Massentierhaltung / Arbeitsbedingungen auf Schlachthöfen /Werkverträge

  • Schon klasse wie mit zweierlei Maß gemessen wird. Die Unternehmen dürfen alles was legal machen um Gewinn zu machen, aber wenn der Verbraucher das macht, dann ist er der Schuldige an den Arbeitsbedingungen und den Umständen.

    also erstmal hast du ja noch eine Partei vergessen - den Gesetzgeber der die Rahmenbedinungen vorgibt
    und in diesem Dreieck ist aus meiner Sicht niemand schuldlos oder alleine der Schuldige

    und das Ganze ist ja auch nicht nur ein Problem der Fleischindustrie sondern in (nahezu) allen Branchen - kannst ja z.B. mal überlegen unter welchen Bedingungen deine Kleidung hergestellt wurde oder woher die seltenen Erden für dein Smartphone kommen

  • also erstmal hast du ja noch eine Partei vergessen - den Gesetzgeber der die Rahmenbedinungen vorgibtund in diesem Dreieck ist aus meiner Sicht niemand schuldlos oder alleine der Schuldige

    und das Ganze ist ja auch nicht nur ein Problem der Fleischindustrie sondern in (nahezu) allen Branchen - kannst ja z.B. mal überlegen unter welchen Bedingungen deine Kleidung hergestellt wurde oder woher die seltenen Erden für dein Smartphone kommen

    Wenn niemand schuldlos ist, woran liegt die Schuld eines Kunden hinsichtlich der eingesetzten seltenen Erden im Smartphone? :madness

  • ich verstehe so langsam nicht mehr was du uns hier sagen willst?

    Klar kann der Verbraucher etwas ändern aber seine Macht ist sehr begrenzt. Es ist immer eine Frage des Geldes und der Bequemlichkeit des Konsumenten.

  • Klar kann der Verbraucher etwas ändern aber seine Macht ist sehr begrenzt. Es ist immer eine Frage des Geldes und der Bequemlichkeit des Konsumenten.

    Das ist doch auch nur ein bequemes Argument:"Ich als Verbraucher würde ja gerne, aber mir sind da die Hände gebunden"

    Eine Veränderung der aktuellen Situation erreicht man nur, wenn das durch die Konsumenten getragen wird. Und die Konsequenzen die daraus resultieren würden, werden verdrängt, weil es unbequem ist und auch mit Verzicht und einem wesentlich größeren finanziellen Aufwand verbunden ist.
    Das führt dann dazu, dass man sagt Massentierhaltung scheiße, aber ich kann ja auch nicht viel ändern ( und ein 'zum Glück' mitgedacht)

  • Ok also ich esse seit 2013 kein Fleisch , was hat sich seit dem geändert? Nix. Also habe ich keine Macht. Und nun?

  • Okay, ich war ja gestern wieder bei meinem lokalen Metzger. Die Verkäuferin kennt meinen Vornamen, den meiner Frau und auch meine Kinder. Ergo, ich gehe regelmäßig zu meinem lokalen Metzger und fördere wahrscheinlich den Großkonzern wie Tönnies nicht.

    Was habe ich mit meinem jahrelangen Einkäufen bei meinem Dorfmetzger bewirkt?

    Habe ich die Garantie dass das Fleisch zum Teil nicht aus einem Industriebetrieb hergestellt worden ist?
    Habe ich damit bewirkt, dass die Kastenstände und die bauliche Veränderung gesetzlich endlich vergrößert werden?
    Habe ich damit es nachweislich geschafft, dass den Schweinen nicht der Schwanz kupiert wird?
    Habe ich damit bewirkt, dass männliche Schweine nicht bei lebendigem Leib kastriert werden?

    Wenn mir hier jemand eine der Fragen ein nachweisliches "Ja" geben kann, dann hat er mir den wirklich den Tag damit gerettet, dass ich endlich mal ruhigeren Gewissens Fleisch essen darf. Wenn nein, dann möge man mir bitte sagen, wie ich diese Macht, dann einsetzen habe.

  • Das beantwortet meine Frage nicht.[/quote]
    also ich finde schon, aber ich kann auch nochmal ganz deutlich werden - dadurch das die Mehrheit der Verbraucher ein möglichst billiges Produkt möchte und es ihnen egal ist wo/wie das produziert wird trägt der Verbraucher eben eine Mitschuld
    Alternativen gäbe es ja - beim konkreten Beispiel Smartphone habe ich ja bereits das Fairphone genannt - wie viele Leute kennst du die auf ein solches Produkt zurückgreifen?


    ich verstehe so langsam nicht mehr was du uns hier sagen willst?

    Klar kann der Verbraucher etwas ändern aber seine Macht ist sehr begrenzt. Es ist immer eine Frage des Geldes und der Bequemlichkeit des Konsumenten.


    dein letzter Satz zeigt doch das du offenbar genau verstanden hast was ich sagen will

  • Wenn mir hier jemand eine der Fragen ein nachweisliches "Ja" geben kann, dann hat er mir den wirklich den Tag damit gerettet, dass ich endlich mal ruhigeren Gewissens Fleisch essen darf. Wenn nein, dann möge man mir bitte sagen, wie ich diese Macht, dann einsetzen habe.


    Darauf gibt es wohl kein ja, mir ging es mit meinen Überlegungen ganz genauso. Der sympathische kleine Metzger bei mir bekommt sein Fleisch aus den gleichen Haltungs-Bedingungen und von der Wurst werden genau 3 Sorten selbst hergestellt, der Rest kommt aus Grossschlachtereien und ist das selbe Zeug wie im Supermarkt, nur deutlich teurer. Das Ganze System ist einfach krank, egal wo man nun hinblickt.
    Und ich glaube auch nicht, dass sich nachhaltig etwas ändern wird, man muss sich ja nur Mal die Ministerin, die dafür zuständig ist ansehen um das zu wissen.

  • Zitat von Berserker

    also ich finde schon, aber ich kann auch nochmal ganz deutlich werden - dadurch das die Mehrheit der Verbraucher ein möglichst billiges Produkt möchte und es ihnen egal ist wo/wie das produziert wird trägt der Verbraucher eben eine Mitschuld


    Alternativen gäbe es ja - beim konkreten Beispiel Smartphone habe ich ja bereits das Fairphone genannt - wie viele Leute kennst du die auf ein solches Produkt zurückgreifen?

    Sorry, dass halte ich für Quatsch. Erstens mache ich(!) keine Preise. Und ein hoher Preis sagt zunächst nichts über die Herstellung, ökologische Aspekte, Arbeitsbedingungen oder sonst was aus.
    Ein Mercedes kostet i.d.R. mehr als ein Opel und ein iphone gern fasst das Doppelte als ein Samsung. Und? Produziert des wegen Mercedes oder Apple ökologischer oder sind bekannt für signifikante bessere Arbeitsbedingung als der jeweilige Konkurrent.

    Oder, weil du ja weiterhin eine Kausalität von billig = Schlecht produziert was ergo bedeutet höherer Preis = besser produziert darstellst:

    Fairphone 3 kostet rund 440€
    Apple Iphone SE 460€

    Tut gutes: Kauft Iphone!

  • Sorry, dass halte ich für Quatsch. Erstens mache ich(!) keine Preise. Und ein hoher Preis sagt zunächst nichts über die Herstellung, ökologische Aspekte, Arbeitsbedingungen oder sonst was aus.Ein Mercedes kostet i.d.R. mehr als ein Opel und ein iphone gern fasst das Doppelte als ein Samsung. Und? Produziert des wegen Mercedes oder Apple ökologischer oder sind bekannt für signifikante bessere Arbeitsbedingung als der jeweilige Konkurrent.

    Oder, weil du ja weiterhin eine Kausalität von billig = Schlecht produziert was ergo bedeutet höherer Preis = besser produziert darstellst:

    Fairphone 3 kostet rund 440€
    Apple Iphone SE 460€

    Tut gutes: Kauft Iphone!

    Wo kostet ein IPhone das doppelte wie ein Samsung?

  • Wo kostet ein IPhone das doppelte wie ein Samsung?

    Hmm, dass war etwas ungenau von mir.

    Bei Media Markt:
    Das preiswerteste verfügbares iphone für 350€
    Das wahrscheinlich preiswertestes verfügbares Samsung für 155€.

    Einmal editiert, zuletzt von Adi (9. Juli 2020 um 12:54)

  • Das beantwortet meine Frage nicht.
    also ich finde schon, aber ich kann auch nochmal ganz deutlich werden - dadurch das die Mehrheit der Verbraucher ein möglichst billiges Produkt möchte und es ihnen egal ist wo/wie das produziert wird trägt der Verbraucher eben eine Mitschuld


    Ist es ihnen denn egal?
    Ich finde auch diese Sichtweise stark vereinfacht.
    Zunächst muss der Verbraucher erstmal Kenntnis darüber erlangen, wie das Produkt denn hergestellt wird, um danach ein Urteil fällen zu können, ob es mir egal ist oder nicht.
    Dafür müsste vielmehr Aufklärung und Transparenz geschaffen werden. Doch das wird entweder vom Ministerium geblockt oder von der Industrie missbraucht.
    Was bleibt dem Verbraucher dann übrig, als jeden kleinen Einkauf offenbar selbst hinterfragen zu müssen. Nur wie?! Der Metzger weiß es zum Teil selbst nicht. Die Bäckereifachverkäuferin kennt die genaue Zutatenliste nicht. Der Kassierer bei Kik ist auch nicht auskunftsfähig. Und nun?

    Ich glaube, wenn man den Verbrauchern genau erklärt, wie Produkte hergestellt werden und welche negativen Folgen das auf Mensch und Umwelt hat bzw haben kann, dann wäre es vielen nicht egal.

    Natürlich ist es auch nicht hilfreich, wenn man jedes Jahr ein neues Handy oder TV braucht. Aber auch die Bedürfnisse der Verbraucher werden zum Teil durch die Industrie und die Medien gesteuert. Süchtigmachende Inhaltsstoffe in Fast Food. Diese Zusammenhänge "I don't want it, I just need it" versteht nur nicht jeder, womit wir dann beim Bildungssystem wären.

    Nur ein aufgeklärter Mensch kann bewusste Entscheidungen treffen.
    Aber natürlich kann sich jeder seine Entscheidungen bewusst machen.

  • Sorry, dass halte ich für Quatsch. Erstens mache ich(!) keine Preise. Und ein hoher Preis sagt zunächst nichts über die Herstellung, ökologische Aspekte, Arbeitsbedingungen oder sonst was aus.Ein Mercedes kostet i.d.R. mehr als ein Opel und ein iphone gern fasst das Doppelte als ein Samsung. Und? Produziert des wegen Mercedes oder Apple ökologischer oder sind bekannt für signifikante bessere Arbeitsbedingung als der jeweilige Konkurrent.

    Oder, weil du ja weiterhin eine Kausalität von billig = Schlecht produziert was ergo bedeutet höherer Preis = besser produziert darstellst:

    Fairphone 3 kostet rund 440€
    Apple Iphone SE 460€

    Tut gutes: Kauft Iphone!


    1) indirekt machst du schon Preise, wenn der Preis zu hoch ist und dadurch der Absatz geringer ist sucht der Hersteller natürlich nach Möglichkeiten den Preis zu drücken um den Absatz zu erhöhen
    warum gibts denn kaum noch Metzger und Bäcker? -> weil es im Supermarkt billiger ist

    2) natürlich heißt höhrerer Preis nicht automatisch das die Produktion ökologischer ist, dass habe ich auch nicht gemeint, es ging mir darum das wenn der Hersteller für bessere Arbeitsbedinungen und bessere Umweltverträglichkeit bei der Produktion sorgt das diese Kosten auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden, aber die Mehrheit der Konsumenten ist eben nicht bereit diesen Aufschlag zu bezahlen

    3) dein Vergleich zwischen Iphone und Fairphone hinkt weil sie unterschiedliche Hardare einsetzen


    letztendlich muss das ja jeder für sich selbst bewerten, ich bin der Meinung ich trage durch mein Konsumverhalten eine Mitschuld an diesem System
    und ich mache mir auch keine Illusion darüber das wenn ich CEO eines Konzerns wäre würde ich auch nach Gewinnmaximierung streben - weil das eben die Verpflichtung gegenüber meinen Shareholder wäre

    Einmal editiert, zuletzt von BeRseRkeR (9. Juli 2020 um 13:33)

  • und ich mache mir auch keine Illusion darüber das wenn ich CEO eines Konzerns wäre würde ich auch nach Gewinnmaximierung streben - weil das eben die Verpflichtung gegenüber meinen Stakeholdern wäre

    Weißt du eigentlich was Stakeholder sind?

  • Habe ich die Garantie dass das Fleisch zum Teil nicht aus einem Industriebetrieb hergestellt worden ist?

    Das erinnert mich an die Frau des Bäckermeisters, bei dem ich mal einige Zeit vor dem Studium nachts Brötchen ausgefahren hatte. Diese wurde anno 2005 mal fuchsteufelswild, weil der Geselle beim frühmorgendlichen Kommissionieren für die kleinen Filialen auf dem Dorf mal eine Ladung Brötchen für eine solche in einem Paket bereitgestellt hatte, auf dem noch der Aufkleber des Backmittellieferanten klebte :rolleyes:

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • du hast Recht, ich meinte die Shareholder

    Wobei Stakeholder hier die bessere Sichtweise ist. Denn dort wären ja alle Interessengruppe zu beachten, wie zB Kunden und Lieferanten.

    Wenn ich nur die Gewinnoptimierung im Blick habe und die Stakeholder außer Acht lasse, wird die Firma irgendwann keinen Gewinn mehr machen.

  • .....
    und ich mache mir auch keine Illusion darüber das wenn ich CEO eines Konzerns wäre würde ich auch nach Gewinnmaximierung streben - weil das eben die Verpflichtung gegenüber meinen Shareholder wäre

    Keine Ahnung warum es bei Dir immer so rüberkommt als wäre die Gewinnmaximierung das einzige Ziel, welches ein Unternehmen verfolgen kann.

    In der Regel verfolgen immer mehr Unternehmen ökonomische, ökologische und soziale Ziele. Ja, Gewinn ist wichtig, da dieser unabdingbar für den Fortbestand und die Innovationskraft eines Unternehmens ist. Ist ein Unternehmen rein auf Gewinnerzielung aus, wird es aber zunehmend kritisch betrachtet. Viele Investoren und Konsumenten achten vermehrt darauf ob ein Unternehmen auch ökologisch handelt. Man nehme zum Beispiel den Diesel Skandal. Sowohl Investoren als auch Kunden haben die beteiligten Unternehmen ordentlich abgestraft. Dann gibt es Unternehmen die bspw. viele hochqualifizierte Mitarbeiter benötigen. Um diese in das Unternehmen zu locken kümmern diese sich sehr intensiv, um das soziale Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter.

    Bin eigentlich ganz froh nicht in einem Unternehmen zu arbeiten, wo der CEO und das Board nur nach Gewinnmaximierung strebt.

    Einmal editiert, zuletzt von El_hombre (9. Juli 2020 um 17:16)

  • 1) indirekt machst du schon Preise, wenn der Preis zu hoch ist und dadurch der Absatz geringer ist sucht der Hersteller natürlich nach Möglichkeiten den Preis zu drücken um den Absatz zu erhöhen
    warum gibts denn kaum noch Metzger und Bäcker? -> weil es im Supermarkt billiger ist

    2) natürlich heißt höhrerer Preis nicht automatisch das die Produktion ökologischer ist, dass habe ich auch nicht gemeint, es ging mir darum das wenn der Hersteller für bessere Arbeitsbedinungen und bessere Umweltverträglichkeit bei der Produktion sorgt das diese Kosten auf den Verkaufspreis aufgeschlagen werden, aber die Mehrheit der Konsumenten ist eben nicht bereit diesen Aufschlag zu bezahlen

    3) dein Vergleich zwischen Iphone und Fairphone hinkt weil sie unterschiedliche Hardare einsetzen


    letztendlich muss das ja jeder für sich selbst bewerten, ich bin der Meinung ich trage durch mein Konsumverhalten eine Mitschuld an diesem System
    und ich mache mir auch keine Illusion darüber das wenn ich CEO eines Konzerns wäre würde ich auch nach Gewinnmaximierung streben - weil das eben die Verpflichtung gegenüber meinen Shareholder wäre

    Okay, jetzt mal um es zu verdeutlichen, worauf ich hinaus möchte: ICH, als einzelner Verbraucher mache keinen Preis! ICH habe keine Macht Preise zu bestimmen, denn ICH habe nur die MACHT über MEINE Kaufentscheidung und zuweilen auch ein Mitspracherecht über die Kaufentscheidung meiner Familienmitglieder (was bei drei Frauen aber nicht recht viel sein kann :tongue2: ).

    Ich habe aber kein Zugriffsmöglichkeit mit meiner Kaufentscheidung die Kaufentscheidung anderer Verbraucher zu beeinflussen geschweige denn die MACHT anderen Verbrauchern ihre Kaufentscheidung zu bestimmen, damit ich auch nur annähernd in die Position komme, das Wohl des Tieres, die Bedingung von Arbeitskräften oder Produkte ökologisch erzeugen zu lassen. Auch nicht wenn ich mir jeden Tag ein Steak vom handgestreichelten, auf der grünen Wiese aufgezogenen Kobe-Rind kaufe oder mir 365 Fairphones im Jahr zusammenkaufe. Es würden weiterhin die armen Viecher in die Kästen gezwängt, die Mitarbeiter ausgebeutet und die Metalle schmutzig geschürft.

    Zu 2) Wie gesagt der Preis gibt mir null Auskunft. Chiquita Bananen kosten 2,34€ das Kilo; Bio Bananen mit Fairtrade Siegel bekomme ich für 2,29€. Und ich hab leider keine Ahnung ob Chiquita fairer zu den Lieferanten oder ihre Bananen noch bio-er sind als das krumme gelbe Fairtrade-Dingens.

    Zu 3) Der Vergleich hinkt überhaupt nicht, weil es in dieser Diskussion gar nicht darum ging welche Hardware verbaut worden ist. Und ich hab auch nicht damit angefangen ein Produkt zu preisen, was eigentlich ganz anders ist, als die anderen. :)


    Nein! ICH bin nicht Schuld!

  • Okay, jetzt mal um es zu verdeutlichen, worauf ich hinaus möchte: ICH, als einzelner Verbraucher mache keinen Preis! ICH habe keine Macht Preise zu bestimmen, denn ICH habe nur die MACHT über MEINE Kaufentscheidung und zuweilen auch ein Mitspracherecht über die Kaufentscheidung meiner Familienmitglieder (was bei drei Frauen aber nicht recht viel sein kann :tongue2: ).


    natürlich kannst du alleine nichts bewirken, es geht immer nur über die Mehrheit - aber dafür muss sich eben erstmal jeder einzelne hinterfragen


    Und ich hab leider keine Ahnung ob Chiquita fairer zu den Lieferanten oder ihre Bananen noch bio-er sind als das krumme gelbe Fairtrade-Dingens.


    und da sind wir eben wieder bei der Bequemlichkeit - was hält dich davon ab dich zu informieren?


    Zu 3) Der Vergleich hinkt überhaupt nicht, weil es in dieser Diskussion gar nicht darum ging welche Hardware verbaut worden ist.


    doch natürlich hinkt er weil bessere Hardware logischerweise auch mehr in der Herstellung kostet


    Keine Ahnung warum es bei Dir immer so rüberkommt als wäre die Gewinnmaximierung das einzige Ziel, welches ein Unternehmen verfolgen kann.


    das einzige Ziel ist es natürlich nicht, aber wohl das Hauptziel
    ich hatte ja den Link mit den Top100 börsennotierten Unternehmen gepostet und die Frage gestellt welches davon nicht Gewinnmaximierung als Hauptziel hat

    Einmal editiert, zuletzt von BeRseRkeR (9. Juli 2020 um 14:39)

  • Ok also ich esse seit 2013 kein Fleisch , was hat sich seit dem geändert? Nix. Also habe ich keine Macht. Und nun?

    Ernsthaft? Und wenn die Partei, die ich gewählt habe keine Regierungsaufgaben übernimmt, hab ich in Deutschland keine Möglichkeit am politischen Leben teilzunehmen?

    Außerdem stimmt das ja noch nicht mal, was du sagst. Es ist überhaupt erstmal ein Markt für Fleischersatz entstanden, da wurden in den letzten 10-15 Jahren riesige Fortschritte gemacht und das eben weil eine gesteigerte Nachfrage entstanden ist. Und auch bei der Fleischproduktion sind, auch wenn es bisher nur Nischen sind, Alternativen entstanden, die auf Bio und Freilandhaltung setzen und im Metzger noch immer einen handwerklichen Beruf sehen.


    Was habe ich mit meinem jahrelangen Einkäufen bei meinem Dorfmetzger bewirkt?

    Habe ich die Garantie dass das Fleisch zum Teil nicht aus einem Industriebetrieb hergestellt worden ist?
    Habe ich damit bewirkt, dass die Kastenstände und die bauliche Veränderung gesetzlich endlich vergrößert werden?
    Habe ich damit es nachweislich geschafft, dass den Schweinen nicht der Schwanz kupiert wird?
    Habe ich damit bewirkt, dass männliche Schweine nicht bei lebendigem Leib kastriert werden?

    Wenn mir hier jemand eine der Fragen ein nachweisliches "Ja" geben kann, dann hat er mir den wirklich den Tag damit gerettet, dass ich endlich mal ruhigeren Gewissens Fleisch essen darf. Wenn nein, dann möge man mir bitte sagen, wie ich diese Macht, dann einsetzen habe.

    Du könntest dir das selbst mit ja beantworten, in dem du einfach deinen Metzger fragst und je nach Antwort deine Konsequenzen daraus ziehst. Und daran angeschlossen

    Okay, jetzt mal um es zu verdeutlichen, worauf ich hinaus möchte: ICH, als einzelner Verbraucher mache keinen Preis! ICH habe keine Macht Preise zu bestimmen, denn ICH habe nur die MACHT über MEINE Kaufentscheidung und zuweilen auch ein Mitspracherecht über die Kaufentscheidung meiner Familienmitglieder (was bei drei Frauen aber nicht recht viel sein kann :tongue2: ).

    Nein! ICH bin nicht Schuld!

    doch, wenn du aus Bequemlichkeit nichts an deinem Verhalten änderst, weil du alleine ja eh nichts bewirken kannst, dann trägst du aktiv dazu bei, dass der Status Quo bestehen bleibt. Du wirst alleine nicht von heute auf morgen die Revolution in der Fleischindustrie lostreten, aber es ist schon viel gewonnen, wenn man seine Ansichten nach außen vertritt und auch danach handelt.

    Ich glaube, wenn man den Verbrauchern genau erklärt, wie Produkte hergestellt werden und welche negativen Folgen das auf Mensch und Umwelt hat bzw haben kann, dann wäre es vielen nicht egal.
    [...]
    Nur ein aufgeklärter Mensch kann bewusste Entscheidungen treffen.

    Aber natürlich kann sich jeder seine Entscheidungen bewusst machen.

    Da braucht sich der Verbraucher aber auch nicht dümmer stellen, als er ist. Hab gestern die ersten 2 Minuten von Lanz gesehen und da hat man theatralisch darauf verwiesen, dass für jedes Stück Fleisch das verzerrt wird zunächst ein Tier sterben muss.

  • natürlich kannst du alleine nichts bewirken, es geht immer nur über die Mehrheit - aber dafür muss sich eben erstmal jeder einzelne hinterfragen

    Schön. Das sollten wir mal endlich festhalten. :ja:

    Zitat

    und da sind wir eben wieder bei der Bequemlichkeit - was hält dich davon ab dich zu informieren?

    Wir(!) waren überhaupt nicht beim Thema Bequemlichkeit. Aber gern. Ich werd erstmal nach Südamerika fliegen, den Bananenpflücker bei der Arbeit zu schauen und mit Einblick in den Arbeitsvertrag die faire Bezahlung zusichern lassen, bevor ich ins richtige Bananenfach greife. Oder reicht mir einfach die Bestätigung irgendeines Siegels oder ist Großgrundbesitzer der Bananenplantage der vielleicht in Brasilien seine Pflücker genauso ausbeutet wie der Tönnies hier bei uns seriöus genug und ganz naiv glauben was ich von ihm im Internet zu lesen finde? Ganz zu schweigen, dass ich erstmal die Lieferkette herausfinden darf.
    Bloß gut, dass ich mir jetzt kein Auto kaufe, die Vergleiche von 5 potentiellen Fahrzeugen mit je 10.000 Teilen dauert bestimmt ein paar Monate, wodurch ich bestimmt meine Arbeit, Hygiene, Familie und Kindeserziehung vernachlässigen muss, aber hey, ich muss mir wenigstens nicht den Vorwurf der Bequemlichkeit anhören lassen müssen.

    Und davon ab? Was solls bringen. Denn (wir haben es ja festgehalten und es geht ja immernoch um die Verantwortung als Verbraucher)

    Zitat

    natürlich kannst du alleine nichts bewirken

    ;)

    Zitat

    doch natürlich hinkt er weil bessere Hardware logischerweise auch mehr in der Herstellung kostet

    Ja, besser ist gleich teurer. Das hatten wir ja nun bereits zu genüge erörtert (gleichwohl noch gar erörtert wurde was besser bedeutet). :wendigo:

  • Ich glaube es bringt nichts, hier jetzt Disussionen darüber zu führen, ob der Verbraucher unschuldig, mitschuldig oder der alleinig Schuldige ist. Fakt ist nur eins: von alleine ändert sich in der Industrie gar nichts, dazu brauch es äußeren Druck und/oder negative Konsequenzen bei der Beibehaltung des Status quo. Und hier sind nicht nur die Verbraucher oder nur der Gesetzgeber gefragt, sondern alle zusammen.

    Wobei ich persönlich hin und hergerissen bin: Selbstverständlich kann ein Einzelner wenig ausrichten, und Bequemlichkeit ist bei allem Wohlwollen nun mal eine Eigenschaft, der man sehr leicht verfällt (ja, auch ich kaufe regelmäßig bei Aldi, LIDL & Co, wenn auch kaum Fleisch). Da muss sich schon jeder an die eigene Nase fassen. Andererseits kann man auch nicht von jedem Verbraucher verlangen, dass er sich haarklein über alle für ihn relevanten Produktionsweisen und -wege informiert, zumindest nicht dann, wenn er in seinem Leben auch noch etwas anderes zu tun hat ;)

    Und wiederum andererseits - das ist jetzt ein bisschen OT, passt aber mMn doch ganz gut - stört mich das Gejammer vieler Verbraucherschützer darüber, dass es in Deutschland keine verpflichtende "Lebensmittelampel" gibt. Was in den Produkten drin ist, steht drauf, alle Bestandteile inkl. Nährwert. Wer dennoch meint, der "Light"-Joghurt mit 0,2% Fett/100g helfe ihm beim Abnehmen, obwohl er das mit 14g Zucker/100g garantiert nicht tut, der ist einfach selbst schuld. Steht alles drauf, und der Aufwand, sich konkret darüber zu informieren, ist nun wirklich nicht unverhältnismäßig: einfach den Becher ein bisschen in der Hand drehen...


    Edit:
    Und noch ein kleiner sarkastischer Nachtrag zur LM-Kennzeichnung: Habe letztes Wochenende das erste mal zwei Wagner-Pizzen mit dieser freiwilligen "A-B-C-D-E" (von "grün" bis "dunkelrot")-Kennzeichnung gesehen: Salami hatte "C", Schinken "B" - keine weiteren Fragen :jeck:

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

    Einmal editiert, zuletzt von Johnny No89 (9. Juli 2020 um 15:35)

  • Ernsthaft? Und wenn die Partei, die ich gewählt habe keine Regierungsaufgaben übernimmt, hab ich in Deutschland keine Möglichkeit am politischen Leben teilzunehmen?

    Komischer Vergleich, den du da ziehst. Ja natürlich hat er die Möglichkeit an politischen Leben teilzunehmen. Aber wenn er kein Fleisch "verbraucht" ist er auch kein Verbraucher und kann keine Verantwortung als solcher übernehmen. :madness

    Zitat

    Du könntest dir das selbst mit ja beantworten, in dem du einfach deinen Metzger fragst und je nach Antwort deine Konsequenzen daraus ziehst. Und daran angeschlossendoch, wenn du aus Bequemlichkeit nichts an deinem Verhalten änderst, weil du alleine ja eh nichts bewirken kannst, dann trägst du aktiv dazu bei, dass der Status Quo bestehen bleibt.

    Gute Idee. Den Metzger kann ich fragen. Ich kann auch Tönnies fragen. Der wird mir auch sagen, dass alles in Ordnung sei. Und nun? Kein Problem mehr. :tongue2:

    Zitat

    Du wirst alleine nicht von heute auf morgen die Revolution in der Fleischindustrie lostreten, aber es ist schon viel gewonnen, wenn man seine Ansichten nach außen vertritt und auch danach handelt.Da braucht sich der Verbraucher aber auch nicht dümmer stellen, als er ist. Hab gestern die ersten 2 Minuten von Lanz gesehen und da hat man theatralisch darauf verwiesen, dass für jedes Stück Fleisch das verzerrt wird zunächst ein Tier sterben muss.

    Nein, ich werde alleine NIE eine Revolution lostreten. Tomaten hasse ich wie die Pest. Vertrage sie seit Geburt nicht, verbrauche sie auch nicht. Trotzdem gibt es sie. Weiterhin. Obwohl ich bei JEDEM Einkauf meinen Protest gegen diese Dinger durch Nichtkauf ausdrücke, liegen die Dinger weiterhin in den Regalen.

    Wenn ich meine Ansichten nach Außen vertrete ist kein Verbraucherthema. Hier gehts im Kern die ganze Zeit um Verbraucherverantwortung! Wenn ich gegen etwas dagegen bin und das öffentlich mache, bin ich Protestler oder Nörgler oder Demonstrant oder noch schlimmer Influenzer. :tongue2: Das hat aber überhaupt nicht mit meiner stillen Entscheidung als Verbraucher am Supermarktregal zu tun.

    2 Mal editiert, zuletzt von Adi (9. Juli 2020 um 15:23)

  • Komischer Vergleich, den du da ziehst. Ja natürlich hat er die Möglichkeit an politischen Leben teilzunehmen. Aber wenn er kein Fleisch "verbraucht" ist er auch kein Verbraucher und kann keine Verantwortung als solcher übernehmen. :madness

    Er übernimmt doch Verantwortung und verzichtet auf Fleisch. Und weil mehrere Menschen in den letzten Jahren ähnlich gehandelt haben, gibt es mittlerweile fast überall vegane und vegetarische Alternativen.

    Gute Idee. Den Metzger kann ich fragen. Ich kann auch Tönnies fragen. Der wird mir auch sagen, dass alles in Ordnung sei. Und nun? Kein Problem mehr. :tongue2:

    So viel zum Thema komischer Vergleich ;)
    Also hast du nicht gefragt, nehm ich mal an. Wieso? Ihr kennt euch, da kannst doch in einem ruhigen Moment mal fragen, ob er die Tiere schlachtet und das Fleisch selbst verarbeitet. Ist nur die Frage, wie man auf ein wahrscheinliches Nein reagiert...

    Nein, ich werde alleine NIE eine Revolution lostreten. Tomaten hasse ich wie die Pest. Vertrage sie seit Geburt nicht, verbrauche sie auch nicht. Trotzdem gibt es sie. Weiterhin. Obwohl ich bei JEDEM Einkauf meinen Protest gegen diese Dinger durch Nichtkauf ausdrücke, liegen die Dinger weiterhin in den Regalen.
    Wenn ich meine Ansichten nach Außen vertrete ist kein Verbraucherthema. Hier gehts im Kern die ganze Zeit um Verbraucherverantwortung! Wenn ich gegen etwas dagegen bin und das öffentlich mache, bin ich Protestler oder Nörgler oder Demonstrant oder noch schlimmer Influenzer. :tongue2: Das hat aber überhaupt nicht mit meiner stillen Entscheidung als Verbraucher am Supermarktregal zu tun.

    Jetzt komm mal, das mit den Tomaten passt ja mal gar nicht, weil es btw. auch kein Protest ist.
    Finde das geht schon ineinander über. Ich kann in der Kantine, beim Schulfest, bei der Feier mit Freunden, etc doch einfach sagen, ich esse aus diesem und jenem Grund eben nicht diese Bratwurst.
    Und auch deine stillen Entscheidungen tragen zu Veränderungen bei, evtl. gehen dir diese nicht weit genug oder erscheint dir zu langwierig, aber wie gerade vegane Lebensmittel zeigen, hat der Verbraucher Macht, die er aber auch nutzen muss.

  • Ok also ich esse seit 2013 kein Fleisch , was hat sich seit dem geändert? Nix. Also habe ich keine Macht. Und nun?

    Du alleine nicht. Aber wenn, sagen wir, eine Million Fleischesser ab morgen keins mehr essen, dürfte das schon Auswirkungen haben. Allerdings nicht unbedingt gute - Überangebot, noch mehr Preisdruck, entsprechender Sparzwang bei den Herstellern.... Ok, warn Shice Beispiel :tongue2::mrgreen: