Die nächste Runde Picks – aka 12to83s Running Back Chronicles:
Leshaun Sims: Für die Bills wollte ich noch etwas Verstärkung der Secondary. Sims ist ein size-speed project aus einer Small School, die dieses Jahr besonders im Fokus steht. Habe selbstredend nichts live von ihm gesehen, aber die paar Schnipsel gefallen mir halbwegs. Scheint ein guter Press CB zu sein, hat aktive Hände, für seine Größe adäquate Quickness. Hat sehr kleine Hände, wird also wahrscheinlich nie eine riesige Zahl INTs sein eigen nennen. Hatte wohl eine exzellente Woche beim Shrine Game, was ungefähr alle „Experten“ bestätigten. Daher hier den Flyer für mich wert.
Jhurell Pressley: Ein weiterer Spieler, den ich ursprünglich gar nicht so sehr auf dem Radar hatte. Hatte zwei gute, aber unspektakuläre Jahre als Starter bei den Lobos. Testete extrem athletisch (Speed, Quickness, Power), und ein bißchen davon kann man auf dem Feld erahnen. Was mir gefällt: Schöne Cuts, sehr guter Sweep Runner (richtiger Mix aus outside und bereits upfield), allerdings nicht unbedingt der typische One-Cut-Runner. Beste Eigenschaft ist IMO seine Balance, Arm Tackles oder schlecht gesetzte Hits kann er gut absorbieren. Was mir weniger gefällt: Bounct viel zuviel nach außen, obwohl er das eigentlich gar nicht nötig hätte. Patience gefällt mir nicht immer, zudem nimmt er manchmal inside den Tackler mit der Schulter voran auf, muss darauf achten, mehr „square“ zu stehen. Scheint zudem wenig Skills als pass catcher zu haben. Wahrscheinlich ein rotational / change of pace back für die early downs. Die Steelers brauchen Absicherung hinter Bell und dem in die Jahre gekommenen Williams, Pressley darf sich mit Toussaint um RB#3 streiten.
Wendell Smallwood: Wollte für die Bears schon in der 6th einen RB holen, aber wartete noch auf Anyhows ästhetisches Empfinden. Nun also hier Smallwood, der für mich ein underrated 3-down-back ist, aber so seine Tücken aufweist. Was mir gefällt: Natural runner mit guten Moves (Spin!), sieht/antizipiert Lücken sehr gut, macht sich dort schmal und ist sofort durch. Gute Quickness auf den ersten Schritten. Spielt wesentlich größer, als er ist, immer auf der Suche nach Kontakt, alles andere als ein out of bounds runner. Guter Receiver aus dem Backfield, WVU hat oft eine bestimmte Art von Screens gespielt, die er sehr verinnerlicht hatte, aber ist auch (tiefere) WR routes gelaufen. Wenig unnötige Schritte im Backfield. Testete erstaunlich schnell beim Pro Day. Was mir weniger gefällt: Trotz schneller 40 definitiv kein breakaway speed. Habe selten einen Runner gesehen,der so sehr alles in einem „gear“ macht. Die ersten Schritte durchaus schnell (vielleicht aber auch eher nur decisive?), aber danach gibts keine Beschleunigung.Tlw. etwas zu upright. Nimmt gute Angles um die Defender herum, aber bricht doch recht wenig Tackles bei seinem physischen Running Style. Vielleicht tun ein paar Pfunde mehr gut?
Smallwood ist ein natürlicher Runner, der das rausholt, was da ist (aber auch selten weniger), jedoch produziert er gerade im open field zu wenig. Eventuell nicht das allerhöchste Ceiling, aber ein recht fertiger Typ RB. Vielleicht haben wir für die Bären die Position zu spät adressiert, aber denke er könnte sich zu einem passablen Backup und aufgrund seiner Qualitäten im Passing Game auch 3rd down Waffe mausern.
Avery Young: Wollte den Eagles noch ein wenig Competition für die Line geben. Mein Favorit Brandon Shell wurde ja bereits von Benrath gepickt, und aufgrund des unnötigen Fanaika-Picks ließ ich hier die Chance auf Drew Ott liegen (grrrr). Der andere Tigers-OT neben dem höhergerankten Shon Coleman besetzte 2015 die RT-Position, hat aber auch schon genügend Erfahrungen auf OG gemacht. Young ist sowhl von den Reports als auch vom Film ein typischer late round RT: Guter Push im Running Game, stoout gegen den Bullrush, aber Probleme mit Speed und Counter Moves. Ausschlaggebend für den Pick waren hier die Erfahrung (seit der true frosh season starter in der SEC, nur durch Verletzungen unterbrochen) und die extrem langen Arme. Könnte was für die depth sein, vielleicht sogar Chance auf starting OG in ein paar Jahren?
Peyton Barber: Die Colts hatten ihren letzten Pick ja in Runde 4. Entschied mich früh, auf meinen BPA der Positionen RB, CB und WR (grob in der Reihenfolge) zu gehen. Coprich und VanHoose wären die ersten beiden Kandidaten gewesen (wobei ich letzteren schon für die Steelers gepickt hätte bei deren dauernden DB-Problemen), aber da kam mir ja leider (und für mich ein wenig überraschend) drew11 zuvor.
Barber weist nicht viel College-Erfahrung auf (war eigentlich Backup bis zu Jovon Robinsons Verletzung) und hat wohl v.a. declart, weil seine Mutter obdachlos ist, allein dafür gönne ich ihm schon den late rounder. Was mir gefällt: Physischer Pounder, kämpft um jedes Extrayard. Tiefes Pad Level, nimmt Hits gut auf. Ist in der Malzahn'schen Offense auch als lead blocker und (wenngleich in ungewöhnlichen schemes) als pass blocker eingesetzt worden. Quicker bei Sidesteps u.ä., als man vermuten würde. Wenig Carries (gerade bei big backs vorteilhaft). Was mir weniger gefällt: Viiiiieeeel zu zögerlich hinter der LOS. Wartet zu lange auf Lücken, zu wenig decisive. Hat kein schlechtes Footwork, setzt dieses aber hier völlig falsch ein. Kein long speed, das ist mir aber meist nicht so wichtig, hatten viele erstklassige RBs nicht.
Barber ist der wohl am unterschätzesten RBs der Class (obwohl in den letzten Wochen einige Medien die Trommel etwas mehr gerührt haben). Stellt er die Zögerlichkeit ab, traue ich ihm durchaus zu, Teil eines regulären RBBC zu werden. Andererseits ist es halt late 7th – und man weiß ja, was aus solchen Spielern trotz durchaus vorhandenem Talent zumeist wird