• Das bestreite ich doch auch nicht, es geht mir ja auch nicht um das Ergebnis. Mir geht es darum das jeder mit dem Thema konfrontiert wird, zunächst durch Aufklärung und danach soll er sich entscheiden müssen aber eben zu dem was er will, quasi Wahlpflicht mit der Möglichkeit eine ungültige Stimme abzugeben, anstatt sich nicht mit dem Thema auseinanderzusetzen und erst gar nicht zur Wahl zu gehen.

    Das widerspricht sich wie ich finde.
    Jemand der sich enthalten will, muss sich nicht mit dem Thema beschäftigen. Jemand der sich entscheiden MUSS, muss sich mit dem Thema beschäftigen. Dadurch erreicht man doch Aufklärung.

  • Darf er, er kann es aber auch lassen, es ist seine Entscheidung.

    Genau, er darf. Freiwillig. Und keiner von uns wird zur Wahl gezwungen. Wer wählen möchte, kann das ab einem gewissen Alter tun. Freiwillig.

    Er kann sich aber nicht dazu entscheiden, sich nicht zu entscheiden. Denn um 18 Uhr wird das Wahllokal geschlossen und dann hat er entweder gewählt oder nicht.

  • Er kann sich aber nicht dazu entscheiden, sich nicht zu entscheiden. Denn um 18 Uhr wird das Wahllokal geschlossen und dann hat er entweder gewählt oder nicht.

    Dann musste er sich aber zumindest irgendwo entscheiden Wählen zu gehen oder Zuhause zu bleiben. :P

    "So ladies, if the man in your life played even one down of high school football, he’s almost certainly courageous, competitive and a fine athlete.

    NFL games, however, are played by supermen." (Mick Mixon)

  • Es gibt einfach Dinge im Leben wo man sich entscheiden muss. Eigentlich alles. Tut man das nicht, dann entscheidet jemand anders (Vertragspartner, Angehörige, Staat, etc.). Eine Entscheidung nicht zu treffen gibt es nicht, wenn man nicht entscheidet tritt eine der Optionen/Folgen ein. Punkt

    Wenn der Staat hier für die Allgemeinheit die gültige Option für Menschenleben trifft finde ich das eine gute Sache. Vor allem weil sich trotzdem jeder dagegen wehren kann.

    Ich finde das Ergebnis ganz traurig

  • Das widerspricht sich wie ich finde.Jemand der sich enthalten will, muss sich nicht mit dem Thema beschäftigen. Jemand der sich entscheiden MUSS, muss sich mit dem Thema beschäftigen. Dadurch erreicht man doch Aufklärung.

    Du gehst davon aus das sich jeder schon vor der Aufklärung entschieden hat, ich nicht.

    Er kann sich aber nicht dazu entscheiden, sich nicht zu entscheiden. Denn um 18 Uhr wird das Wahllokal geschlossen und dann hat er entweder gewählt oder nicht.

    Er kann alle oder keine der Wahlmöglichkeiten wählen um zu zeigen das er sich nicht entscheiden kann, auch ungültig gewählt ist gewählt ;)

  • Für mich wieder so eine "deutsche" Geschichte. Warum etwas adaptieren, was in anderen Ländern gut funktioniert und dort zu einer deutlichen Verbesserung geführt hat, weil man (gefühlt) aus Prinzip dagegen ist und es sowieso besser weiß. Herzlichen Glückwunsch. Die Organspende ist damit das politische Pendant zum VAR!

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Du gehst davon aus das sich jeder schon vor der Aufklärung entschieden hat, ich nicht.

    Ich auch nicht. Soweit ich weiß hätte das erst ab 2022 gegolten. Für mich genug Zeit sich mal zu informieren und eine Entscheidung zu treffen.

  • Er kann alle oder keine der Wahlmöglichkeiten wählen um zu zeigen das er sich nicht entscheiden kann, auch ungültig gewählt ist gewählt

    Genau - und damit stimmt er indirekt dem Wahlergebnis zu. Also die Nichtentscheidung bedeutet dass man sich einer anderen Entscheidung anschließt bzw. die Vorgabe hinnimmt.

  • Genau - und damit stimmt er indirekt dem Wahlergebnis zu. Also die Nichtentscheidung bedeutet dass man sich einer anderen Entscheidung anschließt bzw. die Vorgabe hinnimmt.

    Man könnte für die Nichtentscheider ja auch die Option Münzwurf einführen. Dann bleibt es eben dem Zufall überlassen, ob die Organe weiterverwendet werden oder nicht.

    Keep Pounding

  • Welche Gründe gibt es eigentlich nach seinem Tod anderen Organe zu verwehren, die über deren Leben oder Tod entscheiden können? Selbst aus ethisch-moralischer Sicht müsste ich doch erkennen, dass mein eigener Tod einem anderen Menschen das Weiterleben ermöglicht. Ich selbst habe keinen Nutzen mehr von meinen Organen.

    Warum es zu viel verlangt sein sollte, einer Organspende ausdrücklich zu widersprechen, sofern ich das nicht möchte, erschließt sich mir noch viel weniger.

  • Heute ist Abstimmung über Organspende:

    Widerspruchslösung oder bisherige Entschidungsregelung.

    Interessant hierbei ist, dass es keinen Fraktionszwang gibt - das sind sowieso die interessantesten Abstimmung (siehe "Homo-Ehe")

    Ich finde es auch interessant, dass immer noch vom Fraktionszwang geredet wird. Den gibt es bei uns eigentlich nicht, jeder Abgeordnete ist eigentlich nur an sein Gewissen gebunden bei Entscheidungen (Stichwort freies Mandat). Dass es so etwas bei uns quasi nicht mehr gibt ist das eine, aber dass es dann bei so Entscheidungen immer vorgetragen wird. Man könnte es ketzerisch als Schutz der Partei verstehen, frei nach dem Motto "das Thema ist uns zu heiß für eine parteiliche Meinung, macht einfach was ihr wollt".

  • Welche Gründe gibt es eigentlich nach seinem Tod anderen Organe zu verwehren, die über deren Leben oder Tod entscheiden können? Selbst aus ethisch-moralischer Sicht müsste ich doch erkennen, dass mein eigener Tod einem anderen Menschen das Weiterleben ermöglicht. Ich selbst habe keinen Nutzen mehr von meinen Organen.

    Der einzige Nutzen ist imo dass keine Begehrlichkeiten geweckt werden, dass irgendeinem andere mein Tod plötzlich sehr viel wert ist

  • Es gibt einfach Dinge im Leben wo man sich entscheiden muss. Eigentlich alles. Tut man das nicht, dann entscheidet jemand anders (Vertragspartner, Angehörige, Staat, etc.). Eine Entscheidung nicht zu treffen gibt es nicht, wenn man nicht entscheidet tritt eine der Optionen/Folgen ein. Punkt

    Wenn der Staat hier für die Allgemeinheit die gültige Option für Menschenleben trifft finde ich das eine gute Sache. Vor allem weil sich trotzdem jeder dagegen wehren kann.

    Ich finde das Ergebnis ganz traurig

    Da hast du natürlich im Prinzip recht. Die einzige Ausnahme sind ja Fragen die sich einem nicht stellen und das ist hier vielleicht der Unterschied. Aus einer Frage die sich einem bisher nicht gestellt hat (oder auch vor deren Antwort man sich bisher immer problemlos drücken konnte) wird auf einmal eine Frage zu der man Stellung beziehen soll/muss, vielleicht ist das für manche ein Problem. Ich persönlich finde einfach nur den Zwang dahinter problematisch weil er mMn für eine Verbesserung nicht nötig wäre.

    Genau - und damit stimmt er indirekt dem Wahlergebnis zu. Also die Nichtentscheidung bedeutet dass man sich einer anderen Entscheidung anschließt bzw. die Vorgabe hinnimmt.

    In diesem speziellen Fall ist man einfach anders persönlich betroffen, daher kann man das mMn nicht an Entscheidungen anderer oder Vorgaben knüpfen.

    Ganz allgemein bin ich auch für eine Verbesserung der Situation nur der Weg dorthin sollte einem mMn nicht einfach übergestülpt werden. Das wäre mit der Widerspruchsregelung ein Stück weit der Fall gewesen. Bei selbiger, da bin ich ganz ehrlich, hätte ich ernsthaft über einen Widerspruch nachgedacht da ich nach dem Spendenskandal nicht so ohne weiteres dem System vertrauen würde.

  • Der einzige Nutzen ist imo dass keine Begehrlichkeiten geweckt werden, dass irgendeinem andere mein Tod plötzlich sehr viel wert ist

    Also wenn ich kein Organspender bin dann sinkt das Risiko ermordet zu werden? :paelzer:

    Edith: Ach jetzt bekomme ich den Punkt. Du meinst das ein Arzt jemanden nicht mehr richtig behandelt und sagt der ist tot und wir nehmen ihn aus wie eine Weihnachtsgans.

  • Der einzige Nutzen ist imo dass keine Begehrlichkeiten geweckt werden, dass irgendeinem andere mein Tod plötzlich sehr viel wert ist

    Das gilt aber auch nur, wenn alle anderen keine Organspender wären. Bei einer Widerspruchslöung wäre plötzlich der Großteil der Bevölkerung jedoch Organspender und das Risiko, dass jemandem etwas an meinem Ableben läge, geht dann gegen null.

  • Also wenn ich kein Organspender bin dann sinkt das Risiko ermordet zu werden? :paelzer:

    Anders:

    Wenn du Organspender bist sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass man dich mit allen Mitteln am Leben hält.

  • Anders:
    Wenn du Organspender bist sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass man dich mit allen Mitteln am Leben hält.

    jo hatte ich auch gerade in meine Antwort editiert.

    Aber wie schon Hamburg_Broncos schrieb wenn der "Markt" viel grösser ist , dann sinkt diese Gefahr.

    Ich kenn mich jetzt nicht in Österreich in dem Thema aus, aber gibt es da Organspendeskandale?

  • Also wenn ich kein Organspender bin dann sinkt das Risiko ermordet zu werden? :paelzer:
    Edith: Ach jetzt bekomme ich den Punkt. Du meinst das ein Arzt jemanden nicht mehr richtig behandelt und sagt der ist tot und wir nehmen ihn aus wie eine Weihnachtsgans.

    Meine Mutter war Krankenschwester und vor 20 Jahren, war das Ihr Grund warum sie keine Organespenden wollte.

    Wie es heute ist kann ich nicht sagen, meine Vermutung wäre eher, bist du Privat oder es gibt ne gute Fallpauschale, dann bleibt man länger am leben, aber das habe ich jetzt nciht von meiner Mum, sondern von mir selber ;)

    Gruß isten

    SB50 Champion Anderson Barrett Brenner Brewer Bush Caldwell Colquitt Daniels T.Davis V.Davis Doss Ferentz Fowler Garcia Green C.Harris R.Harris Hillman Jackson Keo Kilgo Latimer Manning Marshall Mathis McCray McManus Miller Myers Nelson Nixon Norwood Osweiler Paradis Polumbus Ray Roby Sanders Schofield Siemian Smith Stewart Talib Thomas Thompson Trevathan Vasquez Walker Ward Ware Webster S.Williams Wolfe Anunike Bolden Bruton Clady Heuerman Sambrailo K.Williams

  • oder sogar bei seltenen Blutgruppen, erhöht sich das Risiko, dass du einen 'Unfall' hast

    Ich hab 0- negativ. Hoffentlich metzelt mich jetzt niemand wenn ich beim Büro rausgehe nieder.... Manchmal kann man sich echt nur wundern.

  • Cool...meine Schwester und mein Schwager sind beide Chirurgen. Wusste gar nicht, dass die so korrupte Kapitalisten sind. Kommen irgendwie gar nicht so rüber. Bislang war ich immer der naiven Überzeugung, dass die eigentlich alles tun, um ihre Patienten zu heilen oder zu retten. Ich werde sie ab sofort mit Verachtung strafen.

    Gibt übrigens noch eine brandaktuelle Doku zu dem Thema. Jutta Speidel hat sich wirklich prima gehalten: https://de.wikipedia.org/wiki/Fleisch_(1979)

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich hab 0- negativ. Hoffentlich metzelt mich jetzt niemand wenn ich beim Büro rausgehe nieder.... Manchmal kann man sich echt nur wundern.

    Shit ich auch. Oh man vielleicht sollte ich einen Waffenschein beantragen.

    BTW ich sollte mal wieder Blut spenden gehen.

  • Cool...meine Schwester und mein Schwager sind beide Chirurgen. Wusste gar nicht, dass die so korrupte Kapitalisten sind. Kommen irgendwie gar nicht so rüber. Bislang war ich immer der naiven Überzeugung, dass die eigentlich alles tun, um ihre Patienten zu heilen oder zu retten.

    sorry aber das fällt Ärzten im Krankenhaus immer schwerer. Krankenhäuser sind Wirtschaftsunternehmen und gewinnorientiert.

    Oberärzte haben Profitverantwortung. Es wird im Zweifel nicht das gemacht, was dem Patienten mehr hilft, sondern das was sich mehr rechnet. Unterstelle keinem Arzt eine bewusst falsche Diagnose, aber es gibt genug Graubereiche wo mehrere Therapien möglich sind und nicht ohne Grund verkleinern viele KKHs zum Beispiel personalintensivere Kinderstationen.

    ich bin sonst sicherlich ein Verfechter von Privatisierung aber im Gesundheitsbereich haben wir in D da etwas übertrieben. Zegit auch der Blick in die direkten Nachbarländer

  • Oberärzte haben Profitverantwortung. Es wird im Zweifel nicht das gemacht, was dem Patienten mehr hilft, sondern das was sich mehr rechnet. Unterstelle keinem Arzt eine bewusst falsche Diagnose, aber es gibt genug Graubereiche wo mehrere Therapien möglich sind und nicht ohne Grund verkleinern viele KKHs zum Beispiel personalintensivere Kinderstationen.

    Es gibt da die ein oder andere "schwachsinnige" Regelung (meine Frau hätte zB nach einem kleinen Eingriff mal eine Nacht stationär im KKH verbringen sollen/müssen, wo der Privatpatient direkt entlassen worden wäre), aber das Bild, was Du hier von Ärzten hast, finde ich ehrlich gesagt fragwürdig. Ist das eine direkte Erkenntnis aus deinem Bekanntenkreis? Oder Hörensagen? In meinem Freundeskreis tummeln sich doch ne Menge Krankenhaus-(Ober-)Ärzte rum, aber das hat mir noch kein einziger von denen erzählt.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • direkte Erkenntnis aus deinem Bekanntenkreis?

    Dieses.

    und deckt sich mit einigen Reportagen und zum Beispiel eigener Erfahrung bei der Geburt meines Sohnes wo wir durch Panikmachen zum beifüttern genötigt wurden damit der normale Gewichtsverlust nach der Geburt nicht zu schlimm wurde und damit wir ja nicht länge als die in der Fallpauschale kalkulierten 4 Tage im KKH bleiben.

    Wie gesagt meist noch im Graubereich aber der wirtschaftliche Druck ist definitiv da und die Fallpauschalen imo kein ideales Mittel um die Kosten im Gesundheitssystem niedrig zu halten

  • In meinem Freundeskreis tummeln sich doch ne Menge Krankenhaus-(Ober-)Ärzte rum, aber das hat mir noch kein einziger von denen erzählt.

    In meinem Freundeskreis tummeln sich eine Menge Gebrauchtwagenhändler rum, aber keinen von denen zieht mal einen Kunden für seinen Vorteil über den Tisch.


    Klingelts? ;)

  • Welche Gründe gibt es eigentlich nach seinem Tod anderen Organe zu verwehren, die über deren Leben oder Tod entscheiden können? Selbst aus ethisch-moralischer Sicht müsste ich doch erkennen, dass mein eigener Tod einem anderen Menschen das Weiterleben ermöglicht. Ich selbst habe keinen Nutzen mehr von meinen Organen.

    Warum es zu viel verlangt sein sollte, einer Organspende ausdrücklich zu widersprechen, sofern ich das nicht möchte, erschließt sich mir noch viel weniger.

    Ich glaub, das liegt an einer gewissen Bindung zu seinen Organen. Kann mir vorstellen, dass manche Leute quasi nicht das Herz eines Mörders haben wollen würden oder umgekehrt nicht die Kontrolle abgeben wollen, an wen ihr Organ nach dem Tod geht.

    Ich hab 0- negativ. Hoffentlich metzelt mich jetzt niemand wenn ich beim Büro rausgehe nieder.... Manchmal kann man sich echt nur wundern.

    Shit ich auch. Oh man vielleicht sollte ich einen Waffenschein beantragen.
    BTW ich sollte mal wieder Blut spenden gehen.

    Wie blöd seid ihr eigentlich, das auch noch im Internet zu posten? Manche Leute sind echt zu dämlich. :top:

  • In meinem Freundeskreis tummeln sich eine Menge Gebrauchtwagenhändler rum, aber keinen von denen zieht mal einen Kunden für seinen Vorteil über den Tisch.

    Klingelts? ;)

    Ne, klingelt nicht, da ich eine Menge mit Autohändlern zu tun hatte in meinem Berufsleben und die mir dann ganz genau erklärt haben, wie sie die Kunden über den Tisch ziehen. Genau so ist es bei meinen Freunden. Welchen "Vorteil" hätten die, sowas NICHT zu erzählen?!

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!