Ein interessanter Kommentar aus der Welt zu Kurz und Österreich.
Sehr verallgemeinert, aber vielleicht ein guter Diskussionansatz.
Da wäre ich nicht so sicher. Es gibt zwar den Effekt, dass die Wähler solcher Parteien bei Umfragen seltener teilnehmen und/oder ihre tatsächliche Wahlabsicht verschweigen. Es gibt aber auch den Effekt, dass mit etwas Abstand zur Wahl meist mehr Leute mit einer Protestwahl liebäugeln als wenn die Wahl wirklich bevorsteht. Im Fall der FPÖ kommt hinzu, dass die in Österreich mittlerweile so etabliert und enttabuisiert ist, dass auch die Hemmschwelle, sich bei einer Umfrage zu ihr zu bekennen, mit der Zeit gesunken sein dürfte. All diese Überlegungen stellen auch die Unfrageinstitute an und lassen entsprechende Korrekturfaktoren einfließen. Da diese angesichts der unklaren Gemengelage sehr unsicher sind, liegen die Umfragen in Zeiten wie unseren, in denen die Parteienlandschaft sich im Umbruch befindet, häufiger daneben als man es lange gewohnt war - und Aussagen wie "Partei X dürfte sicher nicht übergewichtet sein" kann man getrost vergessen.
Dazu bin ich zuwenig im Thema drin, aber dass vor 1-2 Jahren als sich SPÖVP nur noch gegenseitig ans Bein gepisst haben, mehr Leute für die Protestpartei waren, ist kein Geheimnis.
Und dass Kurz und die ÖVP im Bereich der potentiellen FPÖ Wähler gewildert haben, kann man meiner Meinung nach nicht in Frage stellen. Teilweise wurde FP Programm fast kopiert.
Wie Honka schon schrieb war (ohne jetzt auf Umfagewerte viel zu geben) zu erkennen dass die Menschen Kurz die Flüchtlingsthematik mindestens genauso abkaufen als die der FPÖ und das war ein wichtiger Grund (neben dem "alles wird neu"- Thema) warum die ÖVP so gut abgeschnitten hat.
Dazu auch nicht uninteressant: Die Wählerstromanalyse: http://www.zeit.de/politik/auslan…lerstromanalyse