Köln/Düsseldorf – Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) hat wegen der Belastung der Polizisten beim Castor-Einsatz die Absage aller Fußball-Bundesligaspiele am kommenden Wochenende gefordert. „Ich finde es eine Frechheit, dass am Wochenende Bundesligaspiele stattfinden”, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Rainer Wendt dem „Kölner Stadt-Anzeiger”. Nach dem kräftezehrenden Einsatz beim Castor-Transport in Niedersachsen seien die Reserven bei den Einheiten der Bereitschaftspolizei aufgebraucht. Die Beamten bräuchten dringend eine Atempause und müssen auch mal ein Wochenende zu Hause bleiben. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) NRW forderte den Verzicht auf Bundesligaspiele an Wochenenden, an denen die Polizei überlastet sei. „Bundesliga und Castor-Transport an einem Wochenende - das geht nicht. Beides zusammen sprengt die Kapazitäten der Polizei”, sagte der nordrhein-westfälische GdP-Vorsitzende Frank Richter.
DFL kontert Kritik der Polizei-Gewerkschaft
Die DFL hat eine Forderung der Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG) nach einer Absage des kommenden Bundesliga-Spieltags rigoros zurückgewiesen. Der Gewerkschafts-Vorsitzende Rainer Wendt hatte wegen der Belastung der Beamten beim Castor-Einsatz den Verzicht auf den am Freitag beginnenden Spieltag gefordert. "Es gibt keinen Grund, sich ernsthaft mit der Absage des kommenden Bundesliga-Spieltages zu beschäftigen. Wir erkennen die harte Arbeit der Polizei an. Populismus hilft aber nicht weiter", sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball. Wendt meinte dagegen im Kölner Stadt-Anzeiger: "Ich finde es eine Frechheit, dass am Wochenende Bundesligaspiele stattfinden." Nach dem kräftezehrenden Einsatz beim Atomtransport in Norddeutschland seien die Reserven bei den Einheiten der Bereitschaftspolizei aufgebraucht. Die Beamten bräuchten dringend eine Atempause und müssten auch einmal ein Wochenende zu Hause bleiben. Rauball warf Wendt vor, dieser versuche sich auf Kosten der Bundesliga in den Medien zu profilieren. "Es ist bezeichnend, dass er bis heute noch nicht ein einziges Mal den persönlichen Kontakt zur Ligaspitze gesucht hat", sagte Rauball.