Fußball: Fans, Emotionen und Kommerz ?

  • Ich finde es übrigens richtig auffällig, dass der Kicker komplett diese DFL/Hopp-Vokabeln übernimmt und in seinen Kommentaren und Meldungen nicht mit einem Wort auf etwaige Hintergründe eingeht. Gerade von der vermeintlichen "Fachpresse" erwarte ich in solchen Fällen ausgewogene Berichterstattung und das Einordnen der Vorgänge. Schafft man dort aber nicht. Stattdessen wird ins gleiche Horn gestoßen und alles auf den Konflikt "Ultras vs. Hopp" reduziert, was diese Auseinandersetzung aber schon lange nicht mehr ist.

    Kicker.jpg

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

    Einmal editiert, zuletzt von Heeeath (1. März 2020 um 02:34)

  • http://www.mitgedacht-block.de/fussball-wird-…Qj13t0bUI1o9zEQ

    Noch eine kritische Stimme, die die Intention des Spiegels aufnimmt

    Ähm. Der Absatz über Kai dittmann gehört aber dringend überarbeitet. Der war schon immer so.
    Übrigens sollte das hier bzgl. Hopp nicht vergessen werden.

    http://archiv.rhein-zeitung.de/on/07/10/04/sport/r/mainz-1.html

    ist nicht so das er nur wegen wirklicher unter der Gürtellinie Beleidigungen beim DFB vorstellig wurde.

    #FIREJOSEPH

  • Ich finde es übrigens richtig auffällig, dass der Kicker komplett diese DFL/Hopp-Vokabeln übernimmt und in seinen Kommentaren und Meldungen nicht mit einem Wort auf etwaige Hintergründe eingeht. Gerade von der vermeintlichen "Fachpresse" erwarte ich in solchen Fällen ausgewogene Berichterstattung und das Einordnen der Vorgänge. Schafft man dort aber nicht. Stattdessen wird ins gleiche Horn gestoßen und alles auf den Konflikt "Ultras vs. Hopp" reduziert, was diese Auseinandersetzung aber schon lange nicht mehr ist.

    Kicker.jpg

    Das habe ich mir gestern auch schon gedacht. Auf die Sache mit den Kollektivstrafen wird tatsächlich fast nirgendwo eingegangen. Generell könnte man bei der Berichterstattung meinen, dass gestern in drei Stadien insgesamt 250 Robbenbabies geschlachtet wurden, so wie die abgehen und sich an die Seite von St.Dietmar stellen.

    Auf dem Weg vom Stadion nach Hause dachte ich mir, dass ich zur Feier des Tages heute mal Radio höre. Man gewinnt ja nicht ständig 3:0 gegen Schalke...und in den Nachrichten wurde noch nicht mal unser Ergebnis erwähnt, aber sehr wohl der verzögerte Anpfiff der zweiten Halbzeit wegen einem Spruchband.

    Man kann sich jetzt schon auf die hochqualitativen Beiträge im Doppelpass oder Sky90 freuen. :D

  • Was für ein Aufhebens gemacht wird, wegen der Befindlichkeiten eines dünnhäutigen selbsternannten Philanthrops ist der eigentliche Skandal. Würde Dietmar Hopp nur ein Minimum an Souveränität sein eigen nennen können, wären die dämlichen H.u.r.ensohn-Rufe und Plakate längst von selbst verschwunden sein.

    Aber er muss dies ja mit Hilfe des DFB, diverser Staatsanwaltschaften und der willfährigen Nichtjournalisten seit Jahren an die große Glocke hängen. Es ist halt Fußball und keine Oper, bei der man den kleinen Finger spreizt, wenn man das Sektglas hält. Hoeness & Co. haben sich in früheren Zeiten ganz andere Dinge anhören müssen, und keine große Sache daraus gemacht.

    Wenn man nun von "Hassplakaten" schwadroniert, das Ganze in den Kontext mit Rassismus setzt, relativiert man wirkliche Mißstände und macht aus einer Mücke einen riesigen Elefanten. Als jemand, der keine Affinität zu Ultras hat, habe ich in den letzten Jahren immer mehr Verständnis für ihre Anliegen, und gerade in Sachen Kollektivstrafen ist ihnen zuzustimmen.

  • eines [...] selbsternannten Philanthrops

    Hopp ist auch mit einigen schlechten Entscheidungen hinsichtlich seines Umgangs mit Anfeindungen ihm gegenüber kein schlechter Mensch!

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Naja wer keinen Unterschied zwischen den Rufen einzelner oder ein paar "Fans" oder irgendwelchen Äußerungen von Vollspacken auf dem Platz und einer zielgerichteten Kampagne über mehrere Wochen gegen eine Einzelperson erkennt, der wirft natürlich gerne alles in einen Topf und kocht sich daraus eine weitere Portion seiner vorgefertigten Meinungssuppe.

    Lächerlich wird es dann, wenn man auch noch damit argumentiert das sowas dann doch zu Emotionen usw dazu gehört. Klar es ist eine absolut voll emotionale Aktion wenn man über Tage hinweg Spruchbänder anfertigt und sich abspricht wie, wann, wo und was man macht.

    Von daher sind für mich Vergleiche mit Rassismus usw völliger Blödsinn.

    Als AFD Wähler könnte man daraus schon fast die "Argumentation" stricken, das in diesem Land man als alter weißer Mann nicht schützenswert wäre, sondern nur als homosexueller oder nicht weißer. Wundert mich das von denen noch keiner auf den Zug aufgesprungen ist.

    Zitat

    Die alten weißen Männer in Frankfurt müssen verstehen, dass es im Stadion seit Jahrzehnten kritische Fans gibt, die ihre Meinung äußern werden und die den Bundesliga-Fußball nicht zum Event verkommen lassen, bei dem eine mundtote Masse ein Produkt verfolgt.

    Wer unter Kritik, Beleidigungen und Drohungen versteht, der zeigt sich wahrlich als kritischer Geist.

    Woher nehmen eigentlich ein paar Hansel, deren größtes Anliegen die Selbstbeweihräucherung und nicht der Support der eigenen Mannschaft ist,das Recht allen anderen aufdiktieren zu wollen, wie es zu laufen hat?

    Können doch ihre eigene Ulta-super-duper-gegenscheißkommerz Liga und Verband gründen und dort alles so machen wie sie es für richtig halten. Würde halt niemand mitbekommen :jeck:

  • Hopp ist auch mit einigen schlechten Entscheidungen hinsichtlich seines Umgangs mit Anfeindungen ihm gegenüber kein schlechter Mensch!

    Ob er ein schlechter Mensch ist, kann ich weder beurteilen noch habe ich das behauptet. Seine öffentliche Selbstdarstellung, sein Wohltätertum wie eine Monstranz vor sich her zu tragen, finde ich wenig sympathisch, ist mir letztlich aber auch egal.

    Hopp ist jemand, der sich für viel Geld ein Spielzeug in der Bundesliga gekauft hat. Das kann er machen, und die damit verbundene Umgehung der 50+1 Regel wurde von der DFL augenzwinkernd akzeptiert und schließlich für Rechtens erklärt. Eine ähnliche Situation wie bei RaBa Leipzig.

    Dies ist vielen Kunden aka Fans egal, anderen nicht, und die haben von Anfang an ihre Kritik in den Stadien lautstark zum Ausdruck gebracht. Keinesfalls nur Ultras. Der Ton im Stadion ist schon immer derbe, was Herrn Hopp auch bekannt gewesen sein müsste. Da gibt's dann eben auch Ausdrücke unterhalb der Gürtellinie, die ich nicht befürworte, an denen aber bei anderen Adressaten als philanthropischen Milliardären nie besonders Anstoß genommen wurde.

    Nun macht man ein solches Fass auf, und hat in der Einordnung und Gleichsetzung mit Rassismus jegliches Maß verloren. Das gestrige ASS war in Sachen aufgesetzter Empörung ohne jegliche Ausleuchtung der Hintergründe (50+1, Wortbruch bei Kollektivstrafen usw.) ein Tiefpunkt des Sportjournalismus. Leider derzeit pars pro toto.

    Einmal editiert, zuletzt von EagleCologne (1. März 2020 um 09:58)

  • Wie Dittmann und Rummenigge direkt und indirekt die gestrigen Vorfälle sofort mit Rassismus verknüpften, finde ich persönlich aber auch mehr als grenzwertig.

    Zumal das wie auch Homophobie und Sexismus* ein Problem ist, das weit, weit über "die Kurve" hinausgeht. Zumindest in München hört man die dumpfsten Sprüche meist vom Stadiontourist in Lederhose und einem Fanclub Banner aus der Provinz, der 2, 3 Mal im Jahr im Stadion ist. Auch viele Familienväter auf der Haupttribüne sind nach ihrem dritten Bier auch nicht viel besser.


    * Mal abgesehen davon, dass der Begriff "Hurensohn" eigentlich per se frauenfeindlich ist und in die Mottenkiste gehört.

  • Bei der Instrumentalisierung von Rassismus im Fussballstadion nehmen sich beide Seiten in diesem "Konflikt" tatsächlich sehr wenig.

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  • Hopp ist auch mit einigen schlechten Entscheidungen hinsichtlich seines Umgangs mit Anfeindungen ihm gegenüber kein schlechter Mensch!

    Wo hat er das behauptet.

    Ich glaube es geht den Fans schon lange nicht mehr um die Person Hopp, sondern um sein Engagement in Hoppenheim. Vielen ging es wohl nie um die Person. Anfangs waren die Plakate und Rufe ein Stilmittel für maximale Aufmerksamkeit. Hätten die Gegner des Konstrukts Banner hochgehalten mit: „Wir finden dein Engagement blöd, Dietmar“ hätte es niemand beachtet. Also löst man es halt mit Mittel die der Fußball seit Jahrzehnten kennt.

    Inzwischen geht es den meisten Gegner doch fast nur noch darum den Verband und Hopp zu provozieren. Gestern in Dortmund Gesänge gegen Dietmar. Unterbrechung und Durchsage... danach ging es nochmal weiter. Warum? Weil man noch nicht fertig war? Nein, weil man sich denkt: Ihr habt nichts verstanden und jetzt machen wir es erst recht.
    Mag kindisch sein, aber gerade Verbände und auch Hopp sollten es besser wissen.

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)


  • Da stecken so viele persönliche Eindrücke und Mutmaßungen drin, dass mir bei deiner Argumentation schlecht wird.
    Zeig mir mal Beispiele, wo er eine extreme Selbstdarstellung fährt, die nicht damit zu tun hat, sich zu schützen und den Menschen zu zeigen, wieso weshalb warum?
    Sowas ist immer leicht gesagt...
    Gerade in seinen langen Interviews damals im Kicker/Spiegel/11 Freunde habe ich selten einen so netten und auf dem Boden geblieben Menschen lesen dürfen.

    Und ich würde mich wundern, wenn der Mann nicht mehr für wohltätige Zwecke spendet und präsent ist, als viele alle andere hier in unseren Reihen.

    Ich empfand es gestern als extrem traurig, ihm in den Augen zu sehen, denn dort hat man definitiv Schmerz gesehen aber der darf sich ja nicht wundern. Ist ja ein Milliardär.

    #HereWeGo!

  • Wo hat er das behauptet.

    Für mich legte die Formulierung "selbsternannter Philantrop" nahe, dass man Hopp über die Maßen kritisch sieht. Er ist ganz sicher ein Philantrop und ganz sicher auch kein selbsternannter. Der Umstand, dass man für seine Philantropie keinen Blick mehr entwickeln möchte, ist Teil des verfahrenen Konflikts.

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  • Besonders sympathisch war es zum Beispiel, als Hopp seinerzeit im ASS zum Besten gab, dass er Klofrauen stets 50 Euronen als Trinkgeld zustecken würde.

    Aber wie schon ausgeführt, geht es garnicht um die Person Hopp, seinen Charakter oder ob man ihn sympathisch findet. Er steht als Symbol für eine Entwicklung des Fußballs. Diese finden einige kritikwürdig. Deswegen wird er angegriffen. Mir gefällt die Wortwahl hierbei nicht. Die Intention dahinter kann ich dagegen sehr wohl verstehen, und teile viele Standpunkte der Kritiker der Entwicklung, die der "moderne" Fußball genommen hat.


  • Ich empfand es gestern als extrem traurig, ihm in den Augen zu sehen, denn dort hat man definitiv Schmerz gesehen aber der darf sich ja nicht wundern. Ist ja ein Milliardär.

    Die Justiz sollte dich als „menschlichen Lügendetektor“ einstellen. Du hast ne unglaubliche Gabe..in die Augen sehen und du weisst ob echt oder nicht

  • Es geht ja schon zu Beginn los...

    Im Auswärtsblock bei Bekanntgabe der Heimmannschaft durch den Stadionsprecher

    Im Tor Manuel ...... A...loch usw

    Eindeutige Beleidigungen

    Diese Sonderstellung von Hopp ist einfach nur surreal und absurd ... was nicht heissen soll, das er bei eindeutigen Beweisen rechtlich dagegen vorgehen soll

  • Glauben die Ultras wirklich, den Machtkampf gegen die DFL/DFB über den "Hass" auf Hr. Hopp als Symbolfigur zu gewinnen? Ich kauf mir schon mal eine Popcornmaschine.
    Wenn es so weitergeht, glaube ich es kommt zu zwei Szenarien

    1) englische Verhältnisse, nur noch Sitzplätze und völlig überteuerte DK / Einzelkarten.
    Wie lange braucht wohl FCB um den Süden in Sitzplätzen incl. neuer Logen umzuwandeln. Auch wenn die Kapazität dadurch sinkt, die Zuschauereinnahmen werden trotzdem steigen
    2) oder italienische Verhältnisse, = leere Stadien, da die restlichen 98% (?) kein Bock haben, dass 2% zu bestimmen haben, wie der moderne (sehr kapitalistische) Fussball auszusehen hat.

    übrigens, ein paar / oder auch mehrere Utras aus HH haben einen Fussballclub gegründet, den HFC Falke; und wollten ganz ohne viel Kommerz auskommen. Nach 2-3 schnellen Aufstiegen, dümpelt man seit 2 Jahren in der Bezirksliga rum.
    Ab dieser Liga merkt man, ohne Moos nichts los

  • Ich schaue heute mal, seit langem wieder, den Doppelpass.
    Finde ich ganz spannend das Thema.

    Josie´s on a vacation far away..... :musi:

  • Nach dem ASS von gestern gibt es für mich nur eine Schlussfolgerung: Zur Versachlichung der Debatte sollte in einem Johannes B. Kerner-Gedächtnismove eine Hopp-Puppe mit einer Fackel in Brand gesetzt werden. Nur leider traue ich den meisten deutschen Sportjounos nicht zu diese Botschaft zu begreifen (und bevor sich jemand sinnlos aufregt: das ist auch keine echte Forderung)

    Man bekommt ja den Eindruck als sei gestern zum ersten Mal jemand als Hurensohn in einem deutschen Stadion beleidigt worden. Den BVB wird es freuen. Ab jetzt hagelt es Punkte am grünen Tisch, wenn "BVB-Hurensöhne" angestimmt wird. 1:1 dieselbe Beleidigung. Selbst diese Fadenkreuzgeschichte, die wirklich drüber ist, ist angesichts von Hals-ab-Gesten von Spielern an Fans (Deniz Naki seinerzeit in Rostock, Asamoah in Dortmund) jetzt kein Weltuntergang. Da steckt mir einfach zu viel künstliche Empörung drin, die letztlich nur bewirkt, dass keine Seite so schnell hinter ihren Standpunkt zurück kann.

  • Nach der Kollektivstrafe gegen den BVB war das ja eine abgesprochene Aktion aller Ultras. Je provozierender, desto mehr wird darüber geredet. War schon früher so vor 15 Jahren. Das mit der Aufmerksamkeit hat ja auch geklappt.

    Ja, diese Beleidigungen sind definitiv nicht das feine, aber wie sonst sollen sich Fans Gehör verschaffen? Wir reden hier von einer Strafe seitens des DFB für ALLE Fans des BVB. Wieso wird diese unfassbare Strafe nicht als das diskutiert, was sie ist? Vor jedem ordentlichen Gericht würde so eine Strafe keinen Bestand haben. Aber nein, die Medien berichten ausschließlich über den armen Herr Hopp, der sich als einziger im Fußball Beleidigungen stellen muss. Da ist eine Kollektivstrafe doch absolut gerechtfertigt.

    Was wurde eigentlich aus der Sache mit der Beschallungsanlage vor einigen Jahren beim Spiel vs den BVB? Davon hab ich ewig nix gelesen. Passt das nicht zur Opferrolle von Hopp? Der Arme unterstützt ja nur seinen Heimatclub, nachdem sein eigentlicher Plan ja ursprünglich war, die TSG Hoffenheim in der Fusion mit Sandhausen und Mannheim aufzulösen.

    Was gerade abgeht, ist doch absolut nachvollziehbar. Hopp's Umgang mit Anfeindungen war schon immer dünnhäutig und provozierend, und mit der DFL Entscheidung wurde neues Öl ins Feuer gekippt. Ich bin gespannt, wie Beleidigungen gegen andere Personen nun seitens der DFL geahndet werden. Vielleicht probier ich das gleich mit dem klassischen "Arschloch, Wichser, uHrensohn" beim Abstoß des Gegners aus. In jedem Falle wird Hopp jetzt nur erreicht haben, das er in den nächsten Wochen noch stärker angefeindet wird.

    Ich bin gespannt, ob wir auf Schlacke dann nächste Woche den ersten Spielabbruch sehen.

    @nineteen65 :neubi: Wegen dir hab ich meinen Morgen Kaffee auf der Tastatur, die handelsübliche abgebrannte Puppe bei Kerner war definitiv einer der Höhepunkte im Sportjournalismus.

    Einmal editiert, zuletzt von Lion02 (1. März 2020 um 10:49)

  • Ich schau auch gleich den Doppelpass. Ich würde mir mal wünschen das die da jemanden mal aus der Kurve hinsetzen der mal sagt worum es wirklich geht. Stattdessen wirst du wieder den Reif hören wie schlimm das alles ist, dazu bestimmt noch den draxler vom Kicker der die gleiche Schallplatte auflegt.höhepunkt wäre dittmann, aber dann schalt ich gleich aus