Alles anzeigenGenau darum geht es nicht, denn das klingt so, als wäre das Ziel irgendeine wirre Utopie.Es geht darum, wie wir unsere Gesellschaft gestalten wollen, wenn sich die Rahmenbedingungen doch ständig ändern.
Disa hat oben geschrieben, dass selbst die Verlierer heute ein "lebenswertes Leben" führen könnten. Das klingt erstmal
plausibel, bis man sich klar macht, dass das die Leute vor 150 oder 500 Jahren auch so dachten. "Lebenswertes Leben"
ist doch eine Leerformel, die erstmal mit Inhalt gefüllt werden muss. Nur mal ein kleines Beispiel: Wenn man vor
30 Jahren gefordert hätte, dass der Staat Sozialhilfeempfängern einen Internetzugang finanzieren muss, hätte man den
wohl genauso behandelt wie diejenigen, die als erste meinten, dass Sozialversicherungen, Frauenwahlrecht oder Umweltschutz
doch eigentlich ganz gute Ideen wären. Das wurde alles als Spinnereien abgetan. Heute wollen wir alle auf diese
Errungenschaften nicht mehr verzichten und der Staat bezahlt den Leuten das Internet.Die Geschichte lehrt uns, dass man keinen Schlussstrich ziehen und sagen kann, dass jetzt "genug" wäre.
Man muss immer schauen, was möglich ist. Wenn man das nicht tut, muss man den Konsequenzen leben und das
sind dann oft Konsequenzen, die man beklagt.
Richtig, aber es ist dann ein Verlangen an Wohlstandsbedürfnissen die man nicht bekommt und einem zum Verlierer wirken lassen?
Ich bin da bei Disa, denn um den Zeitpunkt von dir zu nennen, sind Sättigungspunkte erreicht worden die viele für selbstverständlich halten und der Focus auf dem liegt,was man für nicht erreichbar betrachtet.
Da weißt du mehr darüber, aber Lebensschwankungen gehörten doch schon immer zum Leben. Ein Rückschritt im Leben macht einen nicht unbedingt zum Verlierer. Zum Verlierer wird man erst, wenn
der Maßstab für die jeweilige Lebenssituation zu hoch gelegt wird.