• Zitat von SakurabaPk

    Ok dann geh lieber zum Lachen oder Weinen in den Keller. Aber vielleicht war es auch nur ein schwacher Versuch einer Beleidigung.

    Glaub mir, wenn ich jemanden beleidigen will, dann merkt derjenige das. Für dich habe ich eigentlich nur den Rat, die Augen aufzumachen, was in der Welt um dich herum passiert.

  • Ich weiß nicht ob ein Boykott wirklich das richtige Mittel wäre. Man ist sich ja einig, dass die Boykotts 1980 und 1984 letztendlich nur den Sportlern geschadet haben, politisch aber nullkommanichts bewirkt haben.

    Meiner Meinung nach hätte man die OS gar nicht erst nach Peking vergeben dürfen.

  • Zitat von Duke

    Ich weiß nicht ob ein Boykott wirklich das richtige Mittel wäre. Man ist sich ja einig, dass die Boykotts 1980 und 1984 letztendlich nur den Sportlern geschadet haben, politisch aber nullkommanichts bewirkt haben.

    Meiner Meinung nach hätte man die OS gar nicht erst nach Peking vergeben dürfen.


    Da bin ich ganz auf deiner Seite. Schon die Vergabe allein war ein Armutszeugnis.

    Bob Kraft:"I'll always remember him coming down the stairs at the old stadium. He said to me 'Hi I'm Tom Brady.' He looked me in the eye and said, 'And I'm the best decision this organization has ever made.'

  • Zitat von Darthraider

    zwiespältig ... man hatte sich ja vom IOC indirekt durch diese Vergabe eine Öffnung des Landes nach außen sowohl in wirtschaftlicher wie auch politischer Hinsicht erhofft ...


    Richtig. Aber selbst die Funktionäre im IOC müssen doch erkannt haben, wer dort am Ruder ist. Es ging wie immer um Kohle, China ist ein großer Markt für die ganzen Firmen im Hintergrund, an deren Stiefel die IOC-Mitglieder lecken.

  • Zitat von Darthraider

    ich würde es ja wie Haile Gebresselaisee (sicher falsch buchstabiert) machen :mrgreen:

    Bist du sicher, dass du richtig mitbekommen hast, wie Haile Gebrselassie es macht? Bei ihm ging es nie um eine Absage; er verkündete lediglich, statt beim Marathon nur über die 10.000 Meter zu starten. Hinterher beeilte er sich, zu versichern, dass es ihm allein um die schlechte Luft gehe und dass er bei einer Anpassung der Startzeit und der Strecke bereit wäre, doch zum Marathon anzutreten.

  • Zitat von illwill


    Ich versteh Deinen ratlosen Smilie nicht, ist doch im Artikel ziemlich eindeutig dargestellt warum er sich dazu verpflichtet fühlen würde aus der Regierung von Tibet zurückzutreten.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Das ist alles so elend :( Ich weiß wirklich nicht, ob ich die Meinung teilen kann, dass ein Olympia-Boykott sinnlos ist. Ja, man schadet damit den Sportlern, die nun wirklich nichts dafür können. Nein, es ist kein einziger Sowjetsoldat aus Afghanistan abgezogen worden, weil damals die Moskauer Spiele boykottiert wurden. Aber sind das wirklich so starke Argumente? Oder hat der Westen einfach nur Angst um seine Handelsbeziehungen zu China?

  • Zitat von olibo66

    Das ist alles so elend :( Ich weiß wirklich nicht, ob ich die Meinung teilen kann, dass ein Olympia-Boykott sinnlos ist. Ja, man schadet damit den Sportlern, die nun wirklich nichts dafür können. Nein, es ist kein einziger Sowjetsoldat aus Afghanistan abgezogen worden, weil damals die Moskauer Spiele boykottiert wurden. Aber sind das wirklich so starke Argumente? Oder hat der Westen einfach nur Angst um seine Handelsbeziehungen zu China?

    Viel schlimmer noch finde ich Aussagen, dass man im Sicherheitsrat der UN nicht intervenieren wolle, da die Chinesen mit ihrem Veto eh alles ausbremsen würden. Sicher: Die Tibeter und der Dalai Lama sind der "sexy pick" wenns ums Engagement und die aufrichtige Entrüstung geht, aber auch für mich gehört China in die Schranken gewiesen und sei es nur ideell.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat von datajunk

    Viel schlimmer noch finde ich Aussagen, dass man im Sicherheitsrat der UN nicht intervenieren wolle, da die Chinesen mit ihrem Veto eh alles ausbremsen würden. Sicher: Die Tibeter und der Dalai Lama sind der "sexy pick" wenns ums Engagement und die aufrichtige Entrüstung geht, aber auch für mich gehört China in die Schranken gewiesen und sei es nur ideell.


    100% agree

  • Zitat von olibo66

    Oder hat der Westen einfach nur Angst um seine Handelsbeziehungen zu China?

    Genau darum geht es mal wieder. Es geht um

    Kohle,
    Asche,
    Money,
    Pinke, Pinke,
    Dollar
    Euro

    usw. usw. usw.

    Mir fällt auf Anhieb kein Konflikt ein, bei dem nicht ein Hauptinteresse die "wirtschaftliche Macht" wäre.

    Das Argument der chin. Führung, dass Tibet und Taiwan unteilbare Bestandteile von China sind ist schlicht fadenscheinig. Es geht hier eindeutig um eine Machtbasis. Würde mich auch nicht wundern, wenn Tibet interessant aus Rohstoffgesichtspunkten ist.

    Leider ist es so, dass ich erneut keine Lösung des Konfliktes sehe. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass China sich aus Tibet zurückzieht, weil man "weise" geworden ist?

    WS

    "Kritik ohne Mitgefühl ist Gewalt" (nakagawa roshi)
    -.-.-.-
    "Die Würde des Menschen ist kein Konjunktiv"
    -.-.-.-
    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute von neuem beginnen.

  • Zitat von olibo66

    Das ist alles so elend :( Ich weiß wirklich nicht, ob ich die Meinung teilen kann, dass ein Olympia-Boykott sinnlos ist. Ja, man schadet damit den Sportlern, die nun wirklich nichts dafür können. Nein, es ist kein einziger Sowjetsoldat aus Afghanistan abgezogen worden, weil damals die Moskauer Spiele boykottiert wurden. Aber sind das wirklich so starke Argumente? Oder hat der Westen einfach nur Angst um seine Handelsbeziehungen zu China?

    Lustig finde ich vorallem dass 2002 niemand an einen Boykott aufgrund eines Einmarsches in Afghanistan gedacht hat.....für mich bleibt der Boykott Willkür und zerstört die Olypische Idee. Es gäbe jedenfalls kaum Länder, die man nicht aus dem einen oder anderen Grund boykottieren könnte.....und jedes Jahr Olympia in der Schweiz ist auch nicht das Wahre ;)

  • Zitat von datajunk

    Viel schlimmer noch finde ich Aussagen, dass man im Sicherheitsrat der UN nicht intervenieren wolle, da die Chinesen mit ihrem Veto eh alles ausbremsen würden. Sicher: Die Tibeter und der Dalai Lama sind der "sexy pick" wenns ums Engagement und die aufrichtige Entrüstung geht, aber auch für mich gehört China in die Schranken gewiesen und sei es nur ideell.

    Wo war denn der Sicherheitsrat beim Überfall auf den irak? Eine Vetomacht kann leider machen was sie will.....diese Konstruktion des Sicherheitsrates ist so unsinnig wie bekannt. Es ist klar, dass sowohl Tibet als auch Irak scharfe Resolutionen verdienen würden aber bei der Konstruktion des Gremium ist leider nichts zu machen. Und zu einer Reform dieses Systems sind die Vetomächte nicht willens.....sehr sehr traurig :(

  • Tja... habe früher nie so recht verstanden (wo Du grad das Beispiel Irak nimmst), warum z. B. unser Freund Derek Brown über den Sicherheitsrat geschimpft hat. Mittlerweile verstehe ich´s, fürchte ich :madness

  • Zitat von Akill

    Es ist klar, dass sowohl Tibet als auch Irak scharfe Resolutionen verdienen würden

    Häh?! Stellst du jetzt gerade Saddam Hussein und den Dalai Lama auf eine Stufe? :eek:

    Was den Boykott angeht: Ich habe gelesen, dass China so häufig wie kaum ein anderes Land die olympischen Spiele boykottiert hat. Daraus lässt sich in meinen Augen der Schluss ziehen, dass China solchen symbolischen Handlungen durchaus einen Wert beimisst und entsprechend getroffen wäre, wenn es selbst deren Ziel wäre. Natürlich würde sich die politische und menschenrechtliche Lage dadurch nicht auf einen Schlag verbessern. Aber es wäre wenigstens mal ein kollektiver Stinkefinger, mit dem signalisiert würde, dass ein großer Teil der Welt keine Lust mehr hat, die Klappe zu halten. Den Sicherheitsrat kann man in dieser Hinsicht ja leider vergessen.

  • Zitat von Silversurger

    Was den Boykott angeht: Ich habe gelesen, dass China so häufig wie kaum ein anderes Land die olympischen Spiele boykottiert hat. Daraus lässt sich in meinen Augen der Schluss ziehen, dass China solchen symbolischen Handlungen durchaus einen Wert beimisst und entsprechend getroffen wäre, wenn es selbst deren Ziel wäre. Natürlich würde sich die politische und menschenrechtliche Lage dadurch nicht auf einen Schlag verbessern. Aber es wäre wenigstens mal ein kollektiver Stinkefinger, mit dem signalisiert würde, dass ein großer Teil der Welt keine Lust mehr hat, die Klappe zu halten. Den Sicherheitsrat kann man in dieser Hinsicht ja leider vergessen.


    Alles richtig. Aber trotzdem: vergiss es. Das war 1980 alles irgendwie viel einfacher. Damals war´s der Klassenfeind, den man boykottiert hat, weil er in ein anderes Land einmarschiert ist. Heute geht´s um einen gigantischen Markt. Und, wie die Chinesen ständig betonen, um eine innerchinesische Angelegenheit. Nimm an, die USA boykottieren. China schließt im Gegenzug sämtliche McD-Filialen und verbietet den Verkauf von Coca-Cola. Nur als Beispiel halt. Glaubst Du ernsthaft, die USA (oder auch Deutschland) würden riskieren, sich diesen Handelspartner nachhaltig zu vergrätzen? Womöglich gar eine Annäherung zwischen China und Putinland zu provozieren? Nee, das gibt nichts, so traurig das auch ist.

  • Zitat von Silversurger

    Häh?! Stellst du jetzt gerade Saddam Hussein und den Dalai Lama auf eine Stufe? :eek:

    Was den Boykott angeht: Ich habe gelesen, dass China so häufig wie kaum ein anderes Land die olympischen Spiele boykottiert hat. Daraus lässt sich in meinen Augen der Schluss ziehen, dass China solchen symbolischen Handlungen durchaus einen Wert beimisst und entsprechend getroffen wäre, wenn es selbst deren Ziel wäre. Natürlich würde sich die politische und menschenrechtliche Lage dadurch nicht auf einen Schlag verbessern. Aber es wäre wenigstens mal ein kollektiver Stinkefinger, mit dem signalisiert würde, dass ein großer Teil der Welt keine Lust mehr hat, die Klappe zu halten. Den Sicherheitsrat kann man in dieser Hinsicht ja leider vergessen.

    Nein tue ich sicher nicht. Aber ich stelle nichtlegitimierte Staatliche Gewaltanwendung gleich....außerdem habe ich direkt den Einmarsch der Sowjets in Afghanistan der zum boykott geführt hat mit dem der Amerikaner verglichen was für mich durchaus vergleichbar ist.

    Außerdem vergesst ihr alle wie China auf einen Olympiaboykott reagieren würde. Meiner Meinung nach würden sie dann erst Recht in Tibet wüten da ja die Tibet "Schuld" am Olympiaboykott wäre. Aus Sicht der Tibeter kann man sich einen solchen Schritt nicht wünschen.

  • Zitat von Silversurger


    Was den Boykott angeht: Ich habe gelesen, dass China so häufig wie kaum ein anderes Land die olympischen Spiele boykottiert hat. Daraus lässt sich in meinen Augen der Schluss ziehen, dass China solchen symbolischen Handlungen durchaus einen Wert beimisst und entsprechend getroffen wäre, wenn es selbst deren Ziel wäre. Natürlich würde sich die politische und menschenrechtliche Lage dadurch nicht auf einen Schlag verbessern. Aber es wäre wenigstens mal ein kollektiver Stinkefinger, mit dem signalisiert würde, dass ein großer Teil der Welt keine Lust mehr hat, die Klappe zu halten. Den Sicherheitsrat kann man in dieser Hinsicht ja leider vergessen.


    Man würde es auf dem Rücken der Sportler austragen, und das sind die falschen. Ich kenne einige ehemalige Spitzensportler, z.B ist darunter eine ehemalige Turnerin, deren Karrieren auf genau einen Olympiastart ausgelegt waren. Und der sollte 1984 sein....

  • Zitat von olibo66

    Alles richtig. Aber trotzdem: vergiss es. Das war 1980 alles irgendwie viel einfacher. Damals war´s der Klassenfeind, den man boykottiert hat, weil er in ein anderes Land einmarschiert ist. Heute geht´s um einen gigantischen Markt. Und, wie die Chinesen ständig betonen, um eine innerchinesische Angelegenheit. Nimm an, die USA boykottieren. China schließt im Gegenzug sämtliche McD-Filialen und verbietet den Verkauf von Coca-Cola. Nur als Beispiel halt. Glaubst Du ernsthaft, die USA (oder auch Deutschland) würden riskieren, sich diesen Handelspartner nachhaltig zu vergrätzen? Womöglich gar eine Annäherung zwischen China und Putinland zu provozieren? Nee, das gibt nichts, so traurig das auch ist.

    Das Beste wäre gewesen die Spiele nicht an China zu vergeben. Aber auch dies hatte wirtschaftliche Gründe. Es geht nur noch um Geld, der Sport ist schon lange zweitrangig.

    New York Giants
    NFC Champion: 1986, 1990, 2000, 2007, 2011
    Superbowl: 1986, 1990, 2007, 2011

  • Zitat von Duke

    Man würde es auf dem Rücken der Sportler austragen, und das sind die falschen. Ich kenne einige ehemalige Spitzensportler, z.B ist darunter eine ehemalige Turnerin, deren Karrieren auf genau einen Olympiastart ausgelegt waren. Und der sollte 1984 sein....

    Mit Verlaub, ich halte das für ein ziemlich schwaches Argument. Erstens ist der Preis, den die Sportler hier zahlen, recht klein. Klar ist das für die frustrierend. Sehr sogar. Aber hier geht`s nicht darum, im Dienste eines größeren Ziels Leib und Leben auf`s Spiel zu setzen. Da erwarten wir von vielen anderen Berufgruppen aber wesentlich schwerwiegendere Dinge als darauf zu verzichten, bei Olympia dabei zu sein.

    Zweitens erwischt es aus zwei Gründen nicht "die Falschen". Die Sportler, die an Olympia teilnehmen, die Sponsoren, die das finanzieren, die Zuschauer, die sich als Jubelstaffage zur Verfügung stellen, nehmen alle an einer Propagandavernstaltung einer autoritären Diktatur teil. Einer Diktatur, die ein ziemlich lässiges Verhältnis zu Menschenrechten pflegt, die Tibeter (wie andere Volksgruppen auch) unterdrückt oder den Völkermord im Sudan deckt. Wer sich in den Dienst dieser Diktatur stellt - und das machen die Sportler egal ob sie es wollen oder nicht - qualifiziert sich in meinen Augen nicht für die Kategorie "die Falschen". "Die Falschen" sind die Tibeter.

    Drittens waren es Sportfunktionäre, welche die Spiele nach China vergeben haben. Wo war der Aufstand der Sportler gegen die Entscheidung ihrer Funktionäre? Natürlich marschieren die nicht mal eben so in ein Büro und schon finden die Spiele an einem anderen Ort statt. Aber die Proteste gegen diese Entscheidung waren doch recht gering. Ich würde die Geschichte sogar positiv sehen: Wer jetzt einen Schaden hätte, würde vielleicht beim nächsten Mal rechtzeitig aufmucken, wenn Olympia nach Weissrussland oder Simbabwe vergeben wird.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Zitat von Derek Brown

    Zweitens erwischt es aus zwei Gründen nicht "die Falschen". Die Sportler, die an Olympia teilnehmen, die Sponsoren, die das finanzieren, die Zuschauer, die sich als Jubelstaffage zur Verfügung stellen, nehmen alle an einer Propagandavernstaltung einer autoritären Diktatur teil. Einer Diktatur, die ein ziemlich lässiges Verhältnis zu Menschenrechten pflegt, die Tibeter (wie andere Volksgruppen auch) unterdrückt oder den Völkermord im Sudan deckt. Wer sich in den Dienst dieser Diktatur stellt - und das machen die Sportler egal ob sie es wollen oder nicht - qualifiziert sich in meinen Augen nicht für die Kategorie "die Falschen". "Die Falschen" sind die Tibeter.

    Ich kann es nicht allzu oft schreiben, aber Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. :)

    Und hier schließt sich meines Erachtens auch wieder der Kreis zu '36 und Berlin.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Zitat von fraggle

    Das Beste wäre gewesen die Spiele nicht an China zu vergeben. ...

    Das ist zu allgemein. Ja, nach jetziger Sicht der Dinge scheint es in der Tat eine falsche Entscheidung zu sein. Aber: es wurde in jüngerer Vergangenheit schon einmal die Ausrichtung der Olympischen Spiele an eine Diktatur vergeben mit dem Ergebnis, dass sich das Land mehr öffnete und eine Entwicklung in Richtung Demokratie erlebt(e). Gemeint ist Südkorea. Es hätte also auch funktionieren können mit Peking 2008 und mehr Demokratie.

    “Every year it’s just one goal: Win the Super Bowl. If you don’t win the Super Bowl it’s not a good year,” - Bruce Arians

  • Zitat von Derek Brown

    Mit Verlaub, ich halte das für ein ziemlich schwaches Argument. Erstens ist der Preis, den die Sportler hier zahlen, recht klein. Klar ist das für die frustrierend. Sehr sogar. Aber hier geht`s nicht darum, im Dienste eines größeren Ziels Leib und Leben auf`s Spiel zu setzen. Da erwarten wir von vielen anderen Berufgruppen aber wesentlich schwerwiegendere Dinge als darauf zu verzichten, bei Olympia dabei zu sein.

    Zweitens erwischt es aus zwei Gründen nicht "die Falschen". Die Sportler, die an Olympia teilnehmen, die Sponsoren, die das finanzieren, die Zuschauer, die sich als Jubelstaffage zur Verfügung stellen, nehmen alle an einer Propagandavernstaltung einer autoritären Diktatur teil. Einer Diktatur, die ein ziemlich lässiges Verhältnis zu Menschenrechten pflegt, die Tibeter (wie andere Volksgruppen auch) unterdrückt oder den Völkermord im Sudan deckt. Wer sich in den Dienst dieser Diktatur stellt - und das machen die Sportler egal ob sie es wollen oder nicht - qualifiziert sich in meinen Augen nicht für die Kategorie "die Falschen". "Die Falschen" sind die Tibeter.

    Drittens waren es Sportfunktionäre, welche die Spiele nach China vergeben haben. Wo war der Aufstand der Sportler gegen die Entscheidung ihrer Funktionäre? Natürlich marschieren die nicht mal eben so in ein Büro und schon finden die Spiele an einem anderen Ort statt. Aber die Proteste gegen diese Entscheidung waren doch recht gering. Ich würde die Geschichte sogar positiv sehen: Wer jetzt einen Schaden hätte, würde vielleicht beim nächsten Mal rechtzeitig aufmucken, wenn Olympia nach Weissrussland oder Simbabwe vergeben wird.


    Hoppla.... 100 % Deiner Meinung :eek::tongue2: Nein, die Enttäuschung der Sportler darf in der Tat kein Argument gegen einen Boykott sein. Ebenso wenig wie es der wirtschaftliche Gesichtspunkt sein darf (aber vermutlich leider sein wird).

  • Zitat von Just|Me

    Das ist zu allgemein. Ja, nach jetziger Sicht der Dinge scheint es in der Tat eine falsche Entscheidung zu sein. Aber: es wurde in jüngerer Vergangenheit schon einmal die Ausrichtung der Olympischen Spiele an eine Diktatur vergeben mit dem Ergebnis, dass sich das Land mehr öffnete und eine Entwicklung in Richtung Demokratie erlebt(e). Gemeint ist Südkorea. Es hätte also auch funktionieren können mit Peking 2008 und mehr Demokratie.

    Sollte dies wirklich das Argument gewesen sein, die Spiele nach Peking zu geben, so müsste man den Entscheidungsträgern angesichts dessen wohl mal sehr vorsichtig den Puls fühlen. Südkorea war zwar eine "Diktatur", aber sie war weitaus gemäßigter als die chinesische und weder in Sachen des Totalitären noch im Hinblick auf die reinen Verletzungen der Menschenrechte auch nur annähernd vergleichbar. Hinzu kommt - und das dürfte wohl der Hauptunterschied sein -, dass Südkorea ganz anders in Staatengeflechte eingewoben war, als dies China derzeit ist. China besaß auch schon vor der Entscheidung des IOC eine mehr oder weniger autarke Stellung. China ist ein ganz anderer Markt als Südkorea, besitzt eine ganz andere wirtschaftliche Potenz. China hängt nicht - wie Südkorea damals - am Rockzipfel einer sekbsterklärten Großmacht, sondern versteht sich zunehmend selbst als eben solche und ist zudem Veto-Macht im UN-Sicherheitsrat.

    Wenn man schon einen Vergleich mit einer anderen Vergabe ziehen will, dann passt Berlin 36 wirklich weitaus besser.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Die Wenigsten, würde ich vermuten. Aber Althistoriker müssen auch keine Duz-Freunde von Julius Cäser gewesen sein, deswegen weiss ich nicht genau, wohin die Frage führt.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Olympische Flamme bei Protesten in Paris verloschen:

    Zitat

    Rund 3.000 Polizisten sollten heute in Paris Störungen des olympischen Fackellaufs wie gestern in London verhindern - doch das olympische Feuer ist verloschen. Laut der Nachrichtenagentur AP löschten die Beamten selbst die Flamme, als die Proteste zu eskalieren drohten.

    Demnach unterbrachen die Polizisten den Staffellauf von rund 80 Fackelträgern und brachten die verloschene Fackel an Bord eines Polizeibusses. Kritiker der chinesischen Tibet-Politik hatten Proteste angekündigt und "alle Pariser" aufgefordert, als Zeichen des Protests vor dem Eiffelturm zu erscheinen.

    edit: Die chinesische Regierung empfindet diese Proteste als "abscheuliche Missetaten" :(