Bis zu einem gewissen Punkt sicherlich. Da bin ich bei Dir. Allerdings sollten wir unter dem Deckmantel der Technologieoffenheit (übrigens ein hinterhältiger Begriff, da sich niemand gerne als nicht offen bezeichnen lässt) nicht unüberlegt die Fehler der Vergangenheit wiederholen.
Sicher ist dies auch einer der Gründe. Wie so oft sind die Themen bei genauem hinsehen komplexer als man denkt. Man kann natürlich auch wirtschaftliche Interessen von Unternehmen ins Feld führen.
Zentrale Öl und Gasheizungen haben sich ja erst nach dem zweiten Weltkrieg in der Fläche verbreitet. Ich kann mich noch an meine Kindheit und etliche Ölöfen in den Wohnungen der 70er erinnern. Den letzten habe ich glaube ich Anfang der 90er in der Studentenbude meiner Frau gesehen. Wenn man sich dann überlegt das die berüchtigte Exxon Studie zum Klimawandel bereits Anfang der 80er Jahre entstanden ist, kann man sich schon die Frage stellen ob da nicht wesentlich früher ein Umdenken notwendig gewesen wäre. Auch hatte der Club of Rome ja bereits 10 Jahre früher in den Grenzen des Wachstums darauf hingewiesen, dass die Umwelt einer der begrenzenden Faktoren ist.
Die Gasheizung hatte gegenüber der Ölheizung den Komfortlevel, dass man sich eben nicht mehr um die zeitgenaue Öllieferung oder den vermeintlich besten Einkaufspreis kümmern müsste. Zudem war nur eine minimale Hardware - Anpassung notwendig und die vorhandene Installation der Heizkörper konnte bei Bedarf beibehalten werden. Das war dann in der Tat eine "Innovation", die bei den meisten Verbrauchern ohne Probleme einen "positiven Business case" im Kopf hinterlassen hat.
Das ist bei Wärmepumpen aber aus den genannten Gründen signifikant anders.
Mal davon ab hätten die dir bei den Bausubstanzen der 80er Jahre auch keinen wirklichen Vorteil gebracht, da die Dämmung damals eher "rudimentär" ausgelegt war.