Coronavirus

Update aus dem Hause "Papa"...

Der "Positiv"-Befund meiner Frau kam am Mi.-Abend... Benachrichtigung per App... ich sofort aus dem Dienst und alle in Quarantäne.
Die Kids und ich allerdings separiert von der Mama, die unser Schlafzimmer und das zweite Bad nutzt (was für einen Segen).
Für den Zwerg hatte das anfangs Abenteuercharakter, die Große vollends "bedient". Andere "K1er" reagierten ein wenig panisch.

Die Ämter zeigten sich bemüht, aber gänzlich überfordert und wirkten wenig strukturiert. Die Situation dort muß wirklich furchtbar sein.
Knaller war... ich schilderte einer Dame am Telefon, daß wir meine Frau im Keller separiert haben. Wenige Minuten später der Rückruf... "Wir wollten uns dann doch nochmal nach ihrer Wohnungsaufteilung erkundigen." Häh? Als ich merkte, wohin der Hase laufen mag, sagte ich, daß ich sie regelmäßig von den Fesseln löse und den Knebel zum Essen rausnähme. ...Schweigen... ich löste mit dem Stichwort Souterrain-Wohnung auf und die Dame war beruhigt.

Für den Hund fanden wir über die Nachbarschaftshilfe eine junge Dame, die morgens und abends mit Coco läuft und wenn es mittags auf die Blase drückt, gehe ich auf den Grünstreifen auf unserem Garagenhof. Coco ist zwar ob der Situation ein wenig beleidigt, aber "wir schaffen das"!

FaceTime ist im Grunde permanent am Laufen... selbst Karten- und Brettspiele spielen wir mittlerweile so und meine Frau liest dem Zwerg abends so Geschichten vor.

Der Abenteuergeist vom Kleinen schrumpfte etwas, als die Schulaufgaben uns erreichten. Letzten Endes raucht er das aber in der Pfeife.
Unglaubliche Fortschritte macht der Bursche auch beim FIFA-Spielen auf der xBox. Alter, Verwalter... Anfangs ließ ich locker, damit er zum Zuge kommt. Gestern Abend ging er in Führung und ich kam nur mit Müh und Not noch zu einem 1:1. Hui... ich glaub' bald ledert er den alten Herrn ab.
Die Große macht ihr Ding... hält mit ihren Chicksen Videokonferenzen und schaukelt den halben Tag, während sie Musik hört - ja, wir haben eine Schaukel im Wohnzimmer.

Am Samstagmorgen wurden die Kids und ich getestet. So ganz einig waren wir uns nicht, was wir uns erhoffen sollen. "Positiv" hieße, wir könnten unsere eigentlich symptomfreie und unfaßbar tapfere Frau und Mama aus ihrer Isolation holen, "negativ"... weiter wie bisher. Heute Abend kam das Ergebnis... alle drei "negativ".
Ganz ehrlich... gemischte Gefühle...

Quarantäne-Ende: 24.11. !

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Alles Gute für Dich und deine Famile.

Bin ich der Einzige, der den Druck, den die Bundeskanzlerin heute gemacht hat, nicht so ganz nachvollziehen kann?

Vor zwei Wochen wurden Maßnahmen eingeführt. Man betont ja immer, dass die Wirkung der Maßnahmen erst nach zwei Wochen erkennbar ist.
Trotzdem will man heute neue Maßnahmen durchdrücken, obwohl die Zahlen bereits stagnieren. Da müsste jetzt ja nach der gängigen Meinung noch der Effekt des Lockdown hinzu kommen.

Vor allem frage ich mich, was man vor zwei Wochen von den Maßnahmen erwartet hat?
Der Verlauf der Infektionszahlen entspricht doch mehr oder weniger dem Verlauf nach Beginn des ersten Lockdowns.
Auch da stagnierten die Zahlen nach etwa zwei Wochen und begannen dann zu fallen. So richtig unwahrscheinlich scheint mir das nicht zu sein, dass es jetzt wieder genauso läuft.
Heute hatten wir ja erstmals deutlich weniger Neuinfektion im Vergleich zum selben Tag der Vorwoche.
Wieso also nicht den eigenen Entscheidungen vertrauen und die Entwicklung weiter verfolgen?

Zitat von Frankfurter Allgemeine Zeitung

Das Coronavirus hat Italien schon viel früher erreicht als bisher angenommen. Gemäß einer Studie des Instituts für Tumorerkrankungen in Mailand und der Universität Siena, deren Ergebnis am Sonntag in der Fachzeitschrift „Tumori Journal“ veröffentlicht wurde, kursierte Sars-CoV-2 schon im September 2019 vor allem im Norden des Landes. Der erste positive Test auf eine Covid-19-Erkrankung war erst Mitte Februar 2020 bei einem Kranken mit atypischer beidseitiger Lungenentzündung in Codogno in der Lombardei festgestellt worden.

Die Forscher untersuchten Tests von 959 Personen, die zwischen September 2019 und März 2020 an freiwilligen Screenings für eine mögliche Tumorerkrankung der Lungen teilgenommen hatten. In insgesamt gut elf Prozent der seinerzeit entnommenen Proben konnte nun Antikörper gegen das Coronavirus festgestellt worden. 14 Prozent der nachträglich positiv auf das Coronavirus getesteten Proben waren im September 2019 entnommen worden, 30 Prozent der positiven Tests stammten aus dem Februar 2020

Das erklärt schon mal einiges. Es wird immer deutlicher, dass es dieses Virus schon länger gibt als bis jetzt angenommen.

Zitat von Playmaker#88

Bin ich der Einzige, der den Druck, den die Bundeskanzlerin heute gemacht hat, nicht so ganz nachvollziehen kann?

Mir geht es da ähnlich wie dir. Noch weniger kann ich übrigens verstehen, dass regelmäßig am Tag der Bund-Länder-Gespräche morgens ein Papier des Bundes vorgelegt wird, das die Länderchefs dann wenige Stunden später möglichst abnicken sollen. Da kann ich gut verstehen, dass sie irgendwann sagen "so nicht".

Zitat von Silversurger

Mir geht es da ähnlich wie dir. Noch weniger kann ich übrigens verstehen, dass regelmäßig am Tag der Bund-Länder-Gespräche morgens ein Papier des Bundes vorgelegt wird, das die Länderchefs dann wenige Stunden später möglichst abnicken sollen. Da kann ich gut verstehen, dass sie irgendwann sagen "so nicht".

Ja das zum wiederholten Mal ist schon fast frech. Und der Plan mit Klarheit bis zum Frühjahr wird mit Sicherheit so aussehen, das man den Lockdown beibehält. Dann kann man aber wirklich bestimmte Sparten komplett schließen.

Was mich auch zum wiederholten Mal ärgert, wenn die Zahlen hoch sind wird gewarnt. Wenn die Zahlen niedriger werden wird gewarnt, wie heute morgen der BAWÜ MP. Da kannst du auf Dauer nicht erwarten, das sowas noch irgendjemand ernst nimmt

Zitat von Ausbeener

Was mich auch zum wiederholten Mal ärgert, wenn die Zahlen hoch sind wird gewarnt. Wenn die Zahlen niedriger werden wird gewarnt, wie heute morgen der BAWÜ MP. Da kannst du auf Dauer nicht erwarten, das sowas noch irgendjemand ernst nimmt

Aber was ist die Alternative? Nicht warnen? Entwarnen? Still sein?

Die Warnung ist doch sachlich absolut richtig. Die Zahlen stagnieren, gut aber sie sind genauso hoch wie Anfang November als es los ging. Und dann ist grundsätzlich die Frage, wie die Zahlen zu Bewerten sind. Da fehlt mir jetzt der bundesweite Überblick. Für Bremen würden gerade die Testkriterien extrem zusammengeschrumpft um die Labore zu entlasten. Selbst bei einem Kontakt 1 wird man nicht mehr getestet, solange keine Symptome auftreten. Ist das auch anderswo so, dann ist es auch keine Kunst die Zahlen klein zu kriegen.

Zitat von Star du Nord

Allerdings nur, wenn sie nicht mehr ansteckend sind oder?

meines Wissens nach wenn sie keine Sympthome haben und mit FPP2 Maske

Zitat von Pinni

Aber was ist die Alternative? Nicht warnen? Entwarnen? Still sein?
Die Warnung ist doch sachlich absolut richtig. Die Zahlen stagnieren, gut aber sie sind genauso hoch wie Anfang November als es los ging. Und dann ist grundsätzlich die Frage, wie die Zahlen zu Bewerten sind. Da fehlt mir jetzt der bundesweite Überblick. Für Bremen würden gerade die Testkriterien extrem zusammengeschrumpft um die Labore zu entlasten. Selbst bei einem Kontakt 1 wird man nicht mehr getestet, solange keine Symptome auftreten. Ist das auch anderswo so, dann ist es auch keine Kunst die Zahlen klein zu kriegen.

Ich hab das schon vor Monaten mal geschrieben, ein Land im dauerhaften Krisen und Warnmodus zu halten, halte ich für sehr schwierig. Irgendwann fehlt die Akzeptanz und das ist mMn sehr problematisch. Also warnen, ja, wenn es angebracht ist, aber diese Sprüche mit "dunklem Winter" etc kann man sich sparen. Lieber die Menschen auch mal positiv mit auf den Weg nehmen.

Zitat von Pinni

Selbst bei einem Kontakt 1 wird man nicht mehr getestet, solange keine Symptome auftreten. Ist das auch anderswo so, dann ist es auch keine Kunst die Zahlen klein zu kriegen.

Kann ich aus Hannover ebenfalls bestätigen. Die Tochter meiner Partnerin sowie die anderen Kinder aus dem Hort wurden nicht getestet, obwohl sie alle K1 sind. Ob das allerdings für ganz Niedersachen gilt, kann ich nicht sagen.

Zitat von Ausbeener

Ich hab das schon vor Monaten mal geschrieben, ein Land im dauerhaften Krisen und Warnmodus zu halten, halte ich für sehr schwierig. Irgendwann fehlt die Akzeptanz und das ist mMn sehr problematisch. Also warnen, ja, wenn es angebracht ist, aber diese Sprüche mit "dunklem Winter" etc kann man sich sparen. Lieber die Menschen auch mal positiv mit auf den Weg nehmen.

Wir haben nunmal einen du8nklen Winter vor uns und Warnungen sind auch nicht übertrieben. Was haben Sie alle gemeckert, als Merkel vor ein paar Monaten mal 19200 Neuinfizierte rausgehauen hat. Was ist passiert? Vielleicht sollten manche Leute einfach mal den Tatsachen ins Auge schauen. Die Situation ist beschissen und wird die nächsten Monate beschissen bleiben. Und es wird nicht besser werden, wenn man die berechtigten Warnungen immer als Panikmache abtut.

Dennoch kann man ja auch mal das Positive ansprechen und sagen, der Lockdown hat gewirkt, der Anstieg wurde gestoppt. Vielleicht auch mal danke sagen oder die Leute loben...

Selbst in der dunkelsten Stunde, sollte man nie vergessen, ein Licht leuchten zu lassen.

Zitat von DWDawson

Dürfen oder Müssen?

Auf Antrag von der Schulleitung. Wenn die Schule zu wenig Lehrer hat, kann sie einen Antrag stellen.

Zitat von Pinni

_{Hast du dafür eine Quelle? So ein ähnliches Gerücht ging hier auch rum und hat sich im Nachhinein als ein typisches Flaschenpostgerücht entpuppt.}

Hat mir meine Frau gestern erzählt die in einer Grundschule unterrichtet. Ob das jetzt offiziel kam oder nur als Gerücht im Lehrerzimmer ich frag heute mittag noch mal nach.

Gruß isten

Würde ich nicht da arbeiten, wo ich arbeite... wären meine Kids und ich auch nicht getestet worden. Ich kam mir vor wie ein Bittsteller und merke, daß mir das zunehmend auf die Nüsse geht, zu wissen, daß Fussi-Profis jeden Tag getestet werden und Familienmitglieder, Arbeitskollegen und "Klienten" von Infizierten erst Symptome brauchen, um in diesen "Genuß" - denn das ist der Test, gerade für Kinder - zu kommen.

Zitat von Erzwolf

Wir haben nunmal einen du8nklen Winter vor uns und Warnungen sind auch nicht übertrieben. Was haben Sie alle gemeckert, als Merkel vor ein paar Monaten mal 19200 Neuinfizierte rausgehauen hat. Was ist passiert? Vielleicht sollten manche Leute einfach mal den Tatsachen ins Auge schauen. Die Situation ist beschissen und wird die nächsten Monate beschissen bleiben. Und es wird nicht besser werden, wenn man die berechtigten Warnungen immer als Panikmache abtut.

Aber es hilft wenn man ständig den Zeigefinger raus holt ? Am Besten machen wir alle Winterschlaf bis April, dann ist das Problem gelöst

Zitat von Ausbeener

Aber es hilft wenn man ständig den Zeigefinger raus holt ? Am Besten machen wir alle Winterschlaf bis April, dann ist das Problem gelöst

Das Problem ist doch, dass zu viele Leute die Pandemie nicht ernst genug nehmen. Da hängt der Nasenpimmel raus, da werden Partys und Hochzeiten gefeiert, da wird in Krisenregionen Urlaub gemacht, da geht man mit Symptomen arbeiten, da wird kein Abstand gehalten, falsche Atteste ausgestellt und und und. Eigentlich ist der Zeigefinger noch viel zu wenig bei den ganzen Idioten, die so unterwegs sind.

Zitat von Pinni

Aber was ist die Alternative? Nicht warnen? Entwarnen? Still sein?
Die Warnung ist doch sachlich absolut richtig. Die Zahlen stagnieren, gut aber sie sind genauso hoch wie Anfang November als es los ging. Und dann ist grundsätzlich die Frage, wie die Zahlen zu Bewerten sind. Da fehlt mir jetzt der bundesweite Überblick. Für Bremen würden gerade die Testkriterien extrem zusammengeschrumpft um die Labore zu entlasten. Selbst bei einem Kontakt 1 wird man nicht mehr getestet, solange keine Symptome auftreten. Ist das auch anderswo so, dann ist es auch keine Kunst die Zahlen klein zu kriegen.

Zu den lokalen Teststrategien kann ich nichts sagen, aber ein stagnieren der Zahlen wegen zu geringer Testkapazitäten kann man wohl ausschließen.
In der letzten Woche wurden deutschlandweit mit 1,67 Mio die meisten Tests seit Beginn der Krise gemacht.
Der Rückstau an Tests wurde im Vergleich zur Vorwoche reduziert.
Als Vergleichswerte sollten die Zahlen der letzten Woche also durchaus brauchbar sein . Das es da immer noch eine große Dunkelziffer geben wird, ist klar.
Ein Stagnieren der Zahlen nur wegen einer veränderten Teststrategie sehe ich hier nicht.

Zitat von isten

Hat mir meine Frau gestern erzählt die in einer Grundschule unterrichtet. Ob das jetzt offiziel kam oder nur als Gerücht im Lehrerzimmer ich frag heute mittag noch mal nach.

Ich tippe auf die Variante mit dem Gerücht.
Ich bin Lehrer in Hessen und Mitglied des örtlichen Personalrats. Wir haben davon noch nichts gehört.
Selbst wenn sowas lokal nicht sofort ankommt, hätte ich sicher was über Gesamt- oder Hauptpersonalrat mitbekommen.

Positiv: Impfstoff ist auf dem Weg. Das ist das positivste. Positiver geht nicht.

Wir müssen eben alle nochmal die Arschbacken zusammenkneifen, das Virus lässt leider nicht mit sich verhandeln. Und selbst wenn die Zahlen jetzt auf einem recht hohen Niveau stagnieren, dann haben wir bald die Kapizitäten in den Krankenhäusern ausgeschöpft, vielleicht nicht unbedingt die Betten auf den Intensivstationen, aber damit ist es eben nicht getan, wenn sich keiner darum kümmern kann. Und ja, wir haben immernoch in Sachen Krankenpfleger ein Problem. Wenn die jetzt auch noch ausfallen, weil sie selber krank werden, dann wird es schnell zappenduster.

Zitat von Tagesschau.de (vor einer Woche)

Anders als bei der Spitze am 18. April werde diesmal kein Abflauen folgen, der Anstieg werde sich vielmehr vorerst fortsetzen, sagte Janssens. Der Grund sei, dass sich die jeweilige Zahl an Neuinfektionen erst verzögert in schweren Verläufen und schließlich in der Belegung der Intensivstationen niederschlägt. "In vier Wochen werden wir die Folgen der Spitzenwerte jetzt sehen." Einige Zentren seien bereits am Anschlag, es müssten vereinzelt bereits Covid-19-Patienten in andere Kliniken gebracht werden.

Genau das dürfte eine Naturwissenschaftlerin wie Frau Merkel ziemlich gut im Auge haben. Es wird da auch so schnell keine Entlastung geben wie oben begründet. Und da die Zahlen aktuell leider nicht signifikant zurückgehen, wird das noch ein Riesenproblem. Und leider kann man auch nicht wie im April auf die wärmere Zeit hoffen, denn unglücklicherweise zeigt der Kalendar in 4 Wochen Winter an (auch wenn wir schon lange keinen richtigen mehr gehabt haben).

Ich kann den Frust ja verstehen, aber was will man machen? Solange Deppen im Bus in ganz Deutschland herumfahren...

Zitat von aikman

Ich kann den Frust ja verstehen, aber was will man machen? Solange Deppen im Bus in ganz Deutschland herumfahren...

Mal ab von den Deppen, gestern war im SWR ein Bericht, das man anhand der Tracking Daten festgestellt hat, das die Mobilität wesentlich höher ist als im März Lockdown. Ich will hier auch nicht die Maßnahmen im Allgemeinen angreifen, ich finde nur die Rhetorik nicht immer angemessen. Aber das mag jeder sehen wie er will

Zitat von Ausbeener

das die Mobilität wesentlich höher ist als im März Lockdown

Und das ist eben ein Grund weswegen Frau Merkel so besorgt ist. Im März haben wir das alle (naja fast) mitgetragen und dadurch verhindert, dass es zur Überlastung kommt. Und nun sind wir so gut damit durchgekommen, so dass einige glauben, dass es ein Selbstläufer auch im Winter wird und leichtsinnig wurden. Das ist eben das große Problem - im Frühling lief es zu gut.

Zitat von Ausbeener

Mal ab von den Deppen, gestern war im SWR ein Bericht, das man anhand der Tracking Daten festgestellt hat, das die Mobilität wesentlich höher ist als im März Lockdown. Ich will hier auch nicht die Maßnahmen im Allgemeinen angreifen, ich finde nur die Rhetorik nicht immer angemessen. Aber das mag jeder sehen wie er will

Ich habe eine ähnliche Auswertung gesehen. Soweit ich mich erinnern kann wird dafür auf Handybewegungsdaten zurückgegriffen. Meines Erachtens ist das aber auch ein Vergleich von Äpfel und Birnen, da z.B. aktuell die Schulen nicht geschlossen sind und wohl fast jeder Schüler ein Handy mit sich herumträgt. Auch sind weniger Leute in Kurzarbeit und Homeoffice. Will man ein Bewegungsmuster wie im März müsste man ähnlich hart wie im März vorgehen.

Zitat von Bilbo

Aber dann bringen doch Appelle überhaupt nix.

Das kann man auch nicht so generell sagen. Man müsste die Bewegungsdaten halt mit Vorcorona Werten vergleichen und nicht mit den Lockdownwerten. Da wird man schon Unterschiede finden. Z.B. fahren aktuell viele Leute mit dem Auto zur Arbeit, welche vorher mit der Bahn gefahren sind. Schulbusse sind recht leer, da Mama und Papa Taxi Dienst machen. Etc.

Zitat von aikman

Und das ist eben ein Grund weswegen Frau Merkel so besorgt ist. Im März haben wir das alle (naja fast) mitgetragen und dadurch verhindert, dass es zur Überlastung kommt. Und nun sind wir so gut damit durchgekommen, so dass einige glauben, dass es ein Selbstläufer auch im Winter wird und leichtsinnig wurden. Das ist eben das große Problem - im Frühling lief es zu gut.

Der Lockdown war im März eben auch drastischer. Dass es zu gut lief, ist vielleicht auch ein Teil des Ganzen, bzw. vielleicht auch dass die Aussicht auf einen Impfstoff vielleicht ein eher "leichtsinnigeres" Verhalten begünstigt. Dennoch sollte man nicht die Muster vergleichen und stur zu dem Schluss kommen, dass dieser Lockdown schlechter eingehalten wird. Allein die offenen Schulen sollten hier einen großen Anteil an den gestiegenen Mobilität haben.

Zitat von Bay Araya

Der Lockdown war im März eben auch drastischer. Dass es zu gut lief, ist vielleicht auch ein Teil des Ganzen, bzw. vielleicht auch dass die Aussicht auf einen Impfstoff vielleicht ein eher "leichtsinnigeres" Verhalten begünstigt. Dennoch sollte man nicht die Muster vergleichen und stur zu dem Schluss kommen, dass dieser Lockdown schlechter eingehalten wird. Allein die offenen Schulen sollten hier einen großen Anteil an den gestiegenen Mobilität haben.

Man hat ja auch einige positive Schlüsse aus dem ersten Lockdown ziehen können, was geht und was nicht. Damals waren ja auch die ganzen Geschichten wie Spielplätze, etc. geschlossen. Und ich kann das für mich zum Beispiel auch so feststellen. Ich bin wohl insgesamt mehr unterwegs, dabei aber eigentlich immer alleine.

Zitat von Wrandy

Dennoch kann man ja auch mal das Positive ansprechen und sagen, der Lockdown hat gewirkt, der Anstieg wurde gestoppt. Vielleicht auch mal danke sagen oder die Leute loben...

Bei allen PKs die ich bisher gesehen haben sind Merkel, Söder, etc genau mit einem Lob und Dankeschön an den vernünftigen Großteil der Bevölkerung eingestiegen .

Zitat von Silversurger

Noch weniger kann ich übrigens verstehen, dass regelmäßig am Tag der Bund-Länder-Gespräche morgens ein Papier des Bundes vorgelegt wird, das die Länderchefs dann wenige Stunden später möglichst abnicken sollen. Da kann ich gut verstehen, dass sie irgendwann sagen "so nicht".

Und was mir dabei richtig auf den Sack geht ist die (fehlende) gesamtheitliche Kommunikationsstrategie. Da werden vor der Konferenz schon Maßnahmen quasi angekündigt, dann einigt man sich nicht und es werden Empfehlungen mit der Aussicht dass diese dann nächste Woche wohl doch verbindlich werden. Da verstehe ich viele Leute durchaus dass sie das irgendwie nicht als "glaubwürdig" erachten. Und ich selber denke dass man durch die (wiederholte) Verschleppung noch mehr Verständnis einbüßen wird sowie natürlich einige Menschen gefährdet.

Zitat von Pinni

Aber was ist die Alternative? Nicht warnen? Entwarnen? Still sein?
Die Warnung ist doch sachlich absolut richtig. Die Zahlen stagnieren, gut aber sie sind genauso hoch wie Anfang November als es los ging. Und dann ist grundsätzlich die Frage, wie die Zahlen zu Bewerten sind. Da fehlt mir jetzt der bundesweite Überblick. Für Bremen würden gerade die Testkriterien extrem zusammengeschrumpft um die Labore zu entlasten. Selbst bei einem Kontakt 1 wird man nicht mehr getestet, solange keine Symptome auftreten. Ist das auch anderswo so, dann ist es auch keine Kunst die Zahlen klein zu kriegen.

Scheint hier in Rheinland-Pfalz ähnlich zu sein.

Meiner Großmutter (83 Jahre alt) wurde vom Gesundheitsamt mitgeteilt, dass sie nicht getestet wird da sie keine Symptome habe. Und das obwohl die Krankenschwester, die ihr am Tag vorher im Krankenhaus Blut entnommen hat positiv getestet wurde...

Zitat von Knocki

Meiner Großmutter (83 Jahre alt) wurde vom Gesundheitsamt mitgeteilt, dass sie nicht getestet wird da sie keine Symptome habe. Und das obwohl die Krankenschwester, die ihr am Tag vorher im Krankenhaus Blut entnommen hat positiv getestet wurde...

Das finde ich in mehrerlei Hinsicht nachvollziehbar. Zum einen wird der Kontakt mit der Krankenschwester, wenn sie nur Blut abgenommen hat, wohl nur wenige Minuten gedauert haben und im Krankenhaus hatten bestimmt alle Beteiligten eine (gute) Maske an. Zum anderen würde ein Test auch gar nicht anschlagen, wenn sie sich erst am Tag vorher infiziert haben sollte.