Fußball: Fans, Emotionen und Kommerz ?

  • Hier ist man aber arg schnell und mit voller Wucht vom eigentlich aktuellen Thema abgekommen (no dig, ich mag Heimspiele auch lieber).

    Warum wurde eine Gruppe Auswärtsfans angegriffen, die sich wohl hauptsächlich aus "Normalos" zusammengesetzt hat, die normalerweise außerhalb der Strukturen angesehen werden unter denen man sich gegenseitig (halb einverständlich) die Köppe einhaut?
    Woher kommt die dazu nötige Minimallegitimation, die selbst der größte Idiot brauch?
    Warum sind Leipzigfans überhaupt Ziel von irgendwelchen Aggressionen, wenn man doch eigentlich nur die Nichtvereinsstruktur intellektuell ablehnt?

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Hier ist man aber arg schnell und mit voller Wucht vom eigentlich aktuellen Thema abgekommen (no dig, ich mag Heimspiele auch lieber).

    Warum wurde eine Gruppe Auswärtsfans angegriffen, die sich wohl hauptsächlich aus "Normalos" zusammengesetzt hat, die normalerweise außerhalb der Strukturen angesehen werden unter denen man sich gegenseitig (halb einverständlich) die Köppe einhaut?
    Woher kommt die dazu nötige Minimallegitimation, die selbst der größte Idiot brauch?
    Warum sind Leipzigfans überhaupt Ziel von irgendwelchen Aggressionen, wenn man doch eigentlich nur die Nichtvereinsstruktur intellektuell ablehnt?

    Meiner Meinung der Kampf gegen den unrechtmäßigen Eindringling, um den eigenen Platz in der Nahrungskette zu verteidigen. Ich hab im Nachgang mehrmals Äußerungen mit dem Tenor "friedliche Proteste bringen doch nichts" lesen müssen. Also ist die Gewalt in deren Augen ein legitimes Mittel. Fußball mit dem eigenen Team in der Spitzengruppe ist Heimat, die es zu verteidigen gilt. Und nun verändert die Globalisierung und der Fortschritt nicht nur das Viertel, die Arbeitswelt sondern auch noch die Freizeit. Auf das Symptom "Heuschrecke RB" wird draufgehauen. Manch einer hofft vielleicht immer noch auf einen Rückzug, keine Ahnung. Aber ich beobachte immer wieder die Argumentationsmuster, dass da noch reihenweise weitere Geldgeber Schlange stehen würden, um mit neuen Standorten die Liga völlig umzukrempeln. Als ob demnächst Flensburg, Bamberg und Pirmasens in den Startlöchern stünden, um Schalke, Dortmund & Co. zu verdrängen. Also macht man es dem schon vorhandenen Neuling schwer, um Nachahmer zu verhindern.

    (ex Torsten S)

  • Murmeltiertag war doch schon am 2. Februar...

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Wie so häufig drehen wir uns hier wieder mal im Kreis. Es gibt für beide Seiten Argumente, die man je nach eigener Sichtweise mal mehr, mal weniger und mal garnicht nachvollziehen kann.

    Dem eine geht es im Fußball um den reinen sportlichen Aspekt, dem anderen bedeutet sein Verein mehr und er interessiert sich für mehr als Erfolg, den nächsten großen Transfer und das aktuelle Trikot. Es ist diesen Fans wichtig Mitglied seines Vereins sein zu können und in einem gewissen Rahmen mitbestimmen zu können. Warum hat diese Person evtl etwas gegen das Konstrukt, Projekt (what eher) in Leipzig? Die Gründe sind vielfältig und hier alle bereits aufgeführt. Das nicht jeder dies genauso sieht, liegt wohl in der Natur der Sache. Vielleicht haben viele Gegner auch einfach die Befürchtung, dass diese Art von Kostrukten salonfähig wird. Evtl. sich auch andere Konzerne ein Beispiel nehmen und damit der eigene Verein langfristig gefährdet ist in seiner derzeitigen Struktur. Was kann ich dagegen tun? Naja wahrscheinlich am Ende nicht ganz viel, aber man kann es ja zumindest versuchen und diesem Projekt seine Ablehnung zu signalisieren. Evtl. verliert ja Herr Matteschitz die Lust auf die Bundesliga und sucht sich ein bequemeres Land für seine Projekte (unwahrscheinlich) oder es schreckt weitere Konzerne ab. Das einige Gegner dabei Grenzen überschreiten wurde Samstag zweifellos bewiesen. Das es am Samstag auch teilweise Personen gab, die einfach die Gelegenheit genutzt haben um mal kräftig Randale zu machen ist für mich auch unstrittig.

    Ganz am Ende muss man auch mal Bedenken, dass Fußball auch immer Emotion war, ist und hoffentlich sein wird und bei vielen auch einfach das Gefühl da ist, dass in Leipzig etwas schief läuft. Dafür muss es zum Teil evtl. nicht mal rationale Argumente geben. Auch wenn ich und viele andere diese als gegeben ansehen.

    Ich denke es wird nicht mehr gelingen, beide Gruppen auf einen Nenner zu bringen. Ich lasse jedem Fürsprecher dieses Projekts seine Meinung, nehme mir aber auch das Recht raus, die Nummer mal so richtig scheisse zu finden und das auch so zu äußern. Und das passierte am Samstag in gesprochenen und geschriebenen Worten die weitestgehend seit Jahren im Fußball üblich sind. Auch das kann man gut oder geil finden oder kacke, kindisch und bescheuert. Aber doch bitte nicht so tun, als wäre das jetzt der Untergang der zivilisierten Welt.


    Zwei Dinge finde ich allerdings bedenklich:

    1. Die Hysterie der vergangenen Tage, die im schlimmsten Fall zu völlig überzogenen Konsequenzen führt und das evtl. nicht mal, weil man von diesen Konsequenzen überzeugt ist oder sinnvoll hält, sondern vorallem weil man sich aufgrund der Hysterie gezwungen sieht zu handeln.

    2. Das sich die Stimmen mehren, dass man seine Ablehnende Meinung zu Leipzig nicht mehr äußern darf, da man schnell als Brandstifter, Mittäter oder anderes denunziert wird. Man wird halt den Eindruck nicht los, dass aktuell von vielen Seiten die Vorfälle genutzt werden um Menschen mundtot zu machen. Nur weil ein Funktionär sich kritisch zu einer Sache äußert, gibt er einem anderen Menschen nicht die Legitimation Menschen anderer Meinung anzugreifen. Das Problem liegt nicht bei denen die ihre Meinung aussprechen, sondern bei denen die meinen aufgrund dessen, Gewalt gegen Menschen mit anderer Meinung anwenden zu dürfen.

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

    4 Mal editiert, zuletzt von urlacher54 (7. Februar 2017 um 21:07)

  • Dem eine geht es im Fußball um den reinen sportlichen Aspekt, dem anderen bedeutet sein Verein mehr und er interessiert sich für mehr als Erfolg, den nächsten großen Transfer und das aktuelle Trikot. Es ist diesen Fans wichtig Mitglied seines Vereins sein zu können und in einem gewissen Rahmen mitbestimmen zu können.

    Ich weiß, dass dem so ist. Aber ich frage mich, woher das kommt. Noch mehr frage ich mich, woher das Selbstverständnis kommt, dies als ein vermeintliches Recht einzufordern, wie dies viele Fans tun. Klar kann ich mich für vieles interessieren, und vieles kann mir wichtig sein. Aber ich habe auch sonst nicht auf alles Zugriff, wofür ich mich interessiere, und nicht auf alles Einfluss, was mir wichtig ist. Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung.

    Warum hat diese Person evtl etwas gegen das Konstrukt, Projekt (what eher) in Leipzig? Die Gründe sind vielfältig und hier alle bereits aufgeführt. Das nicht jeder dies genauso sieht, liegt wohl in der Natur der Sache. Vielleicht haben viele Gegner auch einfach die Befürchtung, dass diese Art von Kostrukten salonfähig wird. Evtl. sich auch andere Konzerne ein Beispiel nehmen und damit der eigene Verein langfristig gefährdet ist in seiner derzeitigen Struktur. Was kann ich dagegen tun? Naja wahrscheinlich am Ende nicht ganz viel, aber man kann es ja zumindest versuchen und diesem Projekt seine Ablehnung zu signalisieren. Evtl. verliert ja Herr Matteschitz die Lust auf die Bundesliga und sucht sich ein bequemeres Land für seine Projekte (unwahrscheinlich) oder es schreckt weitere Konzerne ab.

    Ich denke, da gibt es verschiedene Ebenen. Wenn jemandem das Projekt in Leipzig nicht gefällt, ist das eine Frage des persönlichen Geschmacks. Der eine mag rot, der andere blau - so ist das Leben. Wer seine ablehnende Haltung auf Gründe stützt, für die er Rationalität in Anspruch nimmt, muss damit leben, dass diese Gründe in Frage gestellt werden. Manche "Gründe" sind rational kaum nachvollziehbar (z. B. "Traditionsverein"). Andere zielen darauf ab, dass eine Entwicklung wie in Leipzig "schlecht für den Fußball" sei, was aber zu beweisen wäre. Da lobe ich mir eine offene und ehrliche Argumentation, wenn jemand sich den "Aufstieg" von Hoffenheim oder Leipzig ablehnt, weil hierdurch zusätzliche Konkurrenz für "seinen" Verein entsteht. Diese egoistische Haltung ist sehr gut nachvollziehbar, aber "objektiv" kaum überzeugend, weil es im Grunde völlig gleichgültig ist, ob "A" oder "B" Meister wird.

    Davon abgesehen vermute ich, dass es sich ohnehin um einen Kampf gegen Windmühlen handelt.

    Ich denke es wird nicht mehr gelingen, beide Gruppen auf einen Nenner zu bringen. Ich lasse jedem Fürsprecher dieses Projekts seine Meinung, nehme mir aber auch das Recht raus, die Nummer mal so richtig scheisse zu finden und das auch so zu äußern. Und das passierte am Samstag in gesprochenen und geschriebenen Worten die weitestgehend seit Jahren im Fußball üblich sind. Auch das kann man gut oder geil finden oder kacke, kindisch und bescheuert. Aber doch bitte nicht so tun, als wäre das jetzt der Untergang der zivilisierten Welt.

    Jeder darf seine Meinung haben und auch äußern. Gleichwohl sollte man nicht verkennen, dass die "seit Jahren im Fußball üblich[e]" Wortwahl in einer Vielzahl von Fällen Straftatbestände erfüllt und in einigen Fällen diese Grenze noch deutlich überschreitet. Es ist nichts gegen ein gelungenes und witziges Wortspiel zu sagen - ob gerufen oder als Spruchband. Aber mit welchem Recht man sich herausnimmt, andere Menschen herabzuwürdigen, erschließt sich mir nicht.

    Nachgerade absurd erscheint mir, wer Adressat solcher Angriffe ist. Wenn jemand das Konstrukt von Mateschitz ablehnt, kann ich ja noch nachvollziehen, dass man seine Ablehnung gegenüber Mateschitz oder ggf. seinem Unternehmen als solchem zum Ausdruck bringt. Warum man Spieler oder Trainer von RB Leipzig beleidigt, die völlig ordnungsgemäß ihren Job erledigen, erschließt sich mir nicht. Völlig absurd ist es, wenn sich dieses Verhalten gegen Leipziger Fans/Zuschauer richtet - erst recht wenn man bedenkt, dass die Gründe, warum man Fan eines Vereins wird, bei allen Vereinen sehr ähnlich sind, es also im Grunde eher Zufall ist, ob man Fan von Dortmund, Schalke oder Leipzig ist.

    Vor allem sind manche Argumente mit dieser Ablehnung nicht kompatibel: Wer beispielsweise kritisiert, dass bei Mateschitz/RB Leipzig die Fans keinen Einfluss auf den Verein nehmen können, der sollte doch die Leipziger Fans bedauern und ggf. in ihrem (potentiellen) Ansinnen unterstützen, dort Vereinsmitglied zu werden, aber sie nicht beleidigen (oder Schlimmeres tun).

    Manche Kritik ist zudem von Realitätsverlust geprägt: Ich bin auch kein Freund des "Spielerverschiebungen" zwischen Salzburg und Leipzig. Aber wenn man in Salzburg Mateschitz beschimpft, weil er Spieler abzieht, sollte man sich vielleicht einmal daran erinnern, dass Mateschitz den Salzburgern höchstens Spieler wegnimmt, die sie ohne ihn nie hätten.


    Zwei Dinge finde ich allerdings bedenklich:

    1. Die Hysterie der vergangenen Tage, die im schlimmsten Fall zu völlig überzogenen Konsequenzen führt und das evtl. nicht mal, weil man von diesen Konsequenzen überzeugt ist oder sinnvoll hält, sondern vorallem weil man sich aufgrund der Hysterie gezwungen sieht zu handeln.

    2. Das sich die Stimmen mehren, dass man seine Ablehnende Meinung zu Leipzig nicht mehr äußern darf, da man schnell als Brandstifter, Mittäter oder anderes denunziert wird. Man wird halt den Eindruck nicht los, dass aktuell von vielen Seiten die Vorfälle genutzt werden um Menschen mundtot zu machen. Nur weil ein Funktionär sich kritisch zu einer Sache äußert, gibt er einem anderen Menschen nicht die Legitimation Menschen anderer Meinung anzugreifen. Das Problem liegt nicht bei denen die ihre Meinung aussprechen, sondern bei denen die meinen aufgrund dessen, Gewalt gegen Menschen mit anderer Meinung anwenden zu dürfen.

    Vielleicht ist es Hysterie. Ich war nicht im Stadion, das kannst Du sicher viel besser beurteilen. Aber wenn ich mir einen erheblichen Teil der Spruchbänder anschaue, von Angriffen auf Unbeteiligte lese und höre, dass geplant gewesen sei, den Leipziger Mannschaftsbus gewaltsam zu stoppen, dann ist das mehr als nicht in Ordnung. Obwohl ich grundsätzlich Sympathie für den BVB empfinde, fällt jedenfalls auf, dass der Ruf der Dortmunder Fans in den letzten Jahren schon gelitten hat. Vielleicht wäre es Zeit, solchen Verhaltensweisen energischer entgegen zu wirken. Dass praktisch jeder Verein ein paar "Idioten" als Fans hat und man das nie ganz verhindern kann, ist auch mir bewußt.

    Ich halte es für völlig legitim, seine ablehnende Haltung gegenüber dem Projekt Leipzig zu äußern. Es sollte niemand mundtot gemacht werden. Argumente müssen offen diskutiert werden können. Aber wer nicht nur sachliche Kritik anbringt, sondern andere Menschen diffamiert, bereitet den Boden für Weiterungen, z. B. in Form von Gewalt. Deswegen kommt es darauf an, in welcher Form man seine Kritik äußert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (7. Februar 2017 um 23:12)

  • Ich gehe jetzt nicht mehr auf jeden Absatz ein. Es führt einfach zu nichts. Die Meinungen sind zu unterschiedlich. Es werden Dinge aus dem Kontext gegriffen etc.

    Es ist z. B., wenn man sich die ganze Diskussion betrachtet, mehr als einmal darauf verwiesen worden, dass man nun auch Kritiker mundtot macht, die eben NICHT andere Menschen diffamiert haben. Jetzt wird wieder darauf geantwortet, dass man bei Kritik nicht andere Menschen diffamieren darf. Dies hat die Gegenseite auch nicht behauptet.

    Von daher würden wir jetzt wieder auf eine neue Runde der gleichen Argumente gehen, die mit den gleichen Gegenargumenten versucht werden zu wiederlegen. Ich glaube hier wurde alles von beiden Seiten ausgetauscht.

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

    Einmal editiert, zuletzt von urlacher54 (8. Februar 2017 um 04:03)

  • Ich gehe jetzt nicht mehr auf jeden Absatz ein. Es führt einfach zu nichts. Die Meinungen sind zu unterschiedlich. Es werden Dinge aus dem Kontext gegriffen etc.

    Es ist z. B., wenn man sich die ganze Diskussion betrachtet, mehr als einmal darauf verwiesen worden, dass man nun auch Kritiker mundtot macht, die eben NICHT andere Menschen diffamiert haben. Jetzt wird wieder darauf geantwortet, dass man bei Kritik nicht andere Menschen diffamieren darf. Dies hat die Gegenseite auch nicht behauptet.

    Von daher würden wir jetzt wieder auf eine neue Runde der gleichen Argumente gehen, die mit den gleichen Gegenargumenten versucht werden zu wiederlegen. Ich glaube hier wurde alles von beiden Seiten ausgetauscht.

    Zu dem einzigen von Dir konkret angesprochenen Punkt sehe ich derzeit (noch) keinen Unterschied zwischen unseren Auffassungen. Insofern verstehe ich den Einwand nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (8. Februar 2017 um 09:07)

  • Aber wenn ich mir einen erheblichen Teil der Spruchbänder anschaue, dann ist das mehr als nicht in Ordnung.

    sry aber wie sensibel seid ihr? ich sehe genau ein spruchband was absolut nicht geht, alle anderen sind nicht schön und würden mir morgens auf dem weg zur arbeit auch nicht gefallen, aber als fußballer oder fuktionär wären sie mir im stadion ziemlich egal. Ich hätte mich im nachhinein darüber lustig gemacht das Fans einer AG meinen Verein Kommerzschweine nennen, dass wäre viel effektiver gewesen als dieses künstliche aufgerege über die anderen plakate.
    zur gewalt ist alles gesagt worden und da gibt es glaub ich auch keine zwei meinungen.

    da der Thread ja Fußball: Fans, Emotionen und Kommerz heißt hier mal meine allgemeine meinung dazu.
    Ich merke immer mehr das mir Fußball nicht mehr so am herzen liegt wie noch in den 80/90er jahren, das mag an meinem alter liegen oder aber(was ich eher vermute) daran das mir das drumherum immer mehr auf den sa** geht. angefangen von dem künstlichen aufblähen sämmtlicher wettbewerbe bis hin zu den vollidioten auf den rängen. gerade vor ein paar monaten ist es mir wieder hochgekommen und ich hatte wieder ein stück weniger lust auf Buli und co. Die Situation war recht einfach P.Herrmann hatte sich gerade mal wieder offensichtlich schwerer verletzt und mußte ausgewechselt werden. da er auf der gegengerade neben dem spielfeld lag durfte er nach der auswechslung ums halbe spielfeld humpeld und gestützt richtung kabine bewegen. und die vollidioten auf den rängen haben nicht besseres zu tun als ihn zu beleidigen und sich über seine verletzung zu amüsieren. sry aber da kommt mir alles hoch. Man war das schön als in NFL-Europe Zeiten das komplette Publikum sich erhoben und rhytmisch geklatscht hat wenn ein Spieler(egal welches Team) auf dem Boden lag und das meist solange bis er wieder stand. Die Jungs daunten machen das, unter anderem, zu meiner unterhaltung und genau deswegen haben sie etwas respekt verdient.

    Einmal editiert, zuletzt von Emmitt (8. Februar 2017 um 11:56)

  • Bei einigem stimme ich dir durchaus zu. Aaaaber:

    Ich merke immer mehr das mir Fußball nicht mehr so am herzen liegt wie noch in den 80/90er jahren, das mag an meinem alter liegen oder aber(was ich eher vermute) daran das mir das drumherum immer mehr auf den sa** geht. angefangen von dem künstlichen aufblähen sämmtlicher wettbewerbe bis hin zu den vollidioten auf den rängen. gerade vor ein paar monaten ist es mir wieder hochgekommen und ich hatte wieder ein stück weniger lust auf Buli und co. Die Situation war recht einfach P.Herrmann hatte sich gerade mal wieder offensichtlich schwerer verletzt und mußte ausgewechselt werden. da er auf der gegengerade neben dem spielfeld lag durfte er nach der auswechslung ums halbe spielfeld humpeld und gestützt richtung kabine bewegen. und die vollidioten auf den rängen haben nicht besseres zu tun als ihn zu beleidigen und sich über seine verletzung zu amüsieren.

    Im Vergleich mit den 80ern und 90ern ist Fußball doch um einiges peaciger geworden, das lässt sich sogar objektiv feststellen. Natürlich gibt es immer noch Idioten, aber Ausschreitungen im Stadion, gröbste Beleidigungen und noch einiges anderes waren damals komplett an der Tagesordnung - wurden medial jedoch kaum thematisiert. Auswärtsfahrten waren grundsätzlich Spießrutenläufe. Die große Zeit des Hooliganismus eben. Im Vergleich zu früher und im Vergleich zu einigen anderen Ländern schneidet die Kultur im deutschen Fußball heutzutage ziemlich gut ab - was nicht heißt, dass es nicht noch wahnsinnig viel zu verbessern gäbe. Nur tut man sich bei Problemanalysen keinen Gefallen, wenn man sie nicht kontextualisiert, sondern skandalisiert.

    Hier mal ein sehr anschauliches Beispiel aus der angesprochenen Zeit: UEFA-Cup: Köln - Belgrad.
    Man mag sich kaum vorstellen, wie das heute kommentiert werden würde - nur eins ist sicher: Definitiv nicht mit Verweis auf Konsalik ;)
    (Und nur damit nicht wieder der eine oder andere "Spezialist" ohne entsprechende Lesefähigkeit hier um die Ecke kommt: Natürlich verurteile ich die Gewalt auf den Rängen. Nur wie gesagt, man tut sich keinen Gefallen und kann kaum zu Lösungswegen beitragen, wenn man heutige Ausschreitungen um den Fußball als "noch nie dagewesen", "immer schlimmer", "früher konnte man ja entspannt..." oder "bald gibts Tote" betitelt.)

  • Hier mal ein sehr anschauliches Beispiel aus der angesprochenen Zeit: UEFA-Cup: Köln - Belgrad.

    O Mann, bei dem Spiel war ich dabei. Das war echt krass. Ein gefühltes Auswärtsspiel für Köln und lauter Irre, die Raketen in die Zuschauer geballert haben.

  • O Mann, bei dem Spiel war ich dabei. Das war echt krass. Ein gefühltes Auswärtsspiel für Köln und lauter Irre, die Raketen in die Zuschauer geballert haben.

    Aktuell würde es nach so einem Spiel an zwanzig aufeinanderfolgenden Tagen einen ARD Brennpunkt geben und die Politik die Abschaffung des Fußballsports fordern. Im Vergleich zu den Verhältnissen in den 80ern/90ern ist das heutzutage der reinste Kindergarten.

  • Andererseits sollte man da die Vergangenheit auch nicht verklären. Ich bin bei einem meiner ersten Spiele mit Dauerkarte anno 91 in die Nähe einer Schlägerei in Kaiserslautern zwischen Kölner und FCK Hools geraten. Das war schon echt krass und das muss ich auch heute nicht mehr haben. Da bin ich schon froh, das manche Dinge heute eher die Ausnahme sind

  • So siehts nämlich aus.

    Weiß auch nicht, was die häufigen Hinweise zu den früheren Verhältnissen zur heutigen Problemlösung beitragen sollen.


  • Aktuell würde es nach so einem Spiel an zwanzig aufeinanderfolgenden Tagen einen ARD Brennpunkt geben und die Politik die Abschaffung des Fußballsports fordern. Im Vergleich zu den Verhältnissen in den 80ern/90ern ist das heutzutage der reinste Kindergarten.

    eine Argumentationsstrategie die ich zusammen mit dem "Ich lass mir von ein paar Idioten die es zu weit treiben, nicht die Meinungsäußerung verbieten!" auf andere Problematiken anwenden werde. Das wird ein Fest.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Andererseits sollte man da die Vergangenheit auch nicht verklären. Ich bin bei einem meiner ersten Spiele mit Dauerkarte anno 91 in die Nähe einer Schlägerei in Kaiserslautern zwischen Kölner und FCK Hools geraten. Das war schon echt krass und das muss ich auch heute nicht mehr haben. Da bin ich schon froh, das manche Dinge heute eher die Ausnahme sind

    Darum geht es doch auch gar nicht. Ich glaube das hier niemand wie damaligen Verhältnisse zurückhaben möchte. 12to83 spielte damit sicherlich eher darauf an, das heute aus jeder Mücke ein riesiger Elefant gemacht wird und so getan wird als ob der Besuch eines Bundesligastadions ähnlich gefährlich wäre, wie ein Spaziergang im heutigen Aleppo.

  • Hey hab ich behauptet das da alles gut war oder besser? neee ich weiß auch das es da mitunter auch tote gab(S04-BVB), nur war ich da am "Produkt" Fußball mehr interessiert und mit Herz dabei(bei dem was auf dem Rasen passierte). Ich erwähnte ja schon das ich älter geworden bin und das das eher zur Unlust oder besser Fußballmüdigkeit beigetragen hat als die "Fankultur" und das drumherum. Wenn ich überleg was das für Feiertage waren im UEFA-Cup(z.b. Karlsruhe), heute guck ich max. noch meine Borussia und dann so ab viertelfinale in der CL die anderen deutschen vereine.

    Weiß auch nicht, was die häufigen Hinweise zu den früheren Verhältnissen zur heutigen Problemlösung beitragen sollen.

    nichts, richtig! hab ich ja auch gar nicht in die richtung gezogen.

    der anfang für die problemlösung ist recht simpel: personalisierte Eintrittskarten und lebenslange bundesweite Stadionverbote für die Vollassis die nicht kapieren das das NUR ein Fußballspiel ist. und von gesetzeswegen auch gern mal ein paar wochen gesiebte luft atmen. abschreckung ist immer noch das beste um solche dinge wie in Dortmund zu verhindern(nicht gänzlich aber weitestgehend).

  • Das war doch allgemein geäußert und überhaupt nicht auf Dich speziell.


    Natürlich kann man die mediale Aufmerksamkeit bei solchen Dingen nicht mit früher vergleichen ... den vielfältigen Erscheinungsformen der Medienmaschinerie, Social Media und der Verankerung des Fußballs in der Mitte der Gesellschaft seit der WM 2006 "sei Dank".

    Aber dieses Rad wird man nun schwer zurückdrehen können ..


    Zitat

    der anfang für die problemlösung ist recht simpel: personalisierte Eintrittskarten und lebenslange bundesweite Stadionverbote für die Vollassis die nicht kapieren das das NUR ein Fußballspiel ist. und von gesetzeswegen auch gern mal ein paar wochen gesiebte luft atmen. abschreckung ist immer noch das beste um solche dinge wie in Dortmund zu verhindern(nicht gänzlich aber weitestgehend)


    geh ich mit ... wird aber aufgrund der Fanverbände, Fan-Lobbyisten, Datenschützern, Ultragruppen und sonstigen besorgten Bedenkenträgern nicht durchzuführen sein.


    Vielleicht muß es wirklich erst einen Toten geben, ehe sich was ändert ... so schlimm es auch ist.


  • und von gesetzeswegen auch gern mal ein paar wochen gesiebte luft atmen. abschreckung ist immer noch das beste um solche dinge wie in Dortmund zu verhindern(nicht gänzlich aber weitestgehend).

    Ich finde, man sollte ihnen die Hand abhacken, mit der sie kleine Kinder per Pyro anzünden. Oder den Kopf mit den hass-erfüllten Fratzen. Würde auch die Gefahr des Wiederholungstäters minimieren.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Andererseits sollte man da die Vergangenheit auch nicht verklären. Ich bin bei einem meiner ersten Spiele mit Dauerkarte anno 91 in die Nähe einer Schlägerei in Kaiserslautern zwischen Kölner und FCK Hools geraten. Das war schon echt krass und das muss ich auch heute nicht mehr haben. Da bin ich schon froh, das manche Dinge heute eher die Ausnahme sind

    Darum schrieb ich doch extra, dass die Fußballkultur in Deutschland sich deutlich verbessert hat... seufz.

    Weiß auch nicht, was die häufigen Hinweise zu den früheren Verhältnissen zur heutigen Problemlösung beitragen sollen.

    Ganz einfach: Weil man ein Problem erstmal umfänglich kennen und einordnen muss, um zu sinnvollen Lösungsstrategien zu gelangen. Und das geht nicht, wenn man den aktuellen status quo normativ und völlig entkontextualisiert bewertet. Stattdessen sollte man Strukturen und Entwicklungslinien analysieren und auf deren Grundlage dann entsprechende Aktionen initiieren. Ansonsten kommts ganz schnell zu Fehlschlüssen.

    Ansonsten zeigt unsere Law-and-Order-Fraktion mal wieder eindrücklich, wie es nicht geht. Genau solche BILD-mäßigen "Problemlösungsstrategien" (dickere Anführungszeichen gibts hier leider nicht) kommen dann dabei heraus. Gruselig. Und absolut kontraproduktiv.

  • Schwierig, das und vor allem die zukünftige Entwicklung zu prognostizieren ... ist ja mittlerweile auch ein riesiges Spannungsfeld.

    Sooooo viele Leute, die da mitreden (wollen) .. ob geeignet oder nicht, kompetent oder inkompetent, vom Fach oder nicht.

    Fußball und sein Drumherum hat seit 2006 einen solchen gesellschaftlichen Stellenwert, daß sich nun fast jeder berufen fühlt was beizutragen oder verlautbaren zu müssen. Einerseits bleibt so alles was mit Rundball zu tun hat im Gespräch und die Popularität wird weiter gefördert (obwohl mehr - fast schon nicht mehr geht), andererseits wird es gerade bei solchen Themen mittlerweile doch schon zu viel und unübersichtlich.


    Trotzdem scheint die fußballerische Wohlfühloase Deutschland ihren kontinentalen Spitzenanspruch zu erhalten und das ist trotz Querelen und Streitigkeiten um RB, H96, 1860 und Co. ein ajF schützens-und bewahrenswertes Gut.

    Eintrittskartenpreise jenseits von gut und böse (England) oder leere Tribünen (Italien) drohen hier mMn erst einmal nicht und auch das sportliche Niveau ist im Vergleich zu den anderen Topligen sicher ebenbürtig.

    Die Fanszenen leben, auch wenn das Kommerzstreben natürlich zugleich vor dem Hintergrund der neuen TV-Verträge und der allgemeinen Profitentwicklung zunehmend hinterfragt wird und was vor allem Sorge bereitet, sich der Umgang mit Polizei und anderen Fangruppen teilweise zunehmend radikalisiert.

    Noch nicht mal wegen unterschiedlicher politischer Ausrichtungen, sondern einfach wegen Gewaltenthemmung, Respektverlust und Autoritätsmißachtung.

    Diese Tendenzen sind es denke ich vor allem, die dem Volkssport Nummer 1 dunkle Flecken auferlegen.


    Einmal editiert, zuletzt von DarthRaven (8. Februar 2017 um 20:09)

  • Ich finde, man sollte ihnen die Hand abhacken, mit der sie kleine Kinder per Pyro anzünden. Oder den Kopf mit den hass-erfüllten Fratzen. Würde auch die Gefahr des Wiederholungstäters minimieren.

    klar körperverletzung oder/und widerstand gegen die staatsgewalt sollten mit dreimal "du,du,du" hart genug bestraft worden sein;-)

    die gesiebte luft dürfen auch die idioten die außerhalb eines fußballspiels diese straftaten begehen gerne öfter und konsequenter atmen dürfen. das würde mehr leute abschrecken und darum gehts mir. damit gibts weniger opfer und das finde ich persönlich sehr fördernswert.

  • Ganz einfach: Weil man ein Problem erstmal umfänglich kennen und einordnen muss, um zu sinnvollen Lösungsstrategien zu gelangen. Und das geht nicht, wenn man den aktuellen status quo normativ und völlig entkontextualisiert bewertet. Stattdessen sollte man Strukturen und Entwicklungslinien analysieren und auf deren Grundlage dann entsprechende Aktionen initiieren. Ansonsten kommts ganz schnell zu Fehlschlüssen.

    Irgendwie bezeichnend, dass du prinzipiell genau das Selbe schon in deinem anderen Post geschrieben hast. Vielleicht isses ja jetzt angekommen. :D

  • Irgendwie bezeichnend, dass du prinzipiell genau das Selbe schon in deinem anderen Post geschrieben hast. Vielleicht isses ja jetzt angekommen. :D

    Und ich hatte erst was von "Fehlschüssen" gelesen. 8o

    schaun mer mal