@NoTeam
Ich sehe nicht mal entfernt eine Chance, dass Deutschland im Eishockey ein "Powerhouse" werden könnte. Die Sportart ruft in Deutschland einfach nur sehr beschränktes Interesse hervor. Ein größere Tradition gibt es höchstens in Bayern, wo aber an Traditionsstandorten häufig nur noch zweit- oder drittklassiges Eishockey gespielt wird. Alle traditionellen Sportarten wetteifern zudem hinter dem dominanten Fußball um das Interesse von immer weniger Kindern/Jugendlichen und konkurrieren mit immer mehr modernen Sportarten und sonstigen Freizeitbeschäftigungen. Wo sollen die Talente herkommen, wenn selbst in einer traditionell stärker verankerten Sportart wie Handball reihenweise die Clubs wegbrechen oder nur durch Spielgemeinschaften überhaupt noch (Jugend-)Mannschaften aufstellen können?
Ich habe das Zitat aus dem Olympia-Thread mal als Anlass genommen, ein Thema in diese Richtung aufzumachen, da ich es sehr interessant und spannend finde.
Woran liegt es, das andere Sportarten so weit hinter dem Fußball hängen? Woran liegt es, dass sich Kinder und Jugendliche in der Regel zu aller erst an Fußball orientieren? Warum haben Sportarten wie Eishockey, Handball, Volleyball, Football, Baseball usw. keine Chance gegen den mächtigen Fußball in Deutschland?
Klar ist und war Fußball schon immer die Sportart Nummer 1 in Deutschland. Liegt sicherlich auch an den vergangen Erfolge, die die Nationalmannschaft oder auch die Vereine international erspielt haben.
Sollten Schulen andere Sportarten vielleicht sogar fördern? Statt 2 Stunden Schulsport, unterrichten Vereine aus der eigenen Stadt oder der Umgebung die Kinder und präsentieren dort ihre Sportart. Vielleicht können auch User die Kinder haben mal sagen, wie es bei ihren Kindern in den Klassen aussieht? Wird dort hauptsächlich Fußball gespielt oder sind andere Sportarten dort auch ein Thema?
In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, gab es nur Fußball (zu Orientierung: Ich bin Jahrgang 86). Kann mich erinnern, dass in den anderen Dörfern auch das Thema Handball groß war. Scheinbar ist das noch heute so dort. Mit Football bin ich nur in Berührung gekommen, weil mein Onkel in einem Verein aktiv war. Ansonsten wäre ich mit Football außerhalb von Bravo Sport wohl nie in Berührung gekommen. Aber eigentlich gab es für uns nur Fußball. Wir wollten so sein wie Thomas Häßler, Jürgen Klinsmann usw.
Ist das heutzutage auch durch die mediale Präsenz von Fußball so? Mittlerweile können Kinder und Jugendliche jeden Tag Fußball schauen. Überall wird über Fußball berichtet. Was tragen die Social-Media-Kanäle dazu bei? Eifern Kinder und Jugendliche ihrem Idol so hinterher, weil sie durch Facebook und Instagram viel mehr am Leben der Fußballspieler teilnehmen können?
Was ich noch spannend finde: Wie wirkt sich der Hype um ran NFL auf die Footballvereine aus? Ich kann mir schon vorstellen, das dadurch Kinder und Jugendliche mehr mit Football in Berührung kommen werden. Es läuft Sonntagabend zu einer Zeit, in der sie sich mal ein Spiel ganz oder zur Hälfte anschauen können. Ich merke in meinem Umfeld auch, dass das Interesse gestiegen ist.