Öffentlicher Rundfunk - notwendig oder überflüssig?

  • GEZ Gebühr oder jetzt Rundfunkbeitrag. Wollte vorsichtig fragen, wie der Stand hier ist. Gibt es ein Thread, bzw. sollte man einen aufmachen? Wenn einige hier da arbeiten, das System gut finden, es zu trivial finden oder was auch immer, besteht wahrscheinlich eh kein Interesse und ich werde mich diesbezüglich wo anders umsehen. Will kein Unfrieden stiften und ja auch nicht angenehme Zeitgenossen, nutzen das Thema. Deshalb ist das Thema aber nicht tabu oder verwerflich.

    Gerade scheint das Thema mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Es gibt mehr Leute, die das System kritisch sehen und vielleicht kann man ja grundsätzliches diskutieren. Es gibt die Seite rundfunk-frei. Wie gesagt auch Menschen, die wahrscheinlich andere Gründe haben, tauchen bei diesem Thema auf.

    Da ich mich nun über 20 Jahre immer mal wieder mit dem Thema beschäftige und das System kritisiere, wollte ich zum einem hier mal aufregen und nachfragen ob es eigentlich nur mir so geht? Damit kann ich leben.

    Seit 2013 sind es Zwangsgebühren. Ich muss zahlen, auch wenn ich es nicht schaue. Ich schaue divers. Es gibt auch gute und interessante Sendungen im ÖR, im privaten, im Ausland, Internet. Manchmal muss man auch nicht jedes Thema verfolgen. Was mich aufregt ist diese Geldverschwendung, Selbstbedienung, Arroganz, Selbtsherrlichkeit und was noch immer. Ich empfinde es nicht so, aber vielleicht spielt auch ein wenig Neid meinerseits eine Rolle oder mir fehlt der richtige Blickwinkel.

    Jedenfalls sehe ich keine gesetzliche Grundlage dafür. Zumindest sollte das System diskutiert und gegebenenfalls reformiert werden. Über Waren und Dienstleistungen zahlen wir doppelt. Der Anteil für Gehälter, Renten /Pensionen wird größer und auch deswegen soll der Beitrag angehoben werden. Die Neutralität ist mindestens am wackeln. Und gehört es zum Auftrag bei YouTube direkt, bzw. indirekt zu senden?

    Das war zwar nicht alles, aber ganz schön viel. Mir geht es zu erst darum mich entscheiden zu können ob ich schaue und zahle oder nicht. Im weiteren ob es Gesetzeskonform und auch gerecht ist. Freue mich über Kommentare.

  • Meiner Meinung nach hätte man das ganze einfach über die Lohnsteuer abdecken können..

    Diese Befreiungen , Mahnungen etc sind doch ein riesiger bürokratieaufwand. Möchte nicht wissen wieviel Mio da draufgehen

    Wenn es ein Zwang ist, sollen sie es einfach mit der Lohnabrechnung abziehen und fertig
    Das ich für Krankenkasse , Arbeitslosenversicherung etc zahlen muss kann ich auch nicht frei entscheiden


    Ob es richtig ist für das zu zahlen sei mal dahingestellt

  • Eigentlich wollte ich mich hier aus allen Threads heraushalten. Aber das Thema ist einfach zu spannend....

    Will hier irgendjemand in irgendeiner Form die gesellschaftliche Notwendigkeit des Öffentlichen Rundfunks in Frage stellen?

    Feuer frei...

    Go Pack Go!

  • .... und die Finanzierung ist mir persönlich scheissegal. Ob über das Steueraufkommen, wie UK, oder gebührenfinanziert, wie in Deutschland.

    Go Pack Go!

  • "Zwangsabgabe" für unabhängige! Berichterstattung, Nachrichten, Infosendungen etc...ist ok.

    Den ganzen andern Mist (Sportübertragungen, Serien,Filme...) brauch ich zumindest nicht und hab natürlich auch keine Lust das verpflichtend zu bezahlen...

  • Ich finde grundsätzlich wichtig eine unabhängige Berichterstattung zu haben und bin auch gerne bereit dafür zu zahlen. Wer mal RTL 2 News gesehen hat, ist gerne bereit für was Vernünftiges auch zu zahlen. Womit ich persönlich ein Problem habe, ist, das Politiker in irgendwelchen Rundfunk Gremien sitzen. Das untergräbt meiner Meinung nach die freie Berichterstattung.

  • unabhängige Berichterstattung

    Politiker in irgendwelchen Rundfunk Gremien

    Du hast es ja schon selbst angesprochen. Und unabhängig könnten sie vielleicht sein, aber zu "neutral und unvereingenommen" ist es ein noch längerer Weg.

    Die Anspruchshaltung der ÖR finde ich auch mehr und mehr daneben. Es brauch keine Nachrichtensprecher, die mehr verdienen als die Bundeskanzlerin. Es brauch kein Traumschiff und Tatort.

    Wenn die Abgabe freiwillig wäre, würde ich 0,0€ zahlen.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Du hast es ja schon selbst angesprochen. Und unabhängig könnten sie vielleicht sein, aber zu "neutral und unvereingenommen" ist es ein noch längerer Weg.
    Die Anspruchshaltung der ÖR finde ich auch mehr und mehr daneben. Es brauch keine Nachrichtensprecher, die mehr verdienen als die Bundeskanzlerin. Es brauch kein Traumschiff und Tatort.

    Wenn die Abgabe freiwillig wäre, würde ich 0,0€ zahlen.

    Ich sehe allerdings wenig politischen oder sonstigen Willen um irgendwas am bestehenden System zu ändern. Insofern ist die Diskussion zwar ganz schön, aber ändern wird sich nix

  • Ich sehe allerdings wenig politischen oder sonstigen Willen um irgendwas am bestehenden System zu ändern. Insofern ist die Diskussion zwar ganz schön, aber ändern wird sich nix

    Es scheint so zu sein. Ein Kampf gegen Windmühlen. Weltfrieden und vieles mehr ist wichtiger. Nur gerade scheint etwas Stimmung aufzukommen. Und ganz ehrlich, wenn man mit dem System nicht zufrieden ist, kann man zumindestens mal eine Mail schreiben, Lastschrift entziehen oder so.

  • Ein Kampf gegen Windmühlen.

    Eben, insofern kann man sich das sparen. Wenn das höchste deutsche Gericht sagt, das alles okay ist, wirst du immer einen Politiker finden der sich darauf beruft. Und Qualitätsjournalismus zum Nulltarif gibt es eben auch nicht. Wobei ich ansonsten Doylebeule recht gebe. Tatort etc brauche ich bei den Öffis nicht.

  • Will hier irgendjemand in irgendeiner Form die gesellschaftliche Notwendigkeit des Öffentlichen Rundfunks in Frage stellen?

    Hier.

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    + Millionen für das Milliardengeschäft Bundesliga.

    Was daran ist gesellschaftlich notwendig ?

    Der ÖR ist gesellschaftlich notwendig, aber in keinsterweise in seiner jetzigen Form.

    Alles was mit Unterhaltung und co. zu tun hat muss m.E. rausfliegen .

    Das sollte den Rundfunkbeitrag schon mal um die Hälfte drücken.
    Mit dem Rest des Geldes kann man ein solides Nachrichtenprogramm(Fokus auf Nachrichten und nicht auf "Meinung") auf die Beine stellen + Spartenprogramme wie Phoenix und co. mit Qualität ausbauen.

    Dafür wäre ich bereit 8-10 Euro im Monat zu bezahlen.

    #FIREJOSEPH

  • Ist halt ein über Jahrzehnte gewachsenes System, dem man eigentlich nur mit einer grundlegenden Reform beikommen könnte, die aber niemand politisch durchsetzen will/kann. Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass der ÖR seine Berechtigung hat, man über die Ausgestaltung aber durchaus diskutieren kann. Bei politischen Inhalten bekommen die Sender regelmäßig Schelte von links und von rechts, was man tatsächlich als Indiz für eine gewisse Ausgewogenheit der Bereichterstattung ansehen kann. Das die Finanzierung über einen Extrabeitrag und nicht aus Steuergeldern folgt der Idee, den ÖR unabhängiger von der Politik aufzustellen.

    Keep Pounding

  • Du hast es ja schon selbst angesprochen. Und unabhängig könnten sie vielleicht sein, aber zu "neutral und unvereingenommen" ist es ein noch längerer Weg.
    Die Anspruchshaltung der ÖR finde ich auch mehr und mehr daneben. Es brauch keine Nachrichtensprecher, die mehr verdienen als die Bundeskanzlerin. Es brauch kein Traumschiff und Tatort.

    Wenn die Abgabe freiwillig wäre, würde ich 0,0€ zahlen.

    Zumindest die Sprecher der ARD bekommen 260 € pro moderierter 15-Minuten-Sendung, für die Kurz-News während des Tages sogar weniger: https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.gehalt-…554d210a6a.html
    Und im Gegensatz zur Kanzlerin kann ich jeden Tag sehen, wie und vor allem dass sie ihre Arbeit machen.

    Es ist ja gesetzlich geregelt, dass der ÖR ein Vollprogramm anbieten muss und zum Vollprogramm gehört eben auch Unterhaltung dazu. Mit der Frage nach dem Brauchen ist das immer so eine Sache. Gerade den Tatort schauen im Schnitt 10 Millionen Menschen, die Nachfrage ist also da, im Gegensatz zu anderen Programmpunkten. Ich brauche wahrscheinlich 95% der Programme nicht, sowohl TV als auch Radio, finde es aber trotzdem gut, dass es ihn gibt, auch mit seinen Schwächen. In Zeiten, in denen blauhaarige Populisten junge Generationen beeinflussen, umso mehr. Die Zusammensetzung der Rundfunkräte und das dortige Geklüngel sind mir jedoch ein großes Dorn im Auge.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Dafür wäre ich bereit 8-10 Euro im Monat zu bezahlen.

    Wäre bestimmt ein interessantes Experiment wenn man sagen wir mal 10 Euro Rundfunkbeitrag verpflichtend machen würde, und dazu a la Netflix 7 Euro für Inhalte der Unterhaltung wie Traumschiff, Helene Fischer etc. Wer das so bezahlt und wer nicht

  • Das Bundesverfassungsgericht hat 2018 erst über die Rechtmäßigkeit des Rundfunkbeitrags entschieden. Demnach war nur eine Erhebung des Beitrags für Zweitwohnungen nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichtes nicht verfassungskonform. Hier der Link zum Urteil: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pre…/bvg18-059.html

    Danke! Habe so viel gelesen und auch das BVerfG damals angeschrieben, aber genau diese Pressemitteilung nicht.

    Es ist zwar das oberste Gericht, doch auch dort kann man sich irren, bzw. die Meinung ändern. Ich muss es und das Urteil noch mal lesen, aber irgendwie widerspricht sich das für mich. Keine Steuer, aber staatliche und öffentliche Leistung. Also doch Staatsfernsehen. Zweitwohnung verstößt gegen das Gleichheitsprinzip, aber vieles anderes nicht? Politiker haben oft Familie und Zweitwohnung. Natürlich kann seine Familie und er in der ZW gleichzeitig schauen. Was hindert denn mit der gleichen Begründung Schulen, Bäder usw zu finanzieren?

    Wenn man davon absieht, es gibt über 20 Fernseh- und über 70 Radiosender. Die Renten- und Pensionsansprüche liegen bereits bei über 6 % und steigend. Gehälter liegen teilweise weit über Durchschnitt. Wenn das nicht aufgebläht und übertrieben ist, weiß ich auch nicht. Es werden jedenfalls noch weitere Klagen und Verfassungsbeschwerden folgen.

  • Eben, insofern kann man sich das sparen. Wenn das höchste deutsche Gericht sagt, das alles okay ist, wirst du immer einen Politiker finden der sich darauf beruft. Und Qualitätsjournalismus zum Nulltarif gibt es eben auch nicht. Wobei ich ansonsten Doylebeule recht gebe. Tatort etc brauche ich bei den Öffis nicht.

    Eben nicht. Deshalb spreche ich es hier an. Weil gerade die Kritik stärker wird. Hier werden bald alle Argumente ausgetauscht sein und auch ich schaue dann lieber Football. Aber in Zukunft werden wir wahrscheinlich mehr darüber lesen und diskutieren. Auch wenn nur einige die Lastschrift entziehen, sich informieren und evtl. noch anderes tun, fände ich es gut.

  • Wäre bestimmt ein interessantes Experiment wenn man sagen wir mal 10 Euro Rundfunkbeitrag verpflichtend machen würde, und dazu a la Netflix 7 Euro für Inhalte der Unterhaltung wie Traumschiff, Helene Fischer etc. Wer das so bezahlt und wer nicht

    Das wäre stark verzerrend, weil eine Vielzahl von Menschen dafür nicht bezahlen würden, obwohl sie es schauen. Auch ich lehne ein Abo jeglicher Art ab, würde aber Breaking Bad, CL-Spiele etc. gern im Free-TV anschauen, wenn sie denn kommen würden.

    Und nebenbei. Die mit Abstand besten Quoten Deutschlands haben genau ARD und ZDF und die Sendungen wie Tatort, Helene Fischer, Traumschiff, Bares für Rares und Co. haben sehr gute Einschaltquoten und Marktanteile von der Gruppe an Menschen die hier am wenigsten vertreten ist. Rentnern.

    Was will ich damit sagen: Die genannten Sendungen haben schon ihre Daseinsberechtigung. Nur eben nicht für uns Forumsuser.

  • Finde dabei doch bitte mal raus, wie viel von meinem Rundfunkbeitrag auf Anwälte, Rechtsberatungen und Inkassounternehmen verschwendet wird.

    EDIT: Was ich mich mal grundsätzlich frage: Wieso wird die "Ich brauche das nicht und finde die inhaltliche Ausgestaltung doof, also möchte ich nicht bezahlen"-Argumentation von so vielen in diesem Fall geteilt? Würde man diese Kette auch bei anderen Zahlungsverpflichtungen ansetzen, würde doch ein Aufschrei der Empörung aufkommen. Ich bin ein gesunder Mensch, warum soll ich Krankenversicherung bezahlen, die ich nicht brauche? Warum wird mit meinem Steuergeld so viel gefördert, was ich persönlich nicht brauche und für das ich, wenn ich die Wahl hätte, nie bezahlen würde? Mit dieser Herangehensweise könnte man viele Dinge, ja teilweise Grundfesten unseres Sozialsystems, hinterfragen, aber keiner tut es. Nur am Rundfunkbeitrag reiben sich die Leute seit Jahrzehnten.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

    Einmal editiert, zuletzt von Heeeath (7. Januar 2020 um 11:11)

  • Was will ich damit sagen: Die genannten Sendungen haben schon ihre Daseinsberechtigung. Nur eben nicht für uns Forumsuser.

    Das mag ja sein. Aber wer schaut es nur deshalb, weil es nix kostet oder andersrum wer wäre bereit dafür zu zahlen, weil es mMn nicht zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag gehört

  • Wäre bestimmt ein interessantes Experiment wenn man sagen wir mal 10 Euro Rundfunkbeitrag verpflichtend machen würde, und dazu a la Netflix 7 Euro für Inhalte der Unterhaltung wie Traumschiff, Helene Fischer etc. Wer das so bezahlt und wer nicht

    Soweit ich mich an meine Vorlesungen im Medienrecht erinnern kann, dürfen zumindest die Vollprogramme der Öffentlich-Rechtlichen nicht über Pay-TV finanziert werden laut aktueller Rechtssprechung. Zudem muss die Finanzierung der Anstalten überwiegend (also mindestens 50%) aus dem Rundfunkbeitrag erfolgen. Und das nicht durch Steuergelder, weil die Unabhängigkeit vom Staat dadurch nicht gewährleistet wäre. Muss heute Abend unbedingt einmal in meine alten Vorlesungsmitschriften schauen. :mrgreen:

  • Das mag ja sein. Aber wer schaut es nur deshalb, weil es nix kostet oder andersrum wer wäre bereit dafür zu zahlen, weil es mMn nicht zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag gehört

    Hat auhh soweit etwas mit Solidarität wie bei der GKV u.ä. zu tun, dass man auch zahlt, wenn man es nicht schaut, um damit auch höhere Gebühren entgegenzuwirken.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Finde dabei doch bitte mal raus, wie viel von meinem Rundfunkbeitrag auf Anwälte, Rechtsberatungen und Inkassounternehmen verschwendet wird.

    EDIT: Was ich mich mal grundsätzlich frage: Wieso wird die "Ich brauche das nicht und finde die inhaltliche Ausgestaltung doof, also möchte ich nicht bezahlen"-Argumentation von so vielen in diesem Fall geteilt? Würde man diese Kette auch bei anderen Zahlungsverpflichtungen ansetzen, würde doch ein Aufschrei der Empörung aufkommen. Ich bin ein gesunder Mensch, warum soll ich Krankenversicherung bezahlen, die ich nicht brauche? Warum wird mit meinem Steuergeld so viel gefördert, was ich persönlich nicht brauche und für das ich, wenn ich die Wahl hätte, nie bezahlen würde? Mit dieser Herangehensweise könnte man viele Dinge, ja teilweise Grundfesten unseres Sozialsystems, hinterfragen, aber keiner tut es. Nur am Rundfunkbeitrag reiben sich die Leute seit Jahrzehnten.

    Das ist ja ein rhetorischer Tiefschlag und so was von falsch. Entschuldige, dass ich das so deutlich sage. Es gibt doch auch Kritik in verschiedenen Formen bei anderen Themen. Vielleicht sollten wir mal klären, wo wir uns einig sind. In unserer Gesellschaft gibt es Steuern, von denen bestimmte Dinge geleistet werden. Nicht immer kann jeder alles in Anspruch nehemn. Von Schulen über Polizei bis Infrastruktur und vieles mehr. Dabei gibt es auch Steuerverschwendung. Sind wir uns soweit noch einig? Krankenkasse ist komplizierter. Keiner möchte krank werden , es bleibt aber das Risiko. Die meisten sind zwar gesetzlich verpflichtet, nehmen aber tatsächlich Leistungen in Anspruch. Versicherungen spielen immer mit der Angst, bieten aber auch Absicherung vor erheblichen gesundheitlichen und finanzielen Schäden. Es gibt auch viele freiwillig Versicherte und auch da zahlen viele für wenige. Im Gesundheitbereich läuft vieles falsch und das ist auch oft Thema in Diskussionen. Da magst du etwas anders sehen, aber vielleicht sind wir im Grundsatz nicht so weit weg.

  • Hat auhh soweit etwas mit Solidarität wie bei der GKV u.ä. zu tun, dass man auch zahlt, wenn man es nicht schaut, um damit auch höhere Gebühren entgegenzuwirken.

    Sehe ich nicht so. Solidarität ist eher Zusammenhalten aufgrund gleicher Interessen. Höhere Gebühren werden gefordert um ein erweiterten ÖR (z.B. mehr Sender und Internet) und hohe Gehälter und Pensionen zu zahlen. Ich entscheide absolut nicht, wie viel Geld und wie viel Programm, aber ich darf darüber nachdenken, diskutieren und legale Aktionen tätigen.

  • Sehe ich nicht so. Solidarität ist eher Zusammenhalten aufgrund gleicher Interessen. Höhere Gebühren werden gefordert um ein erweiterten ÖR (z.B. mehr Sender und Internet) und hohe Gehälter und Pensionen zu zahlen. Ich entscheide absolut nicht, wie viel Geld und wie viel Programm, aber ich darf darüber nachdenken, diskutieren und legale Aktionen tätigen.

    Mich würde ja interessieren, was deine Vorstellung der Rundfunklandschaft in Deutschland ist? Nur noch private? Abgespeckter ÖR? ÖR als PayTV? Finanzierung aus Steuern? Oder ausschließlich aus Werbeeinnahmen? Wo soll es denn hin gehen?

    Keep Pounding

  • Hat auhh soweit etwas mit Solidarität wie bei der GKV u.ä. zu tun, dass man auch zahlt, wenn man es nicht schaut, um damit auch höhere Gebühren entgegenzuwirken.

    Es hat sicher was mit Solidarität zu tun, das wir alle für eine Grundversorgung zahlen. Damit habe ich auch kein Problem. Aber muss es Fussball sein ? Oder Helene Fischer ? Oder Tatort ? Das kostet gutes Geld und das ist zumindest mal ein Nachdenken wert. Finde ich

  • Ich habe die Aufregung um den Rundfunkbeitrag noch nie verstanden, wenn ich dadurch, und ja, das denke ich mir jeder Faser meines Körpers, Zugang zu Informationen erhalte die mit bestem Wissen und Gewissen recherchiert wurde und dargestellt wird.

    Allen Kritikern dieses Beitrags, nicht meiner Meinung, sei persönlich an Herz gelegt öfter mal bildblog.de oder Niggemeiers Übermedien zu lesen um nur den Ansatz zu verstehen, welche stinkende Scheiße uns tagtäglich von den clickbait-getriebenen Medien unter unsere Nasen gehalten wird.


    Ein paar Beispiele gefällig?

    Bitte schön:

    Berlin doch nicht Mordmetropole Nummer 1
    Schutzwesten gegen Asylbewerber
    Zum Abschied von Marion Horn
    Woher kommt der Hass

    usw usw.

    Daher bin ich weiterhin bereit für glaubwürdige Medien zu zahlen Glaubwürdigkeit deutscher Medien

    2 Mal editiert, zuletzt von Adi (7. Januar 2020 um 13:47)

  • Ich kann mich den Ausführungen von @Adi nur vollumfänglich anschließen - vor allem in Zeiten, in denen die größte Boulevardzeitung immer mehr zu einem spalterischen Hetzblatt wird, braucht es ein verlässlich seriöses Gegengewicht mit großer Reichweite. Es sollte uns die paar Kröten wert sein, dieses Land nicht den verstrahlten Populisten zu überlassen.

  • Ich kann mich den Ausführungen von @Adi nur vollumfänglich anschließen - vor allem in Zeiten, in denen die größte Boulevardzeitung immer mehr zu einem spalterischen Hetzblatt wird, braucht es ein verlässlich seriöses Gegengewicht mit großer Reichweite. Es sollte uns die paar Kröten wert sein, dieses Land nicht den verstrahlten Populisten zu überlassen.

    Im Prinzip sicher nicht verkehrt, aber brauchtdieses Gegengewicht z.B. wirklich die derzeit vorhandene Anzahl von Intendanten, inklusive des damit verbundenen Wasserkopfes? Dann das Geld fliesst ja nicht vorwiegend in die unabhängige Berichterstattung.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Im Prinzip sicher nicht verkehrt, aber brauchtdieses Gegengewicht z.B. wirklich die derzeit vorhandene Anzahl von Intendanten, inklusive des damit verbundenen Wasserkopfes? Dann das Geld fliesst ja nicht vorwiegend in die unabhängige Berichterstattung.

    DAS wäre wiederum eine andere Frage.

    Mir ging es um die Beantwortung der Ausgangsfrage dieser Diskussion:

    Zitat von GoPackGo!

    Will hier irgendjemand in irgendeiner Form die gesellschaftliche Notwendigkeit des Öffentlichen Rundfunks in Frage stellen?