• Gab und gibt es in Deutschland nicht auch immer wieder Gestörte die ähnliche Aktionen planen oder auch durchführen?

    Vom Linksterror der RAF abgesehen, fallen mir spontan ein: Gundolf Köhler (Oktoberfest), der NSU, Solingen 92... Und es wird sicher noch Einiges mehr geben.

  • Vom Linksterror der RAF abgesehen, fallen mir spontan ein: Gundolf Köhler (Oktoberfest), der NSU, Solingen 92... Und es wird sicher noch Einiges mehr geben.

    Vor allem ist Solingen ja nun wahrlich nicht der einzige rechtsterroristische Anschlag. Aber aus irgendeinem mir unerklärlichen Grunde wird das böse T-Wort da nur in absoluten Ausnahmefällen und wenn dann auch nur sehr zögerlich (s. NSU) in den Mund genommen. Ist aber kein auf Deutschland beschränktes Phänomen, siehe Dylann Roof etc.

  • Vom Linksterror der RAF abgesehen, fallen mir spontan ein: Gundolf Köhler (Oktoberfest), der NSU, Solingen 92... Und es wird sicher noch Einiges mehr geben.

    Eben. Und wenn ich jetzt Schlagzeilen sehe wie "Anschlag auf Weihnachten", dann frage ich mich ob Köhler damals auch einen "Anschlag auf die Bierbrautradition" verüben wollte ...

    Ach ja, wie sieht es eigentlich mit den Grenzen in der Schweiz aus? Da wurde in Zürich nämlich auch gerade ein Attentat verübt. In der Türkei wurde der russische Botschafter erschossen. Von einem Polizisten. Ende Oktober wurde in Döbeln ein Brandanschlag verübt, 12 Verletzte. Täter? Vermutlich aus der rechten Ecke. Aber klar, alles eine direkte Folge der deutschen Flüchtlingspolitik ...

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  • Selbstverständlich gibt es auch "unter uns Deutschen" genug Kriminelle und Geistesgestörte - das will niemand in Abrede stellen. Diese sind jedoch qua Geburt/Sozialisation/langjährigem Aufenthalt Deutsche, sofern sie einen deutschen Pass besitzen und damit eben ein nennen wir es "nationales" Problem, mit dem wir klar kommen müssen. Sie kommen quasi "aus uns selbst heraus".

    Nun hat es aber den Anschein, dass wir uns durch die mehr oder weniger unkontrollierte Aufnahme der Flüchtlinge noch ein zusätzliches Gewalt-/Terror-Risiko "importiert" hat in Form von einigen im Vergleich zur Gesamtzahl der Flüchtlinge zwar sehr geringen Anzahl von potenziellen Attentätern, die nun aber ein nur schwer kalkulierbares Sicherheitsrisiko darstellen.

    Nochmal: Ich bin für die Aufnahme jedes einzelnen Menschen, der vor Krieg oder Verfolgung in seinem Heimatland fliehen musste. Trotzdem ist es doch nicht verwerflich, rückblickend die Sache etwas kritischer zu betrachten als ich es z.B. selbst im Sommer/Herbst 2015 getan habe. Ich bin noch nicht soweit, von einem "großen Fehler" zu sprechen, aber in der Folge sind jetzt wohl auch bei uns zahlreiche Unschuldige gestorben, ob Deutsche, ausländische Mitbürger oder Touristen. Diese Menschenleben zu schützen ist aber genauso die Aufgabe des Staates wie die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen.

    Ich habe keine befriedigende Antwort auf die oben gestellte Frage - ich bin hin- und hergerissen. Sollte aber eine vergleichbare Situation wie im Sommer 2015 noch einmal eintreten, weiß ich zumindest im Moment nicht, was die richtige Herangehensweise wäre. Einfach die Grenzen dicht zu machen und die Menschen ihrem Schicksal zu überlassen geht schließlich auch nicht.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Aber klar, alles eine direkte Folge der deutschen Flüchtlingspolitik ...

    Es hilft doch nichts es zu leugnen: Wenn sich die bis jetzt durchgesickerten inoffiziellen Informationen bewahrheiten, dass der Fahrer des LKW ein im Februar aufgenommener Flüchtling aus Pakistan war, dann wäre das ein Faktum und selbstverständlich (auch) eine mehr oder minder direkte Folge der deutschen Flüchtlingspolitik. Nur weil man sagt wie es ist, blendet man doch gleich nicht alles andere aus.

    Minnesota Vikings 2022:

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    2 Mal editiert, zuletzt von Johnny No89 (20. Dezember 2016 um 12:12)

  • Nun hat es aber den Anschein, dass wir uns durch die mehr oder weniger unkontrollierte Aufnahme der Flüchtlinge noch ein zusätzliches Gewalt-/Terror-Risiko "importiert" hat in Form von einigen im Vergleich zur Gesamtzahl der Flüchtlinge zwar sehr geringen Anzahl von potenziellen Attentätern, die nun aber ein nur schwer kalkulierbares Sicherheitsrisiko darstellen.

    Nur wenn es keine eingereisten Attentäter wären würden solche Anschläge halt durch Leute wie die Sauerland-Gruppe verübt, und dann?

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  • Des Weiteren finde ich die Begründung "Terrorismus hat es schon immer gegeben" ... puh ... da erhöht sich leicht der Puls. (Nicht gegen dich persönlich, sondern rein gegen diese Aussage).

    Weil?
    Was ist daran falsch??

    Ich wünschte es wäre falsch ...

  • Nur weil man sagt wie es ist, blendet man doch gleich nicht alles andere aus.

    Doch, das tun leider sehr viele.Dieser Attentäter hat halt diese Möglichkeit genutzt einzureisen, aber wer wirklich so etwas veranstalten will schafft das, gaz egal ob die Grenzen zu sind oder nicht.

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  • Es hilft doch nichts es zu leugnen: Wenn sich die bis jetzt durchgesickerten inoffiziellen Informationen bewahrheiten, dass der Fahrer des LKW ein im Februar aufgenommener Flüchtling aus Pakistan war, dann wäre das ein Faktum und selbstverständlich eine mehr oder minder direkte Folge der deutschen Flüchtlingspolitik. Nur weil man sagt wie es ist, blendet man doch gleich nicht alles andere aus.

    Nein, aber man ist inkonsequent. Darum mein Beispiel von vorhin: Wenn Armut Straftaten begünstigt, könnten wir dieses Risiko hier wunderbar minimieren - bei Ausländern und Deutschen. Kinderkriegen nur noch erlaubt ab 2k netto. Ich bin sogar relativ sicher, dass das zu einer Senkung der Kriminalität führen würde - allerdings auch zu einer Senkung von Freiheit und jeglichen demokratischen Standards. Aber: Natürlich ist jede aus prekärer Situation heraus verübte Straftat eine mehr oder minder direkte Folge der deutschen Familienpolitik.

    Die entscheidende Frage ist doch: Wieviel dieser Freiheiten ist man gewillt aufzugeben? Und wieviel mehr Sicherheit ist dadurch zu garantieren?

    Mal davon abgesehen, dass die Jahre seit 9/11 gezeigt haben, dass Al Qaida, IS und Co. nun wahrlich nicht auf Flüchtlingsströme und potenzielle Schläfer hierin angewiesen sind, um ihre Attacken durchzuführen.

  • Jetzt lese ich wieder überall "Pray for Berlin" und bin verwirrt bezüglich Adressat meiner Murmelein vor dem Schlafengehen. An wen genau muss ich die nun richten und was wenn ich lieber ein Einhorn (oder eine Meerjungfrau) wäre?

  • Dieser Attentäter hat halt diese Möglichkeit genutzt einzureisen

    Selbst das ist ja noch nicht einmal gesichert - der junge Mann in Dresden (der sich späterin Leipzig im Gefängnis erhängt hat) hat sich doch allem Anschein nach auch erst radikalisiert, nachdem er in Deutschland angekommen war (korrigiert mich, wenn mich meine Erinnerung trügt).

    Das ist ja noch ein weiterer Aspekt: Wie kann man verhindern, dass bei manchen Flüchtlingen hier solcher Frust aufkommt, dass sie erst zur Gefahr werden, nachdem sie schon einige Zeit im Land sind? ich will niemandem die Verantwortung für seine eigenen Taten abnehmen, aber offensichtlich gibt es auch in unserem Umgang mit den Flüchtlingen noch gewaltigen Nachholbedarf, den man nicht mal so eben aus dem Boden stampfen kann.

    @12to83:
    Es geht doch inzwischen auch um die Frage, wie weit man derzeit gewillt ist, um der Humanität gegenüber den Flüchtlingen willens die Sicherheitslage der in der Bundesrepublik lebenden Menschen zu gefährden. Mit der Freiheit der bereits hier Lebenden hat das mMn wenig zu tun - diese wird doch derzeit dvielmehr durch die gefühlte Bedrohungslage eingeschränkt. Man kommt schon mal ins Nachdenken, wenn man am Wochenende mit seinen Töchtern einen Weihnachtsmarktbesuch geplant hat. Natürlich werden wir hingehen, aber alleine, dass mir jetzt solche Gedanken kommen, sollte doch eigentlich nicht sein - oder ist das ein Preis, den man zu zahlen bereit sein muss? Tue ich mich schwer mit, ganz ehrlich.

    Dass die großen Fragen der Flüchtlingsursachen viel weiter gefasst werden müssen und rein national sowieso nicht zu lösen sind, muss ich nicht extra erwähnen. Aber auch hier darf man nicht untätig bleiben, auch wenn da noch ganze Felsformationen quasi mit der Hand durchbohrt werden müssen...

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Jetzt lese ich wieder überall "Pray for Berlin" und bin verwirrt bezüglich Adressat meiner Murmelein vor dem Schlafengehen. An wen genau muss ich die nun richten und was wenn ich lieber ein Einhorn (oder eine Meerjungfrau) wäre?

    Das frage ich mich auch immer.

    Das die Menschen nicht verstehen, dass Beten/Glaube zu einem großen Teil missbraucht wird um solche Taten zu rechtfertigen und den Drahtziehern ein Werkzeug zur Gehirnwäsche in die Hand drücken....

  • Und jetzt bestätigt die Berliner Polizei: Verdächtiger Pakistani ist NICHT der Fahrer des LKWs gewesen.

    So dann können die Spekulationen in alle Richtungen wieder beginnen...

  • @12to83:
    Es geht doch inzwischen auch um die Frage, wie weit man derzeit gewillt ist, um der Humanität gegenüber den Flüchtlingen willens die Sicherheitslage der in der Bundesrepublik lebenden Menschen zu gefährden. Mit der Freiheit der bereits hier Lebenden hat das mMn wenig zu tun - diese wird doch derzeit dvielmehr durch die gefühlte Bedrohungslage eingeschränkt. Man kommt schon mal ins Nachdenken, wenn man am Wochenende mit seinen Töchtern einen Weihnachtsmarktbesuch geplant hat. Natürlich werden wir hingehen, aber alleine, dass mir jetzt solche Gedanken kommen, sollte doch eigentlich nicht sein - oder ist das ein Preis, den man zu zahlen bereit sein muss? Tue ich mich schwer mit, ganz ehrlich.

    Kann ich subjektiv absolut verstehen - und dennoch setzt man sich mit den Kindern immer wieder gedankenlos ins Auto, obwohl die Wahrscheinlichkeit, durch einen Autounfall zu sterben, in Deutschland astronomisch viel höher ist als durch einen Terroranschlag. Nur sieht man hier das ganze einigermaßen realistisch (passiert leider, kann man wenig dran ändern, ohne grundlegende radikale Eingriffe in Mobilität und Infrastruktur vorzunehmen), während man im Fall des Terroranschlags glaubt, diese mit einfachen radikalen Lösungen unterbinden zu können. Dies ist ein gewaltiger Trugschluss.

    Grundsätzlich sind Gefühle für politische Entscheidungen ein schlechter Ratgeber. Das wurde ja gerade u.a. wunderbar an der Umfrage in verschiedenen europäischen Ländern zwischen vermuteter und tatsächlicher Anzahl muslimischer Mitbüger illustriert.
    So schwer es bei solchen Tragödien fällt, aber auch hier sind 'nüchterne' Analysen unerlässlich. Und dazu gehört eben auch, sich die (schmerzliche) Frage zu stellen, ob man die Strategie der islamistischen Terrororganisationen, die Spaltung zwischen Uns und den Anderen in die Metropolen zu tragen und dort eskalieren zu lassen, nicht durch die eigene Politk noch unterstützt oder gar befeuert. Oder ob man sich den Zielen der Terroristen (und nicht nur dem einzelnen Terrorist bei der Ausführung der Tat) entgegenstellt.

  • Krass. Wobei ich mich da wieder frage, ob das geschickt ist so eine Info zu veröffentlichen

    Warum? Wenn man nichts sagt, heißt es nur, dass es eine Schande ist, dass man keine Informationen rausgibt.

  • Welt.de war auch meine Quelle.

    Die PK in Berlin ist da ein bisschen vorsichtiger: die Sprachen jetzt noch davon, dass es nicht sicher ist, dass er es ist.

    Tatwaffe mit der der Beifahrer erschossen wurde ist auch noch nicht gefunden.

  • Das die Menschen nicht verstehen, dass Beten/Glaube zu einem großen Teil missbraucht wird um solche Taten zu rechtfertigen und den Drahtziehern ein Werkzeug zur Gehirnwäsche in die Hand drücken....

    Es soll aber auch sehr viele Menschen geben, die aus ihrem Glauben die Kraft beziehen, um diesen ganzen Wahnsinn auszuhalten. Ich bin kein gläubiger Mensch und halte persönlich auch nichts davon, u. a. eben aus dem von Dir genannten Grund. Und doch habe ich vorüber gehend im Fratzbuch "Pray for humans" als Profilbild :madness

  • Im Moment würde ich antworten, dass man doch bitteschön erstmal die Ermittlungsergebnisse abwarten solle, bevor man irgendwen oder irgendwas dafür verantwortlich macht.

    Die aktuellen Entwicklungen scheinen mir ganz schön recht zu geben.

    Keep Pounding

  • Lieber keine Infos, als welche die Panik verbreiten

    Stell dir vor, sie sagen nichts und der Täter von gestern Abend schlägt erneut zu. Für das, was dann über die Ermittlungsbehörden hereinbrechen würde, wäre Shitstorm mit Sicherheit eine Verharmlosung.

  • Lieber keine Infos, als welche die Panik verbreiten

    keine Infos schafft aber leider Raum für Spekulationen, der weidlich genutzt wird.

    Ich muss in diesem Fall die Informationspolitik der Berliner Polizei loben. Über den Twitter Account der Polizei war man gestern stets zeitnah genug informiert um wilde Spekulationen schnell als solche zu erkennen, dabei erfreulich unaufgeregt

  • Stell dir vor, sie sagen nichts und der Täter von gestern Abend schlägt erneut zu. Für das, was dann über die Ermittlungsbehörden hereinbrechen würde, wäre Shitstorm mit Sicherheit eine Verharmlosung.

    keine Infos schafft aber leider Raum für Spekulationen, der weidlich genutzt wird.

    Ich muss in diesem Fall die Informationspolitik der Berliner Polizei loben. Über den Twitter Account der Polizei war man gestern stets zeitnah genug informiert um wilde Spekulationen schnell als solche zu erkennen, dabei erfreulich unaufgeregt

    Ich glaube in diesem Fall gibts kein richtig oder falsch, aber die Möglichkeit das dieser Amoktyp noch in Berlin unterwegs ist, ist absolut krass und versetzt mit Sicherheit viele Menschen in Panik

  • Find' die Informationspolitik der Polizei in diesem Bezug auch ziemlich gut. Aber wenn man keine Infos rausgibt und dann angefangen wird zu spekulieren, sollte man sich aber vielleicht eher an die Leute wenden, die dann groß anfangen zu mutmaßen ohne dass es dabei irgendeinen Anhaltspunkt gibt und nicht die Leute kritisieren, die keine voreiligen Informationen preisgeben wollen:
    Hab mir gestern und heute die Berichterstattung gegönnt, da waren es je nach Sender "sicher ein terroristischer Anschlag", "mutmaßlich terroristischer Anschlag" "noch nicht sicher, ob es ein Anschlag war". Im MoMa haben sich dann teilweise die Einspieler noch mit den Berichten des Reporters vor Ort widersprochen. Und dass obwohl sie sich alle auf die selben Polizeiinformationen beziehen und darauf hinweisen, dass man Genaueres erst nach der Pressekonferenz sagen könnte.
    Und natürlich wird darüber diskutiert, wie man sowas verhindern kann. Einerseits sinnvoll - wie man generell so ein "Soft Target" schützen kann (Barrieren usw.) - andererseits auf die politische Agenda gehend - Flüchtlings- / Einwanderungspolitik und dabei ist noch nichtmal ein terroristischer Hintergrund gesichert.
    Wie hier bereits schon angemerkt wurde, ist es ziemlich müßig und nicht wirklich sinnvoll über etwas zu diskutieren, wenn man noch keine gesicherten Informationen hat, was da eigentlich passiert ist.

  • Ich frag mich warum man nicht einfach Fingerabdrücke nimmt und die vergleicht. Dann sollte doch ganz schnell Klarheit herrschen. Kann mir keiner sagen, das im Führerhaus keine verwertbaren Spuren zu finden sind.

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  • Ich frag mich warum man nicht einfach Fingerabdrücke nimmt und die vergleicht. Dann sollte doch ganz schnell Klarheit herrschen. Kann mir keiner sagen, das im Führerhaus keine verwertbaren Spuren zu finden sind.

    Und ich frage mich warum Du annimmst dass in Berlin niemand auf diese recht naheliegende Idee gekommen sein sollte. Alles Amateure da bei der Polizei ...

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