Ich habe mir eben das Video von Jan-Josef Liefers angeschaut und verstehe ehrlich gesagt die Aufregung nicht so wirklich. Was wirft man ihm denn konkret vor? Er hat sich satirisch dem aktuell oftmals sehr einheitlichen aktuellen Weltbild vieler Medien und vor allem auch unserer Gesellschaft gewidmet und das aufs Korn genommen. Ist das sein Recht? Ja ist es. Darf man das gut oder schlecht finden? Ja darf man. Hat er irgendwas konkret gefordert? Aus meiner Wahrnehmung nur mehr Ausgewogenheit in der Berichterstattung, eine offenere Debatte und mehr kritisches Denken
Was ich ehrlich gesagt erschreckend finde sind die darauf folgenden Reaktionen ala Böhmermann oder Schlegel, die sofort auf die Intensivpatienten verweisen. Was hat die Satire von Liefers mit der Belastung unserer Intensivstationen zu tun? Nichts! Gar nichts! Es ist klassische Cancel Culture sofort eine derartig verbale Brechstange herauszuholen. Ich fühle mich da an Walsers "Ausschwitz-Keule" erinnert. Es kann doch nicht sein, dass jemand die einseitige Berichterstattung unserer Medien kritisiert (und das aus meiner Sicht auch mit Recht*) und sich dann andere moralisch über ihn erheben und ihm jegliches Debattenrecht absprechen.
Nicht jede Meinung kann gleichwertig präsentiert werden - Stichwort False Balance. Wenn eine Ansicht nachweislich faktisch falsch ist, dann ist das keine unausgewogene Berichterstattung, wenn ich nicht über diese berichte.