Wer wird der (oder die) nächste POTUS?

  • Das Clinton von den deutschen Medien jetzt übermäßig positiv dargestellt wurde wäre mir neu. Sie wurde im Gegensatz zu Trump aber als jemand dargestellt die es zumindest schafft nicht wie ein Assi daher zu reden. Und über die Qualifikation verfügt so ein Amt theoretisch auszuüben.Was einfach nur der Wahrheit entspricht.

    Darf ich fragen, welche Zeitung du liest oder welche Medien Du meinst? In den letzten Jahren(egal bei welcher US Wahl) konnte man doch in unseren Medien immer folgendes Bild sehen. Dems gut, Reps böse.

    Wenn man Hillary Clinton Foundation googelt dann findet man einen Artikel aus der Welt dazu. Bei ARD/ZDF kann ich mich an nichts erinneren, lasse mich aber gerne eines besseren Belehren...

    So langsam wird es einwenig eng, wenn wir nach den Türken auch den US-Amerikaner politisches Asyl gewähren.

    Ich würde eher auf Ukrainer, Letten ,Litauer und Estländer tippen...

    #FIREJOSEPH

  • @Mile High: Du hast natürlich recht, dass es nichts bringt die Trump Wähler als hinterweltler etc. abzustimmen. Die Frage ist nur ob viele dieser Wähler überhaupt noch für einen Demokratischen Diskurs offen sind. Wenn ich mir so manchen AFD Wähler in Deutschland anschaue, und da gibt es Parallelen, hab ich so meine Zweifel.

    Das wäre sogar hochgradig dumm, die Trump-Wähler einfach nur alle als Hinterwäldler abzustempeln. Denn 1. sind es einfach verdammt viele und 2. haben sie in der Vergangenheit auch nicht nur die letzten Volldeppen gewählt.
    Genauso sieht's auch bei der AfD aus, dass sind halt alles nicht nur Protestwähler, Nazis und Trottel. Wenn man sich das weiterhin in der Politik und auch Berichterstattung so einfach macht, dann wird man sicherlich bei der nächsten Wahl eine noch größere "Überraschung" erleben, als bei den Landtagswahlen.

  • Ich habe ein SZ und ein FAS Abo.
    Natürlich sind beide pro Democrats. Das waren sie aber auch vor Trump. Hab aber nie das Gefühl gehabt, dass Clinton dort nicht auch kritisch beleuchtet wurde. Das Trump dort schlecht weg kam/kommt liegt in der Natur der Sache. Man kann ja nicht nur um irgendwie ausgewogen zu sein Trump loben.

    Sogar eine Zeitung wie die USA Today hat diese mal eine Empfehlung ausgesprochen was sie sonst nie getan hat. Das diese Empfehlungen am Ende eher Trump genutzt haben dürften ist mir auch klar.

  • dass sind halt alles nicht nur Protestwähler [...] und Trottel

    Es fällt mir aber schon hochgradig schwer, Menschen, deren Ängste sich v.a. aus gefühlten irrationalen Vorbehalten gegenüber bestimmten Gruppen/Sachverhalten speisen, während die tatsächlichen Ursachen für ihre Unzufriedenheit höchstwahrscheinlich ganz woanders liegen, als etwas anderes zu bezeichnen...

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Es fällt mir aber schon hochgradig schwer, Menschen, deren Ängste sich v.a. aus gefühlten irrationalen Vorbehalten gegenüber bestimmten Gruppen/Sachverhalten speisen, während die tatsächlichen Ursachen für ihre Unzufriedenheit höchstwahrscheinlich ganz woanders liegen, als etwas anderes zu bezeichnen...

    Das liegt mir auch natürlich auf der Zunge, dann will ich es so sagen, dass auch viele Trottel, die anderen Parteien wählen, da scheint aber niemand ein Problem damit zu haben. Soll heißen, wenn wir es mit so vielen Trotteln zu tun haben, dann muss man sie als "Bevölkerungsgruppe" mehr als ernst nehmen.

  • Es fällt mir aber schon hochgradig schwer, Menschen, deren Ängste sich v.a. aus gefühlten irrationalen Vorbehalten gegenüber bestimmten Gruppen/Sachverhalten speisen, während die tatsächlichen Ursachen für ihre Unzufriedenheit höchstwahrscheinlich ganz woanders liegen, als etwas anderes zu bezeichnen...

    Postfaktisch

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Schwer zu sagen was die ausschlaggebenen Motivationen waren, aber sie müssen groß gewesen sein. Man hat über die offensichtlichen Schwächen des Kandidaten Trump hinweggesehen. "Ich zerschreddere Obamacare und ersetze es durch etwas Besseres", "Ich hab den Spitzenplan gegen ISIS, aber ich verrate ihn nicht, weil die Überraschung Teil des Plans ist", einen Steuerplan der für seine Wähler eine absolute Katastrophe ist.

    Man könnte dem Establishment vielleicht vorwerfen das sie eines seiner Hauptthemen nie wirklich angegangen sind, die "trade message". Er kann die USA vielleicht so abschotten das wieder mehr zuhause produziert wird, aber dann werden die Produkte auch dementsprechend teurer. Wie groß der Gewinn ist, wenn der Export in der Folge dieses "Handelskrieges" wegbricht, das wird dieses Experiment zeigen, sonderlich optimistisch wäre ich nicht.
    Die Diskusion haben vor allem die Demokraten in einem zu großen Ausmaß ausgelassen, denn sie hatten eigentlich die (passenderen) Antworten. "eure Jobs von vor 10 Jahren werden nie wieder zurück kommen, aber wir können mit Bildung andere Möglichkeiten schaffen und wir federn den Fall sicher verantwortungsvoller ab als es die Republikaner machen würden."


    Das ist übrigens etwas was man für Deutschland von dieser Wahl ableiten kann: es brauch ernsthafte Diskusionen und Politiker dürfen sich nicht scheuen harte Wahrheiten anzusprechen, genauso wie Medien die Aufgabe haben die Politiker auf unbeliebte Themen festzunageln. Rente und die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik sind da nur 2 Themen mit einer großen Sprengkraft, bei denen es Politikern immer noch viel zu gut gelingt, abzulenken und den Deckel drauf zu haben bis nach der nächsten Wahl.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Das ist übrigens etwas was man für Deutschland von dieser Wahl ableiten kann: es brauch ernsthafte Diskusionen und Politiker dürfen sich nicht scheuen harte Wahrheiten anzusprechen, genauso wie Medien die Aufgabe haben die Politiker auf unbeliebte Themen festzunageln. Rente und die Flüchtlings- und Einwanderungspolitik sind da nur 2 Themen mit einer großen Sprengkraft, bei denen es Politikern immer noch viel zu gut gelingt, abzulenken und den Deckel drauf zu haben bis nach der nächsten Wahl.

    Aber da kommen wir wieder zum beliebten Satz von Dieter Nuhr. Der Wähler will Politiker die die Wahrheit sagen, aber wenn der Politiker die Wahrheit sagt, wird er nicht gewählt ( sinngemäß). Man sieht ja auch hier wieder ( oder bei der AfD), das nicht der gewählt wird, der die Wahrheit sagt, sondern der der am meisten Krach macht.

  • Naja Aristoteles hat schon gewusst, wenn alle abstimmen dürfen, was dabei rauskommen kann:

    "Die Politie (griechisch πολιτεία politeía) ist laut Aristoteles die Bezeichnung für ein Gemeinwesen, das von den Vernünftigen bzw. Besonnenen seiner Mitglieder gelenkt und geleitet wird."

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Na ja die Reps + Trump (ich schreibe das bewusst so) haben in allen 3 Kammern die Mehrheit. Ich würde jetzt eher sagen, dass ein Comeback der Demokraten benötigt wird..

    ich meinte auch eher die langfristige demographische entwicklung. trump hat es geschafft, sich eine ganz eigene koalition der unzufriedenen aufzubauen, aber ob die langfristig zu treuen republikanern werden oder in vier bzw. acht jahren nicht einfach wieder zuhause bleiben, wenn es nicht besser wird?
    der wahlsieg von trump lag nicht einem großen strukturellen comeback der reps sondern an einer akuten schwäche der dems. natürlich heißt das nicht, dass die reps keine chance haben, auch in zukunft das weiße haus zu gewinnen. das kommt dann immer auch noch darauf an, welche kandidaten denn tatsächlich zur wahl stehen. aber grundsätzlich wird es immer schwieriger werden, mit der alten formel weiße ober(e mittel)schicht plus religiöse rechte eine mehrheit im electoral college zu kriegen. und diese wahl hat kaum dazu beigetragen, punkte bei latinos, schwarzen oder asiaten (wobei letztere allerdings eher nicht in swing states leben) zu machen, im gegenteil.

    apropos latinos: hier hat clinton in florida erstaunlich schlecht abgeschnitten. vor der wahl war ja viel über ein split ticket clinton + rubio spekuliert worden, aber das ergebnis spricht eine andere sprache. hier würde mich sehr interessieren, ob das eher an clinton lag oder mehr an anderen faktoren (kuba politik etc.). zudem konnte clinton viel zu wenig tendenziell republikanisch tendierende frauen abgraben und kapital aus trump's schwäche schlagen, auch das ein grund für die niederlage.

  • Für Europa würde ich nicht so schwarz sehen. Ein gewaltiges Problem in den USA ist mMn das seltsame politische System, das es so hier nicht gibt.

    Wenn's für die AfD sehr gut läuft, kommt sie über 20% - aber was soll's? Dann hocken sie halt krakeelend und jammernd in großer Zahl im Bundestag rum. Wenn die Nasen irgendwann mal Politik machen wollen, gar auf Bundesebene, dann müssen sie konstruktiv und kompromisbereit werden - sprich: nicht mehr die AfD sein.

    Genauso ist es in anderen parlamentarischen Systemen, etwa in Holland. Die PVV ist in Umfragen manchmal stärkste Kraft, aber das reicht noch nicht, um die Regierung zu stellen. Wer soll denn mit denen koalieren?

    Oder Frankreich: Zwar ein Präsidialsystem, aber mit der ganz vernünftigen Einrichtung der Stichwahl. Und in der Stichwahl liegt Le Pen in Umfragen hinter jedem möglichen anderen Kandidaten außer Hollande (und zu hollande - Le Pen wird's nicht kommen).

    Auch in Großbritannien war die Rechte nicht so stark wie der Brexit es aussehen lässt. Die UKIP hat und hatte nicht einmal den Hauch einer Chance, in Regierungsverantwortung zu kommen. Den Brexit gab's nur, weil sich Cameron ohne jede Not selbst vom Big Ben gestürzt hat.

    Selbst wenn man angesichts der Erfahrungen dieses Jahres einpreist, dass die Rechte ein paar Prozentpunkte besser abschneidet als es Umfragen anzeigen, besteht da noch keine Gefahr rechtspopulistischer Regierungsübernahmen. Das kann sich natürlich noch ändern, aber vermutlich eher in die "richtige" Richtung, vor allem, weil die Flüchtlingssituation entschärft ist und die EU respektive die nationalen Regierung es nicht nochmal zu einer solchen Situation kommen lassen werden. Schaut man sich die Umfragen zur Wahl in Holland an, sieht man sehr deutlich wie die PVV von der Flüchtlingshysterie profitiert hat und ihre Zahlen seit einiger Zeit wieder schrumpfen.

    Ein Grundproblem, das ich sehe, ist dass linke Parteien, insbesondere die Sozialdemokraten, die sozial Schwächeren aufgegeben haben. In Deutschland ist das mit der Agenda 2010 passiert. Die hatte zwar auch positive Effekte, aber eher nicht für die sozial Schwachen, die sich dann natürlich andere politische Repräsentanten suchen. In anderen Ländern, etwa in Südeuropa oder Südamerika, profitieren von den Globalisierungs- und Kapitalismus-Problemen eher linke Parteien. Dahin müssen wir in Deutschland und anderswo in West- und Nord-Europa auch wieder kommen. Sage ich als Sozialdemokrat. Wir müssen Politik für die Schwachen machen, sonst kanalisieren die ihre berechtige Wut irgendwann in die andere Richtung. Die USA können da nun wenigstens als Warnung dienen.

    Übrigens habe ich durch diese Wahl irrationalerweise(?) gerade keinen Bock mehr auf NFL. Legt sich vielleicht wieder, aber gerade bin ich zu enttäuscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Falk (9. November 2016 um 16:26)

  • Aber da kommen wir wieder zum beliebten Satz von Dieter Nuhr. Der Wähler will Politiker die die Wahrheit sagen, aber wenn der Politiker die Wahrheit sagt, wird er nicht gewählt ( sinngemäß). Man sieht ja auch hier wieder ( oder bei der AfD), das nicht der gewählt wird, der die Wahrheit sagt, sondern der der am meisten Krach macht.

    Ich glaube das nicht wirklich. Oder vielmehr glaube ich das es zwar ein paar Prozentpunkte bei der Wahl ausmachen könnte, aber niemals eine Wahl umschwingen würde.
    Um mal der Einfachheit halber bei der Rente zu bleiben: unbeliebtes Thema, aber wenn sich da die 4 Parteien zusammensetzen und an einem Konsens arbeiten mit 4 beliebten Politikern kurz vor der Rente (Gysi, Lammert u.Ä.), dann ist das irgendwo ein politisches Spielchen, bei denen die verschiedenen Parteien dann hinterher noch die Möglichkeit haben sich davon wahlkampftechnisch zu isolieren, aber man hat das Thema endlich mal aus der Welt. So wie es jetzt läuft, ist es eine Bombe, bei der mit jedem Wahlkampf und seinen Versprechungen, mehr Sprengkraft hinzugefügt wird.
    Es gibt immer mal wieder die 30minütige Dokumentation am Dienstag um 23:45 in der ARD, wo darauf hingewiesen wird das uns das System in der jetzigen Form irgendwann um die Ohren fliegt. Es gibt aber nicht den ständigen Druck der Medien. Die Nahles kann bei der Pressekonferenz dies und das erzählen, aber mit dem Fakt, das das alles Stückwerk ist, wird sie nicht ständig konfrontiert. Man erlaubt ihr die "politischen Spielchen".

    Es brauch die ernsthafte Auseinandersetzung der 3 verschiedenen "Fronten"; Politiker, Medien und Bürger. Die Bürger sind übrigens immer noch der Teil, der am "überarbeitungswürdigsten" ist. Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema kann nicht darin bestehen, die Partei zu wählen die uns die besten Versprechungen macht, wider besseren Wissens bei der Umsetzbarkeit. Eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit den verschiedensten Themen erscheint mir in dem Licht der US-Wahl als notweniger als je zuvor.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • @Mile High: Du hast natürlich recht, dass es nichts bringt die Trump Wähler als hinterweltler etc. abzustempeln. Die Frage ist nur ob viele dieser Wähler überhaupt noch für einen Demokratischen Diskurs offen sind. Wenn ich mir so manchen AFD Wähler in Deutschland anschaue, und da gibt es Parallelen, hab ich so meine Zweifel.

    Natürlich nicht alle. Aber es sind noch einige die erreichbar sind.Da bin ich mir ziemlich sicher.

    Es fällt mir aber schon hochgradig schwer, Menschen, deren Ängste sich v.a. aus gefühlten irrationalen Vorbehalten gegenüber bestimmten Gruppen/Sachverhalten speisen, während die tatsächlichen Ursachen für ihre Unzufriedenheit höchstwahrscheinlich ganz woanders liegen, als etwas anderes zu bezeichnen...

    Bei den Reps waren es die Ängste und bei den Demokraten Change und Yes we can. Viele "hier" sehen ja in Obama einen guten Präsidenten. Komischerweise sehen das in den US die wenigsten (völlig wurscht ob eher Rep oder Dem) so. Seine Beliebheitswerte sind erst in den letzten Woche wieder am klettern(was angesichts von Trump/Clinton) nicht wundert. Obama hat den Leuten 2008 genauso wie Trump das Blaue vom Himmel versprochen. Er hat es halt nur positiver gemachter. Auch er wusste das er es so nicht umsetzten können wird/und dass die Mehrheiten (Obama hat zu Beginn auch Mehrheiten in den Häusern) nicht ewig bleiben werden.

    Aber da kommen wir wieder zum beliebten Satz von Dieter Nuhr. Der Wähler will Politiker die die Wahrheit sagen, aber wenn der Politiker die Wahrheit sagt, wird er nicht gewählt ( sinngemäß). Man sieht ja auch hier wieder ( oder bei der AfD), das nicht der gewählt wird, der die Wahrheit sagt, sondern der der am meisten Krach macht.


    Ist mir zu kurz gedacht. Sicher stimmt es das viele Leute einfach Slogansanhängen(siehe oben). Aber wer zwingt den die Parteien, dieses Spielbeizubehalten. Sicher einen Teil der einfachen Parolen wird man nichtentkräften können, aber ich bin der festen Überzeugung das man durch Wahrheitetwas erreichen kann.
    Nehmen wir nur mal die Flüchtlingspolitik. Ich weiß nicht von wie vielenPolitikern ich schon Sätze gehört habe die in die Richtung gehen: Das ganzekostet und nix etc. Das ist Blödsinn. Jeder der bis 10 zählen kann weiß dies.Also kann ich es den Leuten auch sagen. Und wenn dann die Entgegnung kommt aberfür uns etc. habt ihr kein Geld, dann muss ich argumentieren. Und ja da werdeich nicht jeden mit erreichen, aber selbst wenn ich von 10 nur 2 gewinne istdas schon was. Besser als 10 für dumm zu verkaufen.
    Ein weiteres Beispiel ist die Bundespräsidenten Entscheidungsfindung. Was ist das wieder für ein absolut unwürdigesVerfahren. Statt das für dieses (völlig unwichtige Grüßaugustamt) jede Parteieinen/eine Kandidatin aufstellt und in einer freien Wahl der/die beste gewinnt.Nein da wird taktiert und geschachert (begleitet von Medien die uns erklären welche"strategischen Auswirkungen" das ganze hat usw.)

    Und dann wundert man sich überAnti-Establishment Bewegungen die von Erfolg gekrönt sind? Wirklich ?

    #FIREJOSEPH

  • [...]Ein weiteres Beispiel ist die Bundespräsidenten Entscheidungsfindung. Was ist das wieder für ein absolut unwürdigesVerfahren. Statt das für dieses (völlig unwichtige Grüßaugustamt) jede Parteieinen/eine Kandidatin aufstellt und in einer freien Wahl der/die beste gewinnt.Nein da wird taktiert und geschachert (begleitet von Medien die uns erklären welche"strategischen Auswirkungen" das ganze hat usw.)

    Und dann wundert man sich überAnti-Establishment Bewegungen die von Erfolg gekrönt sind? Wirklich ?

    Ja. Was du mit "Taktieren und Schachern" beschreibst ist tatsächlich nix anderes als gute demokratische Politik. Demokratie bedeutet nicht einfach nur Mehrheitsentscheidung - einfach Kandidaten/Programme aufstellen, dann abstimmen lassen. Demokratie bedeutet Diskurs und Kompromisfindung. Das wird aber leider immer öfter als "Taktieren und Schachern" oder mit ähnlichen Begriffen diffamiert.

    In der Hinsicht stimme ich deinem Vorredner zu:

    Es brauch die ernsthafte Auseinandersetzung der 3 verschiedenen "Fronten"; Politiker, Medien und Bürger. Die Bürger sind übrigens immer noch der Teil, der am "überarbeitungswürdigsten" ist. Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema kann nicht darin bestehen, die Partei zu wählen die uns die besten Versprechungen macht, wider besseren Wissens bei der Umsetzbarkeit. Eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit den verschiedensten Themen erscheint mir in dem Licht der US-Wahl als notweniger als je zuvor.

    Es gibt meines Erachtens eine extrem negativ verzerrte Wahrnehmung unserer demokratischen Praxis. Diese verzerrte Wahrnehmung halte ich für die eigentliche Gefahr. Die AfD ist nur ihre radikalste Ausprägung. Dieses "Mut zur Wahrheit" sagt eigentlich alles. Wer meint, die Wahrheit zu kennen, ist für Diskurs und Kompromisfindung und damit für Demokratie nicht mehr zu gebrauchen. Mehr Skepsis wäre ganz gut, auch mal überlegen, ob man "den Politikern" nicht vielleicht Unrecht tut, ob man die politischen Prozesse nicht vielleicht zu wenig kennt und zu einseitig sieht.

    Außerdem halte ich auch die Unterscheidung in "Bürger" und "Politik" für problematisch. Der Witz an der Demokratie ist ja gerade, dass die Grenzen dazwischen fließend sind. Jeder Bürger kann Politik machen. Man wird nicht von heute auf morgen Bundeskanzler, aber auf kommunaler Ebene kann man schnell aktiv werden und etwas bewirken. Leider wird das von zu wenigen Bürgern wahrgenommen geschweige denn genutzt. Stattdessen motzt man über diejenigen Bürger, die es nutzen und politisch aktiv werden. Das ist im Grunde tragisch.

  • Ein Grundproblem, das ich sehe, ist dass linke Parteien, insbesondere die Sozialdemokraten, die sozial Schwächeren aufgegeben haben. In Deutschland ist das mit der Agenda 2010 passiert. Die hatte zwar auch positive Effekte, aber eher nicht für die sozial Schwachen, die sich dann natürlich andere politische Repräsentanten suchen. In anderen Ländern, etwa in Südeuropa oder Südamerika, profitieren von den Globalisierungs- und Kapitalismus-Problemen eher linke Parteien. Dahin müssen wir in Deutschland und anderswo in West- und Nord-Europa auch wieder kommen. Sage ich als Sozialdemokrat. Wir müssen Politik für die Schwachen machen, sonst kanalisieren die ihre berechtige Wut irgendwann in die andere Richtung. Die USA können da nun wenigstens als Warnung dienen.

    Auch wenn es mir wahrscheinlich von einigen Politologen und Soziologen um die Ohren gehauen wird ;) , muss ich sagen dass ich darin auch eines der größten Probleme sehe. Ursprünglich war die SPD mal eine Arbeiterpartei, aber seit immer mehr Leute im Dienstleistungssektor arbeiten, will man versuchen zwanghaft eine Volkspartei zu werden (natürlich schon seit Jahrzehnten, ist ja nicht erst ein Problem der 2000er), anstatt sich auf die Wurzeln zu besinnen, ich wage mal zu behaupten dass sie mit einer solchen Marschroute, viele Linke und AfD Wähler für sich gewinnen könnten. Weniger % als aktuell würden sie damit nicht haben, aber dem gefährlichen "Rechtspopulismus" könnte damit gehörig der Wind aus den Segeln genommen werden. Aber just my 2 cent, jetzt auch genügend OT

  • Ich kann jetzt grade das Jahr nicht genau sagen(2009?) als die FDP bei der Bundestagswahl 15% hatte. da hat der gute Guido das blaue vom Himmel versprochen und wurde gewählt.
    Anderes Beispiel : unsere Kanzlerin sagt einen Satz zur Flüchtlingskrise der mal ehrlich war und bekommt ihn monatelang um die Ohren gehauen. diese Liste lässt sich weiter fortsetzen.
    Ich bin komplett eurer Meinung das sich was ändern muss aber die Realität sieht halt oft anders aus

  • Vielleicht ist das aber auch einfach eine Chance des Umdenkens durch die deutschen Medien.

    Die Berichterstattung gestern Abend war schon relativ einseitig auf HRC gerichtet und man ging anfangs fest davon aus, dass es nur um einen Swing-State geht, den sie gewinnen müsste, um alles in die (gewünschten) Bahnen zu lenken (268 "sichere" Wahlmänner). Trump wurde dabei permanent nur auf seine Verfehlungen reduziert.
    Ein Verhalten, welches auch bei der AfD immer wieder angewendet wird und was eine gewisse moralische Erhabenheit ausdrückt. Die eine Trump-Befürworterin wurde dabei von den anderen Moderatoren und dem Publikum wiederholt scharf angegangen.

    Nun stehen dahinter allerdings doch ziemlich viele Wähler und potentiell "Abgehängte", die eine solch eindimensionale Berichterstattung sicherlich erst recht mobilisiert.

    Die ÖR und auch die Politiker sollten daraus lernen, um ein ähnliches Debakel 2017 zu vermeiden.

  • Ja. Was du mit "Taktieren und Schachern" beschreibst ist tatsächlich nix anderes als gute demokratische Politik. Demokratie bedeutet nicht einfach nur Mehrheitsentscheidung - einfach Kandidaten/Programme aufstellen, dann abstimmen lassen. Demokratie bedeutet Diskurs und Kompromisfindung. Das wird aber leider immer öfter als "Taktieren und Schachern" oder mit ähnlichen Begriffen diffamiert.

    Was ist daran den bitte gute demokratische Politik.
    Es geht doch nicht darum den besten Kandidaten/in für dieses Amt zu finden (dann wäre ich ja deiner meinung), sondern jede Partei will den Kandidaten durchdrücken von dem sie sich strategisch das beste verspricht. Das konnte man doch bei Gauck/Wulff gut sehen. Gauck wäre bei weiten Teilen der Partein (eigentlich bei allen ausser der Linken) wählbar gewesen. Aber die CDU/CSU konnte ihn nicht wählen, da er ja von der SPD aufgestellt wurde (die ihn vermutlich nur aufgestellt hat, weil man wusste das man der CDU/CSU damit ein riesiges Problem bereitet) Wulf wiederum wurde nur aufgestellt, weil Merkel einen ihrer Rivalen auf ein Staatsamt abschieben wollte und nicht, weil die CDU ihn für die beste Lösung hält.

    Das hat doch mal gar nix mit Kompromisfindung zu tun.

    #FIREJOSEPH

  • Es gibt meines Erachtens eine extrem negativ verzerrte Wahrnehmung unserer demokratischen Praxis. Diese verzerrte Wahrnehmung halte ich für die eigentliche Gefahr. Die AfD ist nur ihre radikalste Ausprägung. Dieses "Mut zur Wahrheit" sagt eigentlich alles. Wer meint, die Wahrheit zu kennen, ist für Diskurs und Kompromisfindung und damit für Demokratie nicht mehr zu gebrauchen. Mehr Skepsis wäre ganz gut, auch mal überlegen, ob man "den Politikern" nicht vielleicht Unrecht tut, ob man die politischen Prozesse nicht vielleicht zu wenig kennt und zu einseitig sieht.
    Außerdem halte ich auch die Unterscheidung in "Bürger" und "Politik" für problematisch. Der Witz an der Demokratie ist ja gerade, dass die Grenzen dazwischen fließend sind. Jeder Bürger kann Politik machen. Man wird nicht von heute auf morgen Bundeskanzler, aber auf kommunaler Ebene kann man schnell aktiv werden und etwas bewirken. Leider wird das von zu wenigen Bürgern wahrgenommen geschweige denn genutzt. Stattdessen motzt man über diejenigen Bürger, die es nutzen und politisch aktiv werden. Das ist im Grunde tragisch.

    Da sagst du viel Richtiges, gerade die fließenden Übergänge und die Möglichkeit mit persönlichem Einsatz etwas zu erreichen, sind wichtige Punkte und etwas was ich auch persönlich immer dem "die da oben" entgegensetze.

    Ich bleibe aber bei 2 Punkten auf meiner Linie: in der Renten- und Flüchtlingspolitik war das keine "normale demokratische Auseinandersetzung" und "Wahrheit" ist in diesem Zusammenhang auch kein Kampfbegriff meinerseits, keine resignierende Vereinfachung eines komplizierten Prozesses, sondern m.E.n. der Kern der problematischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Man hielt und hält problematische Faktoren aus der Diskusion heraus, aus kurzfristig opportunen Gründen, mit mittelfristigen Schäden für die nächsten Wahlen, weil die Wähler es größtenteils doch durchschauen und mit langfristigen Schäden für die Glaubwürdigkeit von Politikern.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Clinton spricht gleich. Bin gespannt ob es eine Standard Rede wird oder ob Sie etwas ins Detail geht.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Immer schön den Ball hoch halten!

  • Was ist daran den bitte gute demokratische Politik.Es geht doch nicht darum den besten Kandidaten/in für dieses Amt zu finden (dann wäre ich ja deiner meinung), sondern jede Partei will den Kandidaten durchdrücken von dem sie sich strategisch das beste verspricht. Das konnte man doch bei Gauck/Wulff gut sehen. Gauck wäre bei weiten Teilen der Partein (eigentlich bei allen ausser der Linken) wählbar gewesen. Aber die CDU/CSU konnte ihn nicht wählen, da er ja von der SPD aufgestellt wurde (die ihn vermutlich nur aufgestellt hat, weil man wusste das man der CDU/CSU damit ein riesiges Problem bereitet) Wulf wiederum wurde nur aufgestellt, weil Merkel einen ihrer Rivalen auf ein Staatsamt abschieben wollte und nicht, weil die CDU ihn für die beste Lösung hält.

    Das hat doch mal gar nix mit Kompromisfindung zu tun.

    Da hast du dir jetzt aber auch das eine Negativbeispiel rausgesucht. Merkels Versuch, aus machtpolitischen Gründen Wulff durchzudrücken und Gauck zu verhindern, war nicht repräsentativ für die Art, wie in der BRD Bundespräsidenten gefunden werden. Das war völlig gegen den "Geist des Amtes", um es etwas pathetisch zu sagen. Dafür hat Merkel ja auch die Quittung bekommen und - Achtung! - ihren Fehler eingesehen.


    Ich bleibe aber bei 2 Punkten auf meiner Linie: in der Renten- und Flüchtlingspolitik war das keine "normale demokratische Auseinandersetzung" und "Wahrheit" ist in diesem Zusammenhang auch kein Kampfbegriff meinerseits, keine resignierende Vereinfachung eines komplizierten Prozesses, sondern m.E.n. der Kern der problematischen Auseinandersetzung mit dem Thema. Man hielt und hält problematische Faktoren aus der Diskusion heraus, aus kurzfristig opportunen Gründen, mit mittelfristigen Schäden für die nächsten Wahlen, weil die Wähler es größtenteils doch durchschauen und mit langfristigen Schäden für die Glaubwürdigkeit von Politikern.

    Ja, ich stimme zu, dass das manchmal so gehandhabt wird und dass das ein Riesenproblem ist. Aber nimm die Flüchtlingspolitik als Beispiel: Als Deutschland damit angefangen hat,w ar es schon viel zu spät. Da gab es gar keinen Spielraum für Auseinandersetzungen, weil die Fakten die Handlungen diktiert haben. Man hätte auch da noch besser kommunizieren müssen, aber für Auseinandersetzungen und Debatten war es zu spät. Der Fehler wurde in den Jahren zuvor gemacht, als man in Deutschland die Flüchtlingsproblematik komplett ignoriert hat, in der Angst, es könnte Wählerstimmen kosten. Insofern hast du mit dem Beispiel Recht - die Bürger wurden nicht ernstgenommen, man hat sich vor einer Debatte gescheut. Aber dann komme ich wieder mit dem Wahrnehmungsproblem: Die Wahrnehmung fokussiert sich heute fast ausschließlich auf die Politik seit Sommer 2015 statt auf die eigentlich wichtige Zeit davor. Und in der Zeit davor wurde das Problem von den Bürgern kaum wahrgenommen (mit wenigen Ausnahmen).

    Letztlich ist das mMn ein Beispiel für zu passive Wähler. Wir hätten unseren gewählten Vertretern schon vor Jahren klarmachen müssen, dass sie sich gefälligst der Flüchtlingsproblematik annehmen sollen bevor die zu akut wird. Haben wir aber nicht (ich auch nicht).

    Auch wenn es mir wahrscheinlich von einigen Politologen und Soziologen um die Ohren gehauen wird ;) , muss ich sagen dass ich darin auch eines der größten Probleme sehe. Ursprünglich war die SPD mal eine Arbeiterpartei, aber seit immer mehr Leute im Dienstleistungssektor arbeiten, will man versuchen zwanghaft eine Volkspartei zu werden (natürlich schon seit Jahrzehnten, ist ja nicht erst ein Problem der 2000er), anstatt sich auf die Wurzeln zu besinnen, ich wage mal zu behaupten dass sie mit einer solchen Marschroute, viele Linke und AfD Wähler für sich gewinnen könnten. Weniger % als aktuell würden sie damit nicht haben, aber dem gefährlichen "Rechtspopulismus" könnte damit gehörig der Wind aus den Segeln genommen werden. Aber just my 2 cent, jetzt auch genügend OT

    Ja, die SPD hat zu sehr darauf geschaut, von wem man Stimmen bekommt (von der "Mitte"), statt darauf zu schauen, für wen sie arbeiten sollte. Ich glaube, dass sich das langsam ändert.

    @USA
    Link: Colbert reagiert auf den bevorstehenden Trump-Sieg

  • interessanter Faktor dieser Wahl: Trump hat insgesamt weniger Stimmen bekommen als Romney (1Mio), Clinton (6Mio) weniger als Obama.
    Auch wenn ich persönlich Clinton immernoch für keine sonderlich schlechte Kandidatin halte, ist sie wohl doch eine miese für das US-Volk. Da finde ich mich dann in der Position wieder die ich zum Anfang dieses Threads inne hatte: Sanders wäre der bessere Kandidat gewesen.

    Und mir kommt auch ein längerer Artikel wieder in den Sinn, den ich vor ca. einer Woche gelesen habe. Der handelte vom einsamen Kampf von Joe Biden, quasi dem letzten Kämpfer bei den Demokraten für die Arbeiterschicht. "Vergesst mir die einfachen Leute nicht!" war der Tenor, in einer Partei die ihre Wählerschaft immer mehr woanders verortet hat.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

    2 Mal editiert, zuletzt von Doylebeule (9. November 2016 um 18:00)

  • interessanter Faktor dieser Wahl: Trump hat insgesamt weniger Stimmen bekommen als Romney (1Mio), Clinton (6Mio) weniger als Obama.
    Auch wenn ich persönlich Clinton immernoch für keine sonderlich schlechte Kandidatin halte, ist sie wohl doch eine miese für das US-Volk. Da finde ich mich dann in der Position wieder die ich zum Anfang dieses Threads inne hatte: Sanders wäre der bessere Kandidat gewesen.

    Ich weiß noch, dass ich letztes Jahr ein gewisses Hochgefühl verspürt habe - mit Sanders in den USA und Corbyn in Großbritannien gab es plötzlich zwei aus meiner Sicht hervorragende Politiker mit Aussicht auf wichtige Positionen, ausgerechnet in den Kapitalismus-Hochburgen USA und GB.

    Sanders hatte dann doch keine Chance und in Corbyn scheine ich mich arg getäuscht zu haben (wichtige Erkenntnis: Auch Linke können nix taugen :D ).

    Vielleicht haben Sanders oder Warren ja in 4 Jahren bessere Chancen. Oder jemand junges wie Cory Booker.

  • Ich weiß noch, dass ich letztes Jahr ein gewisses Hochgefühl verspürt habe - mit Sanders in den USA und Corbyn in Großbritannien gab es plötzlich zwei aus meiner Sicht hervorragende Politiker mit Aussicht auf wichtige Positionen, ausgerechnet in den Kapitalismus-Hochburgen USA und GB.
    Sanders hatte dann doch keine Chance und in Corbyn scheine ich mich arg getäuscht zu haben (wichtige Erkenntnis: Auch Linke können nix taugen :D ).

    Vielleicht haben Sanders oder Warren ja in 4 Jahren bessere Chancen. Oder jemand junges wie Cory Booker.

    ohne jetzt in Verklärung zu versinken: Sanders war ganz ohne "linke Politik" ein vielversprechender Kandidat. Er war ein glaubwürdiger "Überzeugungstäter", bei dem man kaum Widersprüche finden konnte und Trumps "drain the swamp" war auf eine andere Art eine seiner "core messages". Seine Ansichten zur Handelspolitik sind eigentlich ziemlich entgegengesetzt zu Trump und m.M.n. auch schlauer. Man brauch den Handel nicht sabotieren oder stoppen, aber man muss verhindern das die Firmen die gesamtwirtschaftlichen Gewinne den beiden jeweiligen Märkten vorenthalten.

    Aber es gibt eben auch die rassistische Komponente dieser Wahl und wer weiss ob bei der oberflächlichen Deckungsgleichheit in vielen Themen, das nicht doch den Ausschlag für Trump gegeben hätte.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • interessanter Faktor dieser Wahl: Trump hat insgesamt weniger Stimmen bekommen als Romney (1Mio), Clinton (6Mio) weniger als Obama.

    ich dachte Trump hätte viele Nichtwähler mobilisiert, aber diese Zahlen sagen ja eher das Gegenteil aus :paelzer:

  • ich dachte Trump hätte viele Nichtwähler mobilisiert, aber diese Zahlen sagen ja eher das Gegenteil aus :paelzer:

    ja das sind so die Mythen, wo subjektive Wahrnehmung die Wirklichkeit überlagert. Trump kommt vielleicht zum Schluss auf Zahlen die bestenfalls gleichauf sind mit Romney. Da hat er dann vielleicht soviel Nichtwähler dazugeholt, wie er an Leuten (mit normal funktionierenden Gehirnen) verloren hat, aber der springende Punkt an dieser Wahl ist: die Demokraten sind nicht wählen gegangen wie bei Obama, deswegen ist Trump Präsident.

    Obs hier einen ähnlichen Schock geben wird wie nach dem Brexit und die Leute sich in ein paar Tagen sagen: "wäre ich bloss zur Wahl gegangen"?

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • aber der springende Punkt an dieser Wahl ist: die Demokraten sind nicht wählen gegangen wie bei Obama, deswegen ist Trump Präsident.
    Obs hier einen ähnlichen Schock geben wird wie nach dem Brexit und die Leute sich in ein paar Tagen sagen: "wäre ich bloss zur Wahl gegangen"?

    was sagt uns das?
    wer die AfD nicht will sollte dafür Sorgen das alle Leute die er kennt im nächsten September wählen gehen