Was darf Presse? / Qualität von Journalismus

  • Es ist erstaunlich, dass manche von wahrlich nicht besonders tief gehender Textanalyse intellektuell überfordert sind.

    Dass anschließend noch Aussagen verdreht werden, die Opferrolle eingenommen wird und Beschimpfungen am Rande der Justiziabilität erfolgen - geschenkt.

    Ich bin sehr froh, dass man mit 99% der Nutzer hier vernünftig diskutieren kann.

  • aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Weil Hate Speech und die Herabwürdigung einer ganzen Menschengruppe durch die Pressefreiheit zu schützen ist?
    Komisch zu lesen wenn man sieht, mit welcher Kritik du dich hier sonst an Aussagen von Medien und Politikern vorallem in den USA abarbeitest.

    Eine ganze Menschengruppe ist schon mal Schwachfug. Wenn ist es eine Berufsgruppe. Und wenn man diese Büchse der Pandora öffnet, dann darf die BLÖD-Zeitung schon fast jede Woche einmal verklagt werden. Bei dieser Glosse, die ohne Frage missglückt ist, dieses Fass aufzumachen, ist schlicht und einfach töricht. Der Verfasser hat sich entschuldigt, und damit sollte das auch gut sein. Das ist hochgradig lächerlich.

    du feierst dafür bestimmt ab was in Stuttgart passiert ist, oder?

    Nein, Herr Whataboutism, ich feiere ganz bestimmt nicht was in Stuttgart passiert ist. Ich hoffe, dass man die Schuldigen findet und bestraft. Aber wenn man eine Glosse in einer Zeitung und eine Nacht der Verwüstung in die gleiche Schublade steckt, dann weiß ich schon wie diese bei dir aussieht. Und glaub mir - da möchte ich lieber nicht weitersuchen.

    Und jetzt möchte ich dich höflich bitten, solche Anschuldigungen in Zukunft sein zu lassen. Danke.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    2 Mal editiert, zuletzt von Chrizly (22. Juni 2020 um 07:43)

  • haste mal nen Link? Der Vorgang ist mir nicht bekannt.

    Jo, muss mich korrigieren, die Chefredakteurin des Blattes hat sich entschuldigt, nicht die Verfasserin. Mea culpa.
    https://www.deutschlandfunk.de/hengameh-yagho…news_id=1143198

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Kein Problem.

    Für diese Entschuldigung wurde sie übrigens umgehend und scharf kritisiert. Der Vorwurf war, sie falle damit der Autorin (?) in den Rücken und schwäche die redaktionelle Unabhängigkeit.

    Die Süddeutsche beschreibt einen generellen (Generationen-)Konflikt bei der taz (Schwerer Konflikt bei der "Taz"). Interessant in dieser Richtung ist übrigens der in den USA (speziell bei der NY Times) ähnlich zu beobachtende "Generationenkonflikt" zwischen Altlinken und den (nennen wir es mal) "weniger konfrontationsscheuen" Jungkollegen.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Eine ganze Menschengruppe ist schon mal Schwachfug. Wenn ist es eine Berufsgruppe. Und wenn man diese Büchse der Pandora öffnet, dann darf die BLÖD-Zeitung schon fast jede Woche einmal verklagt werden. Bei dieser Glosse, die ohne Frage missglückt ist, dieses Fass aufzumachen, ist schlicht und einfach töricht. Der Verfasser hat sich entschuldigt, und damit sollte das auch gut sein. Das ist hochgradig lächerlich.

    Schwachfug ist wohl eher, aufgrund des Vorhabens zur Erstattung einer Strafanzeige durch einen Vertreter der Exekutiven, der nun mal "Chef" eines großen Anteils von Polizisten ist, das Ende der Pressefreiheit herbeizurufen. Herr Seehofer wird der Journalistin nicht ihre Arbeit verbieten und wird auch nicht darüber entscheiden, ob strafrechtliches Handeln vorliegt. Dass das ganze nicht wirklich von Erfolg gekrönt sein wird (Kollektivbeleidung), wird ihm bewusst sein. Als Signal gegen sprachliche Verrohung, hier salonfähig gemacht durch die Publizierung in einer großen Zeitung, durchaus nachvollziehbar.

    Die Verwendung des Begriffs "missglückt" in dem Zusammenhang finde ich ebenfalls fragwürdig. Das klingt so, als habe die Journalistin ihre Idee nur mit den falschen Worten verpackt. Welchen inhaltlichen Teil der Glosse habe ich verpasst, der mir einen Erkenissgewinn bringen soll? Im Kern bleibt der Text menschenverachtend, auch wenn er "nett" umformuliert werden sollte.

    Achso, und jeder bleibt in der Ausübung seines Berufs auch Mensch. Nur darum ging es mir.

    Einmal editiert, zuletzt von lascoNi (22. Juni 2020 um 09:15)

  • Ich kann mir vorstellen, dass Seehofer intern bisschen Feuer bekommen hat, da er sich nicht sofort vor seine Truppe gestellt hat, jetzt holt er es mit sinnloser Symbolpolitik nach.
    Dass seine Anzeige wenig Aussicht auf Erfolg hat, dürfte nach den Urteilen zu "ACAB" und "Soldaten sind Mörder" eigentlich klar sein.
    Ich hoffe ja, dass die taz am Autor festhält. Dürfte die Chancen auf den finanziellen Niedergang des Blattes erhöhen.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Schwachfug ist wohl eher, aufgrund des Vorhabens zur Erstattung einer Strafanzeige durch einen Vertreter der Exekutiven, der nun mal "Chef" eines großen Anteils von Polizisten ist, das Ende der Pressefreiheit herbeizurufen. Herr Seehofer wird der Journalistin nicht ihre Arbeit verbieten und wird auch nicht darüber entscheiden, ob strafrechtliches Handeln vorliegt. Dass das ganze nicht wirklich von Erfolg gekrönt sein wird (Kollektivbeleidung), wird ihm bewusst sein. Als Signal gegen sprachliche Verrohung, hier salonfähig gemacht durch die Publizierung in einer großen Zeitung, durchaus nachvollziehbar.

    Nachvollziehbar aber dann muss in dieser Sache auch in Zukunft bei vielen BLÖD-Artikeln (die nicht als Kommentar gekennzeichnet sind) das gleiche Prinzip gelten und ich befürchte, spätestens an dieser Stelle werden wir dann ein "wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht das Selbe"-Prinzip erleben. Oder wenn wir es tun, dann sind die Gerichte in nächster Zeit komplett überbelastet mit unsinnigen Anzeigen.

    Eine sprachliche Verrohung kann ich hier übrigens nicht erkennen.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Als Signal gegen sprachliche Verrohung, hier salonfähig gemacht durch die Publizierung in einer großen Zeitung, durchaus nachvollziehbar.


    Damit kennt sich ja aus, wer bis zur letzten Patrone gegen Migration als Mutter aller Probleme kämpfen will und dessen Parteifreund später von einem Nazi erschossen wurde. Seehofer ist ein elendiger Heuchler, der hier die Justiz bemüht, nachdem er letzte Woche im Ausschuss wohl selbst gesagt hat, dass der Text nicht justiziabel ist. Wohlgemerkt ganz betont in seinem Amt als Minister geht er gegen eine Journalistin vor. Wer darin keine Konfrontation mit der Pressefreiheit sieht, hat vielleicht denselben autoritären Hang, der in der Kolumne erwähnt wird.

  • Nachvollziehbar aber dann muss in dieser Sache auch in Zukunft bei vielen BLÖD-Artikeln (die nicht als Kommentar gekennzeichnet sind) das gleiche Prinzip gelten

    Wieso nur bei denen, die nicht als Kommentar gekennzeichnet sind? Der taz-Artikel, um den es hier geht, ist als Meinungsbeitrag (Kolumne) gekennzeichnet. Die passende Bildzeitungs-Analogie wäre ein Artikel von Franz Josef Wagner. Ein Vergleich, der mir übrigens sehr passend erscheint, und das meine ich weder für Wagner noch für Yaghoobifarah als Kompliment.

  • Wieso nur bei denen, die nicht als Kommentar gekennzeichnet sind? Der taz-Artikel, um den es hier geht, ist als Meinungsbeitrag (Kolumne) gekennzeichnet. Die passende Bildzeitungs-Analogie wäre ein Artikel von Franz Josef Wagner. Ein Vergleich, der mir übrigens sehr passend erscheint, und das meine ich weder für Wagner noch für Yaghoobifarah als Kompliment.

    Ich hatte es so gemeint, dass bei BLÖD Kommentare und Artikel oftmals ineinander verschwimmen, nicht kenntlich gemacht sind - du hast jetzt eine der seltenen Ausnahmen genannt. Bei dem müsste dann allerdings in der Tat das gleiche Prinzip gelten, stimme ich zu.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Was für ein B******n. Die grundgesetzlich verbriefte Pressefreiheit wird doch nicht ad absurdum geführt, weil jemand einen Journalisten wegen eines konkreten Vorgangs verklagt, und wenn es auch der Innenminister ist. Denn Pressefreiheit bedeutet nun mal nicht, dass Presse im rechtsfreien Raum stattfindet. Wie dieser Fall zu beurteilen ist, obliegt nun der unabhängigen Rechtsprechung. So funktioniert das in einem Rechtsstaat. Und noch etwas: Vielleicht sollte man auch mal länger als nur eine Sekunde darüber nachdenken, dass der Innenminister als Dienstherr der Polizisten diesen gegenüber eine gewisse Sorgfaltspflicht hat.
    Gerade in Zeiten wie diesen, in denen demokratische Prinzipien in dem einen oder anderen Staat mehr oder weniger massiv erodieren, finde ich persönlich althergebrachte, reflexhafte Lager-Streckungsübungen, gelinde gesagt, nicht sonderlich intelligent. Vielmehr sollten wir auf Knien dafür danken in einem Staat leben zu dürfen, in dem Presse und Justiz wahrlich unabhängig sind. Was gerade auch ein Vorgang wie dieser belegt.

  • Was für ein Blödsinn.

    Weil jemand Anzeige erstattet ist die Pressefreiheit dahin? Mir ist vollkommen neu das jede Anzeige automatisch mit einem Urteil zugunsten des anzeigenden endet, oder das Seehofer jetzt selbst Urteile spricht. Abgesehen davon gibt es dazu schon bestimmt zig Anzeigen von anderen Leuten gibt, in einem Land in dem der Papst angezeigt wurde, weil er nicht angeschnallt sich in seinem Mobil kutschieren lies, dürfte das sehr wahrscheinlich sein.

    Abgesehen davon, das was du da so locker flockig als verunglückte Glosse bezeichnet, ist für dich also akzeptabel? Dann musst du allerdings auch "Glossen" akzeptieren in denen man wahlweise:
    Flüchtlinge, Ausländer, Homosexuelle, Arbeitslose, Gärtner, Fans mit mehr als einem NFL Team oder was auch immer, für immer auf der Mülldeponie entsorgen will.

  • Polizeigewalt erkennen Deutsche immer besonders gut, wenn sie im Ausland stattfindet. Spannenderweise scheint es sich mit Einschränkungen der Pressefreiheit genauso zu verhalten.

  • Polizeigewalt erkennen Deutsche immer besonders gut, wenn sie im Ausland stattfindet. Spannenderweise scheint es sich mit Einschränkungen der Pressefreiheit genauso zu verhalten.

    Da bin ich ganz bei dir. Ich bin auch einigermaßen entgeistert, wieviel Likes die beiden Beiträge von AlsterBayPacker und Disastermaster hier abgreifen. Solch ein Vorgang in Polen oder Ungarn und sofort werden Rufe nach einem Einschreiten EU-Kommission laut.

    Was ist überhaupt passiert? Eine Autorin schreibt einen Text mit deftigen Worten, der offensichtlich auf breite Ablehnung in der Öffentlichkeit stößt. So weit, so normal. Aber endet denn Pressefreiheit an dem Punkt, an dem die (scheinbare) Mehrheitsmeinung nicht mehr abgebildet wird und eine staatliche Institution mit Worten angegriffen wird? Man kann sich doch hier nicht nur den konrekten Einzelfall anschauen, sondern sollte über die grundsätzliche Haltung, die hier hinter Seehofers Klage steht, nachdenken. Auch wie die Chefredaktion der taz mit diesem Fall umgeht, erinnert sehr an den unglücklichen (ich formuliere es mal milde) Umgang von Tom Buhrow mit dem "Oma Umweltsau"-Song vor Jahresfrist. Wenn man im Falle einer breiten, öffentlichen Kritik nicht bereit ist für seine Autor*innen einzustehen, darf man solche Beiträge eben niemals in Druck / zum Senden geben. Nur wurde hier ja noch nicht mal das Medium verklagt, sondern die Autorin als Person. Und deswegen kann man sich hier völlig zu Recht Sorgen um die Pressefreiheit machen, auch ohne ein Urteil der Justiz abwarten zu müssen. Welche Wirkung wird sowas denn auf andere Journalist*innen haben, die vielleicht gewählter im Ton sind, aber auch in Richtung Polizeigewalt, rechtsextreme Netzwerke, Korpsgeist u.ä recherchieren? Und da muss man noch nicht mal über die Schiene kommen, dass es sich bei der Autorin um eine Frau mit Migrationshintergrund handelt, die nun der Meute zum Fraß vorgeworfen wird. "Selbst schuld" könnte man nun leicht sagen, aber als Innenminister ist man eben nicht nur Dienstherr der Polizei, sondern auch Hüter der Verfassung und sollte sich im Klaren sein, welche Wirkung das eigene Handeln erzielt.

    Abgesehen davon, das was du da so locker flockig als verunglückte Glosse bezeichnet, ist für dich also akzeptabel? Dann musst du allerdings auch "Glossen" akzeptieren in denen man wahlweise:Flüchtlinge, Ausländer, Homosexuelle, Arbeitslose, Gärtner, Fans mit mehr als einem NFL Team oder was auch immer, für immer auf der Mülldeponie entsorgen will.

    Ob diese Glosse hier für jemanden akzeptabel ist, spielt doch zunächst mal gar keine Rolle. Auch die Geschichte in Stuttgart ist davon völlig losgelöst zu betrachten.
    Akzeptieren muss man Glossen über o.g. Themen deswegen auch noch lange nicht, aber ich kann mich nicht erinnern, dass der Bundesinnenminister einen einzelnen Journlisten persönlich angezeigt hat, wenn z.B. im Compact-Magazin mal wieder ein Text im volksverhetzenden Gewand geschrieben wurde oder Jan Fleischhauer "Nazis rein" fordert.

    Statt wirklich mal gewisse Gesinnungen innerhalb der Polizei kritisch zu untersuchen, wird jede vorsichtige Nachfrage in diese Richtungen sofort abgeblockt (siehe die Reaktion zu Saskia Esken nach der Silvesternacht in Leipzig) und der Diskurs von vornherein unterdrückt. Dazu passt dieses Beispiel auch wie A... auf Eimer.

    Ich ärgere mich aber auch über mich selbst. In den letzten Monaten hab ich mich leider zu oft dabei erwischt, wie ich einigermaßen positiv über CSU-Leute wie Söder und Seehofer gedacht habe. Das soll mir eine Lehre sein, mich nicht mehr so schnell von Herren aus dieser Partei einlullen zu lassen.

    "Der Grundzustand eines Fans ist bittere Enttäuschung. Egal wie es steht."
    Nick Hornby

  • Um welche Anklage geht es denn hier? Anscheinend Beleidigung. Das halte ich im gegebenen Fall vom obersten Dienstherrn absolut legitim, ohne gleich die Pressefreiheit in Deutschland in Frage zu stellen. Journalisten sind in ihrer Ausdrucksweise ja nun auch nicht sankrosankt. Wer irgendeinen Quatsch schreibt und dieser einen "Straftatbestand" erfüllt, der muss auch mit den Konsequenzen leben. Das gilt auch (oder vielleicht sogar insbesondere) für Journalisten. Fordert ja keiner Berufsverbot. Insofern sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Wenn das Ding durch geht, gibt's ne Geldstrafe oder Gegendarstellung und gut ist

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Den Vergleich mit Ungarn und anderen Ländern finde ich übrigens hanebüchen. Da würde Seehofer den Journalisten analog nämlich Kraft seines Amtes ohne Prozess höchstpersönlich abholen und einbuchten lassen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Der taz-Anwalt/Gründer Johannes Eisenberg darf sich auch ergießen: https://taz.de/Verteidigung-taz-Kolumne/!5696661/

    Bei dieser Passage:

    "In den Augen von Seehofer und Konsorten scheinen Müllwerker eine Art Abschaum zu sein, die jede berufliche Zuordnung von Nichtmüllwerkern zu dieser Personengruppe zu einem Beleidigungstatbestand macht. Was für ein Verfassungsminister!"

    musste ich fast lauthals loslachen über das mangelnde Textverständnis.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • "Es gibt vermutlich mehr wahlberechtigte Müllwerker als Polizeibeamte."

    :rolleyes:

    Zum Glück hat er keinen Laden gegründet, der der Frage mal nachforschen könnte, bevor man die dämliche Kirsche auf den dümmlichen Eisbecher legt.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ist nicht das Hauptproblem solcher Artikel, unabhängig aus welchem Lager sie kommen, dass sie der eigentlichen Diskussion nicht helfen bzw. sogar schaden?

    Das eigentliche Thema bzgl. der Probleme welches es bei der Polizei gibt, tritt komplett in den Hintergrund und auf beiden Seiten verhärten sich die Fronten. Die eine Seite sagt: Ist doch nur Satire wärend die andere es als Beleidigung empfindet und Anzeige erstattet. Und dann schlagen sich die Leute eben auf die eine wie die andere Seite und die Positionen in der Mitte, im Graubereich verschwinden oder werden nicht wahrgenommen. Das erstickt eine sinnvolle Diskussion leider dann oftmals sehr schnell.

    Und an der Stelle können sich denke beide Seiten an die Nase packen. Einen Artikel mit der Wortwahl finde ich persönlich unangebracht und wie oben dargestellt auch kein Stücl zielführend. Auf der anderen Seite wäre aber durchaus auch ein anderer Umgang möglich, so nach dem Motto: "Wir können gerne über verschiedene DInge diskutieren, aber nicht auf dem Niveau". Gefühlt wird, aber eher von beiden Seiten mehr aufs Gaspedal gedrückt als gebremst.

    Und ein Stück weit ist das finde sogar hier auch in der Diskussion zu finden: aikman eröffnet schon polemisch mit dem Ende der Pressefreiheit und erntet damit die entsprechenden Antworten, womit der Ton gleich zu Beginn recht scharf wird.

    Bruder Zebedäus

  • Was für ein Blödsinn.
    Weil jemand Anzeige erstattet ist die Pressefreiheit dahin? Mir ist vollkommen neu das jede Anzeige automatisch mit einem Urteil zugunsten des anzeigenden endet, oder das Seehofer jetzt selbst Urteile spricht. Abgesehen davon gibt es dazu schon bestimmt zig Anzeigen von anderen Leuten gibt, in einem Land in dem der Papst angezeigt wurde, weil er nicht angeschnallt sich in seinem Mobil kutschieren lies, dürfte das sehr wahrscheinlich sein.

    In über 70 Jahren der Bundesrepublik Deutschland ist dies die allererste Anzeige eines deutschen Innenministers gegen einen Vertreter der Presse. Das hat wohl offensichtlich einen Grund, meinst du nicht? Und wenn diese Glosse (nochmal, die ich nicht für gut erhalte und sicherlich auch als Satire nur als unbefriedigend darstelle) das schlimmste ist, was je von der deutschen Presse verzapft wurde, dann hätten wir wahrscheinlich die beste Presse der Welt. Warum also ausgerechnet jetzt diese heilige Kuh geschlachtet wird, das muss mir einer noch einmal in irgendeiner Form plausibel erklären. Bis jetzt hat das noch keiner.


    Abgesehen davon, das was du da so locker flockig als verunglückte Glosse bezeichnet, ist für dich also akzeptabel? Dann musst du allerdings auch "Glossen" akzeptieren in denen man wahlweise:
    Flüchtlinge, Ausländer, Homosexuelle, Arbeitslose, Gärtner, Fans mit mehr als einem NFL Team oder was auch immer, für immer auf der Mülldeponie entsorgen will

    Erstens will niemand hier irgendjemand auf der Mülldeponie entsorgen, es handelt sich hier um eine Glosse, die auf ein utopisches Szenario aufgebaut ist. Dieses Szenario ist von vornherein ad absurdum geführt, von daher ist auch der Schluss hier werde jemand auf der Mülldeponie entsorgt falsch. Zweitens kann ich Flüchtlinge, Ausländer, Homosexuelle, Arbeitslose nicht in die selbe Schublade eines Berufszweigs wählen, bei der sich die Personen diesen Job selber gewählt haben und der abends seine Uniform in den Schrank hängen kann. Das kann weder ein Homosexueller, noch ein Geflüchteter, noch ein Ausländer ... etc pp.

    Ist die Glosse akzeptabel? Ja, in einem Land in dem die Pressefreiheit und die Freiheit auf Satire ein hochgeschätztes Gut ist muss man auch eine solche Glosse aushalten können. Ferner glaube ich, dass diese Glosse nicht halb so bekannt wäre, hätte es diesen Shitstorm gar nicht erst gegeben. Da hätten ein paar den Kopf geschüttelt und dann ist gut. Jetzt haben wir den Streisand-Effekt, indem sie völlig unnötig einer großen Öffentlichkeit unterbreitet wird.


    Um welche Anklage geht es denn hier? Anscheinend Beleidigung. Das halte ich im gegebenen Fall vom obersten Dienstherrn absolut legitim, ohne gleich die Pressefreiheit in Deutschland in Frage zu stellen.

    Dann müsste man die BLÖD mindestens jede Woche einmal anklagen. Wo ist die Beleidigung? Dass Polizisten als Nazis bezeichnet werden? Ja, das ist natürlich vollkommen überzogen, was allerdings für eine Satire nunmal ein Stilmittel ist. Wenn wir damit anfangen dies als Beleidigung anzusehen, wo ziehen wir dann die rote Linie?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Ist nicht das Hauptproblem solcher Artikel, unabhängig aus welchem Lager sie kommen, dass sie der eigentlichen Diskussion nicht helfen bzw. sogar schaden?

    Das eigentliche Thema bzgl. der Probleme welches es bei der Polizei gibt, tritt komplett in den Hintergrund und auf beiden Seiten verhärten sich die Fronten. Die eine Seite sagt: Ist doch nur Satire wärend die andere es als Beleidigung empfindet und Anzeige erstattet. Und dann schlagen sich die Leute eben auf die eine wie die andere Seite und die Positionen in der Mitte, im Graubereich verschwinden oder werden nicht wahrgenommen. Das erstickt eine sinnvolle Diskussion leider dann oftmals sehr schnell.

    Und an der Stelle können sich denke beide Seiten an die Nase packen. Einen Artikel mit der Wortwahl finde ich persönlich unangebracht und wie oben dargestellt auch kein Stücl zielführend. Auf der anderen Seite wäre aber durchaus auch ein anderer Umgang möglich, so nach dem Motto: "Wir können gerne über verschiedene DInge diskutieren, aber nicht auf dem Niveau". Gefühlt wird, aber eher von beiden Seiten mehr aufs Gaspedal gedrückt als gebremst.

    Und ein Stück weit ist das finde sogar hier auch in der Diskussion zu finden: aikman eröffnet schon polemisch mit dem Ende der Pressefreiheit und erntet damit die entsprechenden Antworten, womit der Ton gleich zu Beginn recht scharf wird.

    Gut, eine solche Diskussion finde ich natürlich wichtig und richtig, aber nicht passend für einen Thread mit dem Titel "Was darf Presse / Qualitätsjournalismus". Denn hier sollte es in erster Linie eben genau darum gehen: Wie weit darf Presse gehen, was darf Satire und in wie weit ist die Pressefreiheit in Gefahr, wenn es über eine Presserüge hinausgeht?

    Natürlich ist in dem Text ein Körnchen Wahrheit (siehe das Versagen der Polizei jahrelang im Thema NSU), aber insgesamt geht es natürlich zu weit wenn man alle Polizisten als Nazis bezeichnet. Dass auch diese Behörde nicht komplett nazifrei ist, das ist ja wohl kaum zu bestreiten. Aber gehört das hier hinein?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (22. Juni 2020 um 22:13)

  • Da bin ich ganz bei dir. Ich bin auch einigermaßen entgeistert, wieviel Likes die beiden Beiträge von AlsterBayPacker und Disastermaster hier abgreifen. Solch ein Vorgang in Polen oder Ungarn und sofort werden Rufe nach einem Einschreiten EU-Kommission laut.

    Du kennst dich vielleicht besser bei dem Thema aus was die Pressefreiheit in Polen und Ungarn angeht, dennoch finde ich du hast gerade eine strategische Sicht zur Wahrheit. Ist es nicht eher so, daß in den von dir genannten Ländern Gesetze gemacht werden um die Pressefreiheit einzuschränken; was nach meinem empfinden etwas anderes ist als wenn der Bundesinnenminister "nur eine Anzeige" aufgrund eines Menschenverachtenden Artikel stellt?

    ... am Anfang war es nur ein Gedanke...

  • Dann müsste man die BLÖD mindestens jede Woche einmal anklagen. Wo ist die Beleidigung? Dass Polizisten als Nazis bezeichnet werden? Ja, das ist natürlich vollkommen überzogen, was allerdings für eine Satire nunmal ein Stilmittel ist. Wenn wir damit anfangen dies als Beleidigung anzusehen, wo ziehen wir dann die rote Linie?

    Es steht dir jederzeit frei, die BLÖD jeden Tag anzuzeigen. Ob das als Beleidigung oder Meinungsäußerung durchgeht oder nicht, werden die Gerichte entscheiden. Und das ist auch gut so.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!