Aktuelle Bundespolitik

  • #baseballschlaegerjahre

    Kenne das auch noch aus meiner Jugend in der Großstadt, vor allem in schulnähe.

    Und die sind heut für Kandidaten für die AFD und/oder deren Wählerklientel.

    Und das ist auch kein ausschließlich ostdeutsches Phänomen.

    Bei den meisten Vorfällen liest man wie die "Zivilgesellschaft" und Polizei weggeschaut hat und die einzige Hilfe linke Gruppen und Antifa waren.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

    Einmal editiert, zuletzt von damaster (31. Oktober 2019 um 18:46)

  • Also ist der sogenannte Rechtsruck kein neues oder rein ostdeutsches Phänomen, sondern war schon immer da und hat jetzt durch die AfD ein parteipolitisches und in den Parlamenten vertretenes Gesicht & Stimme bekommen. Zudem hat gerade in Mitteldeutschland die CDU keinen geringen Anteil am Aufstieg und der Etablierung der AfD .. die seit der Wende fast durchgängig von der CDU regierten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren nahezu durchweg blind, was rechte Gewalt bzw. rechtspopulistische Tendenzen anbelangt hat .. im Gegenteil, fast alle Energie wurde auf die Bekämpfung der PDS/Linkspartei fokussiert (man erinnere sich nur an die Rote-Socken-Kampagne) ... jetzt erntet die CDU, was sie mit gesät und gedeihen hat lassen.


  • Also ich habe das in meinem bisherigen Leben auch gemerkt das ein rechtes Gedankengut präferiert wird. Bisher hat man damit hinter dem Berg gehalten weil man keine Basis dafür hatte. Aber mittlerweile gibt s dafür die afd und man kann seinen rassismus frei ausleben :abge

  • #baseballschlaegerjahre

    Kenne das auch noch aus meiner Jugend in der Großstadt, vor allem in schulnähe.

    Und die sind heut für Kandidaten für die AFD und/oder deren Wählerklientel.

    Und das ist auch kein ausschließlich ostdeutsches Phänomen.

    Bei den meisten Vorfällen liest man wie die "Zivilgesellschaft" und Polizei weggeschaut hat und die einzige Hilfe linke Gruppen und Antifa waren.

    Das kommt mir nur zu bekannt vor:

    Meine persönliche Bilanz der 90er:
    - ein Faustschlag in mein Gesicht auf dem nächtlichen Nachhauseweg
    - Bedrohung durch zwei Nazis in einem leider ziemlich leeren Zug

    Bilanz meines Bruders:
    - mit der Flasche in den Nacken geschlagen worden
    - einmal von Nazis durch das Wohngebiet gejagt worden

    Dazu kamen die üblichen Vorfälle in Discos oder auf sonstigen Veranstaltungen.

  • aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Das deckt sich ja auch gut mit den Erlebnissen aus den Berichten von #Baseballschlaegerjahre. Rechte Gruppen und Ansichten, denen nicht widersprochen wurde und die im Kleinbürgertum gut gedeihen konnten in der Nachwendezeit und sich dort verfestigt haben und nun wieder offen gezeigt werden können.

    MPs in dieser Zeit in den 3 Problembundesländern S.-A. CDU (bis auf 94-02), Thüringen CDU (bis 14), Sachsen CDU durchgängig.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Den Vorwurf an die CDU in den Ostländern finde ich (mit Ausnahme von Sachsen) doch sehr weit hergeholt. Es gibt dieses Problem in Ostdeutschland und die einzig verbliebene Volkspartei stellt ja schon rein rechnerisch meistens den Ministerpräsidenten. Eine bischen andere Beweisführung als Nazis = Ostdeutschland = CDU müsste dann schon geführt werden.

    Der Ministerpräsident in Brandenburg ist seit der Wende durchgängig rot und weder ist die AfD dort weniger erfolgreich, noch könnte man einen signifikanten Unterschied in der Bekämpfung von Rechtsextremismus attestieren. Brandenburg war immer vorne mit dabei bei rechten Morden und ein guter Anteil der Geschichten bei "Baseballschlägerjahre" wird auch aus diesem Bundesland stammen.

    Man darf mir ja gerne erklären, welche Lösungen denn z.B. die Linken anzubieten haben, außer mehr Geld für leidlich erfolgreiche Projekte und diesem seichten "Antifaschismus", bei dem immer der der Größte ist, der die Nazis am doofsten findet, und nicht der der etwas Gehaltvolles zu deren Bekämpfung beizutragen hätte.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Interessante Woche vorbei mit 2 Randaspekten:
    Für die Ex SPD Frontfrau Nahles rückt der Genosse Joe Weingarten in den Bundestag nach, der kriminelle Flüchtlinge als "Gesindel" bezeichnet und dazu steht:
    https://www.swr.de/swraktuell/rhe…en-spd-100.html


    Derweil wird durch die Presse das Thema Miri wie die Sau durchs Dorf getrieben. Ob Weingarten auch Miri mit dem Wort Gessindel meint ?
    Wer ist Miri?
    Miri ist Clanchef eines 3000 Köpfe zählenden Clans und war seit 13 Jahren ausreisepflichtig
    2014 wurde Ibrahim Miri zu einer sechsjährigen Haftstrafe wegen bandenmässigen Drogenhandels verurteilt. Zum Zeitpunkt seiner Abschiebung lebte er wieder auf freiem Fuss (wahrscheinlich früher entlassen?).
    Er kam als 13 jähriger nach D und kam auf die kriminelle Schiene.

    Er wurde im Sommer von einem Spezialkommando mittels einer Wohnungsstürmung festgenommen. Mit einem Hubschrauber brachten sie ihn zum Berliner Flughafen Schönefeld, wo ein Learjet zum Abschieben bereitstand.
    Seehofer und Co. feierten dies als großen Erfolg trotz der hohen Kosten.

    Nun ist er wieder da und stellt erneut Asylantrag. FDP und CDU Politiker schäumen und wollen ihn schnell wieder abschieben. Die Linke sieht das nicht so.

    Miri beruft sich bei seinem neuen Asylantrag darauf, dass er mit einer Deutschen verheiratet ist und diese schwanger ist, ausserdem er in Libanon mit dem Tod bedroht wird.

    Das wird interessant, ich denke nicht, dass sie ihn abschieben werden.
    Hier einige Zeitungsmeldungen. Wenn die ganze aktuelle Zeit und Politik nicht so traurig wäre, würde ich vorschlagen get your popcorn ready


    https://www.nzz.ch/international/…asyl-ld.1518946


    https://www.faz.net/aktuell/politi…t-16461341.html


    https://www.welt.de/politik/deutsc…-Clanchefs.html


    https://www.welt.de/vermischtes/ar…-in-Bremen.html


    https://www.welt.de/politik/articl…urchsetzen.html


    https://www.focus.de/politik/deutsc…d_11302796.html

    "a boar bleede hot´s scho imma gem, ober es wärn oiwa mehra..." - Meister Eder, Bayerischer Philosoph

  • "Mit euch will ich gegen Antisemitismus eintreten, für queerfeministische Klimagerechtigkeit kämpfen und Kapitalismus und Patriarchat überwinden"Herzlichen Glückwunsch auch an @becciiu

    zur Wahl als Beisitzerin in den Bundesvorstand!
    #GJBuKo

    ist "queerfeministische Klimagerechtigkeit" wirklich ein Begriff, oder hat man beim Zusammenwürfeln übertrieben?

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  • Das deckt sich ja auch gut mit den Erlebnissen aus den Berichten von #Baseballschlaegerjahre. Rechte Gruppen und Ansichten, denen nicht widersprochen wurde und die im Kleinbürgertum gut gedeihen konnten in der Nachwendezeit und sich dort verfestigt haben und nun wieder offen gezeigt werden können.

    MPs in dieser Zeit in den 3 Problembundesländern S.-A. CDU (bis auf 94-02), Thüringen CDU (bis 14), Sachsen CDU durchgängig.


    Die Jugend im Osten schaufelt sich ihr eigenes Grab indem sie die AfD waehlt. Da mangelt es meinstens absolut an Bildung und daran sich nicht richtig mit der Materie zu beschaeftigen, geschweige denn das Wahlprogramm zu lesen. Ich las letzte Woche einen Kommentar als man einen jungen Mann in Thuerigen befragte was er gewaehlt haette.. Seine Antwort war AfD. Er sagte, dass es ihm persoenlich finanziell nicht besonders gut gehen wurde, er die AfD auch nicht deshalb gewahelt haette, sondern wegen den Fluechtlingen. Er keine Fluechtlingen persoenlich kennen wuerde, sondern nur anhand dessen bewerten wurde was er so hoere. Dabei hoert man von solchen Taten einmal in 2 Monaten was.
    Er schiesst sich damit aber absolut ins eigene Knie. Die AfD ist neben dem ganzen Nazidreck den sie verbreitet, eine wirtschafspolitsch gesehen absolut neoliberale Partei. Also demnach genau das Gegenteil fuer seine persoenliche Situation. Viele Leute im Osten, gerade junge Leute sind unaufgeklaert und lassen sich von billiger Propaganda um den Finger wickelt, dass ist das Problem und deshalb kommen solche Ergebnisse zu stande.

  • Ich las letzte Woche einen Kommentar als man einen jungen Mann in Thuerigen befragte was er gewaehlt haette..

    Dann hast du ein Interview gelesen.
    (hast du zufällig ne Quelle?)

    Er sagte, dass es ihm persoenlich finanziell nicht besonders gut gehen wurde, er die AfD auch nicht deshalb gewahelt haette

    Bei diesem Mann ist sicher einiges schief gelaufen wenn er die AfD wählt, aber hey: zumindest will er in der Wahlkabine nicht die Hand aufhalten und sich seine persönlichen Finanzen von der Politik verbessern lassen.

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  • Dann hast du ein Interview gelesen.(hast du zufällig ne Quelle?)

    Bei diesem Mann ist sicher einiges schief gelaufen wenn er die AfD wählt, aber hey: zumindest will er in der Wahlkabine nicht die Hand aufhalten und sich seine persönlichen Finanzen von der Politik verbessern lassen.

    Ja, hast Recht. Dann lieber Rechtsextremisten wählen statt einer Partei, die sich für ein zum Leben ausreichendes Einkommen einsetzt.

  • Teile der thüringischen CDU wollen ernsthaft mit den Faschisten "ergebnisoffen" reden.

    https://www.tagesschau.de/inland/cdu-afd-107.html

    und damit machen diese paar Hanseln wunderbaren Wahlkampf für alle anderen Parteien. Als hätte dieses "wir müssen der CDU jetzt dringend erklären warum eine Koalition mit der AfD überhaupt nicht cool ist!" nicht schon Hochkonjunktur bei den anderen Parteien. Vollidioten!

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  • Wer ernsthaft eine Koalition mit dem braunen Dreck in Betracht zieht, ist absolut gestorben.

    Wo ziehst du denn die Linie, ab der eine Koalition "ernsthaft" in Erwägung gezogen wird? Die Gegenstimmen in der Partei sind ja in einer mehr als deutlichen Überzahl.

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  • Wo ziehst du denn die Linie, ab der eine Koalition "ernsthaft" in Erwägung gezogen wird? Die Gegenstimmen in der Partei sind ja in einer mehr als deutlichen Überzahl.

    Mag sein. Bei allen anderen Parteien im demokratischen Spektrum kannst du dir nun aber endgültig sicherer sein, dass du nicht im Huckepack-Verfahren doch irgendwie für die Faschisten stimmst. Die CDU hat sich um diese seit Jahren abzeichnende Problematik schlicht nicht gekümmert - und zwar in Sorge um die Stimmen am rechten Recht. Jetzt haben sie den Salat.

  • In diversen westlichen Bundesländern hätte ich diesen Schritt immer noch kritisch, aber mit einem letzten Funken Restrealismus betrachtet. In Thüringen ist das nicht nur zu 0.000001 Prozent akzeptabel

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Interessant finde ich ja immer die Analyse, welche Menschen eine Partei gewählt haben. Bei der AfD ergibt sich da ein klares Bild.
    Der typische AfD-Wähler ist

    • männlich (AfD: 28%)
    • 35 - 44 Jahre (AfD: 30%)
    • mittel gebildet (AfD: 28%)
    • Arbeiter (AfD: 39%)

    Besonders besorgniserregend ist, dass die AfD bei allen Altersgruppen unter 45 Jahren klar stärkste Partei war und bei den 45-59-Jähigen nur knapp hinter der Linken landet. Letztlich haben nur die Rentner verhindert, dass die AfD stärkste Partei wurde. Dass gerade die jüngere Bevölkerung wieder in dem Maße Rechtsextremisten unterstützt, sollte uns sehr zu denken geben. Da lässt sich dann auch nicht mehr viel mit der DDR-Vergangenheit erklären, wenn der Großteil der AfD-Wähler diese gar nicht oder nur als Kind miterlebt hat. Offensichtlich hat das Bildungssytem es nach der Wende nicht geschafft, die Schüler zu toleranten, weltoffenen Menschen zu erziehen.

    Ernsthaft?

    1. In erster Linie sind die Eltern bzw. familiere Umfeld für die Erziehung zuständig.

    2. War der Nationalsozialismus weder in Ost und West richtig weg, sondern war auch nur verschleiert.

    3. liegt es an jedem selbst wie stark man sich von jemandem anderen ( Umfeld, Familie, Medien oder Parteien etc.) beeinflussen lässt.
    Und das fängt auch schon vor dem 18. Lebensjahr an.

    4. Es gibt Leute die wählen AFD aus Protest, andere aus Angst (vor Leuten die irgendwelche Leichen im Koffer rumtransportieren oder Clanbildungen) und andere weil sie ihren Hitler wieder haben wollen um wieder andere Rassen abzuschlachten. Diese Menschen findest du in jeder Altersgruppe,Geschlecht und Berufsgruppe.

  • 1. In erster Linie sind die Eltern bzw. familiere Umfeld für die Erziehung zuständig.
    ...
    3. liegt es an jedem selbst wie stark man sich von jemandem anderen ( Umfeld, Familie, Medien oder Parteien etc.) beeinflussen lässt.
    Und das fängt auch schon vor dem 18. Lebensjahr an.

    Grundsätzlich gebe ich dir recht. Hier gibt es aber schon den Sonderfall dass die Eltern (und das Umfeld) die entsprechende Bildung und/oder Erfahrung eben leider auch nicht mitbekommen haben. Da muss man dann bei der Folgegeneration schon auch seitens Bildungssystem etwas mehr Fokus darauf legen.

  • Leider wählen die meisten die AFD doch aus Überzeugung.

    Dateien

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Leider wählen die meisten die AFD doch aus Überzeugung.

    Was für eine "Überzeugung" denn?

    Da ist ne Menge Platz zwischen "die Flüchtlingspolitik ist in der Form nicht tragbar" und "der Adolf war eigentlich nen Guter".

    Bei der Mehrzahl der Leute hier im Forum (in dem es mWn keinen bekennenden AfD-Wähler gibt) kommt in der Summe zur Überzeugung, die AfD ist eine rechtsextreme Partei. Die jeweiligen Wähler müssen sie aber nicht aus dieser Summe heraus gewählt haben. Es wird ja kaum einen geben, der sie nach dem weitläufigen Urteil "NSDAP 2.0 mit Holocaustgarantie und neoliberale Lügner" wählt, sondern die Leute werden wenigstens ihre eigene Definition der Partei haben, sicher eine besonders positive.

    Das "aus Überzeugung gewählt" sollte man von der Definition auseinanderhalten, von der man selber überzeugt ist.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Grundsätzlich gebe ich dir recht. Hier gibt es aber schon den Sonderfall dass die Eltern (und das Umfeld) die entsprechende Bildung und/oder Erfahrung eben leider auch nicht mitbekommen haben. Da muss man dann bei der Folgegeneration schon auch seitens Bildungssystem etwas mehr Fokus darauf legen.

    Dazu gab es ja schon diverse Studien und Arbeiten, dass eben gerade in der DDR die Nazizeit deutlich anders bewertet wurde. Die DDR betrachtete sich als reiner Opferstaat des Nationalsozialismus und rückte Verbrechen gegen jüdische Menschen in den Hintergrund um Verbrechen gegen Kommunisten in den MIttelpunkt zu rücken. Eine wirkliche Aufarbeitung fand nicht statt, zumal auch im Osten der ein oder andere Nazi-Funktionär sein ruhiges Leben hatte. Im Westen wird diese Aufarbeitung ja vor allem mit den 68ern verbunden, die damals eben Handeln ihrer Eltern und Großeltern hinterfragten, bis dahin war es ein Stückweit tabuisiert darüber zu reden - mit Ausnahme einzelner Angelegenheiten, wie z.B. Antikriegsfilme à la Die Brücke.

  • Grundsätzlich gebe ich dir recht. Hier gibt es aber schon den Sonderfall dass die Eltern (und das Umfeld) die entsprechende Bildung und/oder Erfahrung eben leider auch nicht mitbekommen haben. Da muss man dann bei der Folgegeneration schon auch seitens Bildungssystem etwas mehr Fokus darauf legen.


    Ich denke auch, dass im Osten die Eltern und das sonstige Umfeld wichtiger für die Einstellung zum Nationalsozialismus sind, als im Westen. Es gab hier schlicht keine offene gesellschaftliche Debatte ab den 1960er Jahren über die NS-Zeit.

    Aus ideologischen Gründen lag der Fokus im DDR-Unterricht nicht auf dem Kern der NS-Ideologie - dem scharfen Rassismus und Antisemitismus. Man hat den NS ja nicht mal Nationalsozialismus genannt, sondern ihn (fast schon verharmlosend) als Faschismus bzw. Hitlerfaschismus bezeichnet.

    Als Weiterführung der Leninschen Aussage, dass der Imperialismus die höchste Form des Kapitalismus sei, hat man den Faschismus als Steigerung des Imperialismus angesehen, ihn also in die marxistisch-leninistische Ideologie hineingepresst.

    Der Schwerpunkt der Darstellung lag dementsprechend innenpolitisch auf dem Gegensatz NS vs. Kommunismus, einschließlich des kommunistischen Widerstands und außenpolitisch auf dem Krieg gegen die Sowjetunion.

    In DDR-Lexika werden als Opfer/Häftlinge von Konzentrations- und Vernichtungslagern in dieser Reihenfolge "Sowjetbürger, Polen, Juden" angegeben.

    Im Extremfall konnte man so gleichzeitig gegen Nazis sein, aber gleichzeitig deren völkisch-rassistisches Weltbild teilen, ohne dass einem der Widerspruch im Unterricht aufgezeigt worden wäre.

    @Fletcher Cox war schneller

    Einmal editiert, zuletzt von AlexSmith (5. November 2019 um 16:26)

  • Ernsthaft?
    1. In erster Linie sind die Eltern bzw. familiere Umfeld für die Erziehung zuständig.

    2. War der Nationalsozialismus weder in Ost und West richtig weg, sondern war auch nur verschleiert.

    3. liegt es an jedem selbst wie stark man sich von jemandem anderen ( Umfeld, Familie, Medien oder Parteien etc.) beeinflussen lässt.
    Und das fängt auch schon vor dem 18. Lebensjahr an.

    4. Es gibt Leute die wählen AFD aus Protest, andere aus Angst (vor Leuten die irgendwelche Leichen im Koffer rumtransportieren oder Clanbildungen) und andere weil sie ihren Hitler wieder haben wollen um wieder andere Rassen abzuschlachten. Diese Menschen findest du in jeder Altersgruppe,Geschlecht und Berufsgruppe.

    1. Grundaussage war, dass junge Menschen, die heute AfD wählen nicht zu weltoffenen, toleranten Menschen erzogen wurden.
    2. Ich habe hier zwar Bildungssystem geschrieben, aber keineswegs damit monokausal auf Schulen abgestellt. Natürlich wird ein Mensch durch sein komplettes soziales Umfeld geprägt.
    3. Jeder Mensch wird durch sein Sozialleben geprägt. Rassismus ist niemals angeboren, sondern immer "erlernt". Egal ob die Beeinflussung durch Medien, Eltern, Freunde oder sonstwas geschehen ist.
    4. Ob jemand AfD aus Protest wählt ist letztlich nicht relevant, auch statistisch ist die AfD längst keine Protestpartei mehr. Das träfe eher auf die mittlerweile in der Versenkung verschwundenen Piraten zu. Nochmal: das einzige, was fast alle AfD-Wähler eint, ist ihre Fremdenfeindlichkeit.

  • Dann hast du ein Interview gelesen.(hast du zufällig ne Quelle?)

    Bei diesem Mann ist sicher einiges schief gelaufen wenn er die AfD wählt, aber hey: zumindest will er in der Wahlkabine nicht die Hand aufhalten und sich seine persönlichen Finanzen von der Politik verbessern lassen.

    Habe ich im Spiegel gelesen, Artikel müsste ich raussuchen.