Adrian Franke, mit dem ich nicht immer meinungskonform bin, kritisiert den Lions-Draft massiv, vor allem die erste Runde. Er spricht hier vor allem das "Positional-Value" Thema an, was ich eigentlich ähnlich sehe. Was mich aber bei Franke ein wenig nervt: Er tut so, als hätten die Lions sich mit dem Draft die Zukunft versaut. Ich sehe es so: Man hätte sicher mehr value herausholen können, vl. sogar müssen, aber jetzt warte ich einmal die Ergebnisse auf dem Spielfeld in den nächsten beiden Jahren ab, erst dann kann man sagen, ob das Griffe ins Klo waren oder ob man doch etwas richtig gemacht hat. Den Vergleich mit der Draft-class der Packers 2020 seh ich übrigens nicht, da sehe ich bei uns schon vom Potenzial her die insgesamt besseren Spieler. Wenn man einen Draft hat, wo nur um die 10 Prospect ein klares first round grade haben, kann man nicht blind nach "Premium Position" draften sondern man kann halt auch andere Positionen adressieren - und das haben die Lions im diesen Draft gemacht.
Nächstes Jahr erwartet man eine insgesamt eine stärkere Draft-class, schade dass man mit den ganzen Draftmaterial - wenn man schon downtrades usw macht - nicht noch mehr für 2024 rausgeholt hat. Wenn an #6 meine Wunschtargets schon weck sind, hätt ich halt versucht, mir einen zusätzlichen first-rounder für nächstes Jahr zu sichern. Gibbs & Campbell mögen die Wunschlösungen der verantwortlichen sein, schaut aber halt auch ein wenig arg nach Panik-Move aus, vor allem wenn man den Downtrade von #6 auf #12 miteinbezieht und analysiert.
Insgesamt sind wir bei allen Trades für mich gefühlt über den Tisch gezogen worden in der jüngeren Vergangenheit - das fing schon bei T.J. Hockenson an. Man ist zwar konsequent bei Spielern, die hier nicht verlängern wollen. Allerdings seh ich da großes Verbesserungspotenzial. Was das Scouting taugt, werden wir an Hand dieser Draft-class sehr gut in 2 Jahren beurteilen können - Skepsis ist angebracht, aber komplett Schwarzmalen würde ich jetzt nicht, vorallem wenn man bedenkt wie das Vorgängerregime agiert hat. Da kann man ein wenig "Vertrauensvorschuss" schon mal gewähren.