Adrian Peterson wegen Kindesmisshandlung angeklagt!

  • das erste was ich da raus lese:

    Wieviele Kinder hat der Kerl eigentlich? Von denen er weiss und die die er noch nicht kennt. Die Anonymen können sich glücklich schätzen, werden wenigstens nicht ausnahmslos alle verkloppt von jemandem der quasi jedem Erwachsenen dieser Welt körperlich überlegen ist. Perfektes Beispiel der Peterson für den alten Fussballerspruch: was man nicht im Kopf hat, das hat man in den Beinen.

    Du meinst "zwischen den Beinen"....
    Das trifft es in dieser Angelegenheit ganz gut. Geld und Spiele halt. NFL ist für mich fast nur noch wie ein interessantes Viedeogame. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus.

    Am Borsigplatz geboren.

  • Vergiss mir Trevis Henry nicht:nono:
    Der hat 9 Kinder von 9 Frauen hat um dann von der 10 Zwillige bekommen:tongue2:

    Da hat AP noch was zu tun. :hinterha:

    Von daher auch gut das die Vikings ihn wieder spielen lassen. Kann er weder seine jetzigen Kinder schlagen / noch neue zeugen :hinterha:

    ... und stattdessen Geld für die Unterhaltsansprüche der Kinder und ggf. Mütter verdienen :hinterha:

  • Was ich nicht nachvollziehen kann, ein Mann schlägt seine Frau ko und er ist der grösste Penner auf der Welt.
    Dann kommt einer und prügelt sein Kind grün und blau und man geht zur Tagesordnung über?

    Wie komisch ist das denn? Da könnte man ja jetzt sogar noch sagen die Frau hätte sich ja wenigstens bissl wehren können. Aber ein 4 Jähriger kann das ja nicht, obwohl vielleicht hat er ja auch angefangen. Das will mir nicht in den Kopf wie das eine schlimm sein kann, das andere aber noch fast ok sein kann.

    sehe ich übrigens genau so. ich meine sogar, dass es keine rolle spielen dar, ob einer eine frau, ein kind oder einen mann schlägt. das ist alles nicht tolerabel und da gibt es keinen Spielraum.

    Thank you 62

  • Vikings deactivate Adrian Peterson indefinitely

    Zitat von nfl.com

    Upon further consideration, the Minnesota Vikings have decided running back Adrian Peterson will not remain an active member of the team during his current legal trouble.

    Less than two days after activating Peterson for Sunday's game in New Orleans, the Vikings reversed course by releasing a statement early Wednesday explaining that Peterson will be placed on the Exempt/Commissioner's Permission list. That will require Peterson to remain away from all team activities while he takes care of his legal proceedings.

    http://www.nfl.com/news/story/0ap…on-indefinitely

    Was mich an der Sache am meisten stört und gleichzeitig schockiert ist dass Peterson scheinbar überhaupt nicht bewusst war wie "falsch" das war was er seinem Kind/seinen Kindern angetan hat. Falls bei ihm tatsächlich ein Unrechtsbewusstsein eingesetzt hat, dann erst nach dem medialen Aufschrei.
    Unfassbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Raider11 (17. September 2014 um 09:49)

  • Ich weiß, das ist jetzt undifferenziertes Schwarzweißdenken von mir, aber manchmal fände ich es total hilfreich, von jedem NFL-Spieler – ach was, von jedem Menschen, mit dem ich in irgendeiner Weise zu tun habe – die Antwort auf eine einzige Frage zu kennen. Das würde das Leben insofern vereinfachen, dass ich gleich mal eine ganze Menge Leute ruhigen Gewissens als Arschloch abstempeln könnte.

    Die Frage könnte zum Beispiel lauten: Wie stehst du dazu, wie Adrian Peterson mit seinen Kindern umgeht? Und zu den Leuten, die ich aufgrund ihrer Antwort als Arschloch abstempeln würde, zählt zum Beispiel Reggie Bush.

  • auch er hats scheinbar nicht verstanden,

    ja, diese form der erziehungsmethoden mögen früher gängiger standard gewesen sein, aber heißt das daß es das heute immer noch sein muß?

    auch hier gilt scheinbar das eigene moralische roß auf dem man sitzt ala, "na wenn es mir nicht geschadet hat, dann schadet es meinen eigenen kindern gewiss auch nicht" ...

    falsch!


    es muß in der heutigen zeit andere mittel und wege geben um sein kind zu disziplinieren, wie kann man einerseits für keine gewalt gegen frauen werben wenn man gleichzeitig hand an das eigene kind anlegt??

    diese zeiten sollte man auch im tiefsten texas, oklahoma oder was weiß ich wo hinter sich gelassen haben, auch wenn an solchen orten sicher auch im bezug auf andere zwischenmenschliche themen die zeit mitunter still zu stehen scheint.

  • Es ist ja vor allem wieder das Hin und Her was die NFL/Vikings so schlecht aussehen lässt. Wir sind inzwischen beim 3. Schwenker und mindestens ein finales Urteil muss ja noch kommen.

    Man bringt sich hier leider technisch in unsichere Gewässer. Ein Sperre der NFL oder durch den Vertreter Vikings ist momentan ein Urteil zum Thema Kindererziehung, weils noch kein juristisches Urteil zum Thema gibt ob das jetz wirklich strafbar war was AP gemacht hat. Die NFL/Vikes können aber das Urteil auch nicht abwarten, weil die Mühlen der Justiz auch in den USA langsam mahlen. Wenn sie ihn bis zum Urteil vorsichtshalber erstma nicht spielen lassen wollen ist die Saison zu Ende für ihn und in der offseason könnte rauskommen: unschuldig, alles im Rahmen... usw. und wie steht die NFL dann da vor ihrem doch eher konservativem Publikum? Andererseits könnte die NFL sagen: "4 Spiele Sperre", Peterson steht dann lange vor dem Urteil wieder auf dem Feld. Wenn dann aber das Urteil lautet "schuldig und Knast", dann haben sie nem verurteilten Kindesmisshandler nochmal ne schöne Städtetour mit NFL-Reisen gesponsort und ihm noch ein paar Milliönchen in die Tasche gewirtschaftet.
    Diese Abwesenheit von Planungssicherheit für die NFL durch das fehlende juristische Urteil ist das Problem, auch unter dem Gesichtspunkt das so ein Prozess unendlich hinausgezögert werden kann, wenn das im Interesse des gutbetuchten Angeklagten liegt. Ich muss da ehrlich zugeben das ich nicht in der Haut der Entscheider stecken will, egal wie man entscheidet: irgendjemand wird sich angepiept fühlen.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Klar, die Vikings und die NFL sind nicht in der Position, ein juristisches Urteil zu fällen oder verwegzunehmen, aber ist das in dem Fall denn überhaupt nötig? Ich finde nein. Für sie sollte es in meinen Augen überhaupt nicht um strafrechtliche Relevanz gehen, sondern allein um die Frage: Soll eine Person, die eingestandenermaßen und ohne erkenntliche Reue systematisch ein Kleinkind ausgepeitscht hat, unsere Organisation repräsentieren oder nicht?


  • Und damit geschieht, braucht es vor allem eins: Aufklärung! Und zwar nicht die Sorte von Bienchen und Blümchen (die auch), sondern in Form von Schulungen. Da kann die NFL mit gutem Beispiel voran gehen, in dem sie eben bei ihrem Rookie Symposium auch dieses Thema auf die Tagesordnung bringt.

    Das hat übrigens nichts mit 'tiefstem Texas' oder Oklahoma zu tun, sondern schlicht damit, dass viele aus den ärmsten (und gefährlichsten) Gegenden kommen. Und da scheint es wohl die Meinung zu geben, dass "mein Kind sonst auf die schiefe Bahn gerät (oder eben als Leiche endet), wenn ich ihm nicht einbläue, wie es sich zu verhalten hat, notfalls mit harschen Maßnahmen."

    Und wenn die Highschools und Colleges da unfähig sind, diese Themen auf den Lehrplan zu bringen, dann muss eine Organisation wie die NFL hier eben eingreifen.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Was bin ich angenervt von dieser Denkweise ...

    stellt sich doch auch keiner hin und sagt:

    "Hey mein Vater hat meine Mutter sexuell mißbraucht, scheint ihr nicht geschadet zu haben also kann ich meine Frau auch schänden"

    "Mein Großvater hat in der SS die Juden getötet - gibt ja jetzt wieder genug, hat denen nicht geschadet. Kann ich ja auch welche umbringen"

    Ich stell seine Tat nicht damit auf eine Stufe aber es ist doch genau dieser Gedankengang.

    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

    People all over the world (everybody)
    Join hands (join)
    Start a love train, love train

  • sonderlich gut sieht das front office des teams dabei aber auch nicht aus:

    http://deadspin.com/gm-makes-absur…-bac-1635032012

    Der Artikel trifft den Nagel auf den Kopf. Zitat:

    Zitat

    In May of 2012, the team cut running back Caleb King after he was arrested on suspicion of third-degree assault. In November of 2013, cornerback A.J. Jefferson was cut just hours after being arrested for alleged domestic assault. And in February of this year, linebacker Erin Henderson was cut after his DUI arrest.

    The only difference between these players and Adrian Peterson, aside from the fact that they were cut for arrests rather than indictments, is that none of them are franchise players. The Vikings had nothing to gain by keeping them around, but got to score some free PR points by "taking a stand" and releasing them. This might lead one to believe that the Vikings' decision to play Peterson this week has more to do with their hope to win a football game than it does anything else. Spielman disagrees [...]

    Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, wenn es sich um einen Superstar wie AP handelt. Ohne den öffentlichen Druck (Es hat sich ja sogar der Governor von Minnesota eingeschaltet und gefordert ihn zu suspendieren), wäre nämlich gar nichts passiert, weil man ihn auf dem Feld braucht. Sportlich ist das nachvollziehbar, menschlich aber unentschuldbar. Man gibt ihm als Menschen einen höheren Wert als "schlechteren" Spielern.

    Würde es sich bei der ganzen Sache um irgend einen 3rd-stringer handeln, würde es erstens die Öffentlichkeit nicht so interessieren und zweitens wäre er wohl ziemlich schnell ganz weg vom Fenster. So funktioniert Recht und Unrecht aber nicht :madness


  • Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!


    Tut sie natürlich nicht, aber allein mit Strafe löst du dieses Problem nicht. Hier braucht es Aufklärung, Schulung, Beratung!

    Der Unterschied zur Rice Sache ist der. Ray Rice weiß, dass es falsch ist, eine Frau zu schlagen. Das gibt er selber zu:

    Zitat

    “My actions were inexcusable. That’s something I have to live with the rest of my life,” said Rice, referring to a February altercation that was caught on video that shows him dragging his unconscious then-fiancee (and now wife) Janay Palmer out of an Atlantic City elevator after he allegedly punched her during an incident in which she admitted to have also played a role.

    “The pain that I’m talking about living with is that, is waking up every day, and my daughter’s 2 years old now. I have a little girl who’s very smart, very intelligent and one day she’s going to know the power of Google and me having to explain that to her, what happened that night,” Rice said.

    Peterson allerdings ist der Auffassung, dass er das Richtige tut, wenn er sein Kind diszipliniert:

    Zitat

    "I am someone that disciplined his child and did not intend to cause him any injury," the statement reads. "No one can understand the hurt that I feel for my son and for the harm I caused him. My goal is always to teach my son right from wrong and that's what I tried to do that day."

    Peterson explained that he was disciplined as a child in the same way as he disciplined his son, and that "I could have been one of those kids that was lost in the streets without the discipline instilled in me by my parents and other relatives."


    Das ist der gewaltige Unterschied zwischen den beiden Fällen. Und ich bin mir sicher, Peterson ist nicht der einzige, der so denkt. Deswegen muss man hier zu den Leuten hingehen und ihnen sagen: "Leute, das geht anders. Ihr seid hier im Irrtum und ihr schadet eurem Kind mehr, als dass ihr ihm hilft." Aber dazu muss man dieses Thema auf die Tagesordnung bringen, gerade bei den ärmsten Bevölkerungsschichten.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Genau... "gerade bei den ärmsten Bevölkerungsschichten". Denn in Mittelstand und darüber kommt so etwas natürlich nicht bzw. fast nicht vor. :rolleyes:

  • Genau... "gerade bei den ärmsten Bevölkerungsschichten". Denn in Mittelstand und darüber kommt so etwas natürlich nicht bzw. fast nicht vor. :rolleyes:

    Das habe ich nirgends gesagt. Nur gibt es im Mittelstand (und ich denke da gibst du mir auch recht) mehr Möglichkeiten sich zu informieren, sei es übers Internet, sei es über Medien, sei es über andere Quellen, denn in den tiefsten Slums. Oder siehst du das anders?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Das habe ich nirgends gesagt. Nur gibt es im Mittelstand (und ich denke da gibst du mir auch recht) mehr Möglichkeiten sich zu informieren, sei es übers Internet, sei es über Medien, sei es über andere Quellen, denn in den tiefsten Slums. Oder siehst du das anders?

    Kurz: ja. Gerade Internet ist überall. Auch TV dringt in JEDE gesellschaftliche Ritze.

  • Komische Vorstellung des FO der Vikes. Erst aktivieren sie ihn, dann hagelt es massive öffentliche Schelte und nun deaktiviert man ihn wieder. Das hätte man seitens der Vikings deutlich souveräner und besser abwickeln können.
    Ich hoffe doch nun aber, dass sich das Thema hierdurch ein wenig beruhigt und der Sport wieder mehr in den Vordergrund rückt. Zumindest bis die ersten gerichtlichen Termine für Peterson anstehen.
    Insgesamt sehr schwierige Zeiten für die NFL.

    According to AD, Tillman said, “This ain’t college, rook.”

    Peterson said, “We’re about to see.”

    224 yards. Three touchdowns.

  • Kurz: ja. Gerade Internet ist überall. Auch TV dringt in JEDE gesellschaftliche Ritze.


    Das bezweifle ich jetzt dann allerdings. Wo siehst du dann die Ansätze um dieses Problem zu lösen?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Kommt aber drauf an was man da guckt. Scripted Reality oder Ratgerbersendungen.

    Genau und im Internet gilt das noch umso mehr. Die Angehörigen aller Schichten nutzen es, aber leider nutzen sie es in der Regel nicht in einer Art, die auf eine Verbesserung ihres Status, sondern in einer, die auf dessen Reproduktion ausgerichtet ist.

  • Genau und im Internet gilt das noch umso mehr. Die Angehörigen aller Schichten nutzen es, aber leider nutzen sie es in der Regel nicht in einer Art, die auf eine Verbesserung ihres Status, sondern in einer, die auf dessen Reproduktion ausgerichtet ist.


    Also gilt es hier anzusetzen. Einfacher gesagt, als getan offensichtlich ...

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Also gilt es hier anzusetzen. Einfacher gesagt, als getan offensichtlich ...

    Tief verwurzelte und von Generation zu Generation weiter gegebene Überzeugungen zu ändern ist schwierig und geht nicht von heute auf morgen. Beispielsweise war homosexueller Geschlechtsverkehr (zumindest unter Männern) in der BRD bis 1969 nicht nur verboten, sondern verwirklichte sogar einen Straftatbestand. Seit 2001 gibt es die (weitgehend der Ehe gleichgestellte) eingetragene Lebenspartnerschaft. Das ist eine m. E. vergleichsweise schnelle völlige Umkehrung der rechtlichen Verhältnisse (auch wenn ich zugestehe, dass Österreich den gleichen Schritt von 2002 bis 2010 zwar viel später, aber auch viel schneller vollzogen hat), die durch viel Öffentlichkeitsarbeit erreicht wurde. Die wenigstens annähernd vollständige gesellschaftliche Akzeptanz wird wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen.

    Ähnlich ist es vermutlich auch im Rahmen der Kindererziehung. Da sollte man m. E. zweigleisig vorgehen, nämlich einerseits durch allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und andererseits durch individuelle Aufklärung.
    Die individuelle Komponente ist wichtig, setzt aber natürlich voraus, dass der Betroffene auch bereit ist, seine (meist) von den Eltern erlernten Vorstellungen in Frage zu stellen. Das setzt voraus, dass überhaupt ein Problembewußtsein vorhanden ist. Was aus der Sicht des einen ein völlig unerträgliches Verhalten ist, ist aus der Sicht des anderen so selbstverständlich, dass er überhaupt nicht in Erwägung zieht, sich anders zu verhalten.

    An dieser Stelle kann eventuell die Öffentlichkeitsarbeit ansetzen. Leider ist die Lobby von Kindern nicht so groß. Das sieht man - jetzt schweife ich aber ab - schon daran, dass die öffentliche Debatte über "Altersarmut" und "Kinderarmut" im umgekehrten Verhältnis zum Ausmaß des realen Problems steht.

  • In den USA werden solche Themen oft fundamental diskutiert. Wenn einer vor Gericht gestellt wird weil er ein 4jährigens Kind grün und blau schlägt, dann meinen viele man wolle ihnen an das Recht ihre Kinder "notfalls" so zu maßregeln wie sie es für nötig halten. Deswegen ist auch die Idee vielleicht mal nachzuschauen ob jemand psychisch krank ist bevor man ihm ein Automatikgewehr verkauft, nen Angriff auf das Recht aller Waffen zu besitzen. Der logische Umstand das man günstiger bei wegkommt alle zu krankenversichern, anstatt hinterher alle Fälle in der Notaufnahme zu behandeln, ist der sichere Weg in den Sozialismus.

    Deshalb wird auch Peterson ne große Lobby hinter sich haben und Gnade der NFL wenn er vor Gericht freigesprochen wird.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Zitat von [TheDude];1354686

    Hier wird mit zweierlei Maß gemessen, wenn es sich um einen Superstar wie AP handelt. Ohne den öffentlichen Druck (Es hat sich ja sogar der Governor von Minnesota eingeschaltet und gefordert ihn zu suspendieren), wäre nämlich gar nichts passiert, weil man ihn auf dem Feld braucht. Sportlich ist das nachvollziehbar, menschlich aber unentschuldbar. Man gibt ihm als Menschen einen höheren Wert als "schlechteren" Spielern.

    Würde es sich bei der ganzen Sache um irgend einen 3rd-stringer handeln, würde es erstens die Öffentlichkeit nicht so interessieren und zweitens wäre er wohl ziemlich schnell ganz weg vom Fenster.


    ja, diese denke setzt man da fast schon voraus, ist ja (nun leider) ligaweit üblich, nicht nur vikings-spezifisch.

    muß ich ja nur mal vor der eigenen haustür kehren, wäre greg hardy kein solch talentierter spieler hätte man ihn nicht erst jetzt aus dem verkehr gezogen (er hat ja sogar noch das erste spiel absolviert), sondern schon viel früher.

    ein leistungsträger und wichtiger sportlicher bestandteil des teams + darf man auch nicht vergessen, mit einem erst kürzlich erhaltenen monstervertrag, sprich auch dem owner wäre es wohl lieber (ohne ihm etwas unterstellen zu wollen) wenn sein massives investment auf dem feld stehen würde.

    ähnlich siehe ray rice oder adrian peterson, bei allen diesen beispielen wurde der öffentliche druck dann irgendwann so groß daß die jeweiligen verantwortlichen umdachten, aber eben nicht weil bei ihnen plötzlich ein neues unrechtsbewußtsein eingesetzt hätte, sondern weil eben der mediale druck zu groß wurde (und bei den vikes gab es ja diesbezüglich auch schon finanzielle einbußen).

  • Tief verwurzelte und von Generation zu Generation weiter gegebene Überzeugungen zu ändern ist schwierig und geht nicht von heute auf morgen. Beispielsweise war homosexueller Geschlechtsverkehr (zumindest unter Männern) in der BRD bis 1969 nicht nur verboten, sondern verwirklichte sogar einen Straftatbestand. Seit 2001 gibt es die (weitgehend der Ehe gleichgestellte) eingetragene Lebenspartnerschaft. Das ist eine m. E. vergleichsweise schnelle völlige Umkehrung der rechtlichen Verhältnisse (auch wenn ich zugestehe, dass Österreich den gleichen Schritt von 2002 bis 2010 zwar viel später, aber auch viel schneller vollzogen hat), die durch viel Öffentlichkeitsarbeit erreicht wurde. Die wenigstens annähernd vollständige gesellschaftliche Akzeptanz wird wohl noch ein paar Jahre auf sich warten lassen.

    Ähnlich ist es vermutlich auch im Rahmen der Kindererziehung. Da sollte man m. E. zweigleisig vorgehen, nämlich einerseits durch allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und andererseits durch individuelle Aufklärung.
    Die individuelle Komponente ist wichtig, setzt aber natürlich voraus, dass der Betroffene auch bereit ist, seine (meist) von den Eltern erlernten Vorstellungen in Frage zu stellen. Das setzt voraus, dass überhaupt ein Problembewußtsein vorhanden ist. Was aus der Sicht des einen ein völlig unerträgliches Verhalten ist, ist aus der Sicht des anderen so selbstverständlich, dass er überhaupt nicht in Erwägung zieht, sich anders zu verhalten.

    An dieser Stelle kann eventuell die Öffentlichkeitsarbeit ansetzen. Leider ist die Lobby von Kindern nicht so groß. Das sieht man - jetzt schweife ich aber ab - schon daran, dass die öffentliche Debatte über "Altersarmut" und "Kinderarmut" im umgekehrten Verhältnis zum Ausmaß des realen Problems steht.

    Gerade hier könnte ja ein Adrian Peterson eine Art Vorbild-Funktion einnehmen, wenn er, wie angeklungen, sein Fehlverhalten einsieht. Wie hat er in seinem Statement geschrieben:

    "I know that many people disagree with the way I disciplined my child. I also understand after meeting with a psychologist that there are other alternative ways of disciplining a child that may be more appropriate.

    I have learned a lot and have had to reevaluate how I discipline my son going forward. "

    Peterson gilt ja als 'einer von uns', wenn er nun denen, die zu ihm aufschauen vermittelt, dass es eben falsch ist sein Kind zu schlagen und dass es andere Mittel gibt, dann kommt das vielleicht eher an, als wenn jetzt einer von außen kommt und sozusagen 'missioniert': "Ihr macht das falsch, ihr müsst das so und so machen".

    Ich denke, auf einen Versuch käme das auf alle Fälle an. Und ich schätze AD (natürlich aus der Ferne betrachtet schwer zu sagen) auch so ein, dass er bereit ist, sich zu ändern und damit auch anderen zu helfen.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Gerade hier könnte ja ein Adrian Peterson eine Art Vorbild-Funktion einnehmen, wenn er, wie angeklungen, sein Fehlverhalten einsieht. Wie hat er in seinem Statement geschrieben:

    "I know that many people disagree with the way I disciplined my child. I also understand after meeting with a psychologist that there are other alternative ways of disciplining a child that may be more appropriate.

    I have learned a lot and have had to reevaluate how I discipline my son going forward. "

    Peterson gilt ja als 'einer von uns', wenn er nun denen, die zu ihm aufschauen vermittelt, dass es eben falsch ist sein Kind zu schlagen und dass es andere Mittel gibt, dann kommt das vielleicht eher an, als wenn jetzt einer von außen kommt und sozusagen 'missioniert': "Ihr macht das falsch, ihr müsst das so und so machen".

    Ich denke, auf einen Versuch käme das auf alle Fälle an. Und ich schätze AD (natürlich aus der Ferne betrachtet schwer zu sagen) auch so ein, dass er bereit ist, sich zu ändern und damit auch anderen zu helfen.

    Wenn er das, was er da von sich gegeben hat, ernst meint, gebe ich Dir Recht. Ein "geläuterter Sünder" mit dieser Popularität könnte eine hohe öffentliche Wirkung hervorrufen.

    Ich erinnere mich beispielsweise, dass HIV/AIDS anfangs als eine Art "Krankheit von Schwulen und Drogenabhängigen" oder "Strafe Gottes" angesehen wurde, und dass der öffentliche Meinungsumschwung auch durch Earwin "Magic" Johnson und dessen offenen Umgang damit hervorgerufen wurde.

    Andererseits hat AP das erste Verfahren - auch wenn da gegen ihn nichts rauskam - offenbar noch nicht als Anlass zum Nachdenken erkannt. Möglicherweise handelt es sich auch eher um die Erklärung eines Anwalts oder Beraters, um einen guten Eindruck zu machen und das Schlimmste zu verhindern. Von außen ist das schwer zu beurteilen.