Wow, das sind schonmal viele wertvolle Tipps, für die ich/wir euch danken.
Vielleicht nochmal kurz zur Einordnung. Das Gespräch war gestern und die Vermieter haben uns erstmal ein bisschen Zeit eingeräumt um darüber nachzudenken. Wir werden uns jetzt 2-4 Wochen nehmen um mit ein paar Leuten zu sprechen um das ganze zu durchdenken und evtl auch eine Finanzierung zu klären.
Für die Übergangszeit haben uns die Vermieter noch eine Mieterhöhung gegeben und sagen auch, dass es ihnen jetzt nicht auf nen Monat ankommt. Ein offizieller Kauf wäre daher wohl eher fürs Frühjar geplant (Im Januar kriegen wir erstmal noch ein Kind). Viel länger wollen wir aber im Zweifel auch nicht warten, um die Miete zu sparen.
Ein Aspekt, der uns gerade defintiv in RIchtung Kauf treibt, ist folgender:
Spätestens mittelfdristig werden die Vermieter die Wohnung so oder so verkaufen. Falls wir im Oktober sagen, dass wir die Wohnung nicht nehmen, kann es im Zweifel natürlich auch schneller gehen. Hier ergeben sich für uns zwei "bad case" szenarien:
1. Sie verkaufen die Wohnung ohne Rücksicht auf Verluste an den Höchstbietenden und wir bekommen Miethaie, die die Miete erstmal deutlich erhöhen und sich trotzdem um nichts kümmern. Hier haben wir in der Vergangenheit z.B. schlechte Erfahrungen mit unserer alten Wohnung gemacht. Und ja, da gibt es vllt Mieterschutz, aber in der Praxis ist es dann um den Mieterschutz dann doch nicht so gut bestellt wie man vllt denkt.
2. (und das wäre dann wohl wirklich der worst case): Sie verkaufen an ein anderes junges Paar bzw. junge Familie, die bereit ist den Kaufpreis zu zahlen. Eigenbedarf und zack raus. Wenn wir diesen Preis jetzt nicht zahlen, würden wir so oder so weiter Miete zahlen. Bedeutet, dass wir mit frisch geborenem Kind in eine Wohnung ziehen müssten, in der wir entweder weniger Platz haben (mit Kind sehr schlecht) oder deutlich mehr Miete bezahlen (auch mit der Mieterhöhung liegen wir unter Mietspiegel). Mal ganz abgesehen von dem Stress eines Umzugs mit Baby, wäre das finanziell ja auch nicht wirklich gut.
Das soll jetzt auch nicht so wirken als ob ich hier nur Bestätigung suche die Wohnung zu kaufen.
Aber ich sage mal so: Selbst wenn sich so manche Risiken bestätigen und der reine Sachwert der Wohnung eher sinkt, weil die ein oder andere Investition verpennt wird (ob nun mutwillig oder nicht). Das Viertel ist insgesamt eher im Kommen und die Mieterträge werden in den nächsten Jahren sicher steigen. Was fällt für eine Immobilie mehr ins Gewicht: Wertverfall aufgrund des Zahns der Zeit oder Wertsteigerung aufgrund einer (deutlich) verbesserten Wohnlage?
P.S.:
Durch unsere eigene Zeit in der Wohnung kennen wir Teile der Eigentümergemeinschaft ganz gut.
Insgesamt würde ich schon sagen, dass der Gemeinschaft am Werterhalt gelegen ist. Es wurden immer mal kleinere Investitionen getätigt, die allerdings v.a. "Schönheit" betreffen. Die Haustüren wurden mal getauscht, die Garagentore gestrichen und gewartet.
Was so an energetischen Sachen ansteht, habe ich gerade nicht auf dem Schirm, kann ich aber sicher durch einen Nachbarn herausfinden. Bei uns war eine längere Baustelle vor der Tür, bei der die Straße aufgerissen wurde. "Arbeiten am Fernwärmenetz". Ich gehe also davon aus, dass ein Anschluss vorliegt.