Aktuelle Bundespolitik

  • Polen wird von Deutschland Reparationszahlungen in Höhe von 6,22 Billionen Złoty (ca. 1,32 Billionen €) wegen des deutschen Überfalls und seiner Folgen vor exakt 83 Jahren verlangen.

    Reparacje. Polska będzie się domagać od Niemiec 6 bilionów 220 mld złotych
    Na Zamku Królewskim w Warszawie trwa prezentacja raportu dotyczącego strat Polski poniesionych w wyniku agresji i okupacji niemieckiej w latach 1939-1945.
    www.rp.pl
  • 2+4 und tschüss

    Reparationszahlungen waren im 2+4 Vertrag in keinster Weise Bestandteil, falls du darauf anspielst. Und ich hab natürlich keine Ahnung von derartigem Rechtswesen, aber ich kann die Polen da schon ein Stück weit verstehen.

  • Reparationszahlungen waren im 2+4 Vertrag in keinster Weise Bestandteil, falls du darauf anspielst. Und ich hab natürlich keine Ahnung von derartigem Rechtswesen, aber ich kann die Polen da schon ein Stück weit verstehen.

    Ich auch, die Pis(s) Partei macht billigen Wahlkampf…so betreiben Faschisten diesen immer. Mit dem aufbauen von Feindbildern…

  • 2+4 und tschüss

    Das was Adi gesagt hat und...

    Polen hat anders als andere Länder bislang keinen Cent an Reparationen von Deutschland bekommen. Grundsätzlich sehe ich da schon einen moralischen Anspruch. Polen war eines der ersten Opfer und hat eine sehr lange und schlimme Besatzungszeit erlebt.

    Allerdings ist diese "Rechnung" jetzt ein politisches Projekt der nationalkonservativen Regierung.

    Die Reparationsforderungen werden von liberalen Polen kritisiert. Und besonders schlau erscheint mir dieses Handeln angesichts der aktuellen geopolitischen Lage auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexSmith (1. September 2022 um 17:45)

  • Das was Adi gesagt hat und...

    Polen hat anders als andere Länder bislang keinen Cent an Reparationen von Deutschland bekommen. Grundsätzlich sehe ich da schon einen moralischen und auch einen juristischen Anspruch. Polen war eines der ersten Opfer und hat eine sehr lange und schlimme Besatzungszeit erlebt.

    Allerdings ist diese "Rechnung" jetzt ein politisches Projekt der nationalkonservativen Regierung.

    Die Reparationsforderungen werden von liberalen Polen kritisiert. Und besonders schlau erscheint mir dieses Handeln angesichts der aktuellen geopolitischen Lage auch nicht.

    Es gibt nur einen moralischen Anspruch. Der juristische ist seit 1953 schon mehrfach abgeschmettert worden. Das ist eine eindeutig nationalistisch motivierte Politik der PIS, um im Inneren zu punkten.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Es gibt nur einen moralischen Anspruch. Der juristische ist seit 1953 schon mehrfach abgeschmettert worden. Das ist eine eindeutig nationalistisch motivierte Politik der PIS, um im Inneren zu punkten.

    Das "juristisch" nehme ich zurück. An die Verzichtserklärung (keine "Abschmetterung") hatte ich nicht gedacht.

    Politisch könnte es im Sinne des Erhalts guter Beziehungen durchaus angezeigt sein, sich hinsichtlich Reparationen zu einigen. Nicht mit der PiS-Regierung, aber möglicherweise mit einer demokratisch gesinnten Nachfolgeregierung.

  • Politisch könnte es im Sinne des Erhalts guter Beziehungen durchaus angezeigt sein, sich hinsichtlich Reparationen zu einigen. Nicht mit der PiS-Regierung, aber möglicherweise mit einer demokratisch gesinnten Nachfolgeregierung.

    In dem Moment wo Du diese Tür nur einen Spalt breit öffnest, klopft sofort die halbe Welt bei Dir an. Ich kann Deinen Standpunkt auf der emotionalen Ebene nachvollziehen. Aber realpolitisch hat man da meiner Meinung nach null Spielraum.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • Das hat mit emotional nicht viel zu tun. Es geht darum, dass die Reparationsfrage das Verhältnis zu unserem zweitgrößten Nachbarn belastet.

    Es ist eher dadurch belastet, dass unser zweitgrößter Nachbar von Faschisten regiert wird.

  • Es ist eher dadurch belastet, dass unser zweitgrößter Nachbar von Faschisten regiert wird.

    Ich finde man sollte diesen Begriff nicht inflationär verwenden. Er ist rechts-konservativ, aber mit Putin spielen sie zB nicht in einer Liga. Das gleiche gilt auch für Orban. Das mir eine liberalere Regierung in den Ländern lieber wäre steht natürlich nicht zur Debatte

  • Manch einer unterscheidet sich in seinem kolonialistischen Blick auf das östliche Europa kaum von seinen Vorfahren, die dort vor 83 Jahren einen Vernichtungskrieg begonnen haben.

    Und ausgerechnet diese Fraktion ist superschnell dabei, anderen das Label "faschistisch" dranzukleben (historisch bedingte Komplexe?).

    Die polnische Regierung hat in den letzten Jahren Demokratie und Gewaltenteilung massiv ausgehöhlt. Ab und zu schaue ich mit offenem Mund polnischen Staatsfernsehen und bin erschrocken über die plumpe Propaganda.

    Die polnische Regierung ist antidemokratisch und rechtsradikal - faschistisch ist sie nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von AlexSmith (2. September 2022 um 11:08)

  • Das hat mit emotional nicht viel zu tun. Es geht darum, dass die Reparationsfrage das Verhältnis zu unserem zweitgrößten Nachbarn belastet.

    Weil eine antidemokratische und rechts-radikale Partei das versucht den Deutschen und Polen nach 70 Jahren einzureden?

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Die polnische Regierung ist antidemokratisch und rechtsradikal - faschistisch ist sie nicht.

    Führe bitte noch „autoritär“ hinzu und dann schau dir nochmal die Definition an. Fraglos waren die Nazis das ultimative Extrembeispiel für Faschismus, aber wenn man den Begriff „Faschismus“ ausschließlich für deren Regierungsart nutzt bzw. nutzen darf, dann verharmlost man den Rest. Es muss nicht zwangsweise noch zusätzlich ein Genozid durchgeführt werden.

    Gerade du hast doch in den letzten Monaten immer „wehret den Anfängen“ propagiert. Dann sollte man es hier auch tun, denn die Richtung ist eindeutig.

  • Weil eine antidemokratische und rechts-radikale Partei das versucht den Deutschen und Polen nach 70 Jahren einzureden?

    Nein, weil Polen aus moralischer Sicht Anspruch auf Reparationen hat und zwar unabhängig davon, wer in Warschau regiert.

    Ich würde mir wünschen, dass man nach einem Regierungswechsel in Polen geräuschlos eine Lösung findet, um das Thema ein für allemal vom Tisch zu bekommen.

    Die aktuell rechtlich geltende Lösung - Sowjetunion nimmt sich Reparationsleistungen aus ihrer deutschen Besatzungszone und leitet diese an andere weiter (haha) und die polnische Verzichtserklärung hinsichtlich Reparationen durch eine stalinistische und von Moskau abhängige Regierung - ist nicht zufriedenstellend.

    Wie gesagt, Polen hat bislang 0 Cent Reparationen von Deutschland erhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von AlexSmith (2. September 2022 um 12:11)

  • Nein, weil Polen aus moralischer Sicht Anspruch auf Reparationen hat und zwar unabhängig davon, wer in Warschau regiert.

    Ich würde mir wünschen, dass man nach einem Regierungswechsel in Polen geräuschlos eine Lösung findet, um das Thema ein für allemal vom Tisch zu bekommen.

    Die aktuell rechtlich geltende Lösung - Sowjetunion nimmt sich Reparationsleistungen aus ihrer deutschen Besatzungszone und leitet diese an andere weiter (haha) und die polnische Verzichtserklärung hinsichtlich Reparationen durch eine stalinistische und von Moskau abhängige Regierung - ist nicht zufriedenstellend.

    Wie gesagt, Polen hat bislang 0 Cent Reparationen von Deutschland erhalten.

    Deutschland kann nicht die ganze Geschichte zurückdrehen, aber was kann Deutschland dafür, dass die Russen damals über/für "ihre" Gebiete verhandelt haben. Dann müssten die Polen eigentlich eher die Ihnen entgangene Reparation bei den Russen einklagen. Zudem haben die Polen auch nach der russischen Besetzung keinen Anspruch erhoben und die Verträge anerkannt.

    Und wieso hat sich die (eh nicht haltbare) Forderung seit 2019 jetzt eigentlich verdoppelt? Inflation? Sind die abgetretenen Ostgebiete eigentlich schon in die Rechnung eingeflossen?

    Wo willst Du so eine Rechnung anfangen?

    Das Ding ist rechtlich so, wie es ist. Und das weiß auch die PIS. Man kann da maximal einen "symbolischen Akt" daraus machen. Aber bestimmt nicht mit der aktuellen Regierung.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Führe bitte noch „autoritär“ hinzu und dann schau dir nochmal die Definition an. Fraglos waren die Nazis das ultimative Extrembeispiel für Faschismus, aber wenn man den Begriff „Faschismus“ ausschließlich für deren Regierungsart nutzt bzw. nutzen darf, dann verharmlost man den Rest. Es muss nicht zwangsweise noch zusätzlich ein Genozid durchgeführt werden.

    Gerade du hast doch in den letzten Monaten immer „wehret den Anfängen“ propagiert. Dann sollte man es hier auch tun, denn die Richtung ist eindeutig.

    Genozid ist kein Faschismusmerkmal. Italien unter Mussolini oder Spanien unter Franco waren faschistisch, haben aber keinen Genozid verübt. Das deutsche Kaiserreich war Anfang des 20. Jahrhunderts nicht faschistisch, war aber für einen Völkermord verantwortlich.

    Die Nationalsozialisten waren Faschisten, aber sie haben sich von den meisten anderen faschistischen Regimen durch den scharfen Antijudaismus und Vernichtungswillen unterschieden, weshalb man in der Geschichtswissenschaft nicht (verharmlosend und im Gegensatz zur kommunistischen Geschichtsschreibung bis 89/90) vom deutschen Faschismus spricht, sondern mit Nationalsozialismus die Eigenbezeichnung verwendet, um denn Unterschied deutlich zu machen.

    Zudem vermengst du unzulässigerweise zwei Dinge - a) die Beurteilung des Ist-Zustands mit b) den möglichen Gefahren, die sich aus der Aushöhlung demokratischer Strukturen in Polen seit der Machtübernahme durch die PiS ergeben.

  • Deutschland kann nicht die ganze Geschichte zurückdrehen, aber was kann Deutschland dafür, dass die Russen damals über/für "ihre" Gebiete verhandelt haben. Dann müssten die Polen eigentlich eher die Ihnen entgangene Reparation bei den Russen einklagen. Zudem haben die Polen auch nach der russischen Besetzung keinen Anspruch erhoben und die Verträge anerkannt.

    Und wieso hat sich die (eh nicht haltbare) Forderung seit 2019 jetzt eigentlich verdoppelt? Inflation? Sind die abgetretenen Ostgebiete eigentlich schon in die Rechnung eingeflossen?

    Wo willst Du so eine Rechnung anfangen?

    Das Ding ist rechtlich so, wie es ist. Und das weiß auch die PIS. Man kann da maximal einen "symbolischen Akt" daraus machen. Aber bestimmt nicht mit der aktuellen Regierung.

    Lass bitte die PiS-Forderung außen vor. Da sind wir uns doch einig, dass es sich um Propaganda handelt. Und darauf wird und sollte sich auch keine deutsche Regierung einlassen.

    Einigkeit besteht auch darin, dass die Reparationsfrage mit einer demokratischen polnischen Regierung geklärt werden sollte - als symboischer Akt.

    Der Punkt ist, dass Europa in Jalta nach alter Denke (Kolonialismus, Einflusszonen von Großmächten) aufgeteilt worden ist. Entsprechend wenig zufriedenstellend ist mit der Reparationsfrage umgegangen worden.

    Reparationen von Russland zu erhalten, ist aktuell für Polen doch vollkommen illusorisch, so berechtigt die Forderungen auch sein mögen (sowjetischer Überfall 1939, Reparationsregelung nach dem Krieg).

  • Lass bitte die PiS-Forderung außen vor. Da sind wir uns doch einig, dass es sich um Propaganda handelt. Und darauf wird und sollte sich auch keine deutsche Regierung einlassen.

    Einigkeit besteht auch darin, dass die Reparationsfrage mit einer demokratischen polnischen Regierung geklärt werden sollte - als symboischer Akt.

    Der Punkt ist, dass Europa in Jalta nach alter Denke (Kolonialismus, Einflusszonen von Großmächten) aufgeteilt worden ist. Entsprechend wenig zufriedenstellend ist mit der Reparationsfrage umgegangen worden.

    Reparationen von Russland zu erhalten, ist aktuell für Polen doch vollkommen illusorisch, so berechtigt die Forderungen auch sein mögen (sowjetischer Überfall 1939, Reparationsregelung nach dem Krieg).

    Das ist eben die Krux. Wo fängt das an, wo hört das auf? Dann können wir auch gleich bis zum 30-jährigen Krieg zurück gehen und die Franzosen würde ich für Napoleons Feldzüge auch gerne noch mal bluten lassen. Geld hat solche Schäden noch nie ersetzt. Es kann immer nur darum gehen, dass in der EU nicht wieder passieren zu lassen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Zudem vermengst du unzulässigerweise zwei Dinge - a) die Beurteilung des Ist-Zustands mit b) den möglichen Gefahren, die sich aus der Aushöhlung demokratischer Strukturen in Polen seit der Machtübernahme durch die PiS ergeben.

    Nee, nur weil der Ist-Zustand de facto noch nicht als Faschismus zu bezeichnen ist, kann man trotzdem die Ideologie der Amtsträger benennen und da gibt es keine zwei Meinungen. Leider haben diese Leute aber das Problem, dass man zu sehr am Tropf der EU und anderer Institutionen hängt und deshalb (ähnlich wie Orban) ausschließlich bellt, aber nicht fähig zum beißen ist.

  • Das ist eben die Krux. Wo fängt das an, wo hört das auf? Dann können wir auch gleich bis zum 30-jährigen Krieg zurück gehen und die Franzosen würde ich für Napoleons Feldzüge auch gerne noch mal bluten lassen. Geld hat solche Schäden noch nie ersetzt. Es kann immer nur darum gehen, dass in der EU nicht wieder passieren zu lassen.

    Im Gegensatz zu Polen nach 1945 haben die von Frankreich unter Napoleon angegriffenen Länder Reparationszahlungen nach dem auf dem Wiener Kongress getroffenen Festlegungen erhalten.

  • Reparationen von Russland zu erhalten, ist aktuell für Polen doch vollkommen illusorisch, so berechtigt die Forderungen auch sein mögen (sowjetischer Überfall 1939, Reparationsregelung nach dem Krieg).

    Ja, und weil wir hier in D keine solchen Arschlöcher sind und nebenbei noch diesen "Vogelschiss" am Jacket kleben haben fragt man mal freundlich hier an? Mit welcher Berechtigung?

  • Im Gegensatz zu Polen nach 1945 haben die von Frankreich unter Napoleon angegriffenen Länder Reparationszahlungen nach dem auf dem Wiener Kongress getroffenen Festlegungen erhalten.

    Ja schon, aber da wurden durch das deutsche Komitee manche Landesteile bevorzugt. Das muss man dringendst mit Zins und Zinseszins noch mal nachverhandeln. Ich komm da grobgerechnet auf 1.6 Billionen, die Frankreich dann eigentlich auch direkt an Polen überweisen kann. :hinterha:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!