Amazon mit Image Problem?

  • Nein! Es geht nicht nur um Saisonarbeit und es ist schon gar kein Problem des Kündigungsschutz in D. Wir beschäftigen seit knapp drei Jahren die gleichen Zeitarbeiter mit der Scheinheiligkeit einer kurzfristig, erhöhten Arbeitsaufkommen.

    Gerade die großen Konzerne mißbrauchen das eigentlich interessante Prinzip der Zeitarbeit.

    Weil die Firmen die Flexiblität schätzen gegenüber einer Festanstellung wo sie gewisse Angestellte eben nicht so einfach wieder los werden, wenn der Auftrag doch mal weg ist oder auch wenn die Leistung nicht (mehr) stimmt :madness .

  • Zitat von [Thommy];1248763

    Das müsstest du mir bitte nochmal ein bisschen genauer erklären, weil ich Dir da nicht ganz folgen kann. Inwiefern profitiert die Gesellschaft davon?

    Der Wohlstand in dem unsere Gesellschaft lebt baisert auf den beschriebenen Mechanismen, um es mal sehr einfach auszudrücken.

  • Der Wohlstand in dem unsere Gesellschaft lebt baisert auf den beschriebenen Mechanismen, um es mal sehr einfach auszudrücken.

    Die Reichen profitieren davon, dass die Armen ärmer werden. Sonst würde doch die Schere nicht immer mehr auseinander gehen?! :paelzer:

  • ...und der NFL-Talk :eek:
    Also Amazon aus der geschichte einen Strick zu drehen halte ich für "grenzwertig".

    Setzt Du gerade die NPD mit dem NFL-Talk gleich? Persönlich sehe ich hier zum 1. mal einen Punkt, Amazon einen Strick draus zu drehen! Einer rechten Partei als Geldquelle zu dienen ist nun wirklich daneben!

  • Setzt Du gerade die NPD mit dem NFL-Talk gleich? Persönlich sehe ich hier zum 1. mal einen Punkt, Amazon einen Strick draus zu drehen! Einer rechten Partei als Geldquelle zu dienen ist nun wirklich daneben!

    Das ist das gleiche System, wie wir es hier praktizieren. Über "Weiterleitungslink" mitverdienen. Wahrscheinlich wusste Amazon noch nicht mal was davon.

    Das ist nun mal das System, was die NPD sich zu Nutze macht. Die werden auch jede Menge Werbung auf ihren Seiten geschaltet haben.

    Ist ja nicht so, dass die die aktiv sponsorn

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Das ist das gleiche System, wie wir es hier praktizieren. Über "Weiterleitungslink" mitverdienen. Wahrscheinlich wusste Amazon noch nicht mal was davon.

    Das ist nun mal das System, was die NPD sich zu Nutze macht. Die werden auch jede Menge Werbung auf ihren Seiten geschaltet haben.

    Ist ja nicht so, dass die die aktiv sponsorn

    Das Prinzip habe ich schon verstanden, aber spätestens nach dem Hinweis sollte man diesen Link halt abschalten bzw. dieser Organisation keine Kohle mehr überweisen. Können sie ja denke ich nicht zu gezwungen werden.

    DAS wäre mal was für ein besseres Image. Ein "Ist uns doch egal" halte ich für eine suboptimale Reaktion. Oder auch einfach dämlich!

  • Ich bin gespannt auf robbes Aussage zu Leiharbeiter.

    Ich denke es kann ein gutes mittel für Arbeitgeber sein, aber es wird momentan einfach zu doll ausgenutzt.
    Ich habe in meinem Job und Firma als krankheitsvertretung angefangen als Leiharbeiter. Das war vor 12 Jahren. Damals hat noch ein System geherrscht was ich nachvollziehbar fand.
    Nach 12 Monaten hat man das Gehalt bekommen müssen Was ein festangestellter verdient hat und nach 24 Monaten War Schluss mit Leiharbeit.
    Aber dieses System wurde ja abgeschafft und nun ist leiharbeiter unbefristet möglich. Was ich eine Frechheit finde.
    Wenn jemand 24 Monaten einen Job gut macht und nicht negativ auffällt dann kann ich den anstellen und zwar fest. Alles andere ist Humbug.

    Leiharbeitsfirmen sind echte Sklavenhändler. Ich hab nie wiedersolchen Abschaum als Arbeitgeber kennengelernt. Da wird psychischer Druck auf einen ausgeübt wenn man krankgeschrieben ist und beschissen was das Zeug hält.
    Die verdienen sich daran auch eine Goldene Nase.

    Es gibt sicherdie produktionsspitzen die abgefangen werden müssen, aberwasmanche machen ist einfach nur Mist. Wenn ich mir BMW/Audi anschaue wo es 4 Arten von Mitarbeitern (stichwort werksvertrage) gibt kann mir doch keiner erzählen das das zu einem gutem Betriebsklima führt.

    Wenn einer den gleichen Job macht dann soll er den gleichen Lohn bekommen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Bilbo (16. Februar 2013 um 18:12)

  • Weil die Firmen die Flexiblität schätzen gegenüber einer Festanstellung wo sie gewisse Angestellte eben nicht so einfach wieder los werden, wenn der Auftrag doch mal weg ist oder auch wenn die Leistung nicht (mehr) stimmt :madness .

    Hier gebe ich dir für den Rahmen kleiner Betriebe recht, in Ausnahmen auch noch Mittelständler. Für große Konzerne ist es mehr als unglaubwürdig...ich kann doch nicht ständig eine schlechte Auftragslage dazu benutzen die Mitarbeiter zu treten.

    Was die Leistung angeht...sorry, das ist mir zu platt! Dafür wird die Leistung zu einseitig bestimmt und btw. wir alle lassen mit jedem Tag, den wir älter werden, in der Leistung nach. Ausserdem gibt es von fünf Mitarbeitern nur einen der wirklich Leistung zeigt! Willst du deshalb vier Leute entlassen oder die Kohle kürzen?

    Ich kann doch auch nicht die Kinder aus der Bude schmeißen weil ich keine Arbeit mehr habe bzw. weil ich es mir nicht leisten kann das die Kinder wachsen.

    Was die NPD Geschichte bei Amazon angeht. Ist nicht schön aber solange Politiker anderer Parteien an die NPD Räume vermietet, ist Amazon einer von vielen und solange man die NPD identifizieren kann hat jeder die Möglichkeit zu wählen. Schlimm finde ich das Amazon nicht darauf achtet wer alles verkauft, ähnlich wie bei Ebay tauchen immer mehr "rechte" Verkäufer auf, die man erst durch Denic und Google identifizieren kann.:eek:

    Civilized men are more discourteous than savages because they know they can be impolite without having their skulls split, as a general thing. - Robert E. Howard

  • Ich bin gespannt auf robbes Aussage zu Leiharbeiter.

    Ich denke es kann ein gutes mittel für Arbeitgeber sein, aber es wird momentan einfach zu doll ausgenutzt.
    Ich habe in meinem Job und Firma als krankheitsvertretung angefangen als Leiharbeiter. Das war vor 12 Jahren. Damals hat noch ein System geherrscht was ich nachvollziehbar fand.
    Nach 12 Monaten hat man das Gehalt bekommen müssen Was ein festangestellter verdient hat und nach 24 Monaten War Schluss mit Leiharbeit.
    Aber dieses System wurde ja abgeschafft und nun ist leiharbeiter unbefristet möglich. Was ich eine Frechheit finde.
    Wenn jemand 24 Monaten einen Job gut macht und nicht negativ auffällt dann kann ich den anstellen und zwar fest. Alles andere ist Humbug.

    Leiharbeitsfirmen sind echte Sklavenhändler. Ich hab nie wiedersolchen Abschaum als Arbeitgeber kennengelernt. Da wird psychischer Druck auf einen ausgeübt wenn man krankgeschrieben ist und beschissen was das Zeug hält.
    Die verdienen sich daran auch eine Goldene Nase.

    Es gibt sicherdie produktionsspitzen die abgefangen werden müssen, aberwasmanche machen ist einfach nur Mist. Wenn ich mir BMW/Audi anschaue wo es 4 Arten von Mitarbeitern (stichwort werksvertrage) gibt kann mir doch keiner erzählen das das zu einem gutem Betriebsklima führt.

    Wenn einer den gleichen Job macht dann soll er den gleichen Lohn bekommen.


    Da gab es auch noch nicht den Trick mit den Servicegesellschaften. Dort wo die festen MA zu einen geringeren Gehalt ausgelagert werden und neue MA zu einem so geringen Gehalt eingestellt werden das ein Zeitarbeiter das Interesse verliert fest eingestellt zu werden. Das Traurige ist das sich diese Methodik durch alle Branchen zieht. Da gibt es nur eine Handvoll die davon profitieren und ich glaube nicht das ich sagen muss wer das ist.

    Civilized men are more discourteous than savages because they know they can be impolite without having their skulls split, as a general thing. - Robert E. Howard

  • ...

    Was die Leistung angeht...sorry, das ist mir zu platt! Dafür wird die Leistung zu einseitig bestimmt und btw. wir alle lassen mit jedem Tag, den wir älter werden, in der Leistung nach. Ausserdem gibt es von fünf Mitarbeitern nur einen der wirklich Leistung zeigt! Willst du deshalb vier Leute entlassen oder die Kohle kürzen?

    Ich kann doch auch nicht die Kinder aus der Bude schmeißen weil ich keine Arbeit mehr habe bzw. weil ich es mir nicht leisten kann das die Kinder wachsen.

    Und ein Mitarbeiter der X Jahre beim Unternehmen war braucht keine Leistung mehr zu bringen und wird trotzdem genau so bezahlt wie der der Leistung bringt, oder was ist der Plan? :paelzer: Sorry aber ein Unternehmen ist kein Wohlfahrtsverein. Wer die notwendige Leistung fuer eine bestimmte Postion nicht erbringen kann oder moechte ist falsch da. Und dann muss ich ihn eben entlassen oder auf eine andere Position versetzen koennen. Waere Deutschland nicht so rigoros mit den Kuendigungsschutzgesetzen gaebe es das Leiharbeiterproblem in dem Ausmass gar nicht.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Weil die Firmen die Flexiblität schätzen gegenüber einer Festanstellung wo sie gewisse Angestellte eben nicht so einfach wieder los werden, wenn der Auftrag doch mal weg ist oder auch wenn die Leistung nicht (mehr) stimmt :madness .

    Nein, in der Regel ist der Zusammenhang viel banaler: Man muss den Leiharbeitern schlicht weniger Geld zahlen. Diese sind daher attraktiver. Leute über Weihnachten mit Zeitverträgen auszustatten ist kein großes Problem. Leute in Deutschland zu kündigen übrigens mittlerweile auch nicht mehr wirklich.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Ich bin gespannt auf robbes Aussage zu Leiharbeiter.

    Ich denke es kann ein gutes mittel für Arbeitgeber sein, aber es wird momentan einfach zu doll ausgenutzt.
    Ich habe in meinem Job und Firma als krankheitsvertretung angefangen als Leiharbeiter. Das war vor 12 Jahren. Damals hat noch ein System geherrscht was ich nachvollziehbar fand.
    Nach 12 Monaten hat man das Gehalt bekommen müssen Was ein festangestellter verdient hat und nach 24 Monaten War Schluss mit Leiharbeit.
    Aber dieses System wurde ja abgeschafft und nun ist leiharbeiter unbefristet möglich. Was ich eine Frechheit finde.
    Wenn jemand 24 Monaten einen Job gut macht und nicht negativ auffällt dann kann ich den anstellen und zwar fest. Alles andere ist Humbug.

    Leiharbeitsfirmen sind echte Sklavenhändler. Ich hab nie wiedersolchen Abschaum als Arbeitgeber kennengelernt. Da wird psychischer Druck auf einen ausgeübt wenn man krankgeschrieben ist und beschissen was das Zeug hält.
    Die verdienen sich daran auch eine Goldene Nase.

    Es gibt sicherdie produktionsspitzen die abgefangen werden müssen, aberwasmanche machen ist einfach nur Mist. Wenn ich mir BMW/Audi anschaue wo es 4 Arten von Mitarbeitern (stichwort werksvertrage) gibt kann mir doch keiner erzählen das das zu einem gutem Betriebsklima führt.

    Wenn einer den gleichen Job macht dann soll er den gleichen Lohn bekommen.


    Genau so sieht es aus!

    "We had a teenage girl break the Eric Decker signing and now we got a fucker in the shrubs at Florham Park stalking the Saleh interview arrival. Imagine thinking this fanbase isn't superior to the others?" -@DrewfromJersey
    "Get ready to learn ayahuasca, Jordan Travis" -@MikeNash15

  • So, dann wolln wa ma :mrgreen: Ich gehe jetzt mal ausschließlich auf Bilbos Aussagen ein, ohne es speziell zu zitieren.

    Da ich selber im Personaldienstleistungssektor arbeite (und damit offensichtlich auch Abschaum bin :xywave:), will ich mal meine persönlichen Erfahrungen zu diesem Thema mitteilen. Zwar liegt mein Hauptarbeitsbereich eher in der Personalvermittlung als in der Arbeitnehmerüberlassung, jedoch gehört auch dies teilweise zu meinem Aufgabenbereich.

    In Zeiten der wirtschaftlichen Globalisierung wächst in den Unternehmen das Bedürfnis nach mehr Flexibilität bei den Beschäftigungsverhältnissen. Die Unternehmen benötigen auf Dauer keinen hohen Personalbestand, müssen aber speziell bei Auftragsspitzen, schnell reaktionsfähig sein. Darüber hinaus gibt es verschiedene Branchen, welche gar nicht dazu in der Lage sind, die Arbeitsleistung ihrer Arbeitnehmer vollständig über das ganze Jahr in Anspruch zu nehmen. Dem Leiharbeiter wird dabei aber zumindest die Möglichkeit gegeben, nicht das ganze Jahr vom Staat leben zu müssen und zumindest über einen gewissen Zeitraum Berufserfahrung sammeln zu können.

    Grundsätzlich muss man sagen, dass die Arbeitnehmerüberlassung einen viel schlechteren Ruf hat, als sie eigentlich verdient. Das liegt zum einen daran, dass sie sich wunderbar als Prügelknabe linker Parolen eignete und zum anderen an den handelnden Personen im Personalsektor. Es ist das Fehlen von qualifizierten Arbeitskräften im internen Bereich der Dienstleister selbst, da es sich beim Personaldisponenten bis zum Jahr 2008 um keinen anerkannten Ausbildungsberuf handelte. Auch heute noch werden sog. Quereinstiger für kleines Geld (1800 € brutto) als Disponenten eingestellt. Leute, die im Vorfeld keine Bührungrungspunkte mit dem Personalsektor hatten und auch über kein rechtliches Grundlagenwissen verfügten. Diese Leute sollen dann eine Autoritätsrolle ausüben und dabei noch mit dem Druck des Vorgesetzten umgehen können. Keine Chance!

    Wenige Unternehmen bilden ihre Arbeitskräfte effizient weiter und so lernt der Disponent die Grundlagen seiner Arbeit häufig nur durch die täglichen Tätigkeiten. Die Gründe hierfür dürften i.d.R. die Kosten einer Weiterbildung durch Schulungen und Seminare sein. Da es den Disponenten deshalb häufig an Fachwissen mangelt, ist auch keine kompetente Betreuung der Leiharbeitnehmer möglich. Das diese Leute dann unseriös handeln und Menschen bei Krankheit versuchen mit falschen Drohungen unter Druck zu setzen ist dann nur eine logische Folge. Das hat sich in den letzten Jahren schon sehr geändert.

    Es kommt also immer auf das Unternehmen an, wo du als Leiharbeitnehmer landest. In meinem Unternehmen (bundesweit mit über 30 Niederlassungen) wird dies ein bischen anders gehandhabt. Ohne eine Ausbildung im Personalsektor oder ein Studium mit personalwirtschaftlichen Schwerpunkt kommst du garnicht bei uns rein. Dementsprechend sind dann auch die Gehälter. Wir (zumindest meine Geschäftsstelle) beischeissen niemanden und Druck übe ich nur aus, wenn ich merke, dass mich ein Mitarbeiter versucht zu verarschen und das kommt nunmal gelegentlich vor. Es hat halt oft einen Grund, warum mir jemand beim Vorstellungsgespräch gegenüber sitzt und nicht bereits in einer festen Anstellung ist. :xywave:

    Zum Thema Lohn: Es gelten bundesweit flächendeckende Tarifverträge, welche (bspw. im Westen) einen Mindestlohn von 8,19 € in der ersten Entgeltgruppe vorsehen. Es handelt sich dann aber um eine Tätigkeit, welche keine Ausbildung, keine Vorerfahrund und eine sehr kurze Anlernzeit erfordert. Mit 8,19 € liegt man dabei immernoch in weiten Teilen über den Regellohn bspw. im Pflegebereich. Natürlich kann man sich davon nur schwer ein Auto und ne tolle Wohnung leisten, aber wenn ich tagtäglich die Lebensläufe sehe, welche über meinen Tisch wandern, dann haben diese Leute das auch nicht verdient. Was manche Menschen aus ihrem Leben gemacht haben, lässt einem nur die Hände über dem Kopf zusammenschalgen und diese erzählen mir dann, dass die ja Ihre Familie mit mindestens 3 Kindern ernähren müssen und es von diesem Gehalt nicht möglich wäre. "Ja sorry, mein Herr, dann hätten Sie etwas fleißiger im Leben und weniger im Bett sein müssen." Klar ist das hart, aber die Realität und besonders bei unseren Mitbürgern mit südländischen (ja, ich nehme dieses Wort in den Mund) Hintergrund ist das eher die Regel, als die Ausnahme. Von der Arbeitsmoral und dem Fleiß im Vergleich zu Osteuropäern mal ganz zu schweigen.

    Das sich die Personaldienstleister in der Regel eine goldene Nase verdienen ist oft quatsch und das Leiharbeit für das Unternehmen billig ist ebenso. Damit der Verleih eines Mitarbeiters überhaupt rentabel ist, muss ich im Verhältnis des doppelten Lohns kalkulieren, also mindestens 16 Euro. Man sollte ja nicht vergessen, dass ich davon den Lohn, die Sozialversicherungsbeiträge, Urlaub und Krankheit bezahlen muss. Ausserdem will ich ja für meine Dienstleistung auch noch was haben. Bei einem einfachen Helfer bleibt dann oft nur maximal 1 € (eher weniger) Reingewinn die Stunde. Unter "eine goldene Nase verdienen" verstehe ich was anderes. Auch ist Leiharbeit für die Unternehmen nicht billig. Da besonders im groß aufgezogenen Dienstleistungsbereich nur unwesentlich mehr bezahlt wird. Das ist aber fallabhängig und stimmt mal und mal nicht. Bei Facharbeitern ist das dann nochmal was ganz anderes, da diese oft nochmal eigene Mindestlöhne haben und es nur selten noch ein rentables Geschäft für die Entleiher ist. Besonders im Hinblick auf die Branchentarifzuschläge, welche seit dem 1.11. nun nach und nach in Kraft getreten sind, wird sich da noch einiges tun. Ob es positiv für die Leiharbeitnehmer sein wird, halte ich für fraglich.

    Bleibt also letztendlich nur noch der Faktor Flexiblität und diesen lassen sich die Entleiher halt einiges Kosten, denn jegliches Risiko liegt auf den Schultern Verleihers. Man kann die Leiharbeitsunternehmen verfluchen, aber letztendlich sind diese nur Vermittler und als das wahre Übel erachte ich (wenn überhaupt) die Entleiher, welche "schlecht" bezahlte Leiharbeitnehmer gerne in die Betriebe holen und teilweise fristlos auch wieder abmelden, ohne vorher mit mir oder dem Leiharbeitnehmer gesprochen zu haben.

    Der Arsch ist jedoch der Verleiher, denn dieser muss eintweder kündigen, oder eine andere Stelle suchen. Kündigt er, ist er der Ausbeuter, der Leute sofort rausschmeißt (im Rahmen der Einhaltung der jeweiligen Kündigungsfrist) wenn sie nicht mehr gebraucht werden, hat er eine andere Stelle, fühlt sich der Mitarbeiter hin- und hergeschoben.

    Als Disponent bist du immer der Arsch, aber ich habe gelernt damit umzugehen und so lange ich Nachts noch ruhig schlafen kann (da ich stets ehrlich und offen zu den Leten bin) habe ich auch kein schlechtes Gewissen. :hinterha:

    EDIT: Ach noch was, wenn Ihr schon die LEiharbeit in der aktuellen Form verflucht, dann auch bitte gleich noch SPD und Grüne dazu, denn diese haben durch das "Erste Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" im Jahre 2003 diese Art der Leiharbeit erst möglich gemacht :xywave:

    Für eine sachliche Diskussion (gerne auch per PN) in welcher in gerne noch ein paar "Interna" verrate, bin ich jederzeit zu haben :smile2:

    2 Mal editiert, zuletzt von Robbes (17. Februar 2013 um 13:51)

  • Danke robbes für die Ausführung.

    Wie gesagt ich kann nur von den Erfahrungen ausgehen die ich in meiner Firma mit der zeitarbeit gemacht habe.
    Und die waren durchweg negativ und es handelt sich auch um ein großes zeitarbeitsunternehmen in Deutschland.

    Mir ist mal zufällig damals eine Rechnung der Firma in die Hände gefallen. Und wenn ich da lese das dem Entleiher für meine Tätigkeit Fahrgeld für eine Stunde pro Tag abgerechnet wird aber man selber davon nix bekommt und man wenn dann vom Verleiher ausgelacht wird weil man mehr Geld möchte , dann halte ich das für schlechtes Geschäftsgebahren.

    Ich halte auch nicht alle zeitarbeitsfirmen für Verbrecher.
    Und auch für manche AN ist das ein guter Einstieg in geregelte Arbeitsverhältnisse. Aber es nimmt mMn überhand.
    Und wenn es zu Dauerlösung wird dann ist das für mich Missbrauch der Regelungen. Kann mir keiner sagen das das so gewollt ist wenn jemand 5 Jahre in der gleichen Firma als Leiharbeiter arbeitet.
    Wer gibt diesen Menschen Sicherheit? Niemand. Die können noch so motiviert sein und gut arbeiten. Aber lass die mal länger krank werden. Dann stehen die auf der Straße.

    Es ist doch so das wenn der Auftrag endet, dann endet auch normalerweise der Arbeitsvertrag des Leiharbeiters beim Vermittler.

    Und auch wenn du jetzt sagst das man sich an die Kündigungsfristen hält , wird das doch dadurch ausgehöhlt in dem man dem Leiharbeiter nur 35 h pro Woche bezahlt auch wenn er 40h arbeitet. So arbeitet er dann die 2 Wochen Kündigungsfrist selber rein.
    Da sag ich Super clevere Regelung für die Vermittler.

  • Danke robbes für die Ausführung.

    Wie gesagt ich kann nur von den Erfahrungen ausgehen die ich in meiner Firma mit der zeitarbeit gemacht habe.
    Und die waren durchweg negativ und es handelt sich auch um ein großes zeitarbeitsunternehmen in Deutschland.

    Was dir passiert ist, ist nicht schön, aber diese Verhältnisse sind lange her oder wörtlich ausgedrückt "vorm Krieg" :mrgreen: In Zeiten der Drehtürklausel, sind es dann schon ganz andere Verhätnisse. Es hat sich besonders durch das Erste Gesetz zur Modernisierung des AÜG viel getan.

    Ich halte auch nicht alle zeitarbeitsfirmen für Verbrecher.
    Und auch für manche AN ist das ein guter Einstieg in geregelte Arbeitsverhältnisse. Aber es nimmt mMn überhand.
    Und wenn es zu Dauerlösung wird dann ist das für mich Missbrauch der Regelungen. Kann mir keiner sagen das das so gewollt ist wenn jemand 5 Jahre in der gleichen Firma als Leiharbeiter arbeitet.
    Wer gibt diesen Menschen Sicherheit? Niemand. Die können noch so motiviert sein und gut arbeiten. Aber lass die mal länger krank werden. Dann stehen die auf der Straße.

    Dafür kannste aber nicht den Zeitarbeitsunternehmen die Schuld geben. Letztenedlich bestimmt der Entleiher über die Verweildauer des Leiharbeitnehmers. Bedanken kann man sich da bei rot-grün, welche die Maximalverleihdauer im Zuge der Hartz4 Reformen abgeschafft haben.


    Es ist doch so das wenn der Auftrag endet, dann endet auch normalerweise der Arbeitsvertrag des Leiharbeiters beim Vermittler.

    Unterschiedlich. Es kommt halt darauf an, ob ich eine andere Einsatzmöglichkeit für den Arbeitnehmer habe und wie flexibel er ist.

    Und auch wenn du jetzt sagst das man sich an die Kündigungsfristen hält , wird das doch dadurch ausgehöhlt in dem man dem Leiharbeiter nur 35 h pro Woche bezahlt auch wenn er 40h arbeitet. So arbeitet er dann die 2 Wochen Kündigungsfrist selber rein.
    Da sag ich Super clevere Regelung für die Vermittler.

    Auch das lag in den Händen der Gewerkschaften. Diese haben aber einer IRMAZ von 151,67 Std. zugestimmt. Das aber so gut wie nirgendwo mehr 35 Std. die Woche gearbeitet wird, liegt auch nicht an den Verleihern. Ausserdem wird jede Stunde, welche über die 150 Std. Höchstgrenze hinausläuft, direkt ausgezahlt. Natürlich habe ich da als Disponent Spielraum, jedoch wurde mir dieser aber auch von den Arbeitgebervertretern zugestanden.

  • Welcher Gewerkschaft? Wieder so eine christliche Gewerkschaft ?

    Hast natürlich recht das die Dienstleister ein Produkt anbieten was von ag wahrgenommen wird. Auch die sind zur Verantwortung zu ziehen wenn das Werkzeug Leiharbeit missbraucht wird und es ist nichts anderes wenn jemand über 2 Jahren den gleichen Job macht.

    Sry zu mehr hab ich gerade keine zeit mühsam übers iphone zu tippen. Später mehr.

  • Und ein Mitarbeiter der X Jahre beim Unternehmen war braucht keine Leistung mehr zu bringen und wird trotzdem genau so bezahlt wie der der Leistung bringt, oder was ist der Plan? :paelzer: Sorry aber ein Unternehmen ist kein Wohlfahrtsverein.


    Wer spricht davon keine Leistung mehr zu bringen? Es wird in einer Gruppe immer einen geben der gewisse Dinge nicht so "schnell" macht wie andere. So ist es nun einmal wenn man älter wird. Deshalb heißt es noch lange nicht das der ein älterer MA ein schlechter MA ist und seine Leistung nicht bringt!

    Wer die notwendige Leistung fuer eine bestimmte Postion nicht erbringen kann oder moechte ist falsch da. Und dann muss ich ihn eben entlassen oder auf eine andere Position versetzen koennen. Waere Deutschland nicht so rigoros mit den Kuendigungsschutzgesetzen gaebe es das Leiharbeiterproblem in dem Ausmass gar nicht.

    Situation: 30 Teile pro Stunde müssen gefertigt werden. Ein MA "Jung" fertigt 30 Teile in einer Stunde, davon sind 50% Ausschuß. MA "Alt" nur 20 Stück fertigt von denen nur 2 Ausschuß sind. So ist MA "Alt" sicherlich nicht so leistungfähig wie MA "Jung", hat aber ein besseres Ergebnis abgeliefert. Wird aber MA "Alt" entlassen weil er die Leistung nicht gebracht hat?

    Ein Unternehmen mag kein Wohlfahrtsverein sein, aber Mitarbeiter, egal ob jung oder alt, sind auch keine minderwertige Spezies die man wie irgendwelche Dinge behandeln kann.

    Was soll ich als älterer MA für Aussagen treffen? Ich gebe mein Wissen nicht weiter, weil ich kein Wohlfahrtsunternehmen oder eine Uni bin? Wie ist das bei dir? Kündigst du sofort in deinem Unternehmen sobald du nicht mehr so funktionierst wie sie das wollen? :hinterha:

    Robbes: Die beiden kurzen Erfahrungen die als Zeitarbeiter gemacht habe (zwei damals große Unternemen, aber insgesamt nur sechs Wochen) sind sehr abweichend von dem was du schilderst. Wie gesagt Zeitarbeit ist im allgemeinen auch nicht so übel...es ist nur schlimm was daraus geworden ist.:mrgreen:

    Civilized men are more discourteous than savages because they know they can be impolite without having their skulls split, as a general thing. - Robert E. Howard

    Einmal editiert, zuletzt von Tyr (17. Februar 2013 um 16:50)

  • Zum Thema Lohn: Es gelten bundesweit flächendeckende Tarifverträge, welche (bspw. im Westen) einen Mindestlohn von 8,19 € in der ersten Entgeltgruppe vorsehen. Es handelt sich dann aber um eine Tätigkeit, welche keine Ausbildung, keine Vorerfahrund und eine sehr kurze Anlernzeit erfordert. Mit 8,19 € liegt man dabei immernoch in weiten Teilen über den Regellohn bspw. im Pflegebereich. Natürlich kann man sich davon nur schwer ein Auto und ne tolle Wohnung leisten, aber wenn ich tagtäglich die Lebensläufe sehe, welche über meinen Tisch wandern, dann haben diese Leute das auch nicht verdient. Was manche Menschen aus ihrem Leben gemacht haben, lässt einem nur die Hände über dem Kopf zusammenschalgen und diese erzählen mir dann, dass die ja Ihre Familie mit mindestens 3 Kindern ernähren müssen und es von diesem Gehalt nicht möglich wäre. "Ja sorry, mein Herr, dann hätten Sie etwas fleißiger im Leben und weniger im Bett sein müssen." Klar ist das hart, aber die Realität und besonders bei unseren Mitbürgern mit südländischen (ja, ich nehme dieses Wort in den Mund) Hintergrund ist das eher die Regel, als die Ausnahme. Von der Arbeitsmoral und dem Fleiß im Vergleich zu Osteuropäern mal ganz zu schweigen.

    Das sich die Personaldienstleister in der Regel eine goldene Nase verdienen ist oft quatsch und das Leiharbeit für das Unternehmen billig ist ebenso. Damit der Verleih eines Mitarbeiters überhaupt rentabel ist, muss ich im Verhältnis des doppelten Lohns kalkulieren, also mindestens 16 Euro. Man sollte ja nicht vergessen, dass ich davon den Lohn, die Sozialversicherungsbeiträge, Urlaub und Krankheit bezahlen muss. Ausserdem will ich ja für meine Dienstleistung auch noch was haben. Bei einem einfachen Helfer bleibt dann oft nur maximal 1 € (eher weniger) Reingewinn die Stunde. Unter "eine goldene Nase verdienen" verstehe ich was anderes. Auch ist Leiharbeit für die Unternehmen nicht billig. Da besonders im groß aufgezogenen Dienstleistungsbereich nur unwesentlich mehr bezahlt wird. Das ist aber fallabhängig und stimmt mal und mal nicht.


    Wow, nur Lohn x 2.
    Wie kann das sein, wenn die Lohnnebenkosten durchschnittlich 80% betragen? Und dann nur 20% Gemeinkosten, ihr seid sparsam.:paelzer:

  • Situation: 30 Teile pro Stunde müssen gefertigt werden. Ein MA "Jung" fertigt 30 Teile in einer Stunde, davon sind 50% Ausschuß. MA "Alt" nur 20 Stück fertigt von denen nur 2 Ausschuß sind. So ist MA "Alt" sicherlich nicht so leistungfähig wie MA "Jung", hat aber ein besseres Ergebnis abgeliefert. Wird aber MA "Alt" entlassen weil er die Leistung nicht gebracht hat?

    Sorry, aber was ist denn das für eine Definition von Leistung und für wie dämlich hältst Du den durchschnittlichen Arbeitgeber?

    Es ist hilfreich, nicht die interne Perspektive des Arbeitgebers und die externe Perspektive zu vermengen.

    Jeder vernünftige Arbeitgeber wird die individuellen Qualitäten seiner Mitarbeiter sorgfältig gegeneinander abwägen. Der jüngere Arbeitnehmer hat vermutlich im Schnitt mehr Kraft, hält länger durch und ist vielleicht auch geistig reger. Dafür verfügt der ältere Arbeitnehmer über viel Erfahrung. Mal ist das eine wichtiger, mal das andere. Ein vernünftiger Arbeitgeber wird jemanden nicht allein deswegen entlassen, weil er älter ist.

    Davon zu unterscheiden ist aber, ob man es dem Arbeitgeber verübeln soll, wenn er den einen oder anderen Mitarbeiter entlassen will, weil der - sei es altersbedingt oder aus sonstigen Gründen - die Leistung nicht mehr bringt.

  • Was dir passiert ist, ist nicht schön, aber diese Verhältnisse sind lange her oder wörtlich ausgedrückt "vorm Krieg" :mrgreen: In Zeiten der Drehtürklausel, sind es dann schon ganz andere Verhätnisse. Es hat sich besonders durch das Erste Gesetz zur Modernisierung des AÜG viel getan.

    Ich selbst (als Student) und auch meine Schwester (in Überbrückungsphasen) haben wiederholt - wenn auch jeweils maximal für ein paar Monate - schon für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet, und das schon lange "vorm Krieg". Wir hatten beide nie das Gefühl, schlecht behandelt zu werden. Wir haben im Gegenteil den Eindruck gewonnen, dass eine Zeitarbeitsfirma heilfroh ist, wenn sie Mitarbeiter hat, die pünktlich zur Arbeit erscheinen, vernünftig arbeiten, nicht zu Beschwerden des Entleihers Anlass geben und nicht regelmäßig krank feiern - Eigenschaften, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.

  • Ich selbst (als Student) und auch meine Schwester (in Überbrückungsphasen) haben wiederholt - wenn auch jeweils maximal für ein paar Monate - schon für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet, und das schon lange "vorm Krieg". Wir hatten beide nie das Gefühl, schlecht behandelt zu werden. Wir haben im Gegenteil den Eindruck gewonnen, dass eine Zeitarbeitsfirma heilfroh ist, wenn sie Mitarbeiter hat, die pünktlich zur Arbeit erscheinen, vernünftig arbeiten, nicht zu Beschwerden des Entleihers Anlass geben und nicht regelmäßig krank feiern - Eigenschaften, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.

    Ich sage den Leuten bei der Einstellung immer: "Die liebsten Mitarbeiter sind mir die, die ich nicht mehr sehe." :smile2:

  • Zitat von [Thommy];1248803

    Die Reichen profitieren davon, dass die Armen ärmer werden. Sonst würde doch die Schere nicht immer mehr auseinander gehen?! :paelzer:

    (Vorsicht Ironie:)) Genau! Deswegen war es (insbesondere auch schon lange vor der "Globalisierung") immer so, dass die "Armen" in nicht-wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystemen ein luxuriöses Leben hatten, wohingegen die "Armen" in wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystemen (und deren Angehörige) schon früh an Hunger, Krankheit und Kälte gestorben sind. (Ende)

    Ökonomie ist kein Nullsummenspiel. Wettbewerb - längst nicht nur in der Ökonomie - sorgt für zusätzliche Motivation, zusätzliche Motivation sorgt für verbesserte Leistungen, verbesserte Leistungen kommen letztlich dem Gesamtniveau zu Gute. Das sollte einem Sportfan unmittelbar einleuchten.

    Um an Dein Eingangsstatement anzuknüpfen: Die Armen werden (typischerweise) nicht "immer ärmer", sondern sie werden langsamer reicher als die Reichen, profitieren aber letztlich auch davon, dass der sprichwörtlich zu verteilende "Kuchen" immer größer wird. Wie genau das Verhältnis zwischen arm und reich innerhalb eines Staates ausfällt, ist nicht zuletzt eine Frage der staatlichen (Um-)Verteilungspolitik, die u. a. über Steuern erfolgt.

    5 Mal editiert, zuletzt von Chief (17. Februar 2013 um 18:28)

  • Ist in meinen Augen auch ein guter Ansatz. Man muß auf jeden Fall davon weg kommen das man drei Jobs braucht um seine Familie zu ernähren!

    Ist das denn wirklich so? Oder wie definiert man hier "ernähren"?
    Ich selber bin Beamter im mittleren Dienst (A7) und meine Frau hat einen 400-Euro-Job.
    Und wir haben in einem normalen Monat ca. gute 1.500 Euro monatlich über. Sprich wir würden auch mit der Hälfte unseres Einkommens gut (über)leben können.
    Es ist halt oftmals auch einfach eine Frage des eigenen Anspruchs.

    schaun mer mal

  • Genau.

    Jedem das was er verdient und wenn man es selber nicht mehr schafft kommt der Staat schon für einen auf.
    Vielleicht bin ich ja der einzige hier, der auch den AG in der Pflicht sieht, wenn der AN mal nicht so kann wie es der AG will.
    Es ist natürlich auch ein geben und nehmen.
    Aber hier kann mir doch keiner erzählen das es ok ist wenn man 40 Jahre in einer Firma seine Leistung gebracht hat und dann 3 Jahre vor der Rente entsorgt werden soll?
    Aber ich erlebe das bei mir in der Firma auch. Da werden Leute nach 40 Jahren Betriebszugehörigkeit einfach abgefunden und gehen 2 Jahre zur Arge um dann verrentet zu werden. Da sag ich WTF? Klar sind die AN damit einverstanden, aber ganz ehrlich wenn der AG zu mir kommt und mir durch die Blume sagt wir wollen dich loswerden, wäre meine Motivation für den AN zu arbeiten bei -50.


    Und ich kann auch Robbes Haltung verstehen , der dann gescheiterte Existenzen vor sich sitzen hat und die dann noch grosse Ansprüche haben.
    Aber die werden das dann hoffentlich auch noch ein sehen, das man ohne was zu tun nicht zu einem schönen Leben kommt. Was auch richtig ist.
    Wenn man aber sich den Arsch wund arbeitet und man dann noch zu Arge muss um aufzustocken.

    Ich für meinen Teil habe wo ich über Zeitarbeit angestellt war am Anfang 14 DM + 1 DM Fahrkostenzuschuss (der mir dann später gestrichen wurde:) verdient. Das war weniger als ich Arbeitslosengeld bekommen hätte. Und ich habe nicht als Hilfsarbeiter gearbeitet, sondern in einem Ausbildungsberuf.
    Die Rechnung die mir damals zufällig in die Hände gefallen ist, war nach 12 Monaten wo ich dann auch schon 12€ verdient hatte, weil sie es nach Job Activ Gesetz mussten und nicht weil sie es wollten. Also mir 12€ an mich und der Dienstleister hat 38€ + 1h Fahrtzeit pro Tag bekommen. Mehr als das 3 Fache und das ist für mich und für dich sicherlich eine goldene Nase zu verdienen oder?
    Und ich war froh das sie mich dann nach 2 Jahren übernehmen mussten.
    Klar hast du auch Recht das das ein Fehler von Rot Grün war. Sehe ich auch so. Hab auch nie behauptet das die unfehlbar sind.

    Wie gesagt ich habe die Chance genutzt und hab mich von ganz unten in eine komfortable Position hochgearbeitet. Und bin mittlerweile fast 12 Jahren in der Firma.
    Ich denke ich bin ein gutes Beispiel dafür was Leiharbeit für eine Chance sein kann.
    Aber es gibt genausoviele Beispiele wo es andersherum läuft und die Leiharbeiter ausgenutzt werden. Und das passiert mir jetzt momentan leider zu häufig.
    Die Leiharbeit wird immer weiter ausgebaut und es herrscht das Prinzip des Hire and Fire was man aus den USA kennt.

    Einmal editiert, zuletzt von Bilbo (17. Februar 2013 um 20:01)


  • Die Leiharbeit wird immer weiter ausgebaut und es herrscht das Prinzip des Hire and Fire was man aus den USA kennt.

    Jetzt wird es interessant. Wie ist denn das Prinzip des Hire and Fire was man aus den USA kennt? Wuerde mich mal interessieren wieviele Leute du kennst die in den USA gearbeitet haben und daher das Prinzip beurteilen koennen. Oder worauf gruendet sich dein Urteil ueber die US Arbeitswelt?

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Die Rechnung die mir damals zufällig in die Hände gefallen ist, war nach 12 Monaten wo ich dann auch schon 12€ verdient hatte, weil sie es nach Job Activ Gesetz mussten und nicht weil sie es wollten. Also mir 12€ an mich und der Dienstleister hat 38€ + 1h Fahrtzeit pro Tag bekommen. Mehr als das 3 Fache und das ist für mich und für dich sicherlich eine goldene Nase zu verdienen oder?


    Ganz kurze Rechnung
    Du bekamst 12,00€=100%
    Deine Lohnnebenkosten betragen 80% = 9,60 €
    Wenn dein Arbeitgeber gut kalkuliert, dann liegen die Gemeinkosten bei 120% = 14,40 € und das ist wenig.
    Zusammen macht das 36,00 €. Dann hatte deine Firma einen satten Gewinn(Wagnis) von 2,00 .:yawinkle: