Ich habe gerade das ZDF Wahlforum gesehen. Zu Gast waren Steinbrück, Künast, Ramsauer, Lötzsch, Koch und noch einer von der FDP (Name ist mir entfallen).
So, und nun? Was haben sie mir nun erzählt diese Politiker?
Großer Aufhänger, der sich durch alle Themengebiete gezogen hat, war die Wirtschaftskrise und alle haben versucht zu erklären, warum das eigene Konzept und nicht das der anderen aus der Krise herausführen wird. Die Linken wollen reiche Leute belasten und eine Entlastung für den "kleinen Mann". CSU/CDU und FDP haben sich relativ gedeckt in ihren Aussagen, dass man mit Steuersenkungen ein Wirtschaftswachstum erzwingen will. Die SPD dagegen weist daraufhin, dass Steuersenkungen nicht finanzierbar wären und die werfen anderen Parteien billigen Populismus vor. Die Grünen sind im groben derselben Meinung, wollen aber auch in gewissen Sachen Gerechtigkeit schaffen.
So erstmal mein Eindruck nur vom ZDF Wahlforum von heute. Ich hab mir ansonsten noch keine Zeit genommen gehabt den bisherigen Wahlkampf zu verfolgen. Ich muss auch dazu sagen, dass es meine erste Bundestagswahl ist, da ich letztes Jahr erst 18 geworden bin.
Nach der inhaltlichen Wiedergabe der Personen und deren Parteien möchte ich aber noch was zum subjektiven Eindruck etwas kund tun. Alle, die da saßen, sind gute Redner, sie können in ihrer Erörterung ihre Argumente logisch aneinander reihen und ergeben auch einen Sinn. ABER: Ich habe ehrlich gesagt bei keinem das Gefühl gehabt, außer stellenweise bei Steinbrück, dass sie WIRKLICH wussten, wovon sie reden, dass sie WIRKLICH wissen, was ihre angekündigten Reformen/Veränderungen WIRKLICH bedeuten würden, wenn sie so umgesetzt werden. Ich bin auch kein Experte, ehrlich gesagt, meilenweit davon entfernt, aber da stellt sich für mich die Frage, was ich denn nun wählen soll. Wenn ich dann andererseits auch schon einen Prof. Bernd Raffelhüschen gehört habe, bei dem ich wirklich den Eindruck habe, dass der ganz genau weiß, wovon er redet, dann stellt sich mir die Frage: Wer macht hier Politik?
Nur mal ein paar kleine Beispiele:
Renate Künast: Studium Sozialarbeit und Jura
Roland Koch: Studium der Rechtswissenschaften
Peer Steinbrück: Studium der Volkswirtschaftslehre
Das prominenteste Beispiel ist unsere Frau ganz oben mit Angela Merkel und ihrer Atomphysik. Da frage ich mich: WARUM machen Leute Politik, die eine ganz andere Ausbildung genossen haben? Warum bestimmen nicht jene Politik, die tatsächlich auch auf diesem Fachgebiet Fachwissen haben? Achja, richtig, das nennt sich ja neuerdings Demokratie.
Aber zurück zur aktuellen Wahl: Wie soll ich denn einen Standpunkt entwickeln, wenn an jeder Stelle jeder was anderes erzählt und am Ende doch keiner weiß, was das Richtige ist. Wie habt ihr denn euren Standpunkt oder eure Überzeugung für den oder jenen Standpunkt entwickelt? Und wird das ganze nicht sowieso ad absurdum geführt, weil man auch in 4 Jahren nicht weiß, welches Konzept besser gewesen wäre, weil ja nur eines quasi ausprobiert/durchgesetzt wurde?
Versteht mich nicht falsch, ich will auf jeden Fall wählen, aber für mich hat jede Partei eine Argumentation, die ich erstmal nachvollziehen kann, aber woher weiß ich nun, welche die beste ist?
Achja: Ziel dieses Post ist es nicht nur mich auszudrücken, sondern auch ein wenig zur Diskussion anzuregen, wie ihr das Wahlforum gesehen habt, den Wahlkampf allgemein seht und wie man Leuten wie mir vielleicht doch noch helfen kann
Für alle, die das Wahlforum nicht gesehen haben gibt es das online in der ZDF Mediathek:http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/823492
Was mir ganz gut gefallen hat, dass man sich meistens ausreden lassen hat, was ja nicht immer der Fall ist. Ich denke da speziell an eine Sendung im ersten, die von einer Sabine moderiert wird. Da gibt es keinerlei Gesprächskultur mehr...
So Long
Wrandy