Familienfinanzierung (inkl. Ehegattensplitting)

  • Welchen tragfähigen Grund soll es geben, dass sich daran etwas ändert, nur weil zwei Leute zum Standesamt gehen und ein Blatt Papier unterschreiben?

    Weil sie Verantwortung für einander übernehmen und dies ist nicht nur aus rein ideellen Gründen gesellschaftlich erwünscht, sondern erspart der Gesellschaft auch Kosten.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Weil sie Verantwortung für einander übernehmen und dies ist nicht nur aus rein ideellen Gründen gesellschaftlich erwünscht, sondern erspart der Gesellschaft auch Kosten.

    Ich gebe Dir Recht, dass es gesamtgesellschaftlich erwünscht ist, wenn Menschen füreinander Verantwortung übernehmen.

    Aber ist dafür wirklich Geld der geeignete Anreiz? Übernehmen verheiratete Paare mehr Verantwortung füreinander als Menschen in sonstigen dauerhaften Lebensgemeinschaften? Geht nicht gerade von Scheidungen mehr gesamtgesellschaftlicher Schaden aus als von sonstigen Trennungen? Und ist Partnerschaft/Ehe überhaupt das richtige Auswahlkriterium? (Ehe-)Partner sind typischerweise in einem vergleichbaren Alter. Hilfe brauchen häufig Menschen am Anfang und am Ende ihres Lebens, Hilfe leisten können Menschen in der Mitte ihres Lebens. Ist Verwandtschaft nicht ein praktisch wichtigeres Kriterium als Ehe? Und sollte man nicht besser gleich an die Hilfeleistung anknüpfen als an einen formalen Akt?

  • Das ist eine Frage der Perspektive. Ich bin zwar kein Anhänger der Grünen, aber das Ehegattensplitting würde ich sofort abschaffen. Mein Blickwinkel ist nämlich ein anderer:

    Ausgangspunkt ist nicht die "Paarbesteuerung", sondern die individuelle Besteuerung. Jeder arbeitet einzeln, verdient einzeln Geld, zahlt einzeln Sozialversicherungsbeiträge, zahlt einzeln Steuern. Man könnte sich natürlich auch Gedanken über "Familienbesteuerung", "Clanbesteuerung" oder "Dorfbesteuerung" machen. Letztlich erscheinen mir das relativ willkürliche Gruppenbildungen.

    Welchen tragfähigen Grund soll es geben, dass sich daran etwas ändert, nur weil zwei Leute zum Standesamt gehen und ein Blatt Papier unterschreiben? Ich verstehe nicht, warum ein Paar (Modellfall: 100 k + 0 k) von einem formalen Akt wie einer Hochzeit einen großen wirtschaftlichen Vorteil haben soll, wohingegen ein anderes Paar (Modellfall: 50 k + 50 k) davon nichts haben soll. Ich sehe weder einen Grund, eine Förderung gerade an die Hochzeit zu knüpfen, noch einen Grund, speziell Paare mit außergewöhnlich unterschiedlichem Einkommen besonders zu fördern.

    Eine Möglichkeit wäre, die Förderung generell sein zu lassen (warum muss man eigentlich überall staatlich lenkend eingreifen?). Wenn man aber lenkend eingreifen will, dann sollte man m. E. Familien mit Kindern fördern. Denn Kinder liegen im gesamtgesellschaftlichen Interesse. Soweit organisatorisch möglich (Mißbrauchsgefahr?) böte sich m. E. eine solche Förderung völlig unabhängig vom Familienstand an.

    Hier meine Sicht warum es ein Unterschied ist, wenn man eine Familie mit Kind ist vs. 2 Einzelpersonen. Meine Frau und ich haben eigentlich nur noch 2 Konten, um das Gehalt zu beziehen. Insgesamt Zahlen wir alles aus einem Topf. Sei es unsere private Altervorsorge, Miete, Urlaub, Kinderbetreuung, etc. Nun ist es mit Kind so, dass wir beide nicht 40h arbeiten können, da es bei uns z.B. keine Ganztagsbetreuung etc. gibt. Wir sind eine Familie und somit auch finanziell eine Gemeinschaft. Daher zählt für mich auch nicht mein persönliches Einkommen sondern immer unser Gesamteinkommen. Daher finde ich gibt es hier einen großen Unterschied. Meiner Meinung nach sollte diese Regelung übrigens auch für unverheiratete Paare mit Kind gelten.

    Einmal editiert, zuletzt von bashman (6. August 2013 um 23:41)

  • Ich gebe Dir Recht, dass es gesamtgesellschaftlich erwünscht ist, wenn Menschen füreinander Verantwortung übernehmen.

    Aber ist dafür wirklich Geld der geeignete Anreiz? Übernehmen verheiratete Paare mehr Verantwortung füreinander als Menschen in sonstigen dauerhaften Lebensgemeinschaften? Geht nicht gerade von Scheidungen mehr gesamtgesellschaftlicher Schaden aus als von sonstigen Trennungen? Und ist Partnerschaft/Ehe überhaupt das richtige Auswahlkriterium? (Ehe-)Partner sind typischerweise in einem vergleichbaren Alter. Hilfe brauchen häufig Menschen am Anfang und am Ende ihres Lebens, Hilfe leisten können Menschen in der Mitte ihres Lebens. Ist Verwandtschaft nicht ein praktisch wichtigeres Kriterium als Ehe? Und sollte man nicht besser gleich an die Hilfeleistung anknüpfen als an einen formalen Akt?

    Es geht hier nicht um einen Anreiz, sondern um Fairness aus meiner Sicht. Wenn Leute als Familie leben (ob verheiratet oder nicht) und gemeinsam Verantwortung für sich und ein Kind übernehmen und damit auch berufliche Einschränkungen in Kauf nehmen (dank der heutigen Rahmenbedingungen), sollten sie auch als Gemeinschaft besteuert werden. Das finde ich (natürlich subjektiv beeinflusst) fair. Wie gesagt warum sollte eine Familie mit 2x 50k mehr Netto zur Verfügung haben als eine Familie mit 1x70k und 1x30k?

  • Hier meine Sicht warum es ein Unterschied ist, wenn man eine Familie mit Kind ist vs. 2 Einzelpersonen. Meine Frau und ich haben eigentlich nur noch 2 Konten, um das Gehalt zu beziehen. Insgesamt Zahlen wir alles aus einem Topf. Sei es unsere private Altervorsorge, Miete, Urlaub, Kinderbetreuung, etc. Nun ist es mit Kind so, dass wir beide nicht 40h arbeiten können, da es bei uns z.B. keine Ganztagsbetreuung etc. gibt. Wir sind eine Familie und somit auch finanziell eine Gemeinschaft. Daher zählt für mich auch nicht mein persönliches Einkommen sondern immer unser Gesamteinkommen. Daher finde ich gibt es hier einen großen Unterschied. Meiner Meinung nach sollte diese Regelung übrigens auch für unverheiratete Paare mit Kind gelten.

    Das kann ich gut verstehen. Nur: Dass Ihr finanziell eine Gemeinschaft seid, sagt noch lange nichts darüber aus, ob das bei anderen (Ehe-)Paaren auch so ist. Das kann jeder halten, wie er will. Man kann auch im größeren Rahmen (größere Familie über mehrere Generationen) alles in einen Topf werfen, wenn man das möchte. Oder jeder kann trotz Trauschein für sich selbst wirtschaften. [Rechtlich gesehen ist es sowieso so, auch wenn die meisten Ehepartner das nicht wissen.]

    Zu der (interessanten und betrüblichen) Ausgangsversion Deiner Antwort (... ich war zu langsam ...) kann ich noch hinzufügen: Euer "Problem" ist nicht die Ehe, sondern das Kind (bzw. die Reaktion der Arbeitgeber darauf). Das Ehegattensplitting ist zwar für Euch positiv, aber es hängt nicht direkt mit dem Problem zusammen. Also wäre es - wie erwähnt - aus meiner Sicht ein besserer Ansatzpunkt, die Förderung an das Kind zu knüpfen, nicht an die Ehe. Insofern scheinen wir auch gar nicht weit auseinander zu liegen.

  • Es geht hier nicht um einen Anreiz, sondern um Fairness aus meiner Sicht. Wenn Leute als Familie leben (ob verheiratet oder nicht) und gemeinsam Verantwortung für sich und ein Kind übernehmen und damit auch berufliche Einschränkungen in Kauf nehmen (dank der heutigen Rahmenbedingungen), sollten sie auch als Gemeinschaft besteuert werden. Das finde ich (natürlich subjektiv beeinflusst) fair. Wie gesagt warum sollte eine Familie mit 2x 50k mehr Netto zur Verfügung haben als eine Familie mit 1x70k und 1x30k?

    Das ist - wie gesagt - eben eine Frage der Perspektive. Wenn man in der Kategorie "Familie" denkt, hast Du Recht. Ich habe nur den Eindruck, dass hierdurch willkürlich eine bestimmte (schöne) Vorstellung von Familie zur Norm erklärt wird. Aus meiner Sicht stellt "Individuum" die besser begründbare Norm dar, weil nun einmal jeder auf jeden Fall auch ein Individuum ist. Die Ausgestaltung von Beziehungen ist höchst unterschiedlich.


  • Zu der (interessanten und betrüblichen) Ausgangsversion Deiner Antwort (... ich war zu langsam ...) kann ich noch hinzufügen: Euer "Problem" ist nicht die Ehe, sondern das Kind (bzw. die Reaktion der Arbeitgeber darauf). Das Ehegattensplitting ist zwar für Euch positiv, aber es hängt nicht direkt mit dem Problem zusammen. Also wäre es - wie erwähnt - aus meiner Sicht ein besserer Ansatzpunkt, die Förderung an das Kind zu knüpfen, nicht an die Ehe. Insofern scheinen wir auch gar nicht weit auseinander zu liegen.

    Worauf ich mit meinem "Problem" hinaus wollte (habe es dann übrigens wieder entfernt, da ich dann doch nicht mein persönliches "Probleme" hier breit treten wollte), ist dass in der Politik öfters Entscheidungen mit Gegebenheiten begründet werden, die einfach in vielen Bereichen nicht der Realität entsprechen. Z.B. mag das Betreuungsgeld in Bayern Sinn machen, aber im Rest von Deutschland passt es so gar nicht zu den Familiären Situationen. So ähnlich ist es bei der Begründung der Grünen zum abschaffen des Ehegattensplitting. Das Ehegattensplitting führt imo nicht dazu, dass sehr oft die Frau zu Hause bleibt und der Mann arbeitet. Die Rahmenbedingungen (Diskriminierung von Frauen mit Kindern bei der Karriere / Arbeitssuche, fehlende Betreuungsangebote, niedrigeres Gehalt von Frauen vs. Männer, etc.) sind hier das Problem und sollten behoben werden.

    Beim Fett gedruckten sind wir uns denke ich fast einig.

    Einmal editiert, zuletzt von bashman (7. August 2013 um 00:10)

  • Aus meiner Sicht stellt "Individuum" die besser begründbare Norm dar, weil nun einmal jeder auf jeden Fall auch ein Individuum ist. Die Ausgestaltung von Beziehungen ist höchst unterschiedlich.

    Ich finde, dass diese Einschätzung etwas an der Realität vorbei geht. Klar ist es so, dass Beziehungen unterschiedlich sind, aber wenn wir nicht mit einer Sonderregelung für jeden Einzelfall reagieren wollen (und müsste man das bei Individuen nicht auch tun?), dann müssen wir uns anschauen, was passiert. Ich nehme das Beispiel Pflege.

    Natürlich kann man argumentieren, dass die nicht nur von Ehepartnern geleistet werden könnte, sondern auch von Grossfamilien, Stadtvierteln oder sonstwas. Das Problem ist, dass das nicht passiert. Jetzt fallen uns wohlmöglich irgendwelche Einzelfälle ein wo das doch geschieht, aber die Erfahrung zeigt, dass im Notfall (z.B. bei einer längeren Krankheit) die Hilfe in aller erster Linie nur aus dem engsten Familienkreis kommt: Partner, Kinder, Geschwister. Wenn das so ist, brauchen wir über andere mögliche Formen der Unterstützung nicht nachdenken, solange sie nicht in nennenswertem Maße existieren.

    Wenn wir das fördern wollen müssen wir damit leben, dass ein Teil des Geldes eben auch fehlgeleitet wird, also an Leute geht, die vielleicht nur eine Steuerersparnis einheimsen wollen. Das ist normal und bei vielen anderen Förderungen auch kein Grund die Förderung abzuschaffen.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Das hätte ich gerne mal vorgerechnet. Das mag bei günstigen Häusern in der Provinz funktionieren. Kollegen, die gerade in Darmstadt auf der Haussuche sind, erzählen von üblichen Preisen für Einfamilienhäuser zwischen 700 k und 800 k - wohlgemerkt: gebraucht!. Auf dem Land findest Du hier vielleicht etwas ab 250 k,

    Auf dem Land findest du gebrauchte Häuser auch schon für 80k.

    Florida Reise, zwei große Autos, Häuser für 700-800k, sorry aber irgendwie sehe ich hier nur das die Ansprüche irgendwie viel zu hoch sind. Klar wenn ich so ein Luxus Leben führen will, dann ist klar das es knapp wird.

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Auf dem Land findest du gebrauchte Häuser auch schon für 80k.

    Florida Reise, zwei große Autos, Häuser für 700-800k, sorry aber irgendwie sehe ich hier nur das die Ansprüche irgendwie viel zu hoch sind. Klar wenn ich so ein Luxus Leben führen will, dann ist klar das es knapp wird.

    Gruß isten

    Na dann ist doch alles in Butter, wenn man sich mit dem Dreifachen des durchschnittlichen Brutto-Arbeitslohnes in Deutschland immerhin ein kleines, schnuckeliges, gebrauchtes 100 qm Haus für 80k in der Pampa leisten kann :xywave:

  • Na dann ist doch alles in Butter, wenn man sich mit dem Dreifachen des durchschnittlichen Brutto-Arbeitslohnes in Deutschland immerhin ein kleines, schnuckeliges, gebrauchtes 100 qm Haus für 80k in der Pampa leisten kann :xywave:

    Es ging aber um Brutto 100k im Jahr und nicht um den durchschnittlichen Brutto-Arbeitslohnes ;)

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Na dann ist doch alles in Butter, wenn man sich mit dem Dreifachen des durchschnittlichen Brutto-Arbeitslohnes in Deutschland immerhin ein kleines, schnuckeliges, gebrauchtes 100 qm Haus für 80k in der Pampa leisten kann :xywave:

    Verdreh das doch jetzt nicht.

    Mit dem Einkommen kann man sich sicherlich auch ein Haus für 750k € leisten.
    Aber sich dann hinzustellen, ich will aber auch jedes Jahr nach Florida und 2 Porsche. Natürlich wenn man es sich leisten kann oder will.


    Ich frag mich eigentlich was das jetzt hier für eine Diskussion ist?

  • Verdreh das doch jetzt nicht.

    Mit dem Einkommen kann man sich sicherlich auch ein Haus für 750k € leisten.
    Aber sich dann hinzustellen, ich will aber auch jedes Jahr nach Florida und 2 Porsche. Natürlich wenn man es sich leisten kann oder will.


    Ich frag mich eigentlich was das jetzt hier für eine Diskussion ist?

    Ihr hängt euch zu sehr an einer ziemlich unglücklichen Formulierung meinerseits auf, die ich schon längst zurückgenommen habe.

    Mein eigener Anspruch ist nicht, 2 dicke Autos vorm Haus zu haben und monatlich in die Karibik zu fliegen.
    Mein Anspruch ist, eine Familie mit 2 Kindern versorgen zu können und vllt sogar mal ein Eigenheim zu haben, das mir im Alter Sicherheit gibt.
    Mit 3,5-4k p.m. ist das schon schwierig. Du sagst 750k € wäre kein Problem .. da zahlst du ohne Zinsen schon ca 2100€ p.m. über 30(!) Jahre .. in meinem Fall hieße das eine mit über 60. Dazu dann zwei Kinder, die laut Statistik zusammen etwa 1200€ p.m. kosten.
    Und wieviel bleibt vom Netto-Gehalt dann über für 2 Personen? Alles kein Problem!

    Diese Diskussion nahm ihren Ursprung hierdrin:

    Wenn sich nun schon Familien mit 100k keine 2 Kinder und ein Haus leisten können (also quasi Sachen, die sich die Mittelschicht leisten sollen könnte), dann haben wir wirklich ein gravierendes, gesellschaftliches Problem.


    und den Aussagen, dass man das mit 100k locker mal ebenso aus der Hosentasche finanzieren kann. Nunja ...

  • Was erwartest du denn wann dir das Haus gehört?
    Nach 2 Jahren?

    Hauskauf ist für den normal Bürger meist ein Ding was sich bis zur Rente zieht.

  • Nein .. erwarte ich nicht. Aber meine Erwartungshaltung an ein Gehalt von 100k ist offenbar dennoch zu hoch .. ich sehs ein.

  • Auf dem Land findest du gebrauchte Häuser auch schon für 80k.

    Florida Reise, zwei große Autos, Häuser für 700-800k, sorry aber irgendwie sehe ich hier nur das die Ansprüche irgendwie viel zu hoch sind. Klar wenn ich so ein Luxus Leben führen will, dann ist klar das es knapp wird.

    Gruß isten

    Ich bin ein wenig verwirrt. Rechnen wir doch mal anders, mit einem fiktiven Beispiel:

    Ich will in Essen, in einem der etwas ruhigeren Vororte, ein Haus kaufen. 1 Kind ist schon da, ein weiteres soll vielleicht folgen. Ich bin Akademiker, arbeite voll, meine Frau, ebenfalls Akademikerin, hat eine Halbtagsstelle. Das Kind im Alter von 3 Jahren geht 30 h die Woche in die Kita. Dass beide Akademiker sind bedeutet zwar vielleicht, dass bei beiden die Chance auf einen besser dotierten Vertrag besteht, heißt aber gleichzeitig, dass beide auch noch keine Gelegenheit hatten, viel Eigenkapital anzusammeln. Vielleicht gibt's bei beiden auch noch Rückzahlungen vom Bafög oder anderen Studienkrediten, die noch fällig sind. Ein kleines, leicht überaltertes Reihenhaus, bzw. eine Doppelhaushälfte geht in besagtem Vorort für etwa 300000 € über den Tisch. Das dürfte meiner Erfahrung nach so der Durchschnittswert in Essen sein, wobei die Ruhrgebietsstadt im Verhältnis etwa mittig in den Durchschnittspreisen verortet ist. Wenn beide zusammen 100000 € Brutto verdienen, die Immobilie mehr oder weniger voll finanzieren müssen, muss Du mir mal vorrechnen, wie das vernünftig und großzügig funktionieren soll. Mit persönlicher Altersvorsorge für beide, Unfallversicherungen, Versicherungen für das Haus, einem, idealtypisch 2 Autos (kein A4, eher der 8 Jahre alte Twingo), Kita-Beiträge von rund 250 € jeden Monat, Rücklagen für das Haus etc. pp. Sorry, das hat schon bei dieser Rechnung nichts mit "Luxus" zu tun, wird aber existenzbedrohlich, sobald mit einem zweiten Kind etwas unvorhergesehenes passiert. Und wenn die Frau dann Deinem Wunsch entsprechend mit Hintern zu Hause bleibt und den "häuslichen Pflichten der Ehegattin" nachgeht, dann kannst Du von 5 auf 1 runterzählen bis die Finanzierung platzt. Oder Du scheißt halt auf solche Sachen wie private Rente etc... :madness

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

    Einmal editiert, zuletzt von datajunk (7. August 2013 um 10:31)

  • Ich bin ein wenig verwirrt. Rechnen wir doch mal anders, mit einem fiktiven Beispiel:

    Ich will in Essen, in einem der etwas ruhigeren Vororte, ein Haus kaufen. 1 Kind ist schon da, ein weiteres soll vielleicht folgen. Ich bin Akademiker, arbeite voll, meine Frau, ebenfalls Akademikerin, hat eine Halbtagsstelle. Das Kind im Alter von 3 Jahren geht 30 h die Woche in die Kita. Dass beide Akademiker sind bedeutet zwar vielleicht, dass bei beiden die Chance auf einen besser dotierten Vertrag besteht, heißt aber gleichzeitig, dass beide auch noch keine Gelegenheit hatten, viel Eigenkapital anzusammeln. Vielleicht gibt's bei beiden auch noch Rückzahlungen vom Bafög oder anderen Studienkrediten, die noch fällig sind. Ein kleines, leicht überaltertes Reihenhaus, bzw. eine Doppelhaushälfte geht in besagtem Vorort für etwa 300000 € über den Tisch. Das dürfte meiner Erfahrung nach so der Durchschnittswert in Essen sein, wobei die Ruhrgebietsstadt im Verhältnis etwa mittig in den Durchschnittspreisen verortet ist. Wenn beide zusammen 100000 € Brutto verdienen, die Immobilie mehr oder weniger voll finanzieren müssen, muss Du mir mal vorrechnen, wie das vernünftig und großzügig funktionieren soll. Mit persönlicher Altersvorsorge für beide, Unfallversicherungen, Versicherungen für das Haus, einem, idealtypisch 2 Autos (kein A4, eher der 8 Jahre alte Twingo), Kita-Beiträge von rund 250 € jeden Monat, Rücklagen für das Haus etc. pp. Sorry, das hat schon bei dieser Rechnung nichts mit "Luxus" zu tun, wird aber existenzbedrohlich, sobald mit einem zweiten Kind etwas unvorhergesehenes passiert. Und wenn die Frau dann Deinem Wunsch entsprechend mit Hintern zu Hause bleibt und den "häuslichen Pflichten der Ehegattin" nachgeht, dann kannst Du von 5 auf 1 runterzählen bis die Finanzierung platzt. Oder Du scheißt halt auf solche Sachen wie private Rente etc... :madness

    to add:
    Falls der Mann/die Frau Alleinverdiener ist, hat er/sie in dem Einkommenssegment womöglich nicht die große Jobgarantie und darf vllt auch jederzeit mit einem Arbeitsplatzwechsel und einem Gehaltswechsel rechnen. Eine Kalkulation über einen längeren Zeitraum mit einem sicheren Grundgehalt fällt schwer.

  • Und wenn die Frau dann Deinem Wunsch entsprechend mit Hintern zu Hause bleibt und den "häuslichen Pflichten der Ehegattin" nachgeht, dann kannst Du von 5 auf 1 runterzählen bis die Finanzierung platzt. Oder Du scheißt halt auf solche Sachen wie private Rente etc... :madness

    Meinen Wunsch entsprechend ist nicht das die Frau daheim bleibt sondern ein Elternteil, deshalb kannst dir deine Polemik mit "der Frau ihren Hintern zu Hause bleiben" sparen, vielen dank.

    Ansonsten kann ich dem Rechenbeispiel nicht folgen, da es ziemlich gut auf mich Zutrifft. Wenn keine unvorhergesehen Dinge passieren habe ich unser Haus innerhalb 10 Jahren abbezahlt. Wenn natürlich was unvorhergesehenes passiert, dann dauert es dann halt doch 15-20 Jahre. Private Rente muss man evt. etwas weniger zurück legen, allerdings zahlt man ja auch keine Miete im Alter.

    Das ich jeden cent umdrehen muss, wie hier beschrieben, kann ich absolut nicht bestätigen. Aber wie gesagt vielleicht sind meine Ansprüche auch nicht so hoch, ein Florida Urlaub mache ich nicht und die zwei Autos wurden gebraucht ca 1 Jahr alt gekauft.

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Ich bin ein wenig verwirrt. Rechnen wir doch mal anders, mit einem fiktiven Beispiel:

    Ich will in Essen, in einem der etwas ruhigeren Vororte, ein Haus kaufen. 1 Kind ist schon da, ein weiteres soll vielleicht folgen. Ich bin Akademiker, arbeite voll, meine Frau, ebenfalls Akademikerin, hat eine Halbtagsstelle. Das Kind im Alter von 3 Jahren geht 30 h die Woche in die Kita. Dass beide Akademiker sind bedeutet zwar vielleicht, dass bei beiden die Chance auf einen besser dotierten Vertrag besteht, heißt aber gleichzeitig, dass beide auch noch keine Gelegenheit hatten, viel Eigenkapital anzusammeln. Vielleicht gibt's bei beiden auch noch Rückzahlungen vom Bafög oder anderen Studienkrediten, die noch fällig sind. Ein kleines, leicht überaltertes Reihenhaus, bzw. eine Doppelhaushälfte geht in besagtem Vorort für etwa 300000 € über den Tisch. Das dürfte meiner Erfahrung nach so der Durchschnittswert in Essen sein, wobei die Ruhrgebietsstadt im Verhältnis etwa mittig in den Durchschnittspreisen verortet ist. Wenn beide zusammen 100000 € Brutto verdienen, die Immobilie mehr oder weniger voll finanzieren müssen, muss Du mir mal vorrechnen, wie das vernünftig und großzügig funktionieren soll. Mit persönlicher Altersvorsorge für beide, Unfallversicherungen, Versicherungen für das Haus, einem, idealtypisch 2 Autos (kein A4, eher der 8 Jahre alte Twingo), Kita-Beiträge von rund 250 € jeden Monat, Rücklagen für das Haus etc. pp. Sorry, das hat schon bei dieser Rechnung nichts mit "Luxus" zu tun, wird aber existenzbedrohlich, sobald mit einem zweiten Kind etwas unvorhergesehenes passiert. Und wenn die Frau dann Deinem Wunsch entsprechend mit Hintern zu Hause bleibt und den "häuslichen Pflichten der Ehegattin" nachgeht, dann kannst Du von 5 auf 1 runterzählen bis die Finanzierung platzt. Oder Du scheißt halt auf solche Sachen wie private Rente etc... :madness

    Als kleines Add-On dazu:

    In HH und Berlin dürfte man bei 300K und Doppelhaushälfte derzeit sehr weit ins Umland gehen dürfen, dann kommen wieder die Spritkosten dazu
    Das Damoklesschwert der Anschlußfinanzierung, die Immobilienpreise haben sich den historischen Niedrigzins angepasst, aber was passiert in 10-15 Jahren?
    Daher würde ich derzeit, gerade bei dünnem Eigenkapitalanteil, nur mit sehr hoher Abzahlungsquote finanzieren

  • Meinen Wunsch entsprechend ist nicht das die Frau daheim bleibt sondern ein Elternteil, deshalb kannst dir deine Polemik mit "der Frau ihren Hintern zu Hause bleiben" sparen, vielen dank.

    Gern. Wenn Du es Dir künftig verkneifst, Eltern, die Ihre Kinder vielleicht recht früh in eine Betreuung geben, vor dem Hintergrund althergebrachter Weltbilder latent als Rabeneltern abzukanzeln, in dem Du von "abschieben" redest, dann können wir uns über fast alles unterhalten. :)

    Zitat

    Ansonsten kann ich dem Rechenbeispiel nicht folgen...

    Da scheinst Du irgendwie recht allein auf weiter Flur zu sein. Vielleicht hast Du auch schlicht das Glück, eine günstige Immobilie in für Dich günstiger Umgebung und mit günstigen Randbedingungen erstanden zu haben. Trotzdem ist es nicht "on the money" (pun intended) gleich von übermäßigem Anspruchsdenken oder gar Luxus zu reden, wenn man Dir valide vorrechnet, dass es auch mit 100k Brutto im Jahr relativ rasch relativ eng wird.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Gern. Wenn Du es Dir künftig verkneifst, Eltern, die Ihre Kinder vielleicht recht früh in eine Betreuung geben, vor dem Hintergrund althergebrachter Weltbilder latent als Rabeneltern abzukanzeln, in dem Du von "abschieben" redest, dann können wir uns über fast alles unterhalten. :)

    Als Rabeneltern würde ich sie nicht bezeichnen, weil dann müsste ich mich und meine Frau ja auch so nennen, da wir beide Arbeiten gehen und der Kleine bis 1 Uhr von uns abgeschoben wird. Trotzdem halte ich die Entwicklung für nicht gut, aber in unserer Neoliberalen geprägten Gesellschaft müssen beide Elternteile schnell wieder für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, natürlich zur jeglicher Tag und Nachtzeit immer erreichbar.

    Zitat

    Da scheinst Du irgendwie recht allein auf weiter Flur zu sein. Vielleicht hast Du auch schlicht das Glück, eine günstige Immobilie in für Dich günstiger Umgebung und mit günstigen Randbedingungen erstanden zu haben. Trotzdem ist es nicht "on the money" (pun intended) gleich von übermäßigem Anspruchsdenken oder gar Luxus zu reden, wenn man Dir valide vorrechnet, dass es auch mit 100k Brutto im Jahr relativ rasch relativ eng wird.

    Wundert mich, da frage ich mich natürlich wie die vielen Familien dann über die Runden kommen die weniger als 100k Brutto im Jahr zur Verfügung haben, wenn 100k in weiten Teilen Deutschland anscheinend schon so wenig ist, dass das Leben mit Eigenheim kaum zu finanzieren ist.

    Und dann frage ich mich auch wie arm denn dann meine Kindheit gewesen sein muss, wo ich doch noch zwei Geschwister hatte, mein Vater Beamter im mittleren Dienst war und von 0-5 Jahren und danach nur meine Mutter als Altenpflegerin von 5-12 Jahren gearbeitet hat und dazu noch das Haus abgezahlt werden musste.

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • ...Trotzdem halte ich die Entwicklung für nicht gut, aber in unserer Neoliberalen geprägten Gesellschaft müssen beide Elternteile schnell wieder für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, natürlich zur jeglicher Tag und Nachtzeit immer erreichbar.

    Also das Szenario "zu Tag- und Nachtzeit immer erreichbar... sein müssen" halte ich für nicht stimmig. Erstens gibt es unglaublich viele Jobs, in denen so etwas überhaupt nicht geht (von der Friseurin, quer durch's Handwerk bis zu fast allen Industrie-Arbeiter-Stellen), zweitens ist zumindest meiner Erfahrung nach der Arbeitnehmer in vielen Fällen selbst schuld, da er solchen Service in vorauseilendem Gehorsam bietet. Hingegen ist mir noch keine Kündigung untergekommen, weil Leute die Einstellung "Feierabend ist Feierabend" lebten.

    Wundert mich, da frage ich mich natürlich wie die vielen Familien dann über die Runden kommen die weniger als 100k Brutto im Jahr zur Verfügung haben, wenn 100k in weiten Teilen Deutschland anscheinend schon so wenig ist, dass das Leben mit Eigenheim kaum zu finanzieren ist...

    Einfache und traurige Lösung: dann gibt es eben kein Eigenheim. :( Nicht von ungefähr hat Deutschland eine der niedrigsten Eigenheimquoten in Europa.

  • Zitat

    Als Rabeneltern würde ich sie nicht bezeichnen, weil dann müsste ich mich und meine Frau ja auch so nennen, da wir beide Arbeiten gehen und der Kleine bis 1 Uhr von uns abgeschoben wird. Trotzdem halte ich die Entwicklung für nicht gut, aber in unserer Neoliberalen geprägten Gesellschaft müssen beide Elternteile schnell wieder für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, natürlich zur jeglicher Tag und Nachtzeit immer erreichbar.

    Nun ja das beide Eltern arbeiten gehen wird ja eher von SPD/Grünen/Linken als wünschenswertes Modell propagiert. Von daher das jetzt alles auf das Wort Neoliberal zu schieben halte ich für zu kurz. Da stecken auf beiden Seiten (Frau/Mann zu Hause/ Frau und Mann arbeiten) andere ideologische Gründe dahinter.

    Und das ist schade. Den letzlich hängt es immer von jeder Familie selbst ab, was unter Berücksichtigung aller Faktoren: Kind, finaz. Situation. Betreuungssituation vor Ort, familäre Ressourcen usw. das Beste für die Familie ist. Da helfen alte Bilder "Rabbenmutter" oder "Heimchen am Herd" niemanden weiter.

    Zitat


    Wundert mich, da frage ich mich natürlich wie die vielen Familien dann über die Runden kommen die weniger als 100k Brutto im Jahr zur Verfügung haben, wenn 100k in weiten Teilen Deutschland anscheinend schon so wenig ist, dass das Leben mit Eigenheim kaum zu finanzieren ist.

    Nun 100.000 sind halt nicht immer 100.000.

    Wir jetzt nicht in der Gehaltsklasse 100.000, sondern deutlich drunter. Wir können uns hier Region ein solides Leben leisten bei dem man nicht meckern muss. Kinder sind zwar noch keine da, aber es ist (Stand heute ) - sollten welche kommen- machbar, dass 1 Elternteil erstmal länger zu Hause bleibt. Dass man dann bei Sachen wie Urlaub (wobei ich billiger in den USA urlaub mache als andere auf Gran Canaria Btw. ).. abstriche machen muss ist klar.

    Mir ist jedoch auch völlig klar, dass das z.B. in einer Region wie München, HH etc. halt einfach nicht drin wäre, da die Lebenhaltungskosten dort wesentlichen höher sind.

    Von daher kann ich verstehen, dass man bei wir können von 100.000 nicht leben erstmal schluckt, aber beim zweiten Hinsehen dann doch festellt, dass das je nach Region schon passen könnte.

    #FIREJOSEPH

  • Als Rabeneltern würde ich sie nicht bezeichnen, weil dann müsste ich mich und meine Frau ja auch so nennen, da wir beide Arbeiten gehen und der Kleine bis 1 Uhr von uns abgeschoben wird. Trotzdem halte ich die Entwicklung für nicht gut, aber in unserer Neoliberalen geprägten Gesellschaft müssen beide Elternteile schnell wieder für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, natürlich zur jeglicher Tag und Nachtzeit immer erreichbar.

    Die Verwendung des Begriffs "abschieben" impliziert die Rabeneltern. Das hat mit "neoliberal" nichts zu tun. Trosty hat ja schon versucht Dir zu erklären, dass es für das Kind durchaus auch positive Effekte haben kann, bereits früh in die Betreuung zu gehen.

    Zitat

    Wundert mich, da frage ich mich natürlich wie die vielen Familien dann über die Runden kommen die weniger als 100k Brutto im Jahr zur Verfügung haben, wenn 100k in weiten Teilen Deutschland anscheinend schon so wenig ist, dass das Leben mit Eigenheim kaum zu finanzieren ist.

    Das frage ich mich ehrlich gesagt auch. Aber mittlerweile warnt ja selbst die Bundesbank vor einer Immobilien-Blase in deutschen Großstädten.

    Zitat

    Und dann frage ich mich auch wie arm denn dann meine Kindheit gewesen sein muss, wo ich doch noch zwei Geschwister hatte, mein Vater Beamter im mittleren Dienst war und von 0-5 Jahren und danach nur meine Mutter als Altenpflegerin von 5-12 Jahren gearbeitet hat und dazu noch das Haus abgezahlt werden musste.
    Gruß isten

    Mein Vater kann heute auch kaum fassen, dass ich stabil gerechnet etwa 7-10% meines monatlichen Nettoeinkommens in eine persönliche Altervorsorge stecken muss, um im Rentenalter nicht unterversorgt da zu stehen. Bis vor kurzem wusste er überhaupt nicht was "persönliche Altersvorsorge" überhaupt bedeutet. Und dass man als relativ gut verdienender Angestellter für dass Kind rund 250 - 300 € jeden Monat zahlen muss, damit es überhaupt in die Kita gehen darf, ist ihm auch vollkommen schleierhaft. Und dass bei ihm auf dem Land die Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung das Gleiche kostet wie bei mir Teilkasko mit 300 € Selbstbeteiligung - wohlgemerkt beim gleichen Auto - das will auch nicht in seinen Kopf....

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat

    Und dass bei ihm auf dem Land die Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung das Gleiche kostet wie bei mir Teilkasko mit 300 € Selbstbeteiligung - wohlgemerkt beim gleichen Auto - das will auch nicht in seinen Kopf....

    Dann lass das Auto doch über deinen alten Herrn laufen. Musst dich nur an ein anderes Nummernschild gewöhnen.

    :wink2:

    #FIREJOSEPH

  • Ganz ehrlich wenn wir hier sagen als jemand dessen Familie 100k € Brutto im Jahr verdient "nicht besonders gut" geht.
    Was sagen wir dann über die Familie ,wo 2 Personen einen Verdienst von 8,5€ pro Stunde haben, was ca. einem Bruttolohn im Jahr von 33k€ entsprechen würde?

    Es gibt ja nach Schätzung 6,8 Millionen Menschen die weniger als diese 8,5€/h verdienen. Also am besten die gar keine Kinder bekommen lassen?

  • Also mal aus eigener Erfahrung: Wir kommen nicht mal hälftig an die 100 K brutto ran, haben vor 3 Jahren Haus gebaut und ein 16 Monate altes Kind. Ich pendle täglich 40 km einfach mit einem 12 Jahre alten Benziner.

    Fazit: Wir sind noch nicht verhungert und nicht erfroren. Klar kann ich nicht 2 mal im Jahr 3 Wochen nach Florida oder mir alle 3 Jahre ein neues Auto leisten. Aber wir leben gut und ohne auf irgendwas verzichten zu müssen (Sache wie Gamepass etc. sind ohne weiteres drin). Das geht also.

    Thank you 62

  • Ganz ehrlich wenn wir hier sagen als jemand dessen Familie 100k € Brutto im Jahr verdient "nicht besonders gut" geht.
    Was sagen wir dann über die Familie ,wo 2 Personen einen Verdienst von 8,5€ pro Stunde haben, was ca. einem Bruttolohn im Jahr von 33k€ entsprechen würde?

    Es gibt ja nach Schätzung 6,8 Millionen Menschen die weniger als diese 8,5€/h verdienen. Also am besten die gar keine Kinder bekommen lassen?

    Kann dir nur Beipflichten, wenn ich mir überlege wie meine Eltern (beide Nicht Akademiker) mit Gehältern weit (das ist noch untertrieben) unter den 100000k Brutto in München gelebt haben ists ja ein Wunder dass wir nicht in den Ruin gegangen sind ;). Man sollte die Immobilie kaufen wenn es die Situation erlaubt und es wirtschaftlich Intelligent ist. Also es tut mir leid 700-800k? Wenn man so Angst um seine Zukunft hat, kann man sich auch ne 4 Zimmer Wohnung holen mit 2 Kindern. Hier ein in 5 Sekunden recherchiertes Beispiel (ohne genau den Zustand der Wohnung, des Hauses etc zu kennen) in München http://www.immobilienscout24.de/expose/6909263…ionHasNext=true Klar ist das Milbertshofen und nicht der Herzogpark, Aber man kann davon Ausgehen dass auch in Milbertshofen die Preise nicht sinken werden in München (aber das ist ne andere Geschichte).

    Man ist nicht in der Pampa, hat für jedes Kind ein Zimmer, als Wohnungsbesitzer muss man sich nicht alleine (vom Aufwand und vom Finanziellen) um Renovierungen fürs Haus kümmern usw.

    Wie schon Bilbo gesagt hat, bei Immobilien ists nicht in 2 Jahren getan. Abhängig vom Preis der Immobilie, der Höhe der Tilgung und der Zinsen, der Art der Immobilieninvestition, Rücklagen etc ists nunmal ne Sache von 10-30 Jahren