Immobiliensuche/-preise/-kauf/-finanzierung

  • Das man auf Gewinne Steuern zahlen "muss" sollte jetzt aber nicht wirklich überraschen :smile2:

    Und eine Hausfinanzierung war schon immer auch eine Rechenaufgabe die man mit realistischen Augen betrachten sollte. Man sollte sich auch schon alles mögliche in den Keller oder unters Kopfkissen packen, wechselnde Begleitumstände usw., das ist doch alles nicht neu :madness

    Das mit Saturn und Norton, das ist neu :mrgreen:

    Und immer ich. :3ddevil:

    PS: Wechselnde Begleitumstände, am besten vorher ne FMEA-Anylyse, 300-Seiten stark und dann hat man etwas vergessen, was angeblich nur alle 2 Mio-Jahre auftritt aber sich dann als Katastrophe entpuppt.

    Einmal editiert, zuletzt von Chicago (8. Mai 2015 um 13:27)

  • Ich finde es klasse, wie Du Zuversicht verbreitest ;) Wie sieht es eigentlich aus, wenn Du schwarz malst?


    Eine Währungsreform mit Lastenausgleichsgesetz ist für mich schon die positivste Entwicklungsform, die es in den nächsten 25 Jahren geben kann :smile2:

  • Eine Währungsreform mit Lastenausgleichsgesetz ist für mich schon die positivste Entwicklungsform, die es in den nächsten 25 Jahren geben kann :smile2:

    Deswegen wollte ich ja wissen, wie Deine Negativszenarien aussehen.

  • Der Hammer kann natürlich nach der abgelaufenen Zinsbindung kommen , wenn diese dann stark gestiegen sind. Die (relativ) niedrige Tilgung ist quasi ein Brandbeschleuniger , da werden auf einige noch große Probleme zukommen.
    Im Umkehrschluß könnte das eine Flutung des Immobilienmarktes auslösen....ob man dann als Leichenfledderer (sehr provokant ausgedrückt) auftreten möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
    Wenn die Immo-Schwemme eintritt , braucht man im übrigen nicht auf Top/Sehr gute Lagen hoffen , diese bleiben meist verschont ,zumindest im angesprochen Speckgürtel Stuttgart. In "normalen/durschnittlichen" Lagen wird man aber vermutlich das ein.- oder andere "Schnäppchen" machen können....

    Das ist ja das klassiche "Platzen der Immobilienblase" wenn es in grossem Umfang vorkommt. Einserseits wird die Finanzierung dann teurer, andererseitskommt noch ein Wertverlust dazu.

    Wie du schon schreibst sind die Verlierer (und (Mit-)Verursacher) diejenigen die sich das im niedrigen Zinsumfeld schönrechnen (inkl. der Banken die das finanzieren). Verlierer gibt es da jede Menge, leider viele bei denen es vorher schon absehbar ist.


    Gewinner imo sind wohl all diejenigen , die zu (relativ) vernünftigen Preisen (Krisenjahre 2008 mit Auswirkungen bis 2009 z.B.) in guten Lagen zugeschlagen haben. (da ist Neid übrigens komplett unangebracht.Viele sagten damals : "Was , du kaufst jetzt , in diesem schlimmen Zeiten ? Du spinnst doch...." ). Mit einer eventuellen Ziehung des (bereits hier im Forum diskutierten) Widerrufsjokers´ kann man im ein oder anderen Fall von "einem 6er im Lotto" sprechen.

    Die haben aber meist rcht teuer finanziert, d.h. wenn der Widerrufsjoker nicht dabei ist gewinnen die im monatlichen Vergleich / laufenden Kosten auch nicht so viel.

  • Ich habe den Eindruck, Ihr redet hinsichtlich der Steuern ein wenig aneinander vorbei:

    Ausbeener meinte wohl die Grunderwerbssteuer, die bei jedem Immobilienkauf anfällt.

    Zusätzlich muß man ggf. - das meinen Chicago, Isten und Buffalo - noch den Gewinn versteuern, den man beim Verkauf erzielt ("Spekulationsgewinn").

    Ob Steuern nach Art und Höhe "gerecht" sind, ist ein unendliches Thema. Ich persönlich kann gut nachvollziehen, dass man Gewinn versteuern muß (das Problem liegt eher im Details, beispielsweise in der Besteuerung von Nominalgewinnen statt von Realgewinnen). Dagegen habe ich so meine Schwierigkeiten mit der Grunderwerbssteuer. Aber letztlich: Irgendwie muß sich der Staat finanzieren.

  • € 490.000,- KP binde ich mir aber sicher nicht ans Bein, wir müssen in spätestens 27 Jahren fertig sein, da muss schon mit um die 3% getilgt werden. Als Joker gibt's dann noch nach Ablauf einer (natürlich derzeit möglichst langen) Zinsbindung die laufenden Riesterverträge, aus denen man den Betrag der Anschlussfinanzierung noch ordentlich drücken könnte.

    Da bin ich ja froh dass wir hier in CH nur bis auf 2/3 abzahlen (müssen bis zur Rente) und den Rest stehen lassen können und tun (Steuerersparnis schlägt Bankzinsen :mrgreen:). Nachdem es schn 20% Eigenkapital beim Kauf benötigt ist das dann in 15 Jahren machbar. Bei einem Kaufpreis für eine Eigentumswohnung im 7-stelligen Bereich ist das aber auch nicht anders möglich :madness . Killer aber auch da natürlich der Preisverfall bzw. dessen Risiko (dann muss mehr Kapital eingebracht werden).

    Einmal editiert, zuletzt von trosty (8. Mai 2015 um 16:31)


  • Die haben aber meist rcht teuer finanziert, d.h. wenn der Widerrufsjoker nicht dabei ist gewinnen die im monatlichen Vergleich / laufenden Kosten auch nicht so viel.

    Gewinnen kann man wohl am ehesten, wenn man

    a) in Hochzinsphasen (bei tendenziell niedrigeren Kaufpreisen) "cash" zahlen kann

    oder

    b) in Niedrigzinsphasen immobilienbesicherte Kredite aufnehmen und das Geld "lukrativ" anlegen kann.

    Wenn man dagegen - was den Normalfall darstellt - eine Immobilie überwiegend finanziert kauft, dürfte der Unterschied zwischen hohen Kaufpreisen in Niedrigzinsphasen oder niedrigen Kaufpreisen in Hochzinsphasen nicht so riesig sein. Heute träume viele von den günstigen Preisen Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre, übersehen aber dabei, dass man weit über 10 % Zinsen p. a. auf den Kredit zahlen mußte.

  • Wenn man dagegen - was den Normalfall darstellt - eine Immobilie überwiegend finanziert kauft, dürfte der Unterschied zwischen hohen Kaufpreisen in Niedrigzinsphasen oder niedrigen Kaufpreisen in Hochzinsphasen nicht so riesig sein.

    Ahja, die berühmte sogenannte Marktwirtschaft :mrgreen: .


    Heute träume viele von den günstigen Preisen Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre, übersehen aber dabei, dass man weit über 10 % Zinsen p. a. auf den Kredit zahlen mußte.

    Genau. Meine Eltern haben damals (Anfang der 80er) realtiv preiswert (für heutige Verhältnisse, der Wert hat sich sicherlich weit mehr als verdoppelt - nicht inflationsbereinigt) ein Haus gebaut - aber eben zu 7% verzinst, das muss man dann erstmal abbezahlen.

  • Deswegen wollte ich ja wissen, wie Deine Negativszenarien aussehen.

    Eine Alleinregierung der FDP. :)

    @ Threaderöffner

    Kenne das Problem. Wohne mit der Familie in einer üppigen Altbauwohnung zur Miete, welche für die Verhältnisse (Lage mal Größe) verschwindend klein ist (die Miete, nicht die Wohnung ;)). Zum Vergleich: Ähnliche Wohnungen in Dortmund kosten ansonsten etwa 500 bis 700 € Kaltmiete mehr, sofern sie nicht im direkten Umfeld des Nordmarktes liegen. Wir schauen seit Jahren immer mal nach einem Haus oder einer passenden Immobilie (Eigentumswohnung oder Haus), die es einerseits ermöglicht, den vorhandenen Lebensstandard beizubehalten, andererseits aber auch die Wohnqualität bzw. Lebensqualität nicht allzu stark dezimiert. Mittlerweile kommt mir dieser Anspruch vor wie eine Quadratur des Kreises. Da unsere Vermieterin es allerdings vorzieht, auf Kosten des bauteilbedingten Abnutzungsvorrats ihren Lebensabend zu bestreiten - sprich nicht einen müden Eurocent in die Instandhaltung des Hauses zu investieren (von irgendwoher müssen ja die lächerlichen Mieten kommen) - ist die Hütte zusehens herunter gerockt. Und damit uns nicht der Putz auf den Kopf fällt werden wir nun wohl in den sauren Apfel beißen und Einschränkungen des Lebensstandards in Kauf nehmen.

    P.S.: Ich als gelernter Bauingenieur und ehemaliger Bauleiter käme übrigens nicht im Traum darauf, ein Haus selbst zu bauen, aber das nur am Rande.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • P.S.: Ich als gelernter Bauingenieur und ehemaliger Bauleiter käme übrigens nicht im Traum darauf, ein Haus selbst zu bauen, aber das nur am Rande.

    Statt "ehemaliger Bauleiter" "aktueller Bauherrenvertreter" stimme ich mit dir da vollkommen überein - der Kauf einer Eigentumswohng ab Plan (mit entsprechenden Anpassungswünschen) hat uns schon gereicht :bengal .

  • Da fällt mir in diesem Zusammenhang eine Frage ein, die mich schon längere Zeit interessiert, auch wenn sie mich nicht persönlich betrifft:

    Man liest immer wieder von Baukrediten mit niedrigen Zinsen. Vergeben die Banken solche Kredite auch "nicht zweckgebunden"?

    Beispiel:
    1) A hat ein Gehalt von x €. Er will eine Immobilie zum Preis von y € bauen (= Grundstück kaufen + Haus bauen). 20 % hat er als Eigenkapital angespart. Die restlichen 80 % erhält er als "Baukredit" von der Bank.
    2) wie 1., nur dass B eine gebrauchte Immobilie kauft.

    In beiden Fällen müssen A und B den Kredit aber zur Baufinanzierung verwenden. Die Bank hat als Sicherheit den Wert der Immobilie und muß in Bezug auf die Leistungsfähigkeit von A bzw. B auf deren Gehalt (Höhe, Sicherheit) vertrauen.

    3) C hat bereits eine (abbezahlte) Immobilie im Wert von y €. Er hat ebenfalls ein Gehalt von x €. Er möchte nun von der Bank einen Kredit in Höhe von 80 % des Wertes der Immobilie, will das Geld aber für "irgendwas" verwenden. Erhält er den Kredit (zu mindestens den gleichen günstigen Zinsen)?

    Einerseits habe ich so etwas noch nie gehört - jedenfalls nicht von Privatleuten. Andererseits ist die Situation für die Bank (mindestens) genauso gut, weil ihr (zumindest) das gleiche Gehalt und der gleiche Immobilienwert als Sicherheit zur Verfügung stehen. Im Regelfall dürfte die Bank - wenn der Kunde das Geld nicht gerade verjubelt, sogar noch besser dastehen, weil der Wert dessen, was der Kunde für den Kredit erworben hat (z. B. teures Auto, Schiff, Gemälde, Unternehmensanteile), noch zusätzlich als Sicherheit zur Verfügung steht.

    Kennt sich da jemand aus?

    3 Mal editiert, zuletzt von Chief (8. Mai 2015 um 16:59)

  • Dann geh mal z.B. zum immobilienscout24 und suche im 20km Umkreis von PLZ 70565 nach Grundstücken. Da können dann vielleicht meine Kinder mal drauf bauen :tongue2:

    Wir haben natürlich auch ein gewisses Luxusproblem: Wir wohnen in einem Randstadtteil in einer schönen großen Wohnung mit Gartenanteil in einem reinen Wohngebiet. Zur Arbeit sind es 10 bzw. knapp 20 Minuten, Schule und Kindergarten in unmittelbarer Nähe, Flughafen und Autobahn sind 5 Minuten weg (ohne, dass sie irgendwie stören) , hinter dem Haus fangen gleich Felder, Wald und Wiesen an, kurzum: die Lage ist einfach spitze.

    Und da möchte man eben auch im Eigenheim nicht allzuviel von aufgeben, vor allen Dingen haben wir keine Lust, ewig zur Arbeit und zurück zu pendeln. Dummerweise sinken natürlich genau dort die Preise auf ein vernünftiges Maß, wo es fahrtechnisch unzumutbar wird.

    Wir suchen seit über 5 Jahren (wobei wir auch sehr, sehr konkrete Vorstellungen haben und nicht bereit sind irgendwelche Abstriche zu machen) und das Angebot ist quasi nicht existent.

    Selbst bauen kommt nicht in Frage, aus dem einfachen Grund das es die Grundstück die wir dafür brauchen es überhaupt nicht gibt im Raum Stuttgart. Alles max 500-600 qm. Da passt kein 250qm Bungolaw drauf.

  • Warum?

    Weil Du auch mit dem entsprechenden Fachwissen so gut wie nicht verhindern kannst, dass es zu Problemen kommt, die Dir enorm viel Zeit, Nerven, Geld und damit letztlich den Schlaf rauben. Und für jemanden vom Fach ist das umso ärgerlicher, weil Du oftmals die Problemfelder zwar kennst, dementsprechend früh auch darauf hin weißt, aber nun mal nicht jedem Handwerker bei jedem Handgriff das Patschehändchen führen kannst und auch nicht 24h around the clock vor Ort bist. Stichworte wie "weiße Wanne", "stringente Abdichtungsführung" oder "Brandabschnitte" jagen jedem Bauleiter kalte Schauer über den Rücken. ;)

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Weil Du auch mit dem entsprechenden Fachwissen so gut wie nicht verhindern kannst, dass es zu Problemen kommt, die Dir enorm viel Zeit, Nerven, Geld und damit letztlich den Schlaf rauben. Und für jemanden vom Fach ist das umso ärgerlicher, weil Du oftmals die Problemfelder zwar kennst, dementsprechend früh auch darauf hin weißt, aber nun mal nicht jedem Handwerker bei jedem Handgriff das Patschehändchen führen kannst und auch nicht 24h around the clock vor Ort bist. Stichworte wie "weiße Wanne", "stringente Abdichtungsführung" oder "Brandabschnitte" jagen jedem Bauleiter kalte Schauer über den Rücken. ;)

    Ich sehe vor Gericht natürlich auch die Prozesse um weiße Wannen etc. Das schreckt ab. Es ist nur aus meiner Perspektive schwer einzuschätzen, wie groß die Quote dieser Katastrophen ist, weil vor Gericht natürlich ausschließlich die "pathologischen Fälle" landen.

    Ich frage mich nur: Löse ich das Problem durch den Kauf einer gebrauchten Immobilie - oder sehe ich es bloß (erstmal) nicht?

  • Weil Du auch mit dem entsprechenden Fachwissen so gut wie nicht verhindern kannst, dass es zu Problemen kommt, die Dir enorm viel Zeit, Nerven, Geld und damit letztlich den Schlaf rauben. Und für jemanden vom Fach ist das umso ärgerlicher, weil Du oftmals die Problemfelder zwar kennst, dementsprechend früh auch darauf hin weißt, aber nun mal nicht jedem Handwerker bei jedem Handgriff das Patschehändchen führen kannst und auch nicht 24h around the clock vor Ort bist. Stichworte wie "weiße Wanne", "stringente Abdichtungsführung" oder "Brandabschnitte" jagen jedem Bauleiter kalte Schauer über den Rücken. ;)


    Manche verdienen gut an den Nachbesserungen. :mrgreen:

    Es ist auch mein Erfahrungswert, ob Neu- oder Altbau, nach dem Kauf darf man nochmal Geld für Handwerker in die Hand nehmen.
    Die Altbauten sind meist handwerklich gut gebaut, aber technisch nicht auf dem neusten Stand, die Neubauten sind meist technisch gut, aber handwerklich oft sehr daneben.

    Einmal editiert, zuletzt von LuckySpike (8. Mai 2015 um 19:25)

  • Zitat

    Ich frage mich nur: Löse ich das Problem durch den Kauf einer gebrauchten Immobilie - oder sehe ich es bloß (erstmal) nicht?

    Meines Erachtens nicht. Die gebrauchte Immobilie wurde entweder von den gleichen Handwerkern die den Neubau verpfuscht haben saniert oder von deren Vorfahren verpfuscht :mrgreen:

    Zitat


    Weil Du auch mit dem entsprechenden Fachwissen so gut wie nicht verhindern kannst, dass es zu Problemen kommt, die Dir enorm viel Zeit, Nerven, Geld und damit letztlich den Schlaf rauben. Und für jemanden vom Fach ist das umso ärgerlicher, weil Du oftmals die Problemfelder zwar kennst, dementsprechend früh auch darauf hin weißt, aber nun mal nicht jedem Handwerker bei jedem Handgriff das Patschehändchen führen kannst und auch nicht 24h around the clock vor Ort bist. Stichworte wie "weiße Wanne", "stringente Abdichtungsführung" oder "Brandabschnitte" jagen jedem Bauleiter kalte Schauer über den Rücken.

    Tja zu viel Wissen ist manchmal halt schlecht. :mrgreen:

    Wir wohnen jetzt seit fast 2 Jahren in unserem Haus und haben- trotz des ganzen Stresses während der Bauphase - das ganze keine Sekunde bereut. Natürlich ist nicht alles perfekt gelaufen- bei den Granaten die hier so waren auch absolut unmöglich:mrgreen:- aber alles in allem stehen wir jetzt wesentlich besser da, als wenn wir gekauft hätten (was man da für Schrott an Geld haben wollte ist in der Tat unglaublich)...Und diese Immobilien etc. haben ja auch keine perfekten Handwerker gebaut..

    #FIREJOSEPH

    Einmal editiert, zuletzt von Mile High 81 (8. Mai 2015 um 22:07)

  • Inzwischen sind die Spannen zwischen dem was ein Haus in den Ballungsräumen kostet und was man im ländlichen Raum zahlt jenseits von gut uns böse. Ich bin vor 3 Jahren nach Hamburg gezogen und kann davon ein Lied singen. Aber dafür gibt's natürlich gute Gründe..

    In meiner rheinland-pfälzischen Heimat bekommt man Häuser neueren Baujahrs mit mal 700-800qm Grundstück schon für 200.000€, zum Teil drunter. In Hamburg kann ich dafür nicht mal ne 1-Zimmer-Wohnung kaufen.
    Bin jetzt vor kurzem mit meiner Freundin zusammen gezogen, wo dann auch die Frage im Raum stand, kaufen oder mieten. Selbst für 2-Zimmer Wohnungen legt man da locker mal 350.000€ hin..das macht für mich nun wirklich keinen Sinn. Und Häuser die im Einzugsgebiet des öffentlichen Nahverkehrs liegen, sind m.E. auch nur für Spitzenverdiener erschwinglich. So gerne wir uns ein Eigenheim kaufen würden, ist das bei der derzeitigen Marktlage zumindest in Hamburg nicht möglich. Selbst die Mietpreise sind ja schon auf aberwitzigem Niveau. Ich arbeite in Rotherbaum, da liegen wir bei rund 17€/qm Kaltmiete im Durchschnitt. :madness

  • Man liest immer wieder von Baukrediten mit niedrigen Zinsen. Vergeben die Banken solche Kredite auch "nicht zweckgebunden"?

    Ich weiss nicht genau wie das in D ist, aber in CH ist das kein Problem. Du nimmst eine Hypothek auf dein Haus auf (das bekommt die Bank ja als Sicherheit), max. 80% des Wertes (Schätzung durch Bank), Tragbarkeit muss gegeben sein (berechnet werden 5% Zins, die dürfen 1/3 des regelmässigen Einkommens nicht überschreiten) und bis zur Pensionoerung musst du auf 65% des Wertes amoritsiert haben.

  • Weil Du auch mit dem entsprechenden Fachwissen so gut wie nicht verhindern kannst, dass es zu Problemen kommt, die Dir enorm viel Zeit, Nerven, Geld und damit letztlich den Schlaf rauben. Und für jemanden vom Fach ist das umso ärgerlicher, weil Du oftmals die Problemfelder zwar kennst, dementsprechend früh auch darauf hin weißt, aber nun mal nicht jedem Handwerker bei jedem Handgriff das Patschehändchen führen kannst und auch nicht 24h around the clock vor Ort bist.

    Auch hier stimme ich mit dir wieder überein. Wie geschrieben haben wir eine Eigentumswohnung ab Plan gelkauf und den Bau sehr eng begleitet (min. wöchentliche Baubegehungen mit anschliessender ausführlicher Email den den Bauleiter), dennoch hat nicht alles geklappt wie gewünscht und war teilweise recht nervenaufreibend. Wir sind nun zwar glücklich in der Wohnung und bereuen es nicht (nachdem die Mängelbehebung durch ist, war auch nochmals ein Akt). Wenn ich dann überlege was bei einem eigenen Haus noch zusätzlich an potentiellen Problemfeldern dazukommt, wow.

    Wenn man es denn tut, dann auf keinen Fall bei Planern und Unternehmern sparen sondern wirklich versuchen quzalitativ gute zu finden. Am Ende ist das auch nicht teurer und erspart zwischendrin einiges an Stress.

  • Ich sehe vor Gericht natürlich auch die Prozesse um weiße Wannen etc. Das schreckt ab. Es ist nur aus meiner Perspektive schwer einzuschätzen, wie groß die Quote dieser Katastrophen ist, weil vor Gericht natürlich ausschließlich die "pathologischen Fälle" landen.

    Viele unseriöse Bauträger (und es gibt eine Menge davon) spekulieren gerade darauf, dass die Käufer keine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen haben und/oder ihnen nach den nervenaufreibenden Monaten des Baus schlicht das Beharrungsvermögen fehlt, wegen der diversen Mängel und nicht bauvertragskonformer Ausführung zu klagen. Zumal auch hier der Spruch gilt, dass Dir vor Gericht und auf hoher See nur der liebe Gott hilft, heißt, oftmals nicht auf Basis ingenieurtechnischer Einschätzungen sondern bauvertraglicher Finessen entschieden wird (entschieden werden muss). Ich habe in den vergangenen Jahren etliche Projekte gutachterlich begleitet. Freilich nicht im Bereich des schlüsselfertigen Hausbaus sondern im Bereich Infrastrukturbau, aber das Prinzip ist letztlich das Gleiche, nur die Dimension - monetär wie technisch - ändert sich. Hinzu kommt, dass sich die Häuslebauer zumeist förmlich mit einem rohen Kotlett am Rücken in das Haifischbecken setzen, weil sie die betreffenden Klauseln schlicht nicht entdecken oder kennen. Ein Klassiker ist beispielsweise der Verkauf des Grundstücks vom Bauträger an den Bauherrn vor Beginn der Maßnahme und damit die Verlagerung des Baugrundrisikos zu Lasten desselben.

    Zitat

    Ich frage mich nur: Löse ich das Problem durch den Kauf einer gebrauchten Immobilie - oder sehe ich es bloß (erstmal) nicht?

    Für eine Bestandsimmobilie gilt "what you see is what you get". Wenn Du jemanden mit Ahnung durch den Bau schickst kann er Dir in der Regel relativ exakt den Invesitionsstau im Gebäude beziffern und Du weißt was Du noch in die Hand nehmen musst. Natürlich kann auch während der Renovierung einiges passieren, aber aus risikoanalytischer Sicht kann ich Dir versichern, dass Schadensausmaße und Eintrittswahscheinlichkeiten bei Instandsetzungsrisiken in keinster Weise mit denen von Neubauten vergleichbar sind. Das gilt sowohl technisch als auch bauvertraglich.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Nun ja ich weiß schon warum ich Steuern zahle, was der Staat allerdings damit zu tun hat, das A ein Haus an B verkauft lasse ich mir gerne erklären.


    Das ist einfach ein Werkzeug für den Staat um eine Überhitzung und Blasenbildung zu verhindern bzw. das ganze etwas abzukühlen, that's all. Im Grunde könnt ihr froh sein, dass es sowas gibt, Gegenbeispiel USA bis 2007.

    "In football, I root for the Oakland Raiders because they hire castoffs, outlaws, malcontents, and f*ck -ups, they have lots of penalties, fights, and paybacks, and because Al Davis told the rest of the pig NFL owners to go get f*cked... Someday, the Raiders will be strong again, and they will dip the ball in sh*t and shove it down the throats of the wholesome, white, heartland teams that pray together and don't deliver late hits" – George Carlin

  • Wenn man es denn tut, dann auf keinen Fall bei Planern und Unternehmern sparen sondern wirklich versuchen quzalitativ gute zu finden. Am Ende ist das auch nicht teurer und erspart zwischendrin einiges an Stress.

    Das ist völlig richtig und sicherlich das Hauptproblem, dass versucht wird bei den Planungskosten und bei Kosten die im Zuge der Bauüberwachung anfallen die Finanzierung schön zu rechnen. Das gilt mE übrigens auch bei Großprojekten. Aber auch das ist kein Allheilmittel: Eine Kollegin von mir - promovierte Ingenieurin - und ihr Mann - ebenfalls Bauingenieur, aber mittlerweile als Pilot arbeitend - haben gerade ihr Haus fertig gestellt. Im Zuge der Maßnahme hat man mit insgesamt vier Architekten zusammengerabeitet, mit dreien davon prozessiert man mittlerweile, der erste Prozess wurde gerade gewonnen. Zusätzlich läuft eine Klage gegen den Elektriker (wegen Perforation der Fugenbänder der weißen Wanne) und einer gegen die Gas-Wasser-Installationsfirma, die eine Durchführung in der weißen Wanne nicht fachgerecht ausgeführt hat und daher mittlerweile schon drei Mal seit Fertigstellung der ganze Keller nach Starkregenereignissen geflutet war. Die gehen auf dem Zahnfleisch, um es vorsichtig zu formulieren. :)

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

    Einmal editiert, zuletzt von datajunk (9. Mai 2015 um 10:37)

  • Ich weiss nicht genau wie das in D ist, aber in CH ist das kein Problem. Du nimmst eine Hypothek auf dein Haus auf (das bekommt die Bank ja als Sicherheit), max. 80% des Wertes (Schätzung durch Bank), Tragbarkeit muss gegeben sein (berechnet werden 5% Zins, die dürfen 1/3 des regelmässigen Einkommens nicht überschreiten) und bis zur Pensionoerung musst du auf 65% des Wertes amoritsiert haben.

    Sind 5 % der Zins - das wäre im Verhältnis zu den aktuellen Konditionen für Baukredite sehr viel - oder sind die 5 % nur eine Berechnungsgröße, um zu ermitteln, ob Du den Kredit auch tilgen kannst?


  • Für eine Bestandsimmobilie gilt "what you see is what you get". Wenn Du jemanden mit Ahnung durch den Bau schickst kann er Dir in der Regel relativ exakt den Invesitionsstau im Gebäude beziffern und Du weißt was Du noch in die Hand nehmen musst. Natürlich kann auch während der Renovierung einiges passieren, aber aus risikoanalytischer Sicht kann ich Dir versichern, dass Schadensausmaße und Eintrittswahscheinlichkeiten bei Instandsetzungsrisiken in keinster Weise mit denen von Neubauten vergleichbar sind. Das gilt sowohl technisch als auch bauvertraglich.

    Sollte ich jemals eine Immobilie erwerben, dann sicher nicht, ohne vorher einen Fachmann durchgeschickt zu haben. Deine ingenieurtechnische Risikobeurteilung erscheint durchaus nachvollziehbar. Für mich als Laien ist das ein nützlicher Hinweis.

    Vertraglich glaube ich allerdings nicht, dass Du als 08/15-Erwerber bessere Karten hast.

    Beim Neubau/Kauf vom Bauträger hast Du natürlich Probleme mit der oft unseriösen Vertragsformulierung, aber immerhin hast Du im Kern die gesetzlichen Ansprüche. Ob die wirtschaftlich etwas wert sind, weiß der Himmel.

    Beim "Gebrauchtkauf" sehe ich aber nicht, wieso die Lage besser sein sollte. Normalerweise wird die Gewährleistung weitgehend ausgeschlossen (marktüblich und auch nachvollziehbar), so dass Du - abgesehen von arglistiger Täuschung, die extrem schwer zu beweisen ist - in der Regel schon keinen Anspruch hast, wenn sich irgendwo ein Mangel zeigt.

    In der Summe tendiere ich gleichwohl ebenfalls zum "Gebrauchtkauf". Nur sind mir derzeit die Preise entschieden zu hoch.

  • Das ist einfach ein Werkzeug für den Staat um eine Überhitzung und Blasenbildung zu verhindern bzw. das ganze etwas abzukühlen, that's all. Im Grunde könnt ihr froh sein, dass es sowas gibt, Gegenbeispiel USA bis 2007.

    Ich glaube, Du traust dem Staat zu noble Motive so und überschätzt zudem den steuerlichen Effekt in Bezug auf "Überhitzung". Die Ursachen der Entwicklung des Immobilienmarktes in den USA bis 2007 sind im Kern andere. Wenn die Büffel - oder sind es Lemminge? - erst einmal gerannt kommen, lassen sie sich von ein paar Strohhalmen nicht aufhalten ;)

  • Wennn ich die ganzen Kommentare hier so lese, bin ich ja ein richtiges Glueckskind. 2011 gekauft als die Preise im Keller waren und dann auch noch zu einem sehr guenstigen Zinssatz finanziert. Seitdem nochmal 15% des Kaufpreises investiert, ist der Wert des Hauses in der Zeit um schlappe 30% gestiegen und 2012 zu noch besseren Konditionen refinanziert. :mrgreen: Einziger Nachteil ist die gestiegene Property Tax die ich jetzt bezahlen muss.
    Ueberhaupt finde ich das System fuer den Kaeufer hier um einiges angenehmer. Die Zinsen sind ueber die komplette Laufzeit des Vertrages fest, ich kann refinanzieren falls die Zinsen sinken sollten und ich kann meine Schulden jederzeit teilweise oder komplett abbezahlen ohne irgendwelche Strafzinsen zahlen zu muessen.
    Natuerlich gibt es auch die Harakiri Modelle mit variablem Zinssatz und 120% Finanzierung aber da sollte eigentlich der gesunde Menschenverstand von abraten. Leider denken viele nich weiter als bis zu dem Brett vorm Kopf und dann erleben wir Zustaende wie 2007/2008.

    -- Die zweite Heirat ist der Triumph der Hoffnung über die Erfahrung --

  • Für mich kommt nur noch Neubau in Frage. Bestandsimmobilien werden einem immer irgendwie auf die Nuss gehen. Und beim nächsten Mal überlege ich auch ernsthaft, dass mit mir aus meinem Netzwerk bekannten Planern und Architekten zu machen und die Arbeiten an lokale, deutsche Firmen mit eigenem Personal zu geben. Den Mehrpreis (wenn es den überhaupt gibt) nehme ich gerne in Kauf. Dummerweise hat die Bauträger Mafia meistens eine Hand auf den guten Grundstücken :3ddevil:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Für mich kommt nur noch Neubau in Frage. Bestandsimmobilien werden einem immer irgendwie auf die Nuss gehen. Und beim nächsten Mal überlege ich auch ernsthaft, dass mit mir aus meinem Netzwerk bekannten Planern und Architekten zu machen und die Arbeiten an lokale, deutsche Firmen mit eigenem Personal zu geben. Den Mehrpreis (wenn es den überhaupt gibt) nehme ich gerne in Kauf.


    Noch eine Person, die die Schnittpunkte der Handwerker koordiniert und es ist fast perfekt. :xywave:

  • Noch eine Person, die die Schnittpunkte der Handwerker koordiniert und es ist fast perfekt. :xywave:

    Die Bauleitung wird handverlesen :smile2:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

    Einmal editiert, zuletzt von Buccaneer (10. Mai 2015 um 09:42)