche und ganz grosse Angst habe ich vor dem Euro.... :(

    :conf:

  • Ich darf uebrigens auch waehlen, da ich hier lebe und Steuern zahle.


    was ich prinzipiell auch gut finde, was ich dagegen nicht verstehe ist das Schotten die zur Zeit im Ausland leben nicht wählen dürfen. Ich denke dass das eine Entscheidung ist die alle angeht die vielleicht mal wieder dort leben wollen.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • was ich prinzipiell auch gut finde, was ich dagegen nicht verstehe ist das Schotten die zur Zeit im Ausland leben nicht wählen dürfen. Ich denke dass das eine Entscheidung ist die alle angeht die vielleicht mal wieder dort leben wollen.

    Ich wuerde meine Wahlkarte gerne an nen Schotten/Schottin im Ausland weiterleiten. Mir faellt es recht schwer diese Entscheidung zu treffen.

    :conf:

  • und ganz grosse Angst habe ich vor dem Euro.... :(


    Der tut nicht so weh wie manche glauben.
    Ab und zu können wir uns mit dem Euro sogar Essen und Trinken kaufen.

    Spaß beiseite, so wie ich deine Beiträge lese würdest du eher nichts verändert sehen.:paelzer:

  • Der tut nicht so weh wie manche glauben.
    Ab und zu können wir uns mit dem Euro sogar Essen und Trinken kaufen.

    Spaß beiseite, so wie ich deine Beiträge lese würdest du eher nichts verändert sehen.:paelzer:

    Ich wechseln teilweise taeglich meine Meinung... Ist ne schwierige Entscheidung.

    :conf:

  • Das Problem für mich ist das wir das doch in Europa einfach alles schon hatten und gesehen haben wozu es führt. Europäische Staaten haben Jahrhunderte miteinander Kriege geführt weil der ausgeprägte Nationalismus nicht zu bremsen war.

    Das ist so keine richtige Beschreibung. Nationalismus gibt es richtig überhaupt erst seit dem 19. Jahrhundert, davor hat man sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen, auch wenn Leute mit unterschiedlichen Kulturen im gleichen Land kämpften. Krieg geht auch bestens ohne Nationalismus. Man könnte doch eher andersrum argumentieren, dass Nationen ohne eigenes Land ein ständiger Unruheherd sind... man muss ja nur mal an den Ausbruch des 1. WKs denken, den Jugoslawien-Krieg, etc., während die friedliche Aufspaltung der Tschechoslowakei mE kein Problem war. Wenn man noch weiter gehen will, waren die Vertreibungen der Deutschen nach dem 2. WK ein Grund dafür, dass dort das Konfliktpotenzial weg war. (Ich will nicht sagen, dass das richtig war, aber auf den Effekt, den das hatte, hinweisen.)

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

    Einmal editiert, zuletzt von Derek Brown (13. September 2014 um 09:49)

  • Warum ist die Abstimmung eigentlich an einem Donnerstag?
    verringert das nicht die Wahlbeteiligung wenn sowas an einem Wochentag stattfindet?

    auch interessant das das Wahlalter schon bei 16 beginnt

  • Warum ist die Abstimmung eigentlich an einem Donnerstag?
    verringert das nicht die Wahlbeteiligung wenn sowas an einem Wochentag stattfindet?

    auch interessant das das Wahlalter schon bei 16 beginnt


    Seit 1935 fand jede Unterhauswahl an einem Donnerstag statt. Von den 16 Unterhauswahlen seit 1945 wurden vier im Oktober durchgeführt, vier im Juni, drei im Mai und zwei im Februar.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Britische_Unterhauswahlen

    Ist generell so das in angesächsischen Ländern unter der Woche gewählt wird. Ist in den USA ja auch so...

    #FIREJOSEPH

  • So die Schotten haben sich dann doch relativ deutlich für den Verbleib entschieden. Ca. 54 zu 46 (ein bezirk fehlt noch).

    Denke die Zugeständnisse Camerons (weitesgehende Autonomie) + die verbunde Unsicherheit was wirklich mit Renten, Währung etc. passiert dürften dafür gesorgt haben das es nicht noch knapper wurde...

    Trotzdem ist die Frage wie es jetzt weitergeht. Die Wahlbeteiligung war hoch, die größte Stadt Glasgow hat für Abspaltung gestimmt usw..
    Das ganze hat sicher auch Narben in der Schottischen Gesellschaft hinterlassen.

    #FIREJOSEPH