1917 (10/10 ... Kino)
...seit "Mother" hat mich nichts mehr so sehr umgewemst. Wow... Beim Verlassen des Kinosaal nochmal umgedreht, in die Runde geschaut und gedacht "Was haben wir da gerade gemeinsam erlebt?". Du läufst aus dem Kino und weißt, Du hast gerade 'was ganz, ganz Großem beigewohnt und das ist es doch, was Kino immer sein sollte. Zwei Stunden raus, zwei Stunden rein, in eine andere Welt. Ich war weg, ich war dabei, ich krallte mich in meine Armlehnen und bibberte mit.
Handwerklich ein Meisterwerk und wahrscheinlich Filmgeschichte... Aber, wie schon wer anders hier schrieb, nicht um zu zeigen, "Hey schaut mal, was wir können!", sondern als Mittel, um die Erzählung noch näher zu bringen, um Dich "mitzunehmen". Zumindest wirkt es so auf mich. Das manches Mal hier und da auch wenig dicker als nötig aufgetragen wurde - geschenkt. Ein überragender Soundtrack ist der Punkt auf dem "i"!Spoiler anzeigen
Der Blick vom Laster, zurück auf die gefällten Kirschbäume... Die Sequenz im Keller, mit dem Baby... Ganz groß, ganz, ganz groß!
Der Film bot Bilder, wie die im Spoiler beschriebenen, sowie eine Vielzahl an Sequenzen, die die Schrecken des Krieges sehr wohl thematisierten und vor dem Hintergrund der Zeit, die im Film „vergeht“, zudem zu intensivieren wußten. Klar, da muß dann das Bild mit dem Zuseher korrespondieren und es wird nicht von der Leinwand gepredigt, sondern wirkt eben im Inneren, wie ein „Eindruck“, eine „Erkenntnis“ oder schlicht ein „Impuls“ - finde gerade keine passenderen Worte.
Ich hab‘ ihn lang‘ nicht mehr gesehen, aber spontan hämmert noch einmal die Szene an mein Hirn, als die „Flut“ an Leichen beim Klettern aus dem Fluß zu bewältigen ist und was wir über deren Herkunft wissen und was mit ihnen auf dem Wasser trieb. Putenpelle… und nicht die Schöne.