NFL-Talk Mock Draft 2020 - Diskussion

  • So, dann mal zu einigen der vielen spannenden Picks der letzten halben Runde.

    Lucas Niang: Ich hatte mit dem Value-Pick Ashtyn Davis geliebäugelt, da mir der während der letzten Saison ziemlich ans Herz gewachsen ist (hier mit zwei Highlights). Aber mit pointi ist immer zu rechnen, von daher war mir die Entscheidung abgenommen. Andere mögliche Targets (Pittman, Zuniga, Elliott) gingen ja bereits früher, so dass ich dann wieder bei TCU hängen blieb. Niang wäre aber auch für @Earl Piggot ein interessanter Spieler gewesen, aber der steht ja eher auf Frankokanadier und nicht auf ‚echte‘ Franzosen.
    Wie dem auch sei, Niang wäre sicherlich ein wenig höher gerankt gewesen, wenn er nicht wegen seiner Hüftverletzung und -anschließenden OP die letzte Saison frühzeitig hätte beenden müssen. Daher bestehen natürlich einige Fragezeichen, die sich pre-Draft nicht mehr vollends klären lassen. Hüfteinschränkungen können sich ja durchaus fatal auf die Karriere auswirken, daher ist Vorsicht geboten. Angeblich soll die Reha bisher nach Plan verlaufen sein.
    Wenn man das 2018er und 2019er Tape vergleicht, werden einem große Differenzen offenbar. 2019 war Niang von der Verletzung so gehandicapt, dass er im Passblock quasi einen Backpedal ins Pass Set vollführte. Interessanterweise war das sogar halbwegs effektiv aufgrund seiner Mobilität und des kräftigen (wenngleich teils inkonstanten) Punches. Nur muss man ehrlicherweise sagen, dass er auch vor der Verletzung nicht zu den ästhetischsten Blockern gehörte und trotz seiner Mobilität nicht die feinste Fußarbeit besitzt. Aber: He gets the job done – und zwar auch gegen Top-Kontrahenten (siehe das Spiel vs. Ohio State mit Bosa und Young 2018). Gerade in der OL sind mir Prospects mit guter Produktion und leichten technischen Schwächen nicht unlieb, denn an letzterem lässt sich mit NFL OL Coaches feilen (so denn die athletischen Voraussetzungen da sind, und die hat Niang zweifelsohne).
    Im Run Blocking hat er seine Gegner mit seiner Länge und Kraft oftmals dominieren können. Kein schlechter 2nd level blocker, aber auch hier fehlt noch ein wenig das Feintuning. Leverage ist grundsätzlich okay. Lange Erfahrung als RT bei den Horned Frogs, kann bei den Colts ein Jahr lernen und dann mal schauen…

    Akeem Davis-Gaither: War so ein kleiner Sleeper von mir über die Saison, hab den immer mal wieder beworben. Extrem aktiver LB, der bei den Mountaineers fast alles gespielt hat (von Edge bis Slot CB). Großartiger Mover mit fluiden Hüften und keiner schlechten Technik in Coverage. Gute Depth. Extrem quick, kann so Blockern ausweichen sowohl im Passrush als auch gegen den Lauf. Nicht mal schlechte Power am point of attack, upper body strength überraschend gut, doch das war in der NFL bei 6‘1, 224 sicherlich nicht sein Spiel sein. Playmaker, der etwas kontrollierter spielen lernen muss (Füße setzen beim Tackling, Angles), aber einige Misses würden von anderen Spielern gar nicht erst erreicht werden. Gute Instinkte, merkt man u.a. an den batted balls in Off Ball und beim Rush. Muss die Position in der NFL noch finden, aber könnte als Nickelbacker früh das Feld sehen. Sehr spannender Prospect, muss allerdings richtig eingesetzt werden.

    Jordyn Brooks: Noch ein Linebacker, der mir die letzten Jahre viel zu wenig Beachtung fand. War ebenfalls einer meiner Sleeper, den ich einige Male bewarb (u.a. hier zu Beginn der Saison). Profitierte enorm von der Umstellung der Red Raiders Defense unter dem neuen DC Keith Patterson. Zuvor eher klassisch als MLB/ILB eingesetzt, nun durfte er in einer Defense, die Big-12 untypisch mehr mit Man Coverage agierte, wesentlich aggressiver zur Line of Scrimmage agieren, und das zahlte sich aus (20 TFL!). Nicht der größte, hat aber lange Arme und einen kräftigen Thumper Body und ist darüber hinaus überraschend athletisch. Lief einen Top-Wert bei der Combine (4.54 40 mit einem sensationellen 1.53 10er split). Kommt downfield in a hurry, gute Play Recognition und Instinkte nahe der Line of Scrimmage. Sehr, sehr harter Tackler, dennoch gute Disziplin – kein killshot artist, der dafür an jedem vierten Tackle vorbeifliegt. Aufnehmen und Lösen von Blocks ist okay, könnte sich hier aber noch ein wenig entwickeln. In Coverage wenig variabel eingesetzt (underneath Zone) und ziemlich wenig Plays. Typ oldschool Linebacker, aber mit überraschend guter (straight-line) Athletik. Mag den.

    Troy Dye: Bleiben wir mal bei den Off Ball LBs. Dye spielt gefühlt schon so lange College Football wie Hunter Renfrow. Hatte 2017 mal ein längeres Profil zu ihm angefertigt, wer mal lesen will: Don’t sleep on… Troy Dye.
    Dye hat sein Profil bei Oregon weitgehend beibehalten, wenngleich er in 4-3 Looks öfter auf OLB gespielt hat. Langer, dürrer Linebacker (eher große Safety-Maße), sehr athletisch und fluide, starke change of direction und das dazugehörige Footwork. Moderner Cover-LB, wie er in der heutigen NFL gefragt ist. Stark in Man gegen TEs und RBs, das wird sicherlich zu Beginn seiner NFL-Karriere das hauptsächliche Betätigungsfeld sein. Kein überaggressiver Spieler, der einem sofort ins Gesicht springt, aber ziemlich sound und spielintelligent. Starke Range, erreicht Sideline Runs ziemlich schnell. Vielseitiger einsetzbar, als man denkt, hat bei den Ducks in verschiedenen Defense-Systemen gespielt und produziert (auch als Blitzer und nahe der LOS). Tackling könnte noch etwas konstanter werden. Sicherlich ein Linebacker, den man vor schnellem Kontakt mit O-Linern ein wenig verstecken muss, aber hat ein Skillset, das hervorragend in die heutige Liga passt.

    Bradlee Anae: Endlich von Board, er war in der heißen Verlosung neben Niang. Megaproduktiver DE in der starken Utes Defense. Hat physisch (Armlänge) und athletisch (Speed & Explosion) Limitationen, aber erzähl ihm das bloß nicht. Technisch einer der ausgeprägtesten Rusher der Klasse, hat auch die Instinkte, den richtigen Move zur richtigen Zeit zu wählen. Absolut herausragende Kombination von Passrush Moves, wirkt alles sehr natürlich und nicht mechanisch aneinandergereiht. Top Handeinsatz. Ich habe ein paar seiner Senior Bowl-Reps mal genauer vorgestellt und gezeigt, auf wie viele unterschiedliche Arten er gewinnen kann. Anae muss trotz fast 260 pounds am point of attack starker werden, es fehlt gefühlt ein wenig Kraft im Oberkörper. Lässt sich in Run Plays zu leicht bewegen. Doch hat er im Prinzip (von der fehlenden Länge abgesehen) ja die Anlagen für eine bessere Rolle gegen den Lauf. Ein Spieler, der nicht die besten Voraussetzungen hat, gegen den man aber nicht wetten sollte.

    DaVon Hamilton: Riser. Kein Buckeyes-Defender hat 2019 einen größeren Sprung gemacht. Natürlich profitierte er wie alle anderen von Chase Young, dabei ging aber unter, was für eine exzellente zweite Saisonhälfte er spielte. https://tripleoptionblog.wordpress.com/2019/11/22/vor…-13-luft-holen/:

    Zitat von Triple Option

    „DT Davon Hamilton hat diese Saison einen Riesensprung gemacht! Immer schon ein sehr kräftiger interior Liner, doch nun zeigt er auch die Quickness (lateral plus in seinem Arm/Handeinsatz), um eine beständige Gefahr zu sein. Kann sich gegen double Teams erwehren. Als ich zur Vorbereitung auf dieses Preview mir nochmal Ausschnitte der Buckeyes Defense ansah, ist er mir mehrfach ins Auge gesprungen. Sleeper.“

    Für 320 pounds ziemlich athletisch, spielte eher den upfield/gap shooting DT als den two-gap clogger in der Mitte. Kann double teams aufnehmen, ist aber am effektivsten, wenn er einen einzelnen OLer ins Backfield schieben kann. Herausragende upper body Power, in der Regel gute Leverage. Hat nicht die größten Passrush Moves, aber einen leidlich erfolgreichen Bullrush und eben eine unterschätzte Quickness für seine Masse. Wird in der NFL sicherlich eher als Runstopper eingesetzt werden, hat dabei allerdings das Potenzial für einige TFLs mehr als der übliche 320 pounder. Nicht die allergrößte Erfahrung, daher eventuell noch mehr zu entwickeln?

    Tyler Johnson: Bei ihm sitze ich ganz bequem auf dem Fahrersitz des Bandwagons. Von der NFL und den Scouts sträflich unterschätzter Spieler (bekam ja nicht einmal eine Einladung zum Senior Bowl). Doch selbst auf der WR-Position ist Speed und Athletik nicht alles. Dabei ist Johnson nicht einmal besonders lahm, es sieht alles halt ein wenig clunky aus. Ist mit der Explosion von Rashod Bateman 2019 voll in den Slot gewechselt (nachdem er 2017 übrigens noch der deep threat in einer komplett dysfunktionalen Gopher-Offense war). Hatte ihn auf dem Blog mehrfach angepriesen, unter anderem hier in der vorletzten Saison:

    Zitat von Triple Option

    Ein besonderer Tipp von mir ist WR Tyler Johnson, den ich schon längst in der Don’t sleep on…-Rubrik hätte vorstellen wollen, nur fehlte mir dafür etwas die Zeit. Johnson produzierte trotz der mauen Quarterbacks hervorragende Zahlen: ein sehr versierter Route Runner mit gutem YAC-Skills. Sicher nicht der schnellste und muss ein paar Drops abstellen, aber sehe ihn durchaus als sehr spannenden Possession WR-Prospect.

    Und ja, die Drops konnte er abstellen und stattdessen ein paar mehr Highlight-Catches (wer einen sehen will, schalte den Outback Bowl gegen Alabama ein). Er hat allerdings immer noch keine wirklich natürlichen Hände und keine natürliche Catch-Technik, aber hey, es funktioniert. Auch seine Routes sind sehr ungewöhnlich, weil er nicht mit Suddenness oder Burst aus den harten Breaks gewinnt, sondern durch viele kleine Nuancen in Körperstellung, Arm- und Handeinsatz. Schöne Speed-Variationen gegen Off, damit hat er immer wieder CBs überraschen können. Ganz stark am Catch point, was ein wenig an seiner nicht immer idealen Separation liegt (die seltsamerweise aber nahe der GL oder allgemein in small spaces oftmals besser ist). Verzögerte Stem Steps ebenfalls deceiving. Starke Zone Awareness. Nach dem Catch gute Vision, aber nicht unbedingt besondere Moves. Einer der ungewöhnlichsten WR Prospects, die ich die letzten Jahre scouten durfte.

    Amik Robertson: Auf ihn wurde ich erst im Laufe der Saison so richtig aufmerksam, er hat mich dann aber durchaus überzeugt. Anderer Typ als mein damaliger Mancrush Damontae Kazee, aber ich stehe einfach auf diese aggressiven kleinen CBs, die denken, dass sie die Größe eines big Possession WRs haben. Spielte außen, aber Slot only in der NFL. Klein, kurze Arme, nicht der schnellste, aber boy, he can play. Quickness und Richtungswechsel okay, aber nicht top, Footwork sehr diszipliniert, technisch nicht perfekt, aber doch überdurchschnittlich. Attackiert Body und Ball, als ob es kein morgen gäbe. Antizipation und Erkennen von Routes und Fakes stark, selten out of position. Top Ball Skills. Versucht den Bully zu spielen bei 5‘8. Kann auch Zone/Off, gute Breaks, auch hier stimmen die Instinkte. Viele seiner Schwächen wären im Slot reduziert: Er würde nicht mehr dauernd gegen große und schnelle Receiver spielen. Quickness gegen Top Slot-Schnaken evtl. ein Problem, aber darauf kann mans ankommen lassen.

    Logan Wilson: Lief die komplette Saison völlig unter dem Radar, bis er am Ende etwas Aufmerksamkeit bekam. Im Rivalry Game gegen Colorado State hat er mich dann endgültig gepackt (hier mit bewegten Bildern). Dachte damals den könnte ich mir in einer der späteren Runde greifen, aber seine Leistungen waren dann doch zu auffällig. Idealer MLB-Body. Vier Jahre Tacklemaschine, aber mehr als der unathletischer instinktive Overachiever, an den man vielleicht denken könnte. Sneaky athletisch, keine so schlechten Richtungswechsel, Range echt okay. Herausragende Play Recognition. Nimmt Blocks gut auf und bekommt rechtzeitig mindestens einen Arm frei. Tackling sitzt meist perfekt, Technik und Urgency in Kombination. Kein so schlechter Cover Guy, hat nicht nur Erfahrung in underneath Zones (die er gut bemannt), sondern durchaus auch in Man Coverage. Gespür fürs Big Play (10 INTs als MLB). Ceiling für mich durchaus 3-down LB, weiß aber, dass das die meisten anders betrachten.

    Joe Bachie: Niemand, der die Big Ten intensiver verfolgt, kam in den letzten Jahren an Bachie vorbei. Extrem produktiver, tougher LB wie gemacht für Big Ten Football Style. Für mich noch eine Ecke über den üblichen 4-3 MLBs der Spartans (Bullough-Brüder, Taiwan Jones etc.). Projection zur NFL allerdings leicht unklar. Nicht besonders groß oder schwer plus Schwächen in der Coverage lassen einen Prospect schnell fallen. Tolle Instinkte, füllt Gaps aggressiv in der Laufverteidigung, wenig falsche Entscheidungen, herausragend gegen Blocks trotz seiner vergleichsweise geringen Masse. Guter Tackler. Teste überraschend athletisch und wendig, letzteres sieht man leider nicht wirklich auf dem Feld. Explositivät ebenfalls fraglich, keine gute Range an die Seitenlinien. So bleibt zunächst der Eindruck eines two-down box LBs. Aber: Die Tests verraten möglicherweise eben auch etwas über unbearbeitetes Potenzial. Kann aus ihm mehr werden? Möglicherweise. Die Einnahme unerlaubter Mittel, die seine College-Karriere jäh beendete, ist darüber hinaus zu beachten.

    Gabriel Davis: Bei Davis bin ich ein wenig stolz, dass ich den sehr früh entdeckt und beworben habe, war einer meiner absoluten Top Sleeper (die Jungs vom Draft Network sind bspw. erst diese Saison nach dem Spiel gegen Stanford und Paulson Adebo auf ihn gestoßen). Großer physischer WR mir langen Armen und meist sicheren Händen, der in der Knights Offense vor allem vertikal eine stete Gefahr war. Interessanterweise war ich bei der genaueren Analyse aber leicht ernüchtert. Davis bringt herausragende Tools mit, ist aber noch sehr roh und braucht womöglich etwas mehr Eingewöhnungszeit. Probleme im Release gegen Press, kein ausgeprägtes Footwork. Ziemlich limitierter Route Tree, meist am Perimeter eingesetzt. Route Running braucht noch jede Menge Nuancen, mit den momentanen Skills wird er in der NFL saftige Separation-Probleme bekommen. Allerdings stark bei vertikalen Routes (build-up speed!) und erstaunlicherweise auch bei double moves, die immer wieder erstaunlich effektiv waren. Gute Hände, noch besserer Handeinsatz bei vertikalen Routen gegen den DB. Allerdings zu viele verlorene contested Catch-Situationen. Ceiling ist zweifelsohne hoch, Davis ist auch noch ein sehr junger Prospect. Braucht aber wohl noch ein wenig Geduld – oder eine sehr passende Offense.

  • War ja klar der Pick, hätte damit rechnen müssen, nachdem du schon AJ Terrell gepickt hast :hinterha: , hat wohl auch jemand PFF gelesen :tongue2:
    Damn, habe gehofft, sowohl Burgess als auch Stone zu bekommen, hab darauf gepokert, dass Stone nicht so die Aufmerksamkeit bekommt und deswegen erst Burgess gepickt. Aber Hut ab, toller Pick, gefällt mir sehr gut

    Ernste Frage, keine Provokation o.ä.: Wie kann man eigentlich hoffen, dass jemand keine Aufmerksamkeit bekommt, wenn man selbst nicht scoutet und sich auf eine der mittlerweile hochfrequentiertesten Draftseiten verlässt, die den entsprechenden Spieler mit ner 2nd round grade listet?

  • Ernste Frage, keine Provokation o.ä.: Wie kann man eigentlich hoffen, dass jemand keine Aufmerksamkeit bekommt, wenn man selbst nicht scoutet und sich auf eine der mittlerweile hochfrequentiertesten Draftseiten verlässt, die den entsprechenden Spieler mit ner 2nd round grade listet?

    Die Hoffnung war, dass er wie andere von PFF hier doch nicht soooo beliebt ist. Aber ich gebe dir Recht, es ist natürlich vermessen zu hoffen, dass man der einzige wäre, der diese Infos hat. Einen weiteren gibts idR immer :mrgreen: . Bisher ist mir nur aufgefallen, dass doch recht viele hier in unserem Mockdraft durchaus abweichend von PFF draften. Und sogar ein Ashtyn Davis der noch ein höheres Draft Grade bei PFF als Geno Stone hat und dazu viiiiiiel athletischer ist, wurde "nur" Anfang der 3. Runde gepickt. Boyli hat Stone nichtmal unter seinen Top 200, bei nfl.com Prospect Profiles war Stone auch eher schlecht weg gekommen und eben seine Combine. Bei Davis war mir klar dass ein Uptrade nötig wäre, deswegen wollte ich an den Anfang der 3. Runde, aber keine Munition gehabt.

  • Die Redskins holen sich nach den als Free Agents gekommenen Tight Ends Richard Rodgers und Logan Thomas (die bislang eher nicht zur ersten Garde dieser Gattung gehörten) nun ein vielversprechendes Talent, das massives Boom-, aber zugegebenermaßen auch gewisses Bust-Potential hat. Für einen Pick in der 4. Runde gehe ich das Risiko gerne ein, zu gut sind für mich die Aussichten, dass Trautman in der NFL eine gute Rolle spielen wird. Die Tatsache, dass er nur bei einem sehr kleinen FCS-College gegen in jeder Hinsicht schwächere Gegner antreten musste, lässt natürlich die Frage offen, wie er sich wohl in den Power Five-Conferences gegen bessere Spieler geschlagen hätte. Sein guter Auftritt beim Senior Bowl hat mich diesbezüglich aber sehr beruhigt. Was sein Tape hergibt, macht natürlich Laune. Ich konnte mich aber trotzdem sehr lange nicht zwischen ihm und einem anderem TE entscheiden, der eine etwas andere Ausrichtung hat, vielleicht sogar die sichere Wahl gewesen wäre. Bei Trautman, einem ehemaligen QB, gefiel mir aber letztlich das Gesamtpaket. Er wirkt schneller, als er es bei der Combine zeigte, ist super fangsicher, gerade auch unter Druck und (hoch) in der Luft, scheint viele verschiedene Routes sicher zu beherrschen und ist somit letztlich überall auf dem Feld (aber gerade auch der End Zone) ein gutes Ziel. Nach seinen Catches kann er sich aufgrund seiner Physis sehr gut behaupten. Sein Blocking ist recht passabel, aber sicher ausbaufähig. Wie fast jeder TE-Rookie dürfte er eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen. Bin gespannt, wohin er real gehen wird.

  • Liste ist nun wieder aktualisiert

    ergänzend dazu möchte ich vorsorglich nochmal darauf hinweisen, dass die dort angeführten zeitfenster ohnehin nur als ungefähre orientierungshilfe dienen. auch wenn die nicht rund um die uhr aktualisiert werden, ist das keine einladung mal eben eine pause eizulegen und zu warten, bis dies geschieht. wenns in den picks davor zügig zur sache geht, ist das ganze sowieso obsolet. nur weil da am vortag z.b. 17-20 eingetragen ist, bedeutet das nicht automatisch, dass man auf jeden fall bis 20 otc. die meisten wissen das, ich wollts trotzdem nur nochmal erwähnt haben.

  • @12to83
    Wenn du mal Zeit hast würde ich mich falls möglich über ein paar Worte zu den Cowboy Draft Picks freuen. Hatte dazu noch nicht viel gehört :
    Round 1 Trevon Diggs
    Round 2 KJ Hamler
    Round 2 Curtis Weaver
    Round 3 Matt Hennessy

    Wenn du keine Zeit natürlich völlig in Ordnung. Danke :bier:

  • @12to83
    Wenn du mal Zeit hast würde ich mich falls möglich über ein paar Worte zu den Cowboy Draft Picks freuen. Hatte dazu noch nicht viel gehört :
    Round 1 Trevon Diggs
    Round 2 KJ Hamler
    Round 2 Curtis Weaver
    Round 3 Matt Hennessy

    Wenn du keine Zeit natürlich völlig in Ordnung. Danke :bier:

    Mach ich beizeiten. Bezüglich Diggs muss ich dich aber auf meinen CB-Beitrag vertrösten, die Position hat ja ne spezielle Bedeutung.

  • Zum Pick der Giants: Darnay Holmes habe ich das erste Mal beim senior bowl gesehen.
    Was mir sowohl dort, als auch im Video gefiel war, wie flüssig und schnell seine Bewegungswechsel waren und selbst wenn er mal etwas zu spät reagierte, wie schnell er dies korrigieren konnte und das tackling machen konnte. Auch wenn das tackling nicht seine Trumpfkarte ist, kriegt er das für einen corner ausreichend hin. Aber da ist defenitiv noch Luft nach oben. Aber als slot nickel corner könnte er womöglich dort seine Stärken am besten einbringen und diese Position ist bei den Giants eher dünn besetzt.
    Aufgrund seiner Größe von 5-10 hat er wahrscheinlich seine Schwierigkeiten als outside corner zu bestehen, nicht desto trotz hat er im college auch diese Position gespielt und auch dort zeigte er z.b. gegen tiefe pässe gute coverage und genug Schnelligkeit, gepaart mit gutem Timing, wann es Zeit ist, sich zum Ball umzudrehen.
    Und als Freund, eigentlich jedes Jahr mindestens einen cornerback zu draften, war diese Position jetzt dran.

    LETS GO GIANTS

    Einmal editiert, zuletzt von Turf Monster (1. April 2020 um 18:42)

  • Joa, wenngleich nicht ganz so früh.
    Und deren Rankings sind ja nun auch wirklich ultrafluide. Vor nicht allzulanger Zeit war bspw. Kenneth Murray bei denen nochn late rounder.

    Ja klar, das stimmt schon, jedoch sind die Changes weil du ja die Combine angesprochen hast, vor und nach Combine nicht so signifikant bei PFF gewesen.

    Bei Gay war es vor der Combine #73 und jetzt auf #68

    Bei Murray war es vor der Combine #52 post Combine #43

  • Und deren Rankings sind ja nun auch wirklich ultrafluide.

    das kann man durchaus so sagen.

    abgesehen davon stechen sie (die vergangenen jahre betrachtet) auch nicht unbedingt in irgendeiner form aus der masse der draft-projections heraus. dort gibt es in etwa genau so viele hits und misses wie überall anders. das die ganzen grades und rankings nicht der weisheit letzter schluss sind, sieht man ja auch immer wieder im (etwas übersichtlicheren) pro bereich. da gibt es teilweise ausreisser, die eigentlich kaum zu erlären sind. keine frage, ich zieh mir das zeug als football junkie ebenfalls ganz gerne rein, aber man sollte nie darauf vergessen, die geschichte auch kontinuierlich zu hinterfragen. gerade in den us boards ist ja so ein pff grade oftmals das ende jeglicher diskussion :mrgreen:

  • Ja klar, das stimmt schon, jedoch sind die Changes weil du ja die Combine angesprochen hast, vor und nach Combine nicht so signifikant bei PFF gewesen.
    Bei Gay war es vor der Combine #73 und jetzt auf #68

    Bei Murray war es vor der Combine #52 post Combine #43

    Ist natürlich jetzt nicht son großes Wunder, wenn der vorherige Draft Guide direkt vorm Senior Bowl rauskam ;) Waren ja jetzt nicht so viele Monate zwischen.

    Zitat von pointi

    abgesehen davon stechen sie (die vergangenen jahre betrachtet) auch nicht unbedingt in irgendeiner form aus der masse der draft-projections heraus. dort gibt es in etwa genau so viele hits und misses wie überall anders. das die ganzen grades und rankings nicht der weisheit letzter schluss sind, sieht man ja auch immer wieder im (etwas übersichtlicheren) pro bereich. da gibt es teilweise ausreisser, die eigentlich kaum zu erlären sind. keine frage, ich zieh mir das zeug als football junkie ebenfalls ganz gerne rein, aber man sollte nie darauf vergessen, die geschichte auch kontinuierlich zu hinterfragen. gerade in den us boards ist ja so ein pff grade oftmals das ende jeglicher diskussion

    Oooooh ja. Vor allem ist das ja erst einmal kein Stück 'objektiver' als irgendeine andere Draftseite, wenngleich wesentlich besser inszeniert, das muss man ihnen lassen. Das gleiche gilt für die Grades. Eine subjektive spannende Meinung von vielen subjektiven spannenden Meinungen, aber mehr halt auch nicht.

  • Im mockdraft thread verortet ihr im Positions Ranking CB Diggs zu den Vikings der aber von den Cowboys gepickt wurde.

  • Ist natürlich jetzt nicht son großes Wunder, wenn der vorherige Draft Guide direkt vorm Senior Bowl rauskam ;) Waren ja jetzt nicht so viele Monate zwischen.

    Hab mir mal den Spaß gemacht und den PFF Midseason Guide angeschaut, da war Gay sogar #53 :tongue2: (Wills #65 ;) )

    Nein ich weiß schon was du meinst, und natürlich haben du und pointi recht, dass das System von PFF ganz sicher nicht der Weißheit letzter Schluss ist. Ich würde aber behaupten, dass es trotzdem besser ist, als viele "gängige" Big Boards. Genauso wie ich auch deine Prospect Einscchätzung besser finde als andere gängige BB. Wie auch schon letztens besprochen, es gibt viele Variablen in so einer "Gleichung", da ist für mich PFF wie auch SPARQ natürlich nur ein Teil davon. Z.B. der Grund warum ich Burgess vor Stone gepickt habe ist ja die Athletik, die mir bei DBs sehr wichtig ist

  • Willie Gay war mal mein Supersleeper und wäre es wohl auch geblieben - wenn er nur keine Combineeinladung bekommen hätte. Grr.

    Ich habe deutlich dagegen verstoßen, dass ich eigentlich keine Spieler mit Character-Red-Flags wollte. Aber bei seinem offensichtlichen Talent schien er mir in der vierten Runde als so großes Schnäppchen, dass man den Gamble eingehen kann. Zumal das, was ich über seine konkreten "Verfehlungen" gelesen habe, sich gar nicht so dramatisch angehört hat, wie es in einigen Artikeln oberflächlich dargestellt wurde. Mich würde interessieren, wie du und die anderen Intensiv-Mocker das sehen.

  • Warum pickt den heute jeder so langsam???

    Zumindest für mich war gestern das Timing blöd. Hatte von 19:30 bis kurz vor Mitternacht ne Videokonferenz und gehofft, dass ich gerade noch vorher picken kann. Da der Pick vor mir aber erst kurz danach kam, wurde leider nix draus - deswegen konnte ich erst um Mitternacht picken, obwohl ich mir für alle Fälle zwei Spieler zurecht gelegt hatte...

  • Zumindest für mich war gestern das Timing blöd. Hatte von 19:30 bis kurz vor Mitternacht ne Videokonferenz und gehofft, dass ich gerade noch vorher picken kann. Da der Pick vor mir aber erst kurz danach kam, wurde leider nix draus - deswegen konnte ich erst um Mitternacht picken, obwohl ich mir für alle Fälle zwei Spieler zurecht gelegt hatte...

    Genau für solche Situationen ist es ideal der Draftleitung die zwei Spieler mitzuteilen, damit die dann den Pick übernehmen kann und es weiter gehen kann. Ich finde es immer wieder erstaunlich das da kaum Gebrauch von gemacht wird.

    Ich habe das jetzt übrigens nicht geschrieben um gegen irgendwen rumzustänkern sondern einfach nur um das mal wieder in Erinnerung zu bringen, auch wenn pointi das glaube ich schon vor kurzem gemacht hat :)

    Einmal editiert, zuletzt von Buffalo (2. April 2020 um 11:04)

  • Zum 4. Pick der Vikings : Amik Robertson ist ein kleiner CB, der in der NFL vor allem im Slot zum Einsatz kommen wird. Durch den Abgang des Großteils der CBs - u. A. Mac Alexander - haben wir hier Bedarf. Es gab einige Spieler in der Verlosung aber was mich an Robertson überzeugt: Fierce tackler lt Scouting Reports aber vor allem 14 INTs in 3 Saisonen (daher hab ich auch das Foto ausgewählt). Somit hätten die Vikings mit Ant Harris und Robertson 2 absolute Ballhawks am Feld. Ich habe dieses Jahr bewusst keinen CB in der 1st Round geholt, da ich der Meinung bin, dass Zimmer es drauf haben sollte, auch solche Prospects zum Starter zu formen

    Ich finde, dass du angesichts des Ausverkaufs des DBs in der FA mit Pick 100 viel zu spät reagiert hast. Der Uptrade zu DT Kinlaw mag angesichts des values recht sexy gewesen sein, doch ich hätte von diesem Trade, auch angesichts der Verpflichtung Pierce' Abstand genommen.

    Den Vikings fehlt somit mind. immernoch ein counterpart zu Mike Hughes.

  • Genau für solche Situationen ist es ideal der Draftleitung die zwei Spieler mitzuteilen

    Das würde ich nur im äußersten Notfall machen, um im Zweifelsfall auf den Pick vor mir reagieren zu können - was in diesem Fall auch tatsächlich zum Tragen kam. Da direkt vor mir ein TE gepickt wurde, gab das den Ausschlag für mich, den TE zu picken - und zu hoffen, dass der andere Spieler an 120 noch auf dem Board ist.

  • Das würde ich nur im äußersten Notfall machen, um im Zweifelsfall auf den Pick vor mir reagieren zu können - was in diesem Fall auch tatsächlich zum Tragen kam. Da direkt vor mir ein TE gepickt wurde, gab das den Ausschlag für mich, den TE zu picken - und zu hoffen, dass der andere Spieler an 120 noch auf dem Board ist.

    Ich denke auch das könnte man der Draftleitung genau so mitteilen, aber gut :)

  • Genau für solche Situationen ist es ideal der Draftleitung die zwei Spieler mitzuteilen, damit die dann den Pick übernehmen kann und es weiter gehen kann. Ich finde es immer wieder erstaunlich das da kaum Gebrauch von gemacht wird.
    Ich das das jetzt übrigens nicht geschrieben um gegen irgendwen rumzustänkern sondern einfach nur um das mal wieder in Erinnerung zu bringen, auch wenn pointi das glaube ich schon vor kurzem gemacht hat :)

    Wobei dabei auch gesagt werden muss - er fiel mit seinen Pick in die "Nachtpause", also eigentlich hat er ziemlich pünktlich gepickt. Zum anderen wird mehr gepickt, als ohnehin gefordert (gestern waren meine ich 7 oder 8 Picks, wenn man genau nach der 3-Stunden-Regel geht sind es 4 die gemacht werden müssen). Ich glaube wir liegen mit der Durchführung der Mock sowieso auf Rekordkurs. Selten erlebt, und ich mache das schon lange mit, das ich so flott wieder mit einem Pick dran bin. Außer in den späteren Runden vielleicht.

    #RiseUp

  • Die Browns holen mit dem 115.Pick noch einen Offensive Tackle. Nach dem extrem athletischen OT Wirfs gibt es nun wie gern mal im Regime einen Pick mit hoher Upside aber auch etlichen Fragezeichen und Flags.

    Das frühe Tape von Adams in Washington war für mich echt gut, so dass er auf meinem Board für OT auf #9 landet und gute Chancen hat Starter oder zumindest High-End-Backup zu werden. Er bringt leider eine heftige Verletzungs-Historie (Kreuzband 2018, Rücken 2018) mit und ist athletisch wirklich limitiert. Seine Power und gute Technik gefällt mir aber. Adams galt vor der 2019er Saison noch als potentieller Firstrounder und ist nun stark gefallen. Mit den Problemen am Rücken könnte sich das aber auch wieder ändern.,4

    Am Ende ein Investment in einen Spieler mit super Maßen (6´8, Arms 34,4 Arms), der damit umzugehen weiß und mit etwas Gesundheit und einem NFL Gym durchaus Starter werden kann. Typical Browns 4th Round Pick mit Upside und heftigem Floor.

    "And when that turnaround happens, wherever I am, I will smile – more than a little bittersweetly – and say, to myself, “Go Browns!”
    Sashi Brown - GM of the Cleveland Browns 2016-2017.

    brownsfans.de

  • Wobei dabei auch gesagt werden muss - er fiel mit seinen Pick in die "Nachtpause", also eigentlich hat er ziemlich pünktlich gepickt. Zum anderen wird mehr gepickt, als ohnehin gefordert (gestern waren meine ich 7 oder 8 Picks, wenn man genau nach der 3-Stunden-Regel geht sind es 4 die gemacht werden müssen). Ich glaube wir liegen mit der Durchführung der Mock sowieso auf Rekordkurs. Selten erlebt, und ich mache das schon lange mit, das ich so flott wieder mit einem Pick dran bin. Außer in den späteren Runden vielleicht.

    Ich habe mich ja nicht über das Tempo beschwert und mir geht es vor allem auch gar nicht um den Einzelfall. Ich wollte lediglich auf die von AlsterBayPacker beschriebene Situation darauf verweisen das es eine Draftleitung gibt die der man auch mal seinen Pick zukommen lassen kann. Mit dem Tempo gebe ich dir sogar recht und vielleicht ist es auch genau das Tempo das einem dann eine Pause von 4/5 Stunden etwas lang vorkommen lässt.

  • Ich wollte auch nur allgemein darauf mal hinweisen - nicht als Beschwerde gemeint, hatte nur dich dann als Anlass der Konversation genommen :tongue2:;)

    #RiseUp