Alles anzeigenSchlickenrieder disqualifiziert sich mit seinen Aussagen die er trifft eigentlich selbst
Er fordert einen BMI Index für den Langlauf, also Startverbot für eine Johaug etc, nach dem Motto, wenn weniger gute starten dürfen, dann sind wir automatisch weiter vorne
https://www.sport1.de/wintersport/sk…-wegen-bmi-plan
Dann macht er seinen Vorvorgänger Behle (wohlgemerkt seit 2012 nicht mehr im Amt) für die schwachen Leistungen unter seiner eigenen Führung mitverantwortlich.
https://www.sportschau.de/newsticker/dpa…t-story100.html
Keine Anzeichen von kritischem hinterfragen oder Lösungsansätzen, da muß man kein Prophet sein um zu wissen, das es da nicht vorwärts gehen wird.
Diese Äußerungen von Schlickenrieder finde ich auch unpassend, noch dazu im aktuellen Zusammenhang (WM) und den wenig überzeugenden Leistungen. Er hat halt immer bei schlechten Ergebnissen auf die WM verwiesen, und nun hat es da auch nicht geklappt. Allerdings - ich kann es selbst nicht beurteilen - sagt auch Behle, dass einfach das Talent fehlt, vor allem bei den Männern. Erfolg im Jugend-/Juniorenbereich ist deutlich leichter zu erringen als im Seniorenbereich.
Andererseits kritisieren sich die Leute im Langlaufbereich ständig gegenseitig, ohne dass ich durchsteigen würde, wer da jetzt Recht hätte.
Ich war immer ein Behle-Fan. Wie Du richtig sagst, hat er aus Talent auch Erfolg generiert. Er hat den Team-Gedanken (gemeinsames Stützpunkt-Training) betont, was manchem, der lieber "zu Hause" trainieren wollte, nicht so geschmeckt hat. Wenn er sich im Fernsehen geäußert hat, klang das auch immer nachvollziehbar. Aber man muss auch berücksichtigen, dass er auch immer angeeckt ist - schon als Aktiver und später auch als Bundestrainer. Gerade im Frauenbereich (z. B. Evi Sachenbacher-Stehle) waren nicht alle von ihm so begeistert. Vielleicht war er ihnen zu anspruchsvoll und hat zu oft höhere Trainingsumfänge eingefordert. Schlickenrieder ist auch nicht der einzige Trainer/Funktionär, der sich kritisch zu Behle äußert. Behle ist 2012 relativ überraschend zurückgetreten; nach eigenen Angaben, weil er (auch bei den Athleten) nicht mehr so akzeptiert war und sich vieles wieder zersplittert hat. Außerdem war er verärgert darüber, dass DSV-Sportdirektor einer Reihe von Langläufern ein Probetraining im Biathlon-Bereich empfohlen hatte.
Behles Nachfolger war Frank Ullrich (2012-2015). Der war im Biathlon überwiegend recht erfolgreich, wenn es auch gegen Ende Kritik gab. Als er verpflichtet wurde, hat ihn Pfüller über den grünen Klee gelobt. Nach drei (sportlich nicht sonderlich erfolgreichen) Jahren hat Ullrich die Brocken hingeworfen. Wenn man Ullrich glaubt, war er das Opfer von "Unehrlichkeit", "Selbstherrlichkeit", "Arroganz" und "Respektlosigkeit" von Verbandsfunktionären, darunter von Pfüller. Umgekehrt haben Behle und später Schlickenrieder kritisiert, dass bei Ullrich jeder gemacht habe, was er gewollt habe.
Dann hat man den Posten des Bundestrainers von 2015 bis 2018 gar nicht mehr besetzt. Janko Neuber (Männer) und Torstein Drivenes (Frauen) waren irgendwie zuständig. Eine positive sportliche Entwicklung blieb im Grunde aus.
Seit 2018 ist Schlickenrieder am Werk, der ursprünglich schon mal als Behle-Nachfolger im Gespräch war. Behle hat von Anfang an seine Zweifel geäußert, ob Schlickenrieder mehr kann als vermarkten. Umgekehrt hat Schlickenrieder schon wiederholt seine Vorgänger Behle und Ullrich kritisiert.
Wer hat Recht? Woran liegt es? Ich blicke da schon lange nicht mehr durch. Schuld sind immer die anderen.