Bundestagswahlkampf - Wissen Sie, was sie sagen?

  • Ich habe gerade das ZDF Wahlforum gesehen. Zu Gast waren Steinbrück, Künast, Ramsauer, Lötzsch, Koch und noch einer von der FDP (Name ist mir entfallen).

    So, und nun? Was haben sie mir nun erzählt diese Politiker?
    Großer Aufhänger, der sich durch alle Themengebiete gezogen hat, war die Wirtschaftskrise und alle haben versucht zu erklären, warum das eigene Konzept und nicht das der anderen aus der Krise herausführen wird. Die Linken wollen reiche Leute belasten und eine Entlastung für den "kleinen Mann". CSU/CDU und FDP haben sich relativ gedeckt in ihren Aussagen, dass man mit Steuersenkungen ein Wirtschaftswachstum erzwingen will. Die SPD dagegen weist daraufhin, dass Steuersenkungen nicht finanzierbar wären und die werfen anderen Parteien billigen Populismus vor. Die Grünen sind im groben derselben Meinung, wollen aber auch in gewissen Sachen Gerechtigkeit schaffen.

    So erstmal mein Eindruck nur vom ZDF Wahlforum von heute. Ich hab mir ansonsten noch keine Zeit genommen gehabt den bisherigen Wahlkampf zu verfolgen. Ich muss auch dazu sagen, dass es meine erste Bundestagswahl ist, da ich letztes Jahr erst 18 geworden bin.

    Nach der inhaltlichen Wiedergabe der Personen und deren Parteien möchte ich aber noch was zum subjektiven Eindruck etwas kund tun. Alle, die da saßen, sind gute Redner, sie können in ihrer Erörterung ihre Argumente logisch aneinander reihen und ergeben auch einen Sinn. ABER: Ich habe ehrlich gesagt bei keinem das Gefühl gehabt, außer stellenweise bei Steinbrück, dass sie WIRKLICH wussten, wovon sie reden, dass sie WIRKLICH wissen, was ihre angekündigten Reformen/Veränderungen WIRKLICH bedeuten würden, wenn sie so umgesetzt werden. Ich bin auch kein Experte, ehrlich gesagt, meilenweit davon entfernt, aber da stellt sich für mich die Frage, was ich denn nun wählen soll. Wenn ich dann andererseits auch schon einen Prof. Bernd Raffelhüschen gehört habe, bei dem ich wirklich den Eindruck habe, dass der ganz genau weiß, wovon er redet, dann stellt sich mir die Frage: Wer macht hier Politik?

    Nur mal ein paar kleine Beispiele:
    Renate Künast: Studium Sozialarbeit und Jura
    Roland Koch: Studium der Rechtswissenschaften
    Peer Steinbrück: Studium der Volkswirtschaftslehre

    Das prominenteste Beispiel ist unsere Frau ganz oben mit Angela Merkel und ihrer Atomphysik. Da frage ich mich: WARUM machen Leute Politik, die eine ganz andere Ausbildung genossen haben? Warum bestimmen nicht jene Politik, die tatsächlich auch auf diesem Fachgebiet Fachwissen haben? Achja, richtig, das nennt sich ja neuerdings Demokratie.

    Aber zurück zur aktuellen Wahl: Wie soll ich denn einen Standpunkt entwickeln, wenn an jeder Stelle jeder was anderes erzählt und am Ende doch keiner weiß, was das Richtige ist. Wie habt ihr denn euren Standpunkt oder eure Überzeugung für den oder jenen Standpunkt entwickelt? Und wird das ganze nicht sowieso ad absurdum geführt, weil man auch in 4 Jahren nicht weiß, welches Konzept besser gewesen wäre, weil ja nur eines quasi ausprobiert/durchgesetzt wurde?

    Versteht mich nicht falsch, ich will auf jeden Fall wählen, aber für mich hat jede Partei eine Argumentation, die ich erstmal nachvollziehen kann, aber woher weiß ich nun, welche die beste ist?

    Achja: Ziel dieses Post ist es nicht nur mich auszudrücken, sondern auch ein wenig zur Diskussion anzuregen, wie ihr das Wahlforum gesehen habt, den Wahlkampf allgemein seht und wie man Leuten wie mir vielleicht doch noch helfen kann ;)

    Für alle, die das Wahlforum nicht gesehen haben gibt es das online in der ZDF Mediathek:http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/823492
    Was mir ganz gut gefallen hat, dass man sich meistens ausreden lassen hat, was ja nicht immer der Fall ist. Ich denke da speziell an eine Sendung im ersten, die von einer Sabine moderiert wird. Da gibt es keinerlei Gesprächskultur mehr...

    So Long

    Wrandy

    Alles Gelingen
    hat sein Geheimnis,
    alles Misslingen
    seine Gründe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wrandy (4. September 2009 um 00:15)

  • Inhaltlich werde ich noch nicht Stellung nehmen, bin viel zu müde. Scheiß Football.:mrgreen:

    ABER: dieser Beitrag ist mit weitem Abstand der beste, den ich im NET in den letzten Monaten gelesen habe. Ich hoffe, dass die Qualität der Antworten dem tollen Eröffnungspost gerecht werden.

    Viel Spaß noch und guten Morgäääähn.

  • Was mir ganz gut gefallen hat, dass man sich meistens ausreden lassen hat, was ja nicht immer der Fall ist. Ich denke da speziell an eine Sendung im ersten, die von einer Sabine moderiert wird. Da gibt es keinerlei Gesprächskultur mehr...

    Da hast du recht. Deswegen schaue ich keine solche Sendungen mehr. Was da an Durcheinander-Geplärre abgeht, dafür hab ich abends um halb elf keinen Nerv mehr. Ich lese mir das Zeugs, das die anderen sagen, dann lieber an.

    Thank you 62

  • Na ja die Gesetze machen am Ende ja dann doch irgendwelche andere, wie z.B. Anwaltskanzleien u.s.w. Außerdem sind da doch in Berlin so viele externe Berater das wohl die Leute an der Spitze gar keine Ahnung haben müssen, leider. Denke die meisten Parteien werden dadurch leider fremd bestimmt. Schade auch zu sehen das bei uns der Trend zu einem Personenwahlkampf geht und ich habe das Gefühl das Inhaltliche wird immer mehr verdrängt.

    Wenn ich dann andererseits auch schon einen Prof. Bernd Raffelhüschen gehört habe, bei dem ich wirklich den Eindruck habe, dass der ganz genau weiß, wovon er redet, dann stellt sich mir die Frage: Wer macht hier Politik?

    Hier stellen sich allerdings meine Nackenhärchen zu Berge. Der sogenannte Prof. Bernd Raffelhüschen hat nur eins im Sinn, nämlich die ach so tolle Riesterrente zu verkaufen.

    Hier ein Paar Links zu Herrn Raffelhüschen:

    http://www.youtube.com/watch?v=OLWxFm3RF0w
    http://www.igbau.de/db/v2/frameset.pl?sid=10298
    http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php…sregierung-vor/
    http://www.jungewelt.de/2009/08-07/027.php
    http://www.deutsche-rentenversicherung.de/nn_23882/DRV/d…llungnahme.html
    http://www.taz.de/1/leben/medien…endung-bei-ard/
    http://www.youtube.com/watch?v=9JgjtbOFkiA

    Zitat

    Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen Aufsichtsrat beim ERGO-Versicherungskonzern und Berater des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft ist. Sein Forschungzentrum Generationenverträge an der Universität Freiburg wird über einen Förderverein von der Versicherungswirtschaft und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft finanziert

    Mann muss halt einfach nur wissen das er ein Lobbist ist und kein unabhängiger Prof., denke dann kann man seine Aussagen besser einordnen.

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • Wie findet man die Partei seiner Wahl?

    Das ist nicht einfach, zumal ich mich durchaus als eine Art "eingeschränkter Wechselwähler" sehe - dies bedeutet: Es gibt einfach ein paar Parteien, die aufgrund ihrer Grundausrichtung definitiv nicht wählen werde.

    Für mich persönlich gibt es keine Partei, deren Programm oder deren Ziele ich unterstütze. Böse gesagt: Ich nehme von allem das, was mir zusagt bzw. von dem ich denke (hoffe), dass es das Richtige ist. Vor der Wahl gilt es dann zu entscheiden, zu welcher Partei sich die Waagschale meines Verstandes in der gegenwärtigen Situation neigt. Von daher würde ich mich auch niemals einer Partei anschließen, weil ich dann mit Sicherheit Ansichten vertreten müsste, die ich so nicht teile.

    Und aktuell? Es gibt eine Präferenz, aber eine Entscheidung ist auch bei mir noch nicht gefallen... :xywave:

    Wenn ein im Schlaf gedraftretes Team besser ist als alle anderen, wird es Zeit der Realität ins Auge zu blicken...

    Helft dem NFL-Talk

  • Aber zurück zur aktuellen Wahl: Wie soll ich denn einen Standpunkt entwickeln, wenn an jeder Stelle jeder was anderes erzählt und am Ende doch keiner weiß, was das Richtige ist. Wie habt ihr denn euren Standpunkt oder eure Überzeugung für den oder jenen Standpunkt entwickelt? Und wird das ganze nicht sowieso ad absurdum geführt, weil man auch in 4 Jahren nicht weiß, welches Konzept besser gewesen wäre, weil ja nur eines quasi ausprobiert/durchgesetzt wurde?


    Im Endeffekt ist es so, dass jedes der Konzepte in gewisser Weise richtig ist - aber auch in gewisser Weise falsch. Kommt immer darauf an, aus wessen Blickwinkel man es sieht. Die entscheidende Frage ist für mich immer: Wem nutzt es bzw. wem schadet es? Wenn eine Partei beispielsweise Steuern und Sozialabgaben senken will, dann nutzt das in erster Linie dem reicheren Teil der Bevölkerung und schadet dem ärmeren.

    Das ist nur ein Beispiel von vielen, denn es gibt ja zahlreiche weitere Politikfelder (Bildung, Sicherheit, Verkehr, Umwelt, Außenpolitik usw. usf.). Wenn ich die Nutzenfrage für alle Politikfelder durchhabe, dann kann ich mir erstens überlegen, welche Politikfelder mir besonders wichtig sind, zweitens, wem ich mit meiner Wahl nutzen möchte - eher den Reichen oder den Armen, eher den Autofahrern oder den Radfahrern, eher den Großunternehmen oder dem Mittelstand etc. Wovon man diese Entscheidung abhängig macht, sei es von der eigenen konkreten Lebenssituation oder von einer übergeordneten Zielvorstellung, in welcher Gesellschaft man leben will, muss jeder für sich selbst festlegen.

    Wenn man diese Entscheidungen getroffen hat, schrumpft die Anzahl der wählbaren Parteien sehr schnell auf vielleicht zwei oder drei zusammen und dann hat man den Status erreicht, den Oxx gerade sehr treffend beschrieben hat.

  • Darum unterstützt Surger auch Horst Schlämmer. "Schweinegrippe? Nicht mit uns!" :jeck:

    Ganz ehrlich, ich hoffe so ein Posting ist jetzt nicht der Anfang vom Ende dieses bisher wirklich sachlich guten Threads :(

    Die "richtige" Partei für sich zu finden ist gerade wenn man jünger ist oder sich die eigene Lebenssituation immer wieder ändert oft nicht einfach. Man hat einfach andere Prioritäten bzw. oft eine andere Weltsicht. Es ist eben schon doch ein Unterschied, ob man z.B. ein junger Single-Student ist der einer WG lebt oder ein mehfacher Familienvater mit eigenem Haus und "Verantwortung" für andere.

    Eine gute kleine Hilfe ist dazu aber auf jedem Fall der Wal-O-Mat (ab 4.9. für die B-Wahl jetzt online), in dem man immer wieder gut sehen kann, wie die Parteien in allen möglichen wichtigne Themenbereichen zu unseren eigenen Positionen zumindest theoretisch stehen. Ob und was sie von ihren Standpunkten dann umsetzen werden/können ist dann aber leider oft wieder eine ganz andere Frage :madness

    http://www1.bpb.de/methodik/XQJYR…estagswahl.html

  • Für junge Wähler ist es sicher schwierig. Ältere Wähler brauchen sich doch eigentlich nur dran erinnern, was uns 16 Jahre Schwarz/Gelb gebracht haben und sich dann fragen, ob wir dergleichen noch mal brauchen :madness

  • Für junge Wähler ist es sicher schwierig. Ältere Wähler brauchen sich doch eigentlich nur dran erinnern, was uns 16 Jahre Schwarz/Gelb gebracht haben und sich dann fragen, ob wir dergleichen noch mal brauchen :madness

    Och, wenn es danach ginge, könnte man sämtliche Regierungen, die ich bewusst miterlebt habe, von schwarz-gelb über rot-grün bis schwarz-rot, in einen Sack packen und träfe immer die richtige.

  • Och, wenn es danach ginge, könnte man sämtliche Regierungen, die ich bewusst miterlebt habe, von schwarz-gelb über rot-grün bis schwarz-rot, in einen Sack packen und träfe immer die richtige.


    Wobei Rot-Grün mMn noch das kleinste Übel war.

  • Wobei Rot-Grün mMn noch das kleinste Übel war.

    Sehe ich genauso, aber ziemlich übel war es trotzdem. Meine persönliche Enttäuschung war bei dieser Regierung sogar am größten, weil ich von ihr etwas anderes erwartet hatte. Damit stehe ich offenbar nicht allein, denn das gesamtdeutsche Erstarken der Linken dürfte ganz wesentlich auf diese enttäuschende Regierung zurückzuführen sein.

  • Damit stehe ich offenbar nicht allein, denn das gesamtdeutsche Erstarken der Linken dürfte ganz wesentlich auf diese enttäuschende Regierung zurückzuführen sein.


    Das hat ihnen mit Sicherheit in die Karten gespielt, vollkommen richtig. Aus dieser Sicht hat Lafo alles richtig gemacht, als er Schröder die Brocken vor die Füße geworfen hat.

  • Das hat ihnen mit Sicherheit in die Karten gespielt, vollkommen richtig. Aus dieser Sicht hat Lafo alles richtig gemacht, als er Schröder die Brocken vor die Füße geworfen hat.

    Lafontaine ist quasi der Helmut Kohl der Linken, der im Prinzip ohne sein eigenes Zutun eine zweite Chance bekommt und diese auch auch nutzt.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Lafontaine ist quasi der Helmut Kohl der Linken, der im Prinzip ohne sein eigenes Zutun eine zweite Chance bekommt und diese auch auch nutzt.

    Wo/Wie hatte Kohl seine zweite Chance und wie hat er die erste nicht genutzt? Spielst du mit zweite Chance auf die "Wende" an?

  • Das prominenteste Beispiel ist unsere Frau ganz oben mit Angela Merkel und ihrer Atomphysik. Da frage ich mich: WARUM machen Leute Politik, die eine ganz andere Ausbildung genossen haben? Warum bestimmen nicht jene Politik, die tatsächlich auch auf diesem Fachgebiet Fachwissen haben? Achja, richtig, das nennt sich ja neuerdings Demokratie.


    Möchtest du ernsthaft vorschlagen, dass nur ausgebildete Poltikwissenschaftler in die Politik sollen?

    Das wäre unser Untergang. Ich denke genau in die andere Richtung: von diesen weltfremden Politkarrieristen haben wir genug. Wir bräuchten mehr Leute aus dem realen Leben. Ob das eine Physikerin ist oder ein ehemaliger Selbstständiger oder ein Bankvorstand ist IMHO egal. Hauptsache kein Mensch, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat als Politik.

    Wie habt ihr denn euren Standpunkt oder eure Überzeugung für den oder jenen Standpunkt entwickelt? Und wird das ganze nicht sowieso ad absurdum geführt, weil man auch in 4 Jahren nicht weiß, welches Konzept besser gewesen wäre, weil ja nur eines quasi ausprobiert/durchgesetzt wurde?


    Ich orientiere mich nicht anhand von einzelnen Problemstellungen (und den entsprechenden Vorschlägen), sondern habe eine bestimmte Grundrichtung bzw. Doktrin. Dort mache ich mein Kreuzchen. Ob diese Partei jetzt bei diesem oder jenem Thema 100% auf meiner Linie ist, ist mir wurscht. Ich weiß, dass sie im Zweifel eher in meine Denkrichtung lehnt. Das reicht.

    "In football, I root for the Oakland Raiders because they hire castoffs, outlaws, malcontents, and f*ck -ups, they have lots of penalties, fights, and paybacks, and because Al Davis told the rest of the pig NFL owners to go get f*cked... Someday, the Raiders will be strong again, and they will dip the ball in sh*t and shove it down the throats of the wholesome, white, heartland teams that pray together and don't deliver late hits" – George Carlin

  • Wo/Wie hatte Kohl seine zweite Chance und wie hat er die erste nicht genutzt? Spielst du mit zweite Chance auf die "Wende" an?

    So ist es. Diese Chance hat er gewittert und mit beiden Händen ergriffen. Ohne die Wende wäre dieses Land nicht 16 Jahre unter der geradezu sprichwörtlichen Last des Dicken gelähmt worden.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Nur mal ein paar kleine Beispiele:
    Renate Künast: Studium Sozialarbeit und Jura
    Roland Koch: Studium der Rechtswissenschaften
    Peer Steinbrück: Studium der Volkswirtschaftslehre

    Das prominenteste Beispiel ist unsere Frau ganz oben mit Angela Merkel und ihrer Atomphysik. Da frage ich mich: WARUM machen Leute Politik, die eine ganz andere Ausbildung genossen haben? Warum bestimmen nicht jene Politik, die tatsächlich auch auf diesem Fachgebiet Fachwissen haben? Achja, richtig, das nennt sich ja neuerdings Demokratie.

    So Long

    Wrandy

    Also darf ich mich jetzt offizieller Kandidat für das Bundeskanzleramt nennen, da ich als Politikwissenschaftler (Diplom mit allem drum und dran) bin?
    Gleichzeitig müsste ich natürlich meinen jetzigen Job kündigen, da bin ich Projektmanager und habe mit viel wörld weit wep und IT-Firlefanz zu tun.
    Habe ich ja nicht studiert, kann ich ja eigentlich nichts von wissen. Hoffentlich merkt das mein einer Wähler nicht - Mein Chef-.

    Ich hoffe du fast das als Satiere auf. Was ich damit eigentlich sagen wollte:
    Politiker sind nicht Politikwissenschaftler, denn das wäre auch schlimm. Aber sie sind auch nicht heute Taxifahrende steine werfende Hauptschüler (Ex Außenminister Joschka Fischer), sondern Personen die schon (meistens) mehrere Jahrzehnte Erfahrung in der Politik haben.
    Weiterhin ist es eben in einer Demokratie auch extrem wichtig, dass der Bundestag eben auch in gewissem Umfang die Bevölkerung wieder spiegelt. Dies ist bisher noch viel zu wenig der Fall. Daher weniger vom Beruf auf das Handeln schliessen!

    Weiterhin zu den häufig zu lesenden Kommentaren: Die sagen das eine und machen das Andere. Auch das ist Demokratie und zwar genau das was verlangt wird. Ein Politiker und so ähnlich steht es in der Verfassung ist nicht seinem Wahlaussagen verpflichtet, sondern einzig allein seinem Gewissen. Sprich ein Politiker macht das was er in dem Moment für richtig hält.

    Wonach suche ich mir nun meinen Politiker aus? Der Theorie nach, nach dem Politiker der mir den größten Nutzen verspricht. Also der, der am meisten das macht, was ich eigentlich gern machen würde-. Aber halt, er macht ja eh das was er will. Da muss man eben fast der gleichen Theorie nach den Politiker finden, der in der Vergangenheit am ehesten das gemacht hat, was für mich das beste ist.

    ABER dann ist er ja noch in einer Partei und diese ist in einer Koalition (außer man lebte bis vor kurzem in Bayern, da musste man allen erst einmal das Wort beibringen). Da muss man dann schon mit einer zweiten Partei einen Konsens finden, eine Mittellösung. Vielleicht braucht man auch noch die böse Opposition um etwas wirklich sinnvolles umzusetzen. Da geht dann noch mehr von der eigentlichen Idee flöten.

    Ich denke du verstehst meinen Punkt. Alles nicht so einfach mit der Politik und seinen Folgen.

    Ich würde mich auf wichtige Aspekte konzentrieren. Nehmen wir mal Europa (das ist für mich z.B. wichtig).
    Da gibt es die einen Parteien, die da ganz viele Ideen umsetzen wollen und machen wollen. Und da gibt es die Anderen, die den Leuten sagen, dass uns dadurch nur schlechtes angetan wird.
    Bist du jetzt eher für ein geeintes Europa, mit eigener Arme, dem Euro, vielen komischen Gesetzen, Stabilität, Frieden und Sicherheit.
    Oder meinst du eher "Mir san mir" (Kurz: Wir sind wir) und wir bestimmen was zu erst für uns gut ist, Europa schadet mehr als das es nutzt, die kosten nur, bringen aber nichts, ....

    Danach kannst du schon mal unterscheiden, ob du eher CDU, SPD, FDP, Grüne wählst oder lieber Linke und Rechte.
    Typisch Politiker habe ich hier natürlich wieder vereinfacht.

    Wenn Du Dir wirklich eine Meinung zu Parteien, Ihrem Handeln und Ihrem Wahlprogramm machen willst, dann ist das leider mit Arbeit verbunden. Keine bunten Plakate, oder Predigten auf großen Marktplätzen werden dich da wirklich informieren. Da musst du schon selber ran und die Wahlprogramme lesen usw.

    Das ist eben eine Demokratie. Deine Stimme kann, muss aber nicht mit arbeit verbunden sein. Jeder darf wählen


    - Leider- Sogar die erst Wähler bei Stefan Raab. Dort erklärte mir einer, dass Deutschland so über eine Millionen Bundesbürger hat, Deutschland eine Monarchie ist, das Osten Süden ist, die Grünen gewählt werden, weil es Papa so sagt und noch so einige Weisheiten.

    R.I.P J.Johnson

  • Wenn ich dir jetzt verrate, dass das tatsächlich stimmt - bleibst du dann am 27. September zu Hause?:hinterha:

    Hihi, recht hast Du. Das ist das schwere daran gesprochenes Wort in geschriebenes zu übersetzen.

    Dennoch sehr witzig natürlich!

    R.I.P J.Johnson

  • Mann muss halt einfach nur wissen das er ein Lobbist ist und kein unabhängiger Prof., denke dann kann man seine Aussagen besser einordnen.

    Gruß isten

    Das ist zwar richtig und doch kann, denke ich, keiner abstreiten, dass er ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet ist. Ich habe ein Vortrag zur demographischen Entwicklung in Deutschland an der Volkshochschule Lahr als Video auf meinem Rechner. Daher meine Meinung zu ihm.


    Möchtest du ernsthaft vorschlagen, dass nur ausgebildete Poltikwissenschaftler in die Politik sollen?

    Das wäre unser Untergang. Ich denke genau in die andere Richtung: von diesen weltfremden Politkarrieristen haben wir genug. Wir bräuchten mehr Leute aus dem realen Leben. Ob das eine Physikerin ist oder ein ehemaliger Selbstständiger oder ein Bankvorstand ist IMHO egal. Hauptsache kein Mensch, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat als Politik.

    In gewisser Weise finde ich schon, dass speziell in Ministerien wie beispielsweise Wirtschaft, Verkehr und Umwelt Fachleute sitzen sollten.

    Also darf ich mich jetzt offizieller Kandidat für das Bundeskanzleramt nennen, da ich als Politikwissenschaftler (Diplom mit allem drum und dran) bin?
    Gleichzeitig müsste ich natürlich meinen jetzigen Job kündigen, da bin ich Projektmanager und habe mit viel wörld weit wep und IT-Firlefanz zu tun.
    Habe ich ja nicht studiert, kann ich ja eigentlich nichts von wissen. Hoffentlich merkt das mein einer Wähler nicht - Mein Chef-.

    Ich hoffe du fast das als Satiere auf. Was ich damit eigentlich sagen wollte:
    Politiker sind nicht Politikwissenschaftler, denn das wäre auch schlimm. Aber sie sind auch nicht heute Taxifahrende steine werfende Hauptschüler (Ex Außenminister Joschka Fischer), sondern Personen die schon (meistens) mehrere Jahrzehnte Erfahrung in der Politik haben.
    Weiterhin ist es eben in einer Demokratie auch extrem wichtig, dass der Bundestag eben auch in gewissem Umfang die Bevölkerung wieder spiegelt. Dies ist bisher noch viel zu wenig der Fall. Daher weniger vom Beruf auf das Handeln schliessen!

    Ich möchte hier aber ehrlich gesagt unterscheiden zwischen dem Bundestag und den Spitzenpolitikern. Eigentlich möchte ich, dass dort kompetente Leute sitzen, aber da ist glaube ich auch genau der Punkt: Die, die wirklich was drauf haben gehen in die Wirtschaft und verdienen sich da ohne öffentlichem Druck, dem man ja als Politiker ausgesetzt ist, eine goldene Nase.



    Weiterhin zu den häufig zu lesenden Kommentaren: Die sagen das eine und machen das Andere. Auch das ist Demokratie und zwar genau das was verlangt wird. Ein Politiker und so ähnlich steht es in der Verfassung ist nicht seinem Wahlaussagen verpflichtet, sondern einzig allein seinem Gewissen. Sprich ein Politiker macht das was er in dem Moment für richtig hält.

    Wonach suche ich mir nun meinen Politiker aus? Der Theorie nach, nach dem Politiker der mir den größten Nutzen verspricht. Also der, der am meisten das macht, was ich eigentlich gern machen würde-. Aber halt, er macht ja eh das was er will. Da muss man eben fast der gleichen Theorie nach den Politiker finden, der in der Vergangenheit am ehesten das gemacht hat, was für mich das beste ist.

    ABER dann ist er ja noch in einer Partei und diese ist in einer Koalition (außer man lebte bis vor kurzem in Bayern, da musste man allen erst einmal das Wort beibringen). Da muss man dann schon mit einer zweiten Partei einen Konsens finden, eine Mittellösung. Vielleicht braucht man auch noch die böse Opposition um etwas wirklich sinnvolles umzusetzen. Da geht dann noch mehr von der eigentlichen Idee flöten.

    Ich denke du verstehst meinen Punkt. Alles nicht so einfach mit der Politik und seinen Folgen.

    Das ist auch so eine Sache, die sicher einerseits zur Demokratie gehört und andererseits klare Reformen ausbremst und dann immer so Misch-Misch rauskommt, auch Kompromiss genannt. Und genau diesen Kompromissen (SPD und CDU bspw.), die man gemacht hat, gibt man dann die Schuld, wenn irgendwas, wie beispielsweise die Gesundheitsreform in die Hose geht. Ich will damit nicht die Demokratie in Frage stellen, aber vielleicht würde eine 10% Hürde wieder stärkere Mehrheiten im Bundestag schaffen? Das ist nur mal als Denkanstoß zu verstehen.


    Ich würde mich auf wichtige Aspekte konzentrieren. Nehmen wir mal Europa (das ist für mich z.B. wichtig).
    Da gibt es die einen Parteien, die da ganz viele Ideen umsetzen wollen und machen wollen. Und da gibt es die Anderen, die den Leuten sagen, dass uns dadurch nur schlechtes angetan wird.
    Bist du jetzt eher für ein geeintes Europa, mit eigener Arme, dem Euro, vielen komischen Gesetzen, Stabilität, Frieden und Sicherheit.
    Oder meinst du eher "Mir san mir" (Kurz: Wir sind wir) und wir bestimmen was zu erst für uns gut ist, Europa schadet mehr als das es nutzt, die kosten nur, bringen aber nichts, ....

    Danach kannst du schon mal unterscheiden, ob du eher CDU, SPD, FDP, Grüne wählst oder lieber Linke und Rechte.
    Typisch Politiker habe ich hier natürlich wieder vereinfacht.

    Werde ich mir mal auf diese Weise genauer ansehen.


    Wenn Du Dir wirklich eine Meinung zu Parteien, Ihrem Handeln und Ihrem Wahlprogramm machen willst, dann ist das leider mit Arbeit verbunden. Keine bunten Plakate, oder Predigten auf großen Marktplätzen werden dich da wirklich informieren. Da musst du schon selber ran und die Wahlprogramme lesen usw.

    Das ist eben eine Demokratie. Deine Stimme kann, muss aber nicht mit arbeit verbunden sein. Jeder darf wählen


    - Leider- Sogar die erst Wähler bei Stefan Raab. Dort erklärte mir einer, dass Deutschland so über eine Millionen Bundesbürger hat, Deutschland eine Monarchie ist, das Osten Süden ist, die Grünen gewählt werden, weil es Papa so sagt und noch so einige Weisheiten.

    Ja, das ist auch so eine Sache: Durch welches Bildungssystem sind denn die Leute dort gegangen? Und gerade wenn ich mich an meine Schulzeit, oder ich sage mal gerade das letzte Schuljahr, 13. Klasse, ansehe: Da sind wir ein paar Mal in Musik auf das Thema Politik gekommen, aber auch nur weil die Lehrerin nicht wirklich Lust hatte in dem Moment auf Musikunterricht. Und das war in den Klassen 11 und 12 nicht anders. Und auch Politische Bildung in Sekundarstufe 1 war zwar da, aber das war es dann auch schon! Wirklich etwas gelernt hatte ich da nicht mehr, Erst- und Zweitstimme und die Organe des Staates brauchte mir man in der 9. Klasse auch nicht mehr erklären. Und ja, ich hätte zwar PB auch 11-13 haben können, aber da waren halt 10 andere Fächer die mir da wichtiger (oder aufgezwungen wurden) waren als ein Fach, in dem ich zwar ne 1 bekomme, aber danach nix neues weiß.

    Wobei man Raabs Erstwählercheck natürlich auch relativieren muss, weil die da Tage, vielleicht sogar Wochen durch die Straßen latschen um solche Leute zu finden. Diejenigen, die ihnen eine vernünftige Antwort geben, werden ja gar nicht eingeladen in's Studio zu kommen. Erschreckend ist es natürlich dennoch, dass es tatsächlich Leute gibt, die die Europakarte für Deutschland halten. Und angesichts dessen ist es natürlich zu begrüßen, dass es in Deutschland keine Volksentscheide gibt.

    Zitat von Silversurger


    Im Endeffekt ist es so, dass jedes der Konzepte in gewisser Weise richtig ist - aber auch in gewisser Weise falsch. Kommt immer darauf an, aus wessen Blickwinkel man es sieht. Die entscheidende Frage ist für mich immer: Wem nutzt es bzw. wem schadet es? Wenn eine Partei beispielsweise Steuern und Sozialabgaben senken will, dann nutzt das in erster Linie dem reicheren Teil der Bevölkerung und schadet dem ärmeren.

    Meine Überlegung dahingehend ist, dass man doch vom Prinzip her alle Auswirkungen kennen müsste und somit müsste man doch das ein oder andere Konzept als korrekt und falsch zu klassifizieren. Doch warum kann man das nicht? Meiner Meinung nach aufgrund der globalen Abhängigkeiten. Daher meine Frage: Ist Deutschland und deren Regierung überhaupt noch Herr der Lage und steuern sie wirklich die Entwicklung in unserem Lande oder ist Deutschland in der Globalisierung nur ein Zahnrad oder sind es alle Länder nur noch und haben gar alle die Kontrolle verloren? Ist die Industrialisierung und die damit verbundene Globalisierung in den letzten 20 Jahren vielleicht einfach zu schnell gegangen?

    Aber um mal konkreter zu werden: Meine politischen Ideen sind folgende:
    Mehrwertsteuer für alle normalen Güter runter auf 7%, außer für Luxusgüter, die könnten dann auch mit 25% besteuert werden. Oder man könnte beispielsweise Leuten unter einer gewissen Einkommensgrenze generell eine 7% Mehrwertsteuer geben und den darüber halt 19%.

    Gleichzeitig finde ich es erschreckend, wie es in der Bildung in Deutschland aussieht. Ich habe gerade Abi gemacht und kann das daher sehr gut beurteilen: Es ist katastrophal. Im Chemieunterricht wird das Experiment vom Lehrer gezeigt, weil nicht genügend da ist. In Physik bringt der Lehrer das ein oder andere Gerät, dass nicht total veraltet ist, für Experimente mit, und Projektoren darf man zwischen den Räumen hin und her schleppen. Und das ist nur die materielle Ausstattung. Ich hatte Glück mit meinen Lehrern, gerade von 11-13, aber es gibt bei den Lehrern eine solch starke Streuung, die es meiner Meinung nach nicht geben sollte. Die gibt es zwar sicher in vielen Berufen, aber ist der Lehrerberuf nicht einer, bei dem man darauf nicht besonderen Wert legen sollte? Auch die fehlende Kontrollinstanz und ein lächerliches Gehalt steigern nicht gerade die Qualtität des Bildungssystems.

    Auch bin ich der Meinung, dass man Familien deutlich steuerlich entlasten muss und Leute ohne Kinder deutlich steuerlich belasten sollte. (Der Meinung ist im Übrigen auch Raffelhüschen ;) )

    Wo ich dagegen gespalten bin ist die Sache mit Hartz IV. Einerseits gibt es Leute, bei denen das viel zu viel wenig ist und die sich um einen neuen Job zu finden den Arm ausreißen und dann gibt es Schmarotzer. Da muss doch was zu machen sein, dass diese Ungerechtigkeit aufhört. Leider habe ich hier keine Idee.

    Die aktuelle Diskussion zur Abwrackprämie finde ich nicht wirklich sinnvoll, denn a) gibt es sie nicht mehr und b) wissen wir doch demnächst ob es der Automobilbranche geholfen hat die Krise abzufedern oder ob es lediglich ein Hinauszögern des schwarzen Lochs war.

    Alles Gelingen
    hat sein Geheimnis,
    alles Misslingen
    seine Gründe.

  • Das ist zwar richtig und doch kann, denke ich, keiner abstreiten, dass er ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet ist. Ich habe ein Vortrag zur demographischen Entwicklung in Deutschland an der Volkshochschule Lahr als Video auf meinem Rechner. Daher meine Meinung zu ihm.

    Ähm tut mir leid das stelle ich aber sehr stark in Frage. Wenn jemand ein reiner Lobbyist der Versicherungswirtschaft ist dann kann man seine absurden Thesen doch nicht ernst nehmen. Es liegt doch auf der Hand das er nur verkaufen will.

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams


  • Oder man könnte beispielsweise Leuten unter einer gewissen Einkommensgrenze generell eine 7% Mehrwertsteuer geben und den darüber halt 19%.

    Thoeretisch keine schlechte Idee. Aber parktisch kaum umsetzbar. as liefe ja dann darauf hinaus, dass man bei jedem Einkauf seine Vermögensverhältnisse offen legen müsste, damit derjenige immer genau weiß, welche Steuer er draufschlagen darf. Und eine nachträgliche Befreiung wäre mit einem recht hohen Aufwand verbunden, denn auch hier müsste man ja alle Rechnungen prüfen. Und was macht man schließlich bei Leuten, die an der Grenze sind oder unregelmäßiges Einkommen haben? Du siehst: Solche Sachen muss man immer auch erst praktisch durchdenken. Und daran fehlt es bei so manchen "Fachleuten" ab und an mal. Ein Modell, das auf dem Papier gut aussieht, kann in der Praxis zu großen Schwierigkeiten führen.

    Thank you 62

  • Gerade die Mehrwertsteuer ist so ziemlich die am wenigsten für soziale Differenzierung geeignete Steuer. Deswegen würde ich als Staat diese auch möglichst gering halten und bei anderen, sozial differenzierten Steuern deutlich stärker hinlangen.


  • Meine Überlegung dahingehend ist, dass man doch vom Prinzip her alle Auswirkungen kennen müsste und somit müsste man doch das ein oder andere Konzept als korrekt und falsch zu klassifizieren.

    Doppel-Nein ;) Erstens haben wir es hier mit Menschen zu tun und deren Verhalten erweist sich in der Praxis als leider viel schlechter vorhersagbar als Physik-Experimente im Labor. Wenn`s nicht so wäre, würden ja gerade Großkonzerne (wo doch die "besser als in der Politik bezahlten" und somit besseren Experten sitzen sollten) nicht in Wirtschaftskrisen untergehen. Tun sie bekanntermaßen aber.
    Und auch der Rest der Wissenschaft tut sich bei Vorhersagen schwer. Man denke nur an das katastrophale Versagen der Politikwissenschaft vor dem Zusammenbruch des Ostblocks: Niemand hat's vorausgesehen obwohl zahllose Forscher sich jahrzehntelang mit dem Thema beschäftigten.

    Ich will hier nicht den Nutzen von Experten abwerten, aber die Hoffnung auf Experten zu setzen erscheint mehr sehr deutsch und sehr fragwürdig.

    Vor allem aber stellt sich die Frage, was mehr Experten nützen sollen, denn hier haben wir es doch mit Politik zu tun und politische Fragen können Experten gar nicht beantworten. Es geht doch um Interessen. Und zwar nicht nur irgendwie verschämt, sondern nur um die eigenen Interessen und sonst nichts. Ob der HartzIV-Satz im Augenblick zu hoch oder zu niedrig ist, ist eine Interessensfrage. Wie sollte ein Experte die denn beantworten sollen? Woher sollten seine Maßstäbe kommen, wenn nicht aus der Politik? Deswegen müssen an der Spitze Politiker und keine Experten des jeweiligen Fachs stehen.


    - Leider- Sogar die erst Wähler bei Stefan Raab. Dort erklärte mir einer, dass Deutschland so über eine Millionen Bundesbürger hat, Deutschland eine Monarchie ist, das Osten Süden ist, die Grünen gewählt werden, weil es Papa so sagt und noch so einige Weisheiten.

    Mit Verlaub, aber das ist eine große Errungenschaft, die ich nicht herabgewürdigt sehen möchte, weils in Deutschland an demokratischer Tradition mangelt. Wie sähe denn auch die Alternative aus? Wählen nur noch nach zuvor erbrachter Qualifikation? Oder gestaffelt nach IQ?

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Die Politiker verarschen uns doch eh nur alle!!! Die können mir doch erzählen was sie wollen. Den gehts nur den eigenen Sack voll zu machen! Das beste Beispiel ist wohl Lügilanti... erst gross erzählen mit den Linken keine gemeinsache Sache zu machen und dann plötzlich doch. Warum? Weil sie als Ministerpräsidentin das zigfache verdient hätte als vorher!!!

    Es gibt einen einfachen Spruch und der gilt auch in der Politik: Jeder ist sich selbst am nähsten!

    andthentherewasfootball.jpg

  • Ist das ironisch gemeint? Sorry, aber wer wegen Geld in die Politik geht, muss doch bescheuert sein, denn was verdient man denn da? Das Grundgehalt des Hessischen Ministerpräsidenten beträgt etwa 13.000 Euro. Wenn man das im Verhältnis zu dem setzt, was man für die gleiche Arbeitsleistung in der freien Wirtschaft kriegt (ohne ständig öffentlich am Pranger zu stehen), ist das wenig. Und von einem "zigfachen", das Ypsilanti als Ministerpräsidentin bekommen hätte, kann keine Rede sein, denn die Diäten eines normalen Abgeordneten im Hessischen Landtag betragen ca. 6500 Euro.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

    Einmal editiert, zuletzt von Derek Brown (7. September 2009 um 07:46)

  • Schade, der Thread hatte so schön angefangen. Das Niveau, auf dem wir jetzt wieder angelangt sind, ist mit "Stammtisch" geradezu beschönigend beschrieben. Es geht schon eher Richtung Bushaltestelle oder Trinkhalle...