Las Vegas Raiders Offseason 2020

Zitat von Bay Araya

Es wirkt rein positionsmäßig wirklich ein wenig wie der „Derek-Carr-hat—keine-Ausreden-mehr“-Draft.

es wäre halt auch wünschenswert ein wenig weiter zu denken.

grob zusammengefasst hat man gestern nämlich folgendes gemacht:

- zuerst einen gadget player, jack of all trades master, master of none, den ich mir auf keiner position als "vollzeitstarter" vorstellen kann. aber hey, falls dieser receiver wahnsinn trotzdem nicht fruchtet, kann er statt carr den qb geben, oder wie?

- dann natürlich noch einen receiver. edwards ist schon ein ganz nettes prospect, welches man an dieser stelle ziehen kann, aber wo genau will man den dann in puncto spielzeit noch unterbringen?

- tja und dann der abschuss. ich bin normalerweise keiner, der das reach wort gerne verwendet. mir war es komplett latte, dass sie letztes jahr ferrell in den augen einiger ein paar picks zu früh geholt haben. mir war es völlig egal, dass sie bei miller das gleiche getan haben. wenn man allerdings ein late round prospect ohne richtige position in der dritten holt, muss auch ich von einem defintiven reach sprechen.

der (einzige) backup für jacobs ist nach wie vor richard. ein nachfolger für incognito (und eventuell jackson) ist weiterhin nicht in sicht. ein safety mit range (den haben wir nämlich auch nicht) wäre ebenfalls ganz nett gewesen und wenn man schon in der dritten runde irgendwelche developmental prospects draften muss, die einem in näherer zukunft vermutlich kaum weiterhelfen werden, dann bitte einen qb. wenn ich mir ansehe, was da alles an board war und dann die auswahlt von mayock und gruden... da wird mir ganz anders

so, das ist jetzt mal ein pick ganz nach meinem geschmack simpson passt wie arsch auf eimer ins o-line konzept der raiders. nice one.

auch nicht übel. aus meiner sicht ein netter value pick. ein feisty nickelback, dafür sollte man eine verwendung haben. ich hatte ja mit scott im talk-mock eine ähnliche idee.

Zitat von Zehner

Der gebürtige Nürnberger Dominik Eberle, K unterschreibt bei den Raiders.

und hat da durchaus chancen, den sprung ins team zu schaffen. eberle ist eines der interessanteren kicker prospects und carlson hat letztes jahr alles andere als überzeugt. von daher macht es auf jeden fall sinn, für competition zu sorgen.

Zitat von Tobi

Bei mir hat diese Zeit einiges Haareraufen verursacht und ein seltsames Gefühl hinterlassen.

es war vor allem ein sehr unausgewogener draft. drei (bzw. 2 1/2) receiver, zwei corner und dann noch einen o-liner und ein special teamer. wenn man bedenkt, dass man mit einem plus an draftkaptial an den start gegangen ist, hat man schon das gefühl, dass die ausbeute nicht gerade überragend ist. nachdem man sich derart auf diese beiden positionen fixiert hat, bleibt natürlich bezüglich depth fast alles andere auf der strecke und es sind nach wie vor spots offen, die man bis zum start der saison unbedingt adressieren muss. am augenscheinlichsten ist da defintiv die rb unit. sollte jacobs ausfallen, hat man keinen rb im roster, der die volle bzw. den großteil der ladung tragen kann. da siehts im endeffekt genau so bescheiden aus, wie letztes jahr. selbiges gilt nach wie vor für die safety unit. abram und sonst tummeln sich da nur "fringe" starter, masse statt klasse.

Zitat von Tobi

Was den Draft von Positionen angeht, hat man aus meiner Sicht gesehen mit welchen Verträgen Mayock nicht zufrieden ist. Gabe Jackson und Williams sind hoch dotierte Verträge. Für beide hat man jetzt potentielle Nachfolger geholt, die dann ab der Season 2021 greifen könnten.

dann hätte er aber zwei guards draften müssen, weil mit incognito kann man so oder so nicht mehr langfristig planen. da kann jederzeit ein massiver einbruch kommen. ich erinnere nur an penn, der von heute auf morgen nicht wiederzuerkennen war. schätze nach der kommenden saison ist da schluss. ich seh simpson also eher als nachfolger von incognito.

für simpson musste man hoch, weil sie ihr clemson fetischismus überkommen hat und sie unbedingt muse ziehen mussten. gerade bei dem bin ich mir realtiv sicher, dass er auch noch später zu haben gewesen wäre. von daher wärs wahrscheinlich cleverer gewesen mit dem dritten 3rd rounder nach dem downtrage simpson (ist ja immerhin auch ein tiger) zu holen, dann von mir aus muse und so hätte man noch den zusätzlichen pick in der 5. runde behalten können, den man gut in einen rb, safety oder sonstige depth investieren kann. auch strategisch erscheint mir also die ganze geschichte ein wenig holprig. das hätte ich mit einem mayock im boot und nach der draft performance letztes jahr nicht erwartet.

Zitat von mizzery

Wie waren seine Leistungen im Trikot der Raiders?

durchwachsen. aber das galt mehr oder weniger für fast alle db´s der raiders.

Zitat von mizzery

Stärken, Schwächen?

die eklatanteste schwäche ist sein speed. worley hat bei der combine eine +4,60 zeit hingelegt und dementsprechend sieht das dann auch auf dem feld aus. die raiders defense war in den letzten jahren extrem anfällig für big plays, dazu hat auch er einiges beigetragen. mit schnellen receivern hatte er massive probleme und wenn dann fix keine safety hilfe zur stelle war, hat es (zu) oft eingeschlagen. wenn er in position ist, hat er ganz anständige ball skills und ist zudem ein solider tackler. es gab überlegungen ihn auf safety zu testen. das ist aus meiner sicht durchaus eine überlegung wert.

bevor man aus dieser draft class jetzt ausgerechnet muse vorzeitig zum beast erklärt, sollte man sich schon dessen bewusst sein, dass das vorläufig ein projekt ist. nicht mehr und nicht weniger. gerade von clemson hab ich in den letzten jahren gar nicht so wenige spiele gesehen und wenn man ganze spiele sieht und nicht nur ein paar highlight clips, dann bekommt man defintiv ein etwas klareres bild. als beast hab ich den nämlich nicht in erinnerung, da gabs schon ein paar ganz andere kaliber im roster, die eher diese bezeichnung verdient hätten/haben. um das mal in eine passende perspektive zu bekommen: vom obig erwähnten worley kann man ebenfalls ohne weiteres einen beast-clip zusammenschneiden. man denke z.b. nur an dessen interception gegen die lions... von den leuten, die woche für woche gesehen haben, wie er von anfang bis ende performt hat, würde allerdings keiner auf die idee kommen und den auch nur ansatzweise in die "beast kategorie" zu stecken.

muse hat straight line speed (mehr als unser neuester 1st round corner ), ist aber für einen nfl safety definitiv zu holzgeschnitzt und hat deswegen bei clemson auch nur überwiegend in der box sauber performt. ein switch auf lb ist also für die nfl schon naheliegend. mit unter 230 pfund ist er aber noch auf der schmalen seite und wird wohl ein paar kilo und ps zulegen müssen, um da in heavy traffic nicht unter die räder zu kommen. wie das dann konstant u.a. in puncto block shedding, gap disziplin und allen weiteren lb-relevanten dingen aussieht, kann man jetzt gerade bei ihm noch nicht mal erahnen. im moment sehe ich da eher einen typen für klar defintierte und eingeschränkte spezialaufgaben, den man situationsbedingt mal bringen kann, als einen vollwertigen lb der vom ersten snap weg heftig in die rotation eingebunden ist. die offseason ist eine schöne zeit für träumereien, bevor dann im herbst die knallharte realität einsetzt und das vermeintliche beast plötzlich doch niemanden das fürchten lehrt. ich würde nicht so weit gehen und muse schon im vorhinein abschreiben (sind schon schrägere dinge passiert, die keiner kommen sehen hat), es würde mich allerdings schon mehr wundern, wenn er tatsächlich momentan zum erweiterten kreis der key performer wird, als wenn er das schicksal des letztjährigen "raw as it gets" prospects (johnson) teilt und es noch ein wenig dauert, bis man eventuell mehr von ihm sieht.

Zitat von Django22

sowohl gruden als auch mayock sind 24/7 Football, mein Vertrauen haben sie.

es gab wohl in der geschichte dieses sports nur wenige, die football so gelebt haben wie al davis und es gab vielleicht eine handvoll leute, die ihm in puncto sachverstand das wasser reichen konnten. wenn es nur danach geht, dann hätte der eigentlich nie eine fehlentscheidung treffen dürfen. blindes vertrauen, egal in wen, ist sowieso nicht mein ding und was den sport betrifft stelle ich mir so ein fan-dasein relativ langweilig vor. wozu sich mit college football/dem draft beschäftigen oder gar ansehen? mayock hat schließlich einmal gezeigt, dass er es drauf hat. mehr muss man dazu wohl nicht wissen und schon gar nicht drüber sprechen oder schreiben. wozu überhaupt noch spiele ansehen? gruden versteht in puncto x and o´s zehnmal mehr davon als jeder hier. am besten hinterher noch kurz bei rex ryan und shannon sharpe reinsehen, dann spart man sich an die vier stunden und die müssen es schliesslich wissen, weil sie mal gecoacht oder gespielt haben... ich bilde mir gerne eine eigene meinung und ich bin zum diskutieren hier. wenn dann allerdings nur noch totschlagargumente wie diese kommen, dann hat sich das ganze erübrigt.

mayock hat letztes jahr einen astreinen einstand gefeiert, kein frage. aber eine fliege macht noch keinen sommer (auch mckenzie hat bekanntlich eine ganz gute klasse an land gezogen und danach fast nichts mehr geregelt bekommen) und bei einer draft class in der gruden in irgendeiner form involviert ist, ist sowieso immer eine gewisse skepsis angebracht, weil sich der diesbezüglich eben nie wirklich mit ruhm bekleckert hat. der tenor nach dem draft war letztes jahr ein ganz anderer und das gewiss nicht ohne grund. da wurden fast ausschliesslich fertige football spieler geholt, wo man nicht allzuviel phantasie brauchte um sich vorzustellen, dass sie sofort einiges beitragen können. die aktuelle class ist da schon ein ordentlicher kontrast mit jeder menge fragezeichen. ich werd mich damit anfreunden müssen und auch können, aber ein mayock wirds schon wissen ist mir definitiv zu wenig. bei den fragen die sich da auftun muss man im übrigen nicht groß ins detail gehen, die sind klar ersichtlich und ein logischer zusammenhang des ganzen ist zum teil nur schwer zu erkennen.

zuerst holt man den speed-demon auf wr, weil man der meinung ist "speed kills" und ein paar picks später einen 24 jährigen corner, der bei osu immer zweite geige gespielt hat und den wahrscheinlich aufgrund seiner athletischen defizite niemals 1-1 covern kann. man orientiert sich diversen aussagen zufolge am amtierenden sb-champ. von daher ist es von mir aus nachvollziehbar, dass man ebenfalls so einen speedster wie hill in seinen reihen haben möchte. die wahl des corners und somit dem direkten antidot passt da aber eben überhaupt nicht ins bild. zuerst speed kills und dann speed who cares? in der dritten runde holt man einen gadget player ohne richtige position. der hat an der uni alles mögliche gemacht, aber aufgrund dessen eben nichts so richtig. sowas wie einen kompletten route-tree kennt er nur vom hören sagen, aber nachdem er offensichtlich sowieso eher als backup für jacobs eingeplant ist, wäre das ja nicht so tragisch. aber da tut sich schon die nächste frage auf. nach allem was ich von bowden gesehen habe, fehlt da noch einiges, was einen auch nur ansatzweise kompletten nfl rb ausmacht. bowden ist schon ein ganz spannendes projekt, wo ich mir durchaus vorstellen kann, dass er auch schon in der kommenden saison ein paar explosive plays hinlegt. die eigentliche frage nach einem richtigen ersatz für jacobs blieb damit allerdings unbeantwortet. ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass der als konventioneller rb bei einem etwaigen ausfall die last schultern kann. richard bekanntlich auch nicht und nun? der ist eher ein ersatz für richard und wenn er dem den rang ablaufen kann, wärs immerhin schon ein kleiner gewinn. an dem pick von edwards hab ich per se nichts auszusetzen, wenngleich ich größere needs mit mindesten ebenso viel value lieber bedient hätte, aber gut, soll so sein. tjo und beim "physical" beast braucht man halt schon eine menge phantasie um einen baldigen impact zu sehen. spieler die primär den weg ins roster über die special teams finden, darf man gerne auch zweidrei runden später holen. die picks von simpson und robertson fand ich dagegen erfrischend einleuchtend und relativ frei von großen fragezeichen. da hat man offensichtlich erst angefangen weiterzumachen, wo man letztes jahr aufgehört hat.

es tun sich also alles in allem schon ein wenig mehr fragen als üblich auf. von der recht mauen udfa ausbeute und den dezent unrunden trade geschäften bzw. dem damit verbundenen strategischen ansatz will ich erst gar nicht anfangen. im vergleich zum safe approach letztes jahr ist da schon eine menge boom/bust dabei und das geht auch mit einem "in mayock wie trust" nicht so ohne weiteres weg. ich freu mich nichtsdestotrotz auf die neuen jungs und hoffe es gibt einen ordentlichen boom. einstweilen hab ich aber bei zweidrei picks meine berechtigten zweifel.