Die "Lifestyleentscheidung" nicht direkt neben seiner Arbeit zu wohnen ist ja nochmal eine Komödie für sich (krieg ich die Wohnung in Jobnähe gestellt, oder darf mein Arbeitgeber umziehen? Oder hab ich mehrere offene Stellen zur Hand, wo ich geografisch auswählen darf?),
aber ich nehme jetzt einfach mal an, die "Lifestyleentscheidung" ist mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Ist hier in Berlin schon heute wesentlich teurer als mit den Öffentlichen, dafür meist schneller und nervenschönender. Mal ab von der Gruppe von Menschen die garnicht in der körperlichen und seelischen Verfassung sind für so einen asozialen Nahverkehr wie hier in Berlin, müssten doch die Kapazitäten erstmal vorgebaut werden, bevor man die Leute aus ihrer Fortbewegungsentscheidung herauspreist. Da arbeitet die berlinerische planerische Inkompetenz ein bischen gegen die Weltuntergangsuhr der Grünen. In 10 Jahren hat man hier keinen ordentliche ÖPNV gebaut, und da ertrinken ja schon die ersten Holländer.In ländlichen Raum ist der Wegfall des Indidividualverkehrs eine Dystopie.
Das es da Abstufungen gibt und das von Fall zu Fall anders zu lösen ist ist mir auch klar, aber es dreht sich nicht alles um Berlin, Hamburg und München. Auch im ländliche Raum ziehen viele nicht in die Kleinstädte sondern aufs Dorf weil dort Bauland günstig ist und bauen dort, das ist dann durchaus eine Lifestyleentscheidung wenn ich für das Haus lieber jeden Tag ein bis zwei Stunden pendeln muss.
Die Städte haben natürlich das Gentrifizierungsproblem das durch Wohnungsbau angegangen werden muss,aber auch Shuttlebusse sind da evtl. eine kurzfristige Lösung.
Dass das, wie Du sagst, unbequemer ist die Öffis zu nehmen mag sein, aber es geht ja auch nicht darum es bequemer zu machen. Das Erreichen des zwei Grad Zieles wird unbequem werden und für vieles keine Verbesserung sein und trotzdem ist es notwendig, denn sonst machen sich demnächst nicht 3 Millionen Flüchtlinge auf den Weg nach Europa, sondern eher 300 Millionen.
Das es so einfach nicht ist und Voraussetzungen geschaffen werden müssen habe ich ja gesagt, ich denke trotzdem das es relativ problemlos in der Stadt wie auch auf dem Land mögliche ist, es kostet eben nur. Im Grunde ist das aber alles kein Hexenwerk, die Lösungen sind bekannt und spätestens mit dem Aufkommen selbstfahrender Autos wird es noch leichter werden.