Ale gelernter Physio, der auch eine 5 jährige Osteopathie Ausbildung hat, aber seit 6 Jahren nicht mehr in dem Feld tätig ist, möchte ich meinen Senf auch Mal dazugeben.
Intensiv habe ich mich die letzen Jahre natürlich nicht mehr mit dem Thema beschäftigt, sollte da aber trotzdem noch einigermaßen aktuell informiert sein.
Zu meiner aktiven Zeit war die wissenschaftliche Studienlage zur Osteopathie eher mau. Wer also hier gegen Globuli wettert, muss dies dann auch gegen Osteopathie tun.
Problem ist, das sich die ursprüngliche Osteopathie in den USA schnell zu einer eigenen Form des Medizin Studiums gewandelt hat, also ein richtiges Medizinstudium mit osteopathischen Anteilen.
Hier bei uns gab (und gibt) es jahrelang viele dubiose Arten, der osteopathischen Behandlung. Das geht los von berührungslosen Behandlungen, bei denen gestörte Energiewölkchen beiseite geschoben werden bis zu den biomechanischen Behandlungen, die sich heute dann auch zum Glück durchgesetzt haben.
Allerdings sind auch diese Konzepte der Behandlungen ( z.B. einrenken), meist an nicht mehr lebenden Probanden konzipiert worden. Deshalb ist es auch so umstritten, ob chiropraktische Intervention überhaupt einen Nutzen hat oder doch eher schadet.
Auch darf ein Physiotherapeut mit Osteopathie Ausbildung nicht eigenverantwortlich Osteopathie anbieten. Dafür muss er entweder ein sektoraler Heilpraktiker sein, oder der Patient muss einen (Privat)Überweisung einen Arztes vorlegen. Physios in Deutschland dürfen keinerlei Behandlungsechniken (außer Sportmassage, Wellnessmassagen) ohne ärztliche Anordnung anbieten. Eigentlich nicht einmal eine Klassische Massage.
Ich, für mich persönlich, habe die wenigen osteopathischen Techniken, die mit zugesagt haben dann einfach im Rahmen meiner Physiotätigkeit in die Behandlungen einfließen lassen. Einen Heilpraktiker wollte ich dann nicht mehr machen, da mir dazu das Konzept Osteopathie nicht genug zugesagt hat, und ich das Konstrukt Heilpraktiker auch sehr in Frage stelle...
Den Menschen, denen Osteopathie hilft (das sind sicherlich nicht wenige!!) sollen weiter ihre Osteopathie besuchen. Wer heilt, hat Recht!!
Aber das System Osteopathie ist meiner Meinung nach in einer Sackgasse und kann sich nur lösen lassen durch eine Akademisierung. Da es die aber noch nicht Mal trotz jahrzentleanger Bemühungen bisher vollumfänglich in der Physiotherapie gibt, wird das die nächsten 100 Jahre auch nichts mit der Osteopathie. Somit steht sie, für mich,eben nur auf einer Stufe mit Homöopathie und anderen Methoden