• Keine Milliardendeals mehr für die Fußball-WM Übertragungsrechte und dieses Geld dann lieber für Übertragungen und Sponsoring anderer Sportarten nutzen. Wird natürlich niemals passieren, aber wäre wahrscheinlich der einzige richtige Weg.

    Nur ist Sportförderung mal überhaupt nicht Aufgabe des ÖRR.

    Müssen die Übertragungsrechte für Fußball WM, EM oder Bundesliga erwerben? Ganz sicher nicht. Das können auch die Privaten übernehmen.

    Wäre es wünschenswert, wenn der ÖRR andere Sportarten überträgt? Ganz sicher, aber Überbezahlen sollte man für die Rechte im Sinn einer verdeckten Sportförderung ganz sicher auch nicht. In einem solchen Fall käme das meiste Geld eh bei den Verbänden und nicht den Sportlern an.

    Das bei den Fußballübertragungen gesparte Geld kann man natürlich auch nicht einfach in die Sportförderung verschieben, da es ja Rundfunkgebühren sind.

    Wenn man an der Sportförderung etwas ändern will, muss dass im Innenministerium passieren und nicht über irgendwelche Verschiebungen beim ÖRR.

    NFL-Talk A-Liga
    Eltviller Wildsäue: 10-7-0
    FF World Champion 2016

  • Keine Milliardendeals mehr für die Fußball-WM Übertragungsrechte und dieses Geld dann lieber für Übertragungen und Sponsoring anderer Sportarten nutzen. Wird natürlich niemals passieren, aber wäre wahrscheinlich der einzige richtige Weg.

    Aber ein Milliarden Deal bei einer Fußball WM hat ja jetzt weniger mit der deutschen Leichtathletik zu tun. Eine Olympiade nimmt auch alle 4 Jahre mehrere Milliarden ein, kommt da großartig was bei Deutschland an?

    Robert Harting gestern im TV und auch busemann schlägt in die gleiche Kerbe, die sagen erstens zuwenig Geld, vorhandenes Geld wird schlecht verteilt, zweitens und viel schlimmer der Leistungsgedanke geht flöten. Zu geringe Wettkampfhärte in der Jugend.

    Momentan gibts ja auch im Fußball die Diskussion weil man die Kinder nichtmehr verlieren lassen will und keine Tore zählen lassen will.

  • Momentan gibts ja auch im Fußball die Diskussion weil man die Kinder nichtmehr verlieren lassen will und keine Tore zählen lassen will.

    Das ist nicht richtig. Es geht um die Führung von Tabellen in der Jugend.
    Ob das jetzt so sinnvoll ist, in der D-Jugend unbedingt aufzuführen, dass die 3te Mannschaft vom Buxtehuder SV letzter mit 12:130 Toren ist, sei mal dahingestellt.
    Aber was die machen wollen, anstelle von Ligaspielen, sind doch 4-4 Turniere, in denen dann die Gewinnermanschaften vorrücken und die Verlierermannschaften ein Feld zurückrücken. In den Spielen werden natürlich die Tore gezählt.

  • Über die Diskussion im Jugendfußball lache ich mich kaputt, weil da schon wieder solche Wortführer und Baumschubser wie Baumgart am Werk sind, die natürlich alles ablehnen, was nicht "Gras fressen und Kämpfen ab der F-Jugend" heisst. Über das Funino - Konzept kann man noch mal separat reden. Das ist ein ganz anderes Trainings-didaktisches Thema.

    Aber das sogar ein sonst so "harmloser" Vertreter seiner Zunft wie Busemann sich SO klar äußert hinlänglich der sich immer weiter in der Gesellschaft verankernden "Leistungsfeindseligkeit", ist schon ein klares Zeichen

    https://www.focus.de/sport/leichtathletik/interview-busemann_id_203063586.html

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Aber das sogar ein sonst so "harmloser" Vertreter seiner Zunft wie Busemann sich SO klar äußert hinlänglich der sich immer weiter in der Gesellschaft verankernden "Leistungsfeindseligkeit", ist schon ein klares Zeichen

    https://www.focus.de/sport/leichtat…_203063586.html

    Witzig ist ja, dass das keine neue oder super spontane Entwicklung in Deutschland ist, sondern eine Denke, die schon seit Jahren vorherrschend ist. Entsprechend ist es jetzt mit keiner einzigen Medaille natürlich ein trauriger Höhepunkt, aber den Trend nach unten sieht man ja schon seit einigen Jahren und kann daher niemanden wirklich überraschen.

    Die Probleme dahinter sind sicher vielfältig, so dass es nicht den einen Stein gibt, den es umzudrehen gilt und alles läuft.

    Aber Sport funktioniert mMn nur mit einem gewissen Leistungsgedanken und einer gewissen Bereitschaft auch weiterzumachen, wenn es mal schwierig wird.

    Ersteres wird mehr und mehr beschnitten in Deutschland und Kindern aberzogen und Letzteres gibt es doch heutzutage auch immer weniger:

    Ich gehe mit einem Kumpel 1x die Woche 2h Tennis spielen. Folgendes beispielhaftes Gespräch zwischen Eltern und Trainern (die dort wirklich gerade für Kids super viele und gute Dinge anbieten) habe ich bestimmt schon 50x gehört: "Ja, der X (= Name des Kindes) würde gerne mal Tennis spielen. Fußball, Judo, Handball, Schwimmen und Basketball war alles nicht das Richtige."

    Und nach zwei Wochen kommen die Kids nicht wieder, weil es dann draußen 15 Grad sind und die Eltern nicht verstehen, wieso man da denn nicht in der Halle spielt, wo es wärmer und überhaupt viel angenehmer ist.

    Wir haben zwar 80 Mio. Menschen in Deutschland, also eine theoretisch bessere Ausgangssituation als andere Länder mit weniger Einwohnern. Aber es gibt halt wenig junge Leute, die bereit sind leistungsorientiert Sport zu betreiben und stattdessen lieber vor dem PC sitzen oder dergleichen - zumal die Anreize im Leistungssport auch nicht wirklich verlockend sind...

  • Grundsätzlich stimme ich dir in dem Punkt zu: Wenn ich wettkampforientiert Sport betreiben möchte, dann brauche ich dafür Durchhaltevermögen und muss mich mit anderen Menschen messen und eben auch Misserfolge einstecken.

    Ob das ein gesamtgesellschaftliches Problem oder ob es überhaupt ein Problem ist, weiß ich nicht. Mir persönlich geht bspw. der leistungsorientierte Gedanke beim Sport ziemlich ab, weswegen ich mich immer nur in Hobbymannschaften bewegt habe. Wenn ich mal Lust habe, kann ich bei einem Hobbyturnier o.ä. mitspielen, wo es im Zweifel aber auch eher darum geht eine gute Zeit zu haben. Im normalen Ligabetrieb bin ich nicht glücklich geworden. Deswegen finde ich es wichtig, dass da für beide Seiten, also Hobb-y und Leistungssport Möglichkeiten bestehen.

    Bruder Zebedäus

  • Über die Diskussion im Jugendfußball lache ich mich kaputt, weil da schon wieder solche Wortführer und Baumschubser wie Baumgart am Werk sind, die natürlich alles ablehnen, was nicht "Gras fressen und Kämpfen ab der F-Jugend" heisst. Über das Funino - Konzept kann man noch mal separat reden. Das ist ein ganz anderes Trainings-didaktisches Thema.

    Aber das sogar ein sonst so "harmloser" Vertreter seiner Zunft wie Busemann sich SO klar äußert hinlänglich der sich immer weiter in der Gesellschaft verankernden "Leistungsfeindseligkeit", ist schon ein klares Zeichen

    https://www.focus.de/sport/leichtat…_203063586.html

    Vor allem hat er selbst mit Glück gerade 2x im Leben bei den "Erwachsenen" erreicht. :D Auch die fabulierten 10 Medaillen, hat man vor 20 Jahren nicht erreicht, das ist schon einen Tick länger her.

    Witzig ist ja, dass das keine neue oder super spontane Entwicklung in Deutschland ist, sondern eine Denke, die schon seit Jahren vorherrschend ist. Entsprechend ist es jetzt mit keiner einzigen Medaille natürlich ein trauriger Höhepunkt, aber den Trend nach unten sieht man ja schon seit einigen Jahren und kann daher niemanden wirklich überraschen.

    Jo eigentlich wird seit ich Sport verfolge, immer nur darüber berichtet, wie enttäuschend das Abschneiden der Deutschen ist. Damals gab es wenigstens noch ein paar Medaillen, jetzt geht man mitunter leer aus. :D

    Wir haben zwar 80 Mio. Menschen in Deutschland, also eine theoretisch bessere Ausgangssituation als andere Länder mit weniger Einwohnern. Aber es gibt halt wenig junge Leute, die bereit sind leistungsorientiert Sport zu betreiben und stattdessen lieber vor dem PC sitzen oder dergleichen - zumal die Anreize im Leistungssport auch nicht wirklich verlockend sind...

    Also das sehe ich jetzt eher nicht so. Kann mir vorstellen, dass bestimmte Sportarten einfach nicht so beliebt sind,

  • Vor allem hat er selbst mit Glück gerade 2x im Leben bei den "Erwachsenen" erreicht. :D Auch die fabulierten 10 Medaillen, hat man vor 20 Jahren nicht erreicht, das ist schon einen Tick länger her.

    Jo eigentlich wird seit ich Sport verfolge, immer nur darüber berichtet, wie enttäuschend das Abschneiden der Deutschen ist. Damals gab es wenigstens noch ein paar Medaillen, jetzt geht man mitunter leer aus. :D

    Also das sehe ich jetzt eher nicht so. Kann mir vorstellen, dass bestimmte Sportarten einfach nicht so beliebt sind,

    Na ja... Deutschland war so um Anno Tuck mal eine Leichtatlethik Nation. Von Klaus Wolfermann, Meyfarth und Willi Wühlbeck, über Heide Ecker Rosendahl bis zu Nils Schumann, Dieter Baumann g Lars Riedel und der zugepumpten Katrin Krabbe.

    Aber speziell in allen Laufdisziplinen rennt Deutschland ja schon seit 20 Jahren konsequent hinterher. Man konnte sich eigentlich nur noch auf die Wurfdisziplinen konzentrieren. Mihambo mag da mal eine außergewöhnliche Ausnahme sein. Aber da kommt ja wohl nix nach.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Na ja... Deutschland war so um Anno Tuck mal eine Leichtatlethik Nation. Von Klaus Wolfermann, Meyfarth und Willi Wühlbeck, über Heide Ecker Rosendahl bis zu Nils Schumann, Dieter Baumann g Lars Riedel und der zugepumpten Katrin Krabbe.

    Aber speziell in allen Laufdisziplinen rennt Deutschland ja schon seit 20 Jahren konsequent hinterher. Man konnte sich eigentlich nur noch auf die Wurfdisziplinen konzentrieren. Mihambo mag da mal eine außergewöhnliche Ausnahme sein. Aber da kommt ja wohl nix nach.

    Jo, ich meinte mehr "inzwischen" nicht mehr so beliebt. Im Fußball hat man ja in jedem Fall mehr ein Ausbildungsproblem, als dass es an Kindern mangelt, die Leistungssport betreiben wollen.

    Edit: und ich glaub das "zugepumpt" kannste vor all deine Namen schreiben. :D

  • Grundsätzlich stimme ich dir in dem Punkt zu: Wenn ich wettkampforientiert Sport betreiben möchte, dann brauche ich dafür Durchhaltevermögen und muss mich mit anderen Menschen messen und eben auch Misserfolge einstecken.

    Ob das ein gesamtgesellschaftliches Problem oder ob es überhaupt ein Problem ist, weiß ich nicht. Mir persönlich geht bspw. der leistungsorientierte Gedanke beim Sport ziemlich ab, weswegen ich mich immer nur in Hobbymannschaften bewegt habe. Wenn ich mal Lust habe, kann ich bei einem Hobbyturnier o.ä. mitspielen, wo es im Zweifel aber auch eher darum geht eine gute Zeit zu haben. Im normalen Ligabetrieb bin ich nicht glücklich geworden. Deswegen finde ich es wichtig, dass da für beide Seiten, also Hobb-y und Leistungssport Möglichkeiten bestehen.

    Ja, absolut - da hast du natürlich Recht!

    Es braucht beides und es ist natürlich auch total okay, wenn jemand Sport als reines Hobby ohne Wettkampfgedanken betreibt und damit zufrieden ist - gar keine Frage!

    Aber im Umkehrschluss dann einfach den Leistungsgedanken zu eliminieren bei Kids und zu sagen spielt nur um Spaß zu haben, der Rest kommt dann später... - ist für mich auch nicht der richtige Weg bzw. ein Weg der aus meiner Sicht mit eher dazu führen wird, dass man halt im internationalen Vergleich eher chancenlos bleibt.

  • Ich möchte euch zu diesem Thema den sportlichen Lebenslauf einer deutschen mehrfachen Olympiateilnehmerin erzählen ohne ihren Namen zu verraten.

    Die Eltern der Sportlerin sind als Schiffsflüchtlinge nach Deutschland gekommen und haben sich eine Existenz aufgebaut die der Sportlerin erlaubten Leistungssport betreiben zu können und zu müssen. Durch die Flucht der Eltern und deren daraus ereilte Schicksals und des erforderlichen Fleißes um eine selbsterhaltende Existenz aufzubauen und vieles aufholen zu müssen, färbte dies auch auf die Erziehung des Kindes ab. Im jungen Alter stand das Kind täglich um 5:15Uhr auf, ging zum Training, zur Schule und zum Training. Kam 18Uhr nach Hause zum Abendessen und dann an die Hausaufgaben bis tlw. 23Uhr. Freizeit und soziales Leben abseits von Schule und Turnen gab es nicht. Nach der Schule bestimmte der Sport weiterhin ihr Leben. Das nebenher noch ein Studium mit Masterabschluss in tech Biologie gemacht wurde um eine Lebensgrundlage nach dem Sport zu haben, sei nur am Rande erwähnt. Die Olympiateilnehmerin und zweifache EM-Bronzegewinnerin war in dem tagtäglichen stundenlangen Training nicht nur jedweden Entbehrungen und enormen Leistungsdruck ausgesetzt. Hinzu kam eine durch die Trainerin geforderten Gewichtsreduzierungen die zu einer jahrelangen Bulimie führte. Trotz zweifacher Kreuzbandrisse kämpfte sich die Sportlerin stets zurück an die dt Spitze ihrer Sportart.

    Zur Unterstützung:

    Zum damaligen Zeitpunkt, ihre Schule beendete sie 2009, war mit ihre Sportart keine durch Polizei oder Bundeswehr geförderte Sportkarriere möglich. Sie musste sich selbstständig Sponsoren suchen. Angebote dahingehend sind rar, da vor allem die "Dampfwalze Fussball" (ihr Zitat) alles verschlingt. Angebote von Sponsoren sahen u.a. so aus, dass ein Energieriegelhersteller ihr zur Werbung seiner Produkte ein Paket Energieriegel als Angebot unterbreitete. Zu dem damaligen Zeitpunkt war sie bereits Olympiateilnehmerin gewesen. Aufgrund mangelnder Förderung und ihrer freiwilligen gezielten Ausrichtung auf Sport und Studium lebte die Frau noch bis zum 31.Lebensjahr bei ihren Eltern.

    Warum ich euch das sage?

    Ihre Entbehrungen bei der gegenüberstehenden Mangel an Sportförderung zeigen doch ganz deutlich auf, dass die Anerkennung ihrer Entbehrung, ihrer Anstrengungen und ihre Leistungen in einem einzigen Missverhältnis zu Förderung stehen. Egal ob staatlich oder durch Investorenunterstützung. Dass sich das in einer weltweiten Professionalisierung des Spitzensports aufgrund der Umstände in Dtl zu einem Wegbruch der Weltspitze führt ist doch mehr logisch als überraschend.

    Der Spagat der Förderung abseits des Fußballs zwischen Breiten- und Spitzensportunterstützung ist schon längst nicht mehr ausreichend hinzubekommen. Egal ob für SportlerInnen, BetreuerInnen oder des Trainerstabes. Die Unterstützungsleistung der allermeisten sind EKLATANT.

  • Aber Sport funktioniert mMn nur mit einem gewissen Leistungsgedanken und einer gewissen Bereitschaft auch weiterzumachen, wenn es mal schwierig wird.

    Meinst du wirklich Sport? Oder hast du das "Leistung-" vergessen?

    So wie es da steht und in Verbindung mit "früher war das besser":

    Ersteres wird mehr und mehr beschnitten in Deutschland und Kindern aberzogen und Letzteres gibt es doch heutzutage auch immer weniger:

    ...würde ich deutlich widersprechen. Wenn es darum geht, bei internationalen Wettbewerben ganz oben zu stehen, dann wahrscheinlich ja. Das geht nicht ohne Spitzensportförderung, nicht ohne Entbehrungen, nicht ohne auch mal über die eigenen Grenzen gehen. Aber ist/sollte das das (oberste) Ziel sein? Oder sollte es eher darum gehen, möglichst viele Kinder und Jugendliche dazu zu bewegen, sich zu bewegen? (Stichwort: Rauchen, rumhängen, rumdaddeln)

    "Leistungsfeindlichkeit" als Beschreibung für den aktuellen Zustand ist da schon ein harter Begriff und auch nicht ganz zutreffend. Ich erlebe eher ein "Ergebnisse sind nicht die oberste Priorität". Und dem kann ich eine Menge positives abgewinnen. Denn ein "Ergebnisse sind super wichtig" führt dazu, daß Menschen dem Sport fernbleiben, welche eigentlich Spaß daran haben könnten.

    Um das mal an ein paar persönlichlichen Beispielen fest zu machen:

    Ich habe bis zu D-Jugend Handball gespielt. Ich habe dann aufgehört, weil ich körperlich nicht mit den anderen mithalten konnte (schmächtig und klein) und auch nicht unbedingt der supertalentierteste war. Wenn einem das vom Trainer dann permanent aufs Brot geschmiert wird und sich auch darin auswirkt, dass man an Spieltagen immer nur zuschaut und wenn man dann doch einmal zwei Einsatzminuten bekam, dann auch nur bei eindeutigen Spielständen, dann ist das nicht motivierend. Ich habe halt keine Leistung gebracht. Andere aus der Mannschaft sind dann ausgestiegen, als das Konditionstraining regelmäßig mit Kotzen hinterm Busch aufgehört hat. Aber wer das nicht erträgt, hatte da halt nichts verloren. Sport war dann für mich nur noch regelmäßiges Kicken mit Klassenkameraden. Das war leistungsmäßig auch eher "Mäh" aber ohne dass einem ständig zu verstehen gegeben wird wie scheisse man ist, war das irgendwie doch ganz nett. Halbwegs organisierter Sport ist dann erst an der Uni zurückgekommen, weil mich eine Sportart gefunden hat, welche auf jeder Ebene das Miteinander teamübergreifend auf eine höhere Stufe gestellt hat, als das Ergebnis oder den Erfolg (Schade, das wir uns da nie begegnet sind BruderFrings)

    Und um den Bogen zum hier und jetzt zu spannen, wo alles so mies ist:

    Meine Töchter schwimmen beide mehr als 2 mal die Woche im Verein und gehen 2 mal klettern. Blöderweise ist gerade die große knapp 20 cm kleiner als der Durchschnitt in ihrem Alter. Das ist für beide Sportarten eine Riesenhandicap. Sie wird aufgrund dieser Tatsache niemals mit gleichaltrigen mithalten können. Sie wird niemals auch nur den Mü einer Chance haben. Trotzdem geht sie gerne zum Training, nimmt gerne an Wettkämpfen teil. Und das liegt vor allem daran, dass dort allen das Gefühl gegeben wird, dass das Ergebnis oder die Leistung an zweiter Stelle steht.

    Wenn ihr da jedes mal das Gefühl gegeben würde, sie würde keine Leistung bringen, ist schlecht usw. wäre sie vielleicht auch nicht mehr dabei. So wie ich damals. Und ich war weiß Gott nicht der einzige. Die in meinem Umfeld, die damals ihren Sport über die D- C- Jugend weiter betrieben haben hatten eins gemeinsam: Talent und/oder gute körperliche Vorraussetzungen. Wer das nicht hatte, ist still und heimlich in Nischen ausgewichen oder hat sich vor den PC gesetzt. :hinterha:

    Aber im Umkehrschluss dann einfach den Leistungsgedanken zu eliminieren bei Kids und zu sagen spielt nur um Spaß zu haben, der Rest kommt dann später... - ist für mich auch nicht der richtige Weg bzw. ein Weg der aus meiner Sicht mit eher dazu führen wird, dass man halt im internationalen Vergleich eher chancenlos bleibt.

    Die Frage ist ja, was ist wichtiger?

  • Pinni

    Die Diskussion drehte sich ja darum, warum Deutschland im Sport immer weiter abgehängt wird im internationalen Vergleich. Eine Wertung was wichtiger ist - also möglichst viele Kinder in Bewegung zu bringen oder Medaillen zu gewinnen habe ich ja gar nicht getroffen.

    Meine Aussage war, dass der aktuelle Weg halt dazu führt, dass der Leistungsgedanke mehr und mehr verschwindet und dass das ein Grund dafür ist, dass Deutschland in vielen Sportarten leistungsmäßig nur noch Mittelmaß ist.

    BruderFrings hat ja völlig korrekt schon vor dir darauf hingewiesen, dass es beide Wege geben muss und beides wichtig ist - Sport als Hobby, so wie du es auch beschreibst. Aber gleichzeitig bin und bleibe ich der Meinung, dass es nicht zielführend ist den Leistungsgedanken aus dem Sport komplett zu streichen.

    Du hast die Erfahrung gemacht, dass die Mentalität "Ergebnisse sind super wichtig " eher nicht zum Ziel führt und dich und deine Kids eher vom Sport wegtreiben würde bzw. weggetrieben hat.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Mentalität ein riesen Ansporn sein kann sich täglich verbessern zu wollen, dazu führt, dass man sich "an den Sport bindet" und einen zu starken Leistungen treiben kann, was ich beim "wir spielen jetzt einfach mal so und haben Spaß" zumindest mal in dem Maße in Frage stellen würde.

    Ich denke BruderFrings hat es sehr gut ausgedrückt. Es braucht beide Säulen und Möglichkeiten Sport zu treiben. Als Hobby, ohne Leistungsgedanken mit dem Ziel Leute in Bewegung zu bringen, gegen Rauchen etc. wie du es auch beschrieben hast.

    Dann aber auch die Möglichkeit Sport auf Leistung auszuüben, sich vergleichen und stetig verbessern zu wollen. Und das wird meinen persönlichen Beobachtungen nach heutzutage eher zurückgestellt und beschnitten, was dann mit ein Grund (von vielen) für die Null Medaillen ist - die Ausgangspunkt der Diskussion waren.

  • ch denke BruderFrings hat es sehr gut ausgedrückt. Es braucht beide Säulen und Möglichkeiten Sport zu treiben. Als Hobby, ohne Leistungsgedanken mit dem Ziel Leute in Bewegung zu bringen, gegen Rauchen etc. wie du es auch beschrieben hast.

    Dann aber auch die Möglichkeit Sport auf Leistung auszuüben, sich vergleichen und stetig verbessern zu wollen. Und das wird meinen persönlichen Beobachtungen nach heutzutage eher zurückgestellt und beschnitten, was dann mit ein Grund (von vielen) für die Null Medaillen ist - die Ausgangspunkt der Diskussion waren.

    Das beides möglich sein muss, keine Frage. Aber warum muss die Leistung von der Öffentlichkeit finanziert werden? Lass das Mäzene tun, Sponsoren, Privatpersonen, Sportverbände durch ihre Mitglieder. Was genau hat der durchschnittliche Steuerzahler davon, dass einem Biathleten Förderung zukommt? Warum muss es eine nationale Tragödie sein, wenn die Leichtathleten keine Medaille holen? Klar, den einzelnen Sportlern gönne ich den Erfolg, aber ob man jetzt im Medaillenspiegel zweiter ist oder achter, geschenkt. Ich habe früher jeden Wettbewerb gefeiert, wo nicht nur ein neuer Welt- oder Landesrekord in den Ergebnissen aufgeführt wurde, sondern auch ein "PB" angezeigt wurde, egal bei welcher Platzierung oder welcher Nation. Das hat gezeigt, dass die Person es geschafft hat, zum richtigen Zeitpunkt eine persönliche Bestleistung abzurufen, und das kann und sollte man würdigen.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Das beides möglich sein muss, keine Frage. Aber warum muss die Leistung von der Öffentlichkeit finanziert werden?

    Auch die Frage darf man berechtigterweise stellen. Aber das ist ja dann wieder das nächste Problem, warum Deutschland hinterherhinkt und ich habe nicht gesagt, dass ich der Meinung bin, dass die Öffentlichkeit das finanzieren sollte.

    Es ging um Gründe, warum Deutschland eben null Medaillen holt und dass die Tatsache das Deutschland keine Medaillen mehr holt eigentlich niemanden überraschen sollte, eben wegen diverser Gründe (fehlende/r Leistungsgedanke/- bereitschaft, miese finanzielle Förderung, etc.).

    Adi hat es ja sehr eindrucksvoll geschildert und ich wage zu behaupten, dass so ein Weg kein Einzelfall ist (vielleicht in dem Extrem schon, aber im Prinzip läuft es genauso, wenn du ganz nach oben willst. Über persönlichen Einsatz und Aufgabe vieler/aller anderen Dinge). Die Förderung in Deutschland ist einfach unterirdisch und kaum ein Sportler abseits vielleicht einer handvoll Sportarten käme da ohne externe Geldquellen/Unterstützung wirklich gut über die Runden.

    Ob man das aus der Allgemeinheit finanzieren sollte? Weiß ich nicht. Ich finde schon, dass man da mehr und es vor allem besser machen könnte. Wenn ich sehe was für ein Quatsch alles aus der öffentlichen Hand finanziert wird, wäre es mMn da besser aufgehoben.

    Aber ich war auch lange im Sport zuhause (ohne Profisportler gewesen zu sein) und habe davon teilweise gelebt (nicht von öffentlicher Förderung, bevor ein falscher Eindruck entsteht, sondern von Sport und dem Konsum von Sport durch die Öffentlichkeit) und viel erlebt und gesehen - von daher sollte meine Sichtweise nicht wirklich verwundern.

    Aber ich kann jeden verstehen, der damit nichts zutun hat, der sagt man solle keinen Cent dafür ausgeben, sondern das in Bildung und Co stecken. Ist halt eine Frage des eigenen Fokus und der persönlichen Sichtweise.

    Aber da es um Gründe für die wenigen Medaillen ging in der Diskussion ist es ja nicht zielführend zu sagen 'scheiß auf Medaillen, so lange jeder sein Bestes gibt' (übertragen formuliert).

    Also klar, kann auch das jeder gerne so sehen - aber dann brauchen wir auch nicht mehr über Medaillen diskutieren, weil du dann eben auch in Zukunft keine holen wirst mit der Einstellung...

  • Das beides möglich sein muss, keine Frage. Aber warum muss die Leistung von der Öffentlichkeit finanziert werden? Lass das Mäzene tun, Sponsoren, Privatpersonen, Sportverbände durch ihre Mitglieder.

    Welcher Sponsor will da ernsthaft Geld reinstecken. Was dann passiert, hat man ja auch beim Rugby mit Caprisonne gesehen. Mäzen und vorher. Verband überwerfen sich und man steht wieder genau so da wie vorher. Alles außer Fußball ist Randsportart in Deutschland. Handball, Basketball und Eishockey stehen da ein wenig besser da, sind aber finanziell auch nicht gerade stabil - vom Football ganz zu schweigen.

    In den USA hat man auch ganz andere Möglichkeiten von solcher Förderung mit den Trainingszentren und College-Sport.

    Ich bin da nicht gegen deinen Vorschlag und würde es auch vorziehen, dass Spitzensport professionalisiert ist, aber mir fehlt der Glaube, dass es da genug Big Spender gibt um das zu finanzieren.

    Beim Breiten/Amateursport soll der Spaß im Vordergrund stehen und vor allem im Jugendbereich der Spaß an der Freude. Warum braucht es in der D- bis F-Jugend eine Meisterschaft? Genau dort setzt ja Funino an. Der Leistungsgedanke wird da aber auch nicht komplett abgeschafft, wenn man sich mal ernsthaft mit dem Ansatz beschäftigt.

    Neuer Kinderfußball: Die größten Irrtümer
    Keine Torhüter*innen, "Funino" und die Betreuung am Spieltag – FUSSBALL.DE nennt die größten Irrtümer und erklärt die neuen Regelungen im Kinderfußball.
    www.fussball.de

    Der Podcast vom von Sport inside klärt dazu auch auf:

    https://www1.wdr.de/mediathek/audi…ssball-100.html

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Welcher Sponsor will da ernsthaft Geld reinstecken.

    Ganz einfach, wenn sich keiner findet, muss man halt mit dem leben, was sonst reinkommt, und versuchen, daraus das beste zu machen. Mehr ist dann halt nicht möglich, wo ist dabei das Problem? Warum sollen da öffentliche Gelder reingesteckt werden, damit Individuen Leistungssport betreiben können? Dann hat Deutschland eben keine Weltspitzenfaustballer, Mikadospieler oder Rugbymannschaft. Ist außer für die Betroffenen doch kaum tragisch, oder?

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
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    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Die Sportler die bei der WM 5., 8., 12. werden reissen sich doch genauso den Arsch auf. Um dann zu hoeren, dass nur Medallien zaehlen.

    Am fehlenden Leistungswillen liegt das nicht, es gibt genug Leute die bereit sind die zu bringen.

  • Jetzt haben wieder alle gejammert, aber irgendwie liefert nun nach der Eishockey-Nationalmannschaft auch die im Basketball ab :madness .

    Vielleicht schafft man es nicht mit Einzelleistungen oben mitzuhalten (was ich persönlich auch außerhalb von Triathlon als nicht relevant bzw. interessant erachte), aber im Mannschaftssport schaut es doch nicht so schlecht aus. Dieses alte "Höher, schneller, weiter" ist doch irgendwie ausgenudelt, die Fortschritte minimal wenn überhaupt vorhanden. Dagegen ist im Mannschaftssport ne ganz andere Dynamik dahinter, gibt es viel mehr Möglichkeiten (neben besserem Material oder Medikamenten :hinterha:).

  • Heute beginnt der Cricket ODI World Cup in Indien mit dem Rematch des Finals von 2019 England gegen Neuseeland. Bis Mitte November gibt es täglich mindestens ein Spiel, ein Highlight wird am Samstag 14. Oktober Indien gegen Pakistan vor 130.000 Zuschauern sein.

    Wer es gucken will braucht Yupp.tv, 25 Euro kostet das Streaming Paket für den World Cup (https://www.yupptv.com/).

  • Ironman Hawaii

    Seit diesem Jahr hat man ja die Männer und Frauen gesplittet. Die Männer liefen Anfang September in Nizza und heute Nacht läuft der Ironman der Frauen auf Hawaii.

    Die abonnierte Zweitplatzierte (insgesamt 4 Mal) Lucy Charles-Barcley (GB) hat heute vom Start weg die Führung übernommen und ist auf beeindruckende Weise zum nie gefährdeten Sieg geschwommen, geradelt und gelaufen.

    In mittlerweile gutgewordener Tradition wird auf dem Podest deutsch gesprochen. Anna Haug mit PB auf Hawaii ist Zweiplatzierte. Auf Platz 3 kommt die nächste Deutsche Laura Philipp, die ca 5km vor dem Ziel die nur noch gehende Amerikanerin Taylor Knibb, die als Rookie teilnahm, kassierte. Ex-Dominatorin Daniela Ryf wurde starke Fünfte.

    Wie immer bin ich fasziniert wie kurzweilig von der Moderation vom hr. Dieses Mal mit dem sehr sympathischen Ex-Triathlet Sebastian Kienle als Experte.

  • Aktuell läuft das ODI-Cricket Finale zwischen Australien und Gastgeber und Favorit Indien. Während das Gruppenspiel recht eindeutig für Indien ausging (Australien hatte nur 199 Punkte vorlegen können bis 10 Schlagmänner aus waren) sieht es für Indien in ihren Inning bisher gar nicht so gut aus. Run Rate von 4,8 und 8 Outs nach 46 Overs und 220 Punkten (von maximal 50 oder 10 Schlagmänner out), Wird spannend ob Australien das packen kann.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • 240 nach 50 Overs ist machbar für die Aussies.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Australien hat sicherlich den Vorteil, aber lass Bumrah und die Bowler mal zwei Wickets im Powerplay machen und dann kann es noch einmal eine andere Dynamik mit 100.000 Zuschauern im Rücken nehmen. Bei Kohlis Wicket war das Stadion ganz schön leise und das kann auch in die andere Richtung ausschlagen.

  • Halbzeitshow ist aber besser als beim Superbowl :thumbsup:

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Wo kann man da sehen?

    Im Internet :hinterha: auf Streams im Graubereich.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Indien hat eigentlich nur noch eine Chance, wenn sie die Schlagmänner alle aus bekommen.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer